plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 31.Teil



Radio 2024 -31



Otto's Abschiedswort hat die Zuhörer begeistert
und so fragten sie:
Was war denn das für ein Hund?
Eher ein Berglöwe?
Nein, ein zierliches Schoßhündchen mit 55kg, ein Rottweiler-Rüde.
Es kamen Bitten auf, die wieder einmal um eine professionelle Lesung
eines Märchens ging oder um ein Gedicht.
Er fand den Kontakt schnell wieder
und dieser Sprecher besuchte Harry auch in seinem Haus-Studio gerne.
Aber auf private Rechnung, die über die Steuer abgesetzt werden konnte.

Er las würdevoll "So spendet Segen noch immer die Hand Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland"

Als er fertig war, bei einer Tasse Kaffee auf der Terrasse saß,
meldeten sich weitere Anrufer,
die gerne noch ein weiteres Gedicht gelesen bekommen hätten.
Der Sprecher ging zu seinem Auto und holte einen Band hervor,
marschierte die Treppen auf ins Studio,
nahm würdevoll Platz und begann:
Theodor Fontane; Die Alten und die Jungen.
Er las noch 4 weitere seiner Gedichte, die alle recht kurz sind.
Stand auf und verabschiedete sich bis zum nächsten Mal.

Die Anrufer hatten offenbar Tränen der Rührung in den Augen und selbst gestandene Trucker schluckten.

Das Lied "Für Elise" erklang und Harry holte sich einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen.

Die Nacht war noch ganz jung, es mag gerade 22Uhr gewesen sein,
da rief ein Kollege der alten Sendeanstalt an und wollte ihn kurz sprechen.
Ja gerne, was gibt es denn Herr Mansold?
Wir sind alle sehr traurig, daß du nicht mehr zu unserem Sender gehörst,
du hast die Nacht gelebt,
du warst die Nacht und alle müssen ständig Entschuldigungen sagen,
warum Harry nicht mehr bei uns ist..

Wenn wir offen reden können, darf verkündet sein,
daß der Indendant und auch der Sendeleiter längst gekündigt haben.
Freiwillig, wie betont wird- dabei weiß jeder,
daß etwas ganz anderes dahinter stecken muß.
Wir an der Publikumsfront bekommen das Gemauschel und die Ränke kaum mit,
das dürfte dir bekannt sein.
Die anderen Kollegen haben das vermutlich nicht mitbekommen,
aber ich habe deinen Werdegang genau verfolgt und muß sagen;
alle Achtung!
Du bist eine Kämpfernatur.
Bei uns macht sich gähnende Langeweile breit.
Harry sagte - moment, ich bin kurz am Mikro.
Liebe Hörer, die Nacht hat uns nun gänzlich eingehüllt mit ihrem schwarzen Tuch-
aber ist es wirklich schwarz, so richtig rabenschwarz?
https://www.youtu be.com/watch?v=usmyz55dO1Y
Das Lied lief an und er ging wieder in den Anruf:
So, da bin ich wieder.
Mit der Langeweile ist das so ein Ding, viele Menschen sind heute depressiv
in verschiedenen Phasen, dem muß man Rechnung tragen,
was die Herren da oben nicht verstehen wollen.
Die beißen sich an seltsamen Vorschriften und Paragraphen fest
und wenn da einer zweifelt, ist er weg.

Zum 32. Teil Radio2024



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Nachtrags-Kartusche

Fachwerk 5


































































Die schönen Fachwerkhäuser könnten dazu verleiten, die alte Zeit als die "gute alte Zeit" einzustufen. In meiner Erinnerung an das Krautfeld schaut die Sache doch schon realistischer aus. Was von außen wie eine "Armetei" wirken mußte, war doch eine in sich ruhende Lebensgemeinschaft, die auf Bescheidenheit setzte. Gezwungenermaßen vielleicht, aber tatsächlich vorhanden. Dieses Jahrhunderte alte Kleinbauernhaus war in Lehmstampf-Bauweise errichtet. Luxus war ein Fremdwort. "Armut ist ein brennend Hemd" titelte ein Roman von Annegred Held. Ein sehr empfehlenswertes Werk für Leute, die tatsächlich an der Geschichte der "keinen Leute" interessiert sind.

Mir kommen da gleich die Sagen und Märchen in den Sinn, die an die Kindheit erinnern.
Märchen sind frei erfundene Geschichten, eine Sage fußt auf Erzählungen aus der Vergangenheit, auf Überlieferungen.




***



..froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König!












Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 24. Teil


Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.

"Wasserburg Grebenau, auch Burg Capelle genannt"
Die leicht bernsteinfarbene Flüssigkeit in den Flaschen schien bei allen Abfüllungen ähnlich zu sein.
Die Stopfen sind mit dem gleichen Siegelwachs verschlossen.

Vera recherchierte und fand im Web, daß der Ablaßhandel größerer Sünden
auch mit selbstgebranntem, guten Schnaps abgegolten wurden.
Diese Glaubensjünger haben diese "Sünden" hier für den Herrn gesammelt,
es stellte ihr Kapital dar.
Später sind sie in den Wirren der Renaissance und durch das höchste Gericht
des Heiligen Römischen Reiches,das nach Wetzlar verlegt wurde,
in Bedrängnis geraten und mußten flüchten..
"Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Hessen-Kassel auf alliierter Seite (Königreich Großbritannien, dem mit ihm in Personalunion verbundenen Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, dem Königreich Preußen u. a. deutschen Kleinstaaten). Die protestantischen Alliierten begegneten dem katholischen Landgrafen bei dessen Amtsantritt 1760 mit höchstem Misstrauen, während die nach preußischem Vorbild ausgebildeten hessen-kasselschen Soldaten gegen die katholischen französischen Verbündeten Habsburgs erfolgreich kämpften.

Religionswirren, immer und immer wieder, meinte Kurt.
Diese Thema habe ich gerade mit meinem Historienroman hinter mir.

Poldi meinte: Wir sollten alles katalogisieren und alle Daten hier unten in einer Metallkassette lagern.
Eine Flasche zur Verkostung gefällig?
Was machen wir mit dem Kram, soweit ich weiß trinken wir alle Drei eigentlich keinen Schnaps, Whisky oder Brandwein.
Wir können diese Flaschen dem Halunken anbieten, der die Weinflaschen abgenommen hat-
dann aber mit der Garantie, daß wir die Hälfte des Versteigerungserlöses bekommen.
Dicht gehalten hat der Eventmanager, das muß man sagen, sonst hätten wir dauernd Besuch von Dieben..
..nun wirft sich die Frage auf- brauchen wir das Geld überhaupt?
Ein einhelliges "Nein", beschloß die Sache.
Es war ihr gemeinsames Geheimnis und ihr gemeinsamer Schatz.
Die Dokumentation wurde erstellt und dort unten verwahrt.
Die Steintafel wieder an ihren Platz gezogen und mit der alten Erde abgedeckt und festgeklopft.
Mit Wasser eingeschwemmt und gewischt, so daß kein Unterschied zu sehen war.
Sie schoben ein Champignon-Zuchtgestell darüber und so war alles gut getarnt.
Die alte Flasche mit den 1,5ltr Schnaps stand nun auf dem runden Tisch des Pavillons
und wunderte sich wohl, wo die bald 300 Jahre abgeblieben waren,
die sie in der absoluten Dunkelheit verbracht hat.
Poldi hatte Schnapsgläser geholt, die Beiden hätten so etwas nicht mal gehabt-
Ich öffne mal und säubere den Flaschenhals.
Vera nahm den Mund zu voll, denn sie schaffte das harte Wachs nicht und erst recht nicht den harten Kork.
Kurt sprang ein und bald floß ein Saft in die Gläschen, der an Honig erinnerte
und nicht ganz so zäh wie Rübensaft geflossen ist.
Es riecht wie.. warte mal, wie Honig?
Sie schupperten alle und bestätigten den Verdacht, es war ein gebrannter Meth, ein Honigwein.
Poldi hat ein Alkometer dabei und steckte dieses bedeutungsvoll ins Gläschen:
Füllte und kontrolliert es.
55% Alkohol!
Du meine Güte.
Man trank ganz vorsichtig einen winzigen Schlucken und staunte:
Toll! Unglaublich, wie der Honiggeschmack hervor schwillt und süß ist der Zauber eigentlich nicht..
..eher wie ein sehr guter Eiswein, aber wehe -
mehr als ein halbes Schnapsgläschen sollte man nicht davon trinken..
Die Flasche wurde geschwind wieder verschlossen und in den Kühlschrank des Pavillons gestellt.
Für ganz besondere Anlässe.
Niemand kam auf den Gedanken, den Behörden von diesem Fund Kenntnis zu geben.
Das wäre wohl hirnrissig, meinte Vera zu diesem Gedanken.

Fortsetzung: 25. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann

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