plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 47.Teil



Radio 2024 -47


Der Direktor trat an das Pult und sagte-
heute haben wir das große Ausräumen angesagt.
Jeder Gast kann sich Teller, Tassen, Besteck, Handtücher
und Aschenbecher mit dem Aufdruck des Hotels aussuchen.
Wir stellen eine Spendebox für das Rote Kreuz daneben.
Pech für alle "Vergesslichen", die irgendwann daheim ein Souvenier gefunden haben..
Alle lachen und denken ernsthaft daran,
das eine oder andere Teil mit nach Hause zu nehmen.
Es sind schicke Logos dieser Golf-Hotels, damit kann man gut den Hobbykeller schmücken.
Harry baute in der Zwischenzeit ein wenig an einem Event-
dann kamen zwei kräftige Burschen und trugen einen stabilen großen Bauerntisch in den Saal,
6 Stühle und ein Spinnrad.
Körbe voller seltsamer Dinge und 6 ältere Frauen mit Dutt und Kittelschürze-
aber nicht als Karnevallsgag, sondern eher wie aus dem Heimatmuseum.
Sie haben Wolle versponnen, gestrickt und Socken gestopft, eine Stickarbeit gemacht
und dabei zwei uralte Heimatlieder gesungen.
https://www.you tube.com/watch?v=PWWTSeEDUcc&list=PLBu-C2uNIFclrG-S8ZgVgYy7kqqd7h8s5
Die zwei Burschen sangen mit.

Die Gäste klatschten, die Frauen taten ihre Arbeit dabei und waren gut gelaunt.
Später rief man noch nach Zugabe.
In seinem Büro schüttelte Karl nur noch den Kopf.
Der spinnt der Harry, aber was der anpackt, gelingt auf Anhieb.
Die Gäste haben sogar nach dem professionellen Vorleser gefragt,
irgendwie steckt doch ein Kind im Manne- oder?
Man muß nur mal wieder "runter kommen" können, das danken die Leute.
Das Hotel war immer top unter den Ersten des Landes und da achtet keiner auf die Preise!

Die Stellage wurde wieder abgeräumt und ruhige Tanzmusik folgte.

https://www.y outube.com/watch?v=iPHD-xz4Qok

Harry hat immer ein paar Überraschungen parat,
aber eben nur ein Gimmick am Wochende, sonst wird das inflationär,
sagte er ins Mikro ich möchte noch für lange Zeit aus dem Fundus schöpfen.
An diesem Tag kamen von beiden Sendern Anfragen,
ob er nicht doch wieder die Nachtsendung moderieren wolle..
Aha, dort bricht die Quote ein, das ist eben so,
wenn man die Leute verprellt, die noch was bewegen wollen..
Julia nickte und meinte:
Diese Langweiler nach Vorschrift reißen keinen vom Hocker.
Wenn ich diese Sendungen als Schlaftablette nehme, dann gehts..

Harry hat auf die Briefe nicht geantwortet, auch wenn "übertarifliche Entlohnung" angeboten wird.
Einmal lasse ich mich verschaukeln, das 2. Mal nicht mehr.

Wohin die Reise meines Lebens gehen wird,
kann ich nicht sagen, aber was ich nicht will, das ist mir klar geworden.


Er schickte obiges jpg an die beiden Redaktionen, das dürfte genügen.
Lieber will ich von "Hartz" leben, als mich selbst zu verraten.

Julia konnte hier nur zustimmen und hat das irgendwann man beiläufig Kurt erzählt,
der dann so lachte, daß Kaffee auf die Krawatte lief.

Zum 48. Teil Radio2024



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Nachtragskartusche

Auswanderungslied


Deutsche Freiheit lebet nur im Liede.
Deutsches Recht - es ist ein Märchen nur!
Deutschlands Wohlfahrt ist ein Friede -
voll von lauter Willkür und Zensur!

Hoffmann von Fallersleben.

***



Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König !







Nachtrags-Kartusche

Was es alles gibt!
Kuriositätenkabinett


"Baumzertifikat Ihr Baum wird der 1648350TH-Baum sein. Der Baum wird vom Eden-Neuaufforstungsprojekt gepflanzt. Typ des Baumes: Mangrove Standort: Kenia"
https://www.ms n.com/en-us/weather?fct=etree&ocid=win&etreesharing=copy&sharingpoint=2
Vermutlich werbefinanziert, weil ich regelmäßig nach dem Wetter sah, der Blick durch das Fenster wäre sicher zielführender gewesen ;)

***

"Sprache Lauch, Lauchs, Läuche? Kennen Sie den richtigen Plural dieser Wörter?"
So etwas können nur Journalisten oder Studierte fragen..

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"Man will keine Liebesgrüße mehr von der KI schreiben lassen, die Mehrheit schreibt wieder selber.."

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"Wirtschaftsweiser will schrittweise Anpassung des Renteneintrittsalters nach oben, aber keine Einschränkungen für Spitzenverdiener"

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"Das Gas könnte im Winter knapp werden, wenn unser Land für andere Länder rettend einspringen muß, die bis jetzt noch aus Russland versorgt werden"

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"Zwei ältere Frauen sind mit ihren Elektrorädern zusammen gestoßen, Rettungshubschrauber mußte ausrücken"

"26jähriger Fer raripilot legte seinen Boliden aufs Dach, Totalschaden"

"Illegale Autorennen in Berlin mit hohen Sachschäden - was guggst du?"

"Rettungsschiffe sind unterwegs, Minister ist besorgt, weil alle Auffanglager voll sind, die Brennstofflager jedoch noch nicht"

"Wenn sie die Zeit am PC totschlagen müssen, ist dieses Game das richtige für sie"

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"Jetzt Tagesgeld mit satten 3,5% anlegen" (Im Juli 2023 spricht das Amt von 6,2% Teuerung) Wer sein Geld anlegt, verliert also immer, zumal Zinsgewinne auch noch bei der Steuer angegeben werden müssen..

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"Randale im Rettungswagen, 22jähriger pinkelt in den Wagen"

Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön- heute geht es mit dem Flugzeug schneller: "Die Außenministerin macht eine Reise in die Pazifikregion und besucht Australien, Neuseeland und Fidschi" Na ja, wenns nix kost'! (Und der Umwelt schadet das sicher auch nicht, auch wenn KEIN Katalysator und KEIN Feinstaubfilter und KEIN Schalldämpfer verbaut ist, dennoch mit "fossilen Brennstoffen" geplatscht wird, als gäbe es kein Morgen.

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..froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König!












Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 35. Teil


Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.

Kurt und Vera hatten genug von dieser Story "eingetütet", um daheim am Roman weiter arbeiten zu können.
"Kakaubutter und Tabak" haben sie die Story genannt.
Der Roman war bald schon fertig und wurde korrekturgelesen und online zum Verlag übermittelt.
Die Tandiemen liefen weiter, nicht viel, aber doch lohnend.
Anschließend gönnte man sich immer eine "Auszeit", um kreative Kräfte zu sammeln.
Sie gingen in den Kurpark und gönnten sich feine Eisbecher, tranken einen Expresso hinterher,
sahen den Passanten zu und überlegten sich das nächste Event.

Die ersten Notizen kamen auf den Block, den man immer dabei hatte:
Was ist aus der Stadt geworden, wo sind die feinen Läden abgeblieben.
Sie bekamen einen Termin beim stellvertretenden Bürgermeister, um eine Umfrage in der Fußgängerzone halten zu dürfen.
Der Name "Raschid Omnapour" auf dem Türschild schreckte schon ab,
da wurde die Tür geöffnet und ein quirliger kleiner Mann mittleren Alters bat die Beiden ins Büro.
Ohne große Probleme wurde für 2 Stunden am Folgetag die Umfrage genehmigt,
die von der Schreibkraft ausgedruckt und ausgehändigt worden ist.
Sie bedankten sich und wollten schon gehen, als die Schreibkraft sagte:
Sie müssen erst zur Stadtkasse im Untergeschoß, dort die 10 Euro Gebühr zahlen und abstempeln lassen.
Der Chef ist schon längst wieder unterwegs gewesen, zum nächsten Termin.
Die Kasse ist vor 5 Minuten geschlossen worden und erst am Nachmittag wieder geöffnet.
So ist das im Leben, meinte Kurt brummig, dann gehen wir eben schon mal auf Pirsch.
Ihr erstes Opfer verstand kein Deutsch, der zweite Versuch winkte ab, der dritte Testkunde hat sein Hörgerät nicht dabei,
die vierte Person verstand den Sinn der Umfrage nicht..
also starteten sie einen Schaufensterbummel.
Die meisten Schaufenster waren zugeklebt, die Läden seit Jahren geschlossen.
Ein scheintoter Schuhladen neben dem scheintoten Strickwarenladen,
gleich zwei Optikergeschäfte und ein geschlossener Blumenladen,
eine ehemalige Metzgerei, dann Döner, dann geschlossen-
grenzte dort an den "Stadtladen", eine armseelig ausgestattete Selbsthilfeeinrichtung
für die Innenstadtbewohner, wenig frequentiert, weil die alten Leute eben nicht mehr so gut laufen können
und die Stadt ziemlich steile Pflaster hat.
Hier gingen sie ein und sahen sich um- kauften zwei Gebäckstücke und tranken einen Kaffee dazu.
"Wissen sie, die letzten beiden Cafe's haben vor Jahren geschlossen, deshalb bieten wir das bei uns an"
Sie frugen nach der Art der Käufer und bekamen die Antwort:
Ein paar alte Bewohner und ab und an ein paar Schüler, die den Bus in die Schule verpaßt haben.
Aber die Stadt ist doch voller Bewohner, wo kaufen die?
In den Supermärkten am Stadtrand, hier in der Innenstadt ist nur am späten Abend Leben, wenn die Läden geschlossen haben.
Vera meinte: Wenn sie am Abend geöffnet hätten, wie käme das an?
"Das haben wir versucht, aber diese Sorte Menschen kauft nur in deren eigenen Läden!"
Und wo sind diese, wir haben keine gesehen, außer einem Kabab-Imbiss.
Zwei mal die Woche hält ein kleinerer Lastwagen in der Fußgängerzone
und dahin strömen alle neuen Bewohnerinnen, verschleiert versteht sich,
ich höre das nur von den Nachbarn,
die trauen sich bei Dämmerung schon lange nicht mehr aus der Wohnung..
Die Beiden sagten lieber nichts dazu und aßen ihr Gebäckstück,
tranken den Kaffee, bezahlen und bedankten sich und gingen flott davon.
In der Gasse hielt ein Liegenschaftsfahrzeug der Stadt, dunkelbraune Männer
unterhielten sich lautstark in einer fremden Sprache, gestikulierten dabei lebhaft herum.
Zwei junge Männer machten "Donuts" mit ihren Leichtkrafträdern,
mitten auf der Kreuzung und streckten die Mittelfinger in die Höhe, wenn jemand schimpfte.
Im Halteverbot standen ein paar Luxuswagen vor dem Eissalon,
zwei Gruppen alter Männer mit runden bunten Mützen und Sakkos diskutierten.

***

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