|
|
Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 32. Teil
Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
..aber hörn' sie auf mit dem Kram, das macht doch keinen Spaß!
Die Schokoladen und Lotto sind auch nur Deko, deshalb habe ich überall die kleinen Schilder angebracht:
Nostalgie / Deko / Nicht zu verkaufen
Nur die Pfeifen und Zubehör und die Zigaretten, ein paar Aschenbecher und Feuerzeuge etc. sind verkäuflich.
Mein Humidor ist aus alten Zeiten, funktioniert aber tadellos.
Original Havannas in zig Sorten - ab und an kommen ältere Herren vorbei und decken sich ein.
Pfeifen halten auch nicht ewig, ich habe viele Wurzelholzpfeifen (Bruyere) , aber auch Meerschaumpfeifen,
lange, kurze, gebogene und mit Spezialfilter in div. Arten- die volle Auswahl, die es damals gab.
Diese Vitrine war gut beleuchtet und deshalb habe ich auch den Roll-Hocker hier-
man(n) setzt sich vor die Vitrine und betrachtet sich in aller Ruhe das Angebot,
rollt von hier nach da. Sehr bequem und dick mit Samtkissen gepolstert.
Ich darf mit Fug und Recht sagen, daß dieser Laden hier das weit und breit beste Angebot hat.
Die Preise stehen nicht an, die habe ich in einer Liste, die ab und zu angepaßte Preise erhält.
Man soll sich erst einmal sein ganz persönliches Stück aussuchen und dann sehen wir weiter.
Ich kann sogar Initialen einarbeiten, wenn das gewünscht wird.
Kurt probierte den Rollhocker aus und war überzeugt.
"Der rollt auch nur zur Seite, weder vor noch zurück, damit man nicht durcheinander wird.."
Ansonsten und durch die vielen Deko-Sachen wirkte der kleine Laden vollgeräumt
und nach guter Auswahl auf die Kunden.
Wie gesagt, es kommen immer weniger Kunden und die achten nicht auf den Groschen-
eine besondere Ecke ist für aufgearbeitete, gebrauchte Pfeifen da, das mache ich in meiner Werkecke selber.
Manche nehmen das aufgearbeitete gute Stück wieder an sich, andere geben es in Zahlunng für eine Neue.
Mit orientalischen Pfeifen habe ich nichts am Hut, dafür aber mit Tabaken aus aller Welt,
auch mit Rohtabaken.
So mancher alte Knabe soßt seinen Tabak gerne selbst.
Ansonsten liebt die verbliebene Kundschaft den Flair der alten Zeit, das wurde mir schon oft gesagt.
Die Touristen kaufen noch immer die Ansichtskarten der alten Tage,
von denen ich noch kistenweise habe- die Menge macht den Einkaufspreis und nur im Einkaufspreis
liegt der Gewinn, wie eine alte Kaufmannsregel sagt.
Für die gelangweilten Damen habe ich eine Vitrine mit wertigem Modeschmuck,
den meine Tochter bestückt- sie stellt die Stücke als Unikate selbst her.
So mancher hat sich gewundert, daß das Material nicht echt Gold oder Silber oder Platin oder Weißgold, keine echten Perlen oder Edelsteine - es ist alles perfekt und kostet nur Bruchteile des echten Schmucks.
Vera fand gleich ein paar Stücke und freute sich.
Zwei prächtige Ringe und eine Kette, passende Ohrstecker dazu,
Kurt meinte: Der Ausblick auf die Gasse ist prima, man kann die nötigen Studien für einen Roman betreiben, den wir gerade schreiben.
Ich wußte es! Sie schreiben unter Vera und Kurt- stimmts?
Ja, wir sind immer auf der Suche nach neuen Stoffen, die wir verarbeiten können.
Wir würden gerne mal bei ihnen ein wenig verweilen und benötigen wohl eine gute Woche dafür-
nur beobachten und das eine oder andere Stück -zur Tarnung - begutachten.
Sie können auch Tabak aus meiner kleinen Testbar im Humidor nutzen- dafür habe ich einfache Meerschaumpfeifen, Einmal-Stücke in Mengen parat.
Diese kleinen Pfeifen aus weißem Ton sind ideal dafür.
Man sollte sehr viel Sorgfalt walten lassen, dann findet sich schon der passende Tabak-
erst einmal die grobe Richtung,
https://www.tabakg uru.de/tabak/pfeifentabak/
Ich finde diesen Aufdruck "Rauchen ist tödlich" fürchterlich, denn gerade beim Pfeifentabak stimmt das nicht:
Niemand raucht Pfeife über Lunge!
So wird das einst so wunderbare Dekor auf den Dosen verdorben durch diesen Gender-Hinweis, wenn ich das mal so sagen darf.
***
Weiter geht's zum 33.Teil der Geschichte.
Zurück zum Anfang: 1. Teil
|
| | |
