plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 8.Teil



Radio 2024 -8


Der Termin im Personalbüro war um 12,45 Uhr - also genau da, wo er vor dem Dienst hätte schlafen müssen.
Der Platz in der Tiefgarage war von einem anderen Wagen besetzt, seine Nummer stand nicht mehr an der Wandtafel.
Oh oh, das schaut nicht gut aus. Also wieder raus aus der Tiefgarage und zigmal um den Block um einen Parkplatz zu ergattern.
Eilig hechtete er zum Dienstgebäude, wartete auf den Aufzug, weil wieder einmal nur einer funktionierte..
als Harry endlich vor dem Personalbüro angekommen war, rückte der Zeiger der Uhr schon 2 Minuten über den anberaumten Termin.
Der Sachbearbeiter leitete die Unterredung, der Chef oder sein Stellvertreter waren nicht zugegen, nur noch eine Sekretärin, die eine Zeugenfunktion ausübte.
Sie haben sich ihr Band vom vorvergangenen Nachtdienst nochmal angehört, wie wir vermuten oder haben sie das auch versäumt, wie den Dienst am gestrigen Tag?
Nein? Das dachten wir uns schon, sie nehmen die Sache nicht ernst genug. Sie waren vor 13 Monaten nur zögerlich bereit, das Manual Framing zu unterschreiben und dann haben sie- moment, am 13.7. eine halbe Stunde nicht am Mikrophon. Wir haben das genau recherchiert. Was haben sie in dieser Zeit gemacht?
Waren sie eingenickt oder auf der Toilette?
Sie können sich nicht erinnern?
Das war uns sowas von klar- was sollen wir mit ihnen machen?
Die Sektretärin flüsterte etwas und der Sachbearbeiter nickte.
Wir haben -nur vorübergehend- einen Tages-Job für sie, dem sie bestimmt gut ausfüllen werden.
Im Archiv; wie gesagt, sie können sich ja wieder auf den Moderatorenposten bewerben, wenn es ihnen wieder besser geht.
Ihr Gehalt bleibt für die ersten 3 Monate gleich, denn wir sind sozial, dann allerdings wird der Einschnitt schon spürbar. Besser als arbeitslos, gell?
Wir fertigen zwei Ausführungen dieser Verhandlungsschrift und stellen ihnen ein Exemplar per Einschreiben zu.
Wenn sie den Posten im Archiv haben wollen, senden sie den Vordruck zu uns zurück - unterschrieben und mit Datum.
Harry war sich keiner Schuld bewußt und so trottete er wie ein geschlagener Hund zum Auto zurück, wo er einen Strafzettel vom Scheibenwischer nahm. (Sein Wagen stand halb in der Parkverbotszone)
Auf der Heimfahrt hätte er fast einen Fußgänger angefahren- das ging nochmal gut..
Daheim fragte sein Nachbar: Na, haste Urlaub?
Nee, man will mich absägen, ich brauche ein Bier!
Der Nachbar ging zu seinem Bierkasten in der Garage, wo er gerade am polieren seines Autos war und reichte Harry eine Flasche und den Öffner.
Das ging mir vor 2 Jahren ganz genau so, wie dir heute - die Kleinen köpft man, die Großen läßt man laufen!
Das Bier schlug kaum an, er bedankte sich und ging ans Rasenmähen - irgendwie mußte er sich ablenken.



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..froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König..