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Wurstgulasch
Einfacher Mittagstisch
Einfache weiße Bratwürstel werden geschnitten und in Rapskernöl im Topf - zusammen mit einer großen Zwiebel angebräunt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, mit einem Brühwürfel verfeinert und mit nur wenig Wasser auf Soße gebracht. Ich gestehe: Zwiebelsuppenpulver ist noch besser gewesen. Die Nudeln kommen bei mir nur noch als Markennudeln aus deutschen Landen. (Wenn man schon einfach kocht, sollte man auf dem letzten Meter keinen Schiffbruch erleiden, indem klumpiges Zeug auf den Teller kommt. Merke: Schlechte Nudeln brauchen Salz im Wasser)
Hier möchte ich anhand dreier Beispiele zeigen, daß gesundes Essen nicht fade schmecken muß und auch keine riesigen Vorbereitungszeiten benötigt!
Ur-Puffer
Tja, hier kann man lachen! Diese typisch deutschen Kartoffelpuffer waren einmal das Standardprogramm einer jeden Hausfrau, wie Mehlpfannkuchen mit Obst. Wie also? Man reibt fein die geschälten Kartoffeln, salzt diese und gibt in den Teig kein Mehl, sondern gute Kölnflocken (Haferflocken). So wird der stärkehaltige Kartoffelsaft gut aufgefangen.
Die Puffer scheppt man mit einem Vorlagelöffel in das heiße Fett in der Pfanne (Butter oder Rapskernöl). Wenden, wenn die Seite braun ist und das war es eigentlich auch schon. (Das restliche Wasser kann mal vorsichtig während des Bratens darüber geben -das bindet nochmal, weil es stärkehaltig ist) Damals machte man das Apfelmus noch "händisch", heute sind die Sorten aus dem Tetrapack oder Glas so gut, daß sich das nicht mehr lohnt. Es duftete aus den Küchenfenstern, daß die Nachbarn die Augen verdrehten: OHHH Kartoffelpuffer, die könnten wir doch auch mal wieder machen.. (Alle haben gefuttert, als wären sie Wölfe- besonders die Buben! Deshalb lieber die doppelte Menge rechnen - die Reste sind noch niemals weggeworfen worden- es fanden sich immer Liebhaber. Männer essen diese Puffer als Belag auf dem Pausenbrot- das kennt keiner mehr, aber man(n) erntet richtig neidische Blicke von den Kollegen)
Mampf-Stampf mit Spiegelei
Na, zu diesem Essen braucht man nichts zu schreiben- oder? Weit gefehlt- hier gibt es ein paar Kniffe: 1. "überwiegend festkochende" Kartoffeln schälen, halbieren, in Fingerglied große Stückchen schneiden und in ca 2 Tassen Wasser kochen. Wasser abschütten und zusammen mit 125gr fertig gewürfelten Schinkenstückchen, fertigen Röstzwiebeln und etwas Salz und Pfeffer, einem Schuss gute Milch- gemeinsam verstampfen.
Ich nehme dafür nur den gekröpften Metallstampfer, immer tüchtig rund herum. Der Topf steht dabei auf einem Holzbrettchen, denn die Anrichte sollte nicht leiden. Den Gargrad der Kartoffelstücke habe ich mit dem scharfen Messerchen getestet- wenn dieses leicht hinein geht, sind sie gar - die Kartoffeln. Und beim Kochen gibt es auch einen Trick: Aufkochen, dann gleich auf halbe Kraft zurück, mit dem Holzkochlöffeln umrühren, Deckel wieder drauf. So schäumt nichts über. Wer ganz sicher gehen will, stellt eine Tasse Wasser dazu- so kann geschwind etwas kaltes Wasser in den Topf um -zack zack- das Überschäumen zu verhindern. Der Herd bleibt sauber. Den Stampfer sollte man nach Gebrauch gleich abspülen, dann verklebt auch nichts. Nie mit dem Mixer arbeiten, das macht den Stampf schleimig!
Spiegeleier wird wohl jeder hin bekommen -oder? Nee, so einfach ist auch das nicht: In Rapskernöl oder Butter anbraten, dann auf halbe Kraft langsam und schonend garen. Nur mit ein wenig Salz auf der Dotter - das reicht. Wer es mag nimmt noch ein wenig gefriergetrocknete Dillspitzen darauf. Die beschichtete Pfanne erleichtert das heute und so geht die Entnahme oder das Servieren mit dem gekröpften Kunststoff-Pfannenwender kinderleicht und die Eier bleiben heil. (So wie auf dem Bild sollten die Eier sein, das Dotter noch gut flüssig, Eiweiß jedoch gar.
"Eidotter. Das Wort oder die Bezeichnung Dotter wird auch Eidotter als Maskulinum und/oder als Neutrum verwendet- beide Formen sind also richtig geschrieben"
Immer dran denken: Die Augen essen mit!
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..froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König!
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