|
Nebelland Teil 16
Sura die Seherin hatte eine Vision, sie stellte sich das Leben derer vor, die in diese riesige Halle zum Essensammeln gingen und nichts mit der Natur anzufangen wußten, die böse Waffen bauten und sich letztlich selbst damit umgebracht haben. Gerade Zih, das letzte Opfer der Welt der Kriegswaffen ist noch nicht lange betrauert und schon dachte man darüber nach, was wohl sei, wenn ein Angriff von außen käme. Als sie erwachte, war sie verschwitzt und verwirrt. Sie erzählte das im Ältestenrat und stellte diesen Traum zur Diskussion. Zwei volle Tage haben sie darüber verhandelt und dann die Vertreter aller 4 Nachbardörfer eingeladen, den Entschluß zur weiteren Diskussion zu stellen und denen alles zu erzählen, was in Erfahrung gebracht wurde. Ro der Erzähler war dabei und er behielt sich alle Details- das war sein "Job". Der Tag der großen Versammlung kam, es gab Kaffee und Gebäck, Sahne und auch Schnaps. Diesmal waren die übrigen Dorfbewohner ausgeschlossen, sonst wäre die Diskussion unendlich geworden.
Am Ende hat jeder der 4 Erzähler aus den Dörfern der Bevölkerung berichtet, was er gehört hat. Ein gerade mal Halbwüchsiger hat ihn unterbrochen und gesagt, daß er am Horizont so ein Ding gesehen habe, das hier am Stand zerbrochen liegt - zuerst glaubte man dem Kleinen nicht, aber alle paßten danach auf und beobachteten genau. Unter den Tauschobjekten war ein Fernglas, das der alte Fischer gegen guten Fisch getauscht hat. Der Knabe bekam das Glas geliehen und stand fortan auf dem Beobachtungsposten auf der Klippe. Dort hat man ihm ein wetterfestes Häuschen gebaut, mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet. So ging Kaj, den man "Feldstecher" nannte, mit seinen 12 Jahren jeden frühen Morgen auf die Klippe. Die Männer haben dort eine Treppe gehauen und eine lange Kette zur Sicherheit befestigt. Die stammte vom Anker des gestrandeten Schiffes. Der Anker wurde oben eingehakt und hielt die Kette sicher im Fels.
Kaj bekam Besuch von zwei Mädels, er war beliebt und begehrt - schon in diesem Knabenalter. Das ging wohl regelmäßig und keiner hat was gemerkt. Die eine war erst 13 und die andere 16 - sie zelebrierten alles, was sie heimlich bei den Größeren gesehen hatten und liebten sich zu dritt etliche Zeit lang und so wurde eine der beiden Freundinnen schwanger, bald auch die zweite, noch bevor man es der ersten Freundin ansah. Man berief den Rat ein und so wurde wieder etwas mehr vom Wundermittel der Schamanin und Bald dem Kräutermann ins Trinkwasser gegeben. So hielt man Aggression und Begierde im Rahmen. Kaj wurde vom Rat zum Fischer bestimmt und seinen Ausguck bekam Lu zugeteilt, die als Witwe zuverlässiger war, so dachte man im Ältestenrat. Bis die Schwangere(n) dahinter kam(en), daß Kaj auch bei ihr ein und aus ging- obwohl sie über 40 Jahre zählt - war es zu spät, auch sie bekam ein Kind von Kaj! Deshalb bekam Kaj eine Sonderbehandlung jeden Monat neu verpaßt - es gab schon immer solche Nimmersatte, in jedem Geschlecht.
Nebelland Teil 17 Nebelland Teil 1
| |