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Meine neuen STANDARD-BRÖTCHEN
Die Zeit ist immer reif für Veränderungen, wenn diese eine Verbesserung bringen!
So setze ich ein neues Rezept für meine neuen Brötchen aus etlichen anderen Rezepten und Ideen zusammen:
350ml warmes Wasser, 1 EL Trockenhefe, 1 EL Zucker und 500gr Mehl (150gr Dinkelvollkornmehl und 350gr Weizenmehl Typ 405)
Das wird zu einem Teig geformt, der gerade mal nicht mehr an den Händen klebt- ggf. etwas 405er Mehl zutun, am besten auf die Hände geben.
Die Röhre wird auf 35 Grad Celsius geschaltet und auf das Backblech das Backpapier gelegt.
Nun zupfe ich 9 -in etwa- gleich große Stücke vom Teig ab, kugele die Teiglinge in den Händen, drücke diese dann etwas flach, damit man eine bessere Haptik beim Essen hat. (Noch kein Wasser darüber sprühen)
Die Teiglinge kommen auf das Backpapier, darauf ein Küchen-Abtrockentuch. (Der Grund ist der, daß die Teiglinge und das Blech die Temperatur halten)
Ich lasse die Teiglinge für 10 Minuten in der Röhre und nehme diese danach heraus, lasse aber unbedingt das Tuch darauf!
Nun wird die Backröhre auf 220 Grad geschaltet.
Das wird ca 10 Minuten dauern, bis die 220 Grad erreicht sind.
Nun kommt das Blech mit den Teiglingen -ohne Tuch- in die Röhre und wird sofort mit der Wasserspritze bedacht.
Die Backzeit stelle ich für 30 Minuten ein.
..nach 10 Minuten Backzeit nochmal mit Wasser besprühen und auf 200 Grad herab schalten !
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2020 Kartusche: Hessischer Apfelwein
Die Jungen sagen "Äppler" zu einem gespritzen Apfelwein, den man als "sauer Gespritzten" (mit Selterswasser aufgefüllt) oder als "süß Gespritzen" (mit Limonade aufgefüllt) in der Gaststube Hessens bestellen kann. Gerade bei Radfahrern und Wanderern ist dieses Getränk als Gespritzter sehr beliebt, denn man möchte nicht angetrunken unterwegs sein.
Der richtige Ausdruck kommt aus Sachsenhausen, einem Stadtteil Frankfurts, wo man Äppelwoi dazu sagt, wenn dieser herbe Wein voll bis zum Eichstrich des "Gerippten" gefüllt wird. Kellerkühl, wie sich das gehört, ausgeschenkt aus einem blau-grauen Steinkrug, wie Anno dunnemals.
Na ja, touristische Seiten gibt es genug, die dieses Thema noch ausführlicher schildern - aber es ist eben auch Kommerz dabei und das will ich auf meinen Seiten nicht zeigen. Fakt ist, daß -lt. Chronik- die "Straußenwirtschaften" auch hier rege besucht wurden und immer wo ein solcher Strauß außen am Haus angebunden war, sah man auch Tische, Stühle und alles was zum Ausschank dazu gehörte: Diese Dinge wurden immer weiter gereicht, wenn der jeweilige Keller (buchstäblich) leer getrunken war.
Der hessische Äppelwoi unterscheidet sich vom Cider ganz gewaltig, der süß und nicht sauer schmeckt.
(Hier irrt Wikipedia ausnahmsweise mal ganz gewaltig - in Hessen wird nichts mit CO2 angereichert, zumindest nicht bei der traditionellen Produktionsmethode)
Wie auch immer, ich bin in einer Lohnkelterei die Hälfte meiner Kindheit herum gekrabbelt und habe alles haarklein mitbekommen, was mit Obstweinen zu tun hat.
Die Leute des Ortes brachten ihr Fallobst von den Wiesen dort hin und tauschten dieses gegen frisch gepressten Saft, der Zuhause eingeweckt oder für die Gelee-Produktion oder als Wein vergoren wurde- davon hat man den ganzen Winter gezehrt. Alles war Handarbeit, von der Baumpflege bis zu Lese, denn gepflückte Äpfel hat man im Keller auf Lattenroste - auf denen Zeitungspapier kam, gelegt und so hielten die Früchte sich bin nach Weihnachten. Damals wurde NICHTS weggeworfen und so kam man wohl auf den Gedanken, aus dem Fallobst Wein zu machen.
Das Obst wurde gewaschen, kam in eine Mühle, wo alles mehr oder weniger grob gemahlen wurde. Diese Maische kam in die Weinpresse, ein großes Ding mit mehreren Lagen Tücher und Bretter darin und einer Spindelstange in der Mitte. Oben war eine dicke Mutter mit Löchern drin, in welche lange stabile Hölzer kamen, mit deren Hilfe man den oberen Holzdeckel und alle anderen darunter langsam nach unten drückte. Der Saft lief in eine massige Gußeisen-Rinne, die emailliert war (damit der Saft nicht korridiert) und von da per Trichter und Schlauch in die Gärballons oder andere Gefäße, die mitgebracht wurden..
Übrig blieb ein stabiler trockener Presskuchen, der Trester.
Der Trester wurde nicht weggeworfen, den holten die Bauern für ihre Schweine - vielleicht war das Schweinefleisch früher so viel schmackhafter als heute, wo nur noch Einheitsfutter gegeben wird? (Früher fütterte man alles was irgendwie eßbar war, auch Rübenschnitzel aus der Miete und altes Brot, Gemüseabfälle)
Wie auch immer, in Frankfurt liebt man den Speierling, das ist eine Zugabe von einer seltsam bitteren Frucht, die ich persönlich noch nie irgendwo gesehen habe.
Bei uns nimmt man KEINEN Speierling, sondern lässt dem Apfel pur und rein die Kraft.
Man darf davon ausgehen, daß diese Vergabe aus Gründen der besseren Haltbarkeit kam.
Ich mache meinen Äppelwoi, den man hier auf dem Land eher Äppelwei nennt, gerne selbst. Nicht aus preislichen Gründen oder weil ich zu viel Obst hätte und obwohl wir eine hervorragende und bekannte Kelterei in der Nähe haben - es ist einfach nur aus dem Grund getan, weil man Gärverhinderer zusetzen muß, um Wein -ganz generell- haltbar zu machen. Ohne dieses Haltbarmachen ist ein Wein - ganz generell - heute nicht mehr vermarktungsfähig: Er gärt immer weiter und würde eine einfache Flasche zum Bersten bringen können und zudem den Restzucker in Alkohol verwandeln, was den Wein letzlich immer saurer werden ließe. Wem aber diese Haltbarkeitsstoffe in den Magen und in den Kopf drücken, sollte sich die kleine Weinproduktion in den eigenen (kühlen!) Keller holen.
Deshalb hole ich mir von dieser wunderbaren Kelterei den Apfelsaft in 1ltr Flaschen, der nur durch kurze Sterilisation haltbar gemacht wurde und setze daraus meinen Apfelwein an.
Dieser ist fix genug weggetrunken - also sind Haltbarkeitsstoffe und andere Chemie nicht nötig. Der Wein ist richtig erfrischend und lecker. (Auch als Gespritzter im Hochsommer)
Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben und wünsche viel Freude mit dem neuen Hobby..
(Früher hatten wir noch eigenes Obst, heute lohnt sich das nicht mehr; die Bäume und Sträucher waren zu wenig und die Gerätschaft überaltert.)
Obige Links sind mir als Fördermitglied Wikipedias erlaubt.
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