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Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 24. Teil
Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
"Wasserburg Grebenau, auch Burg Capelle genannt"
Die leicht bernsteinfarbene Flüssigkeit in den Flaschen schien bei allen Abfüllungen ähnlich zu sein.
Die Stopfen sind mit dem gleichen Siegelwachs verschlossen.
Vera recherchierte und fand im Web, daß der Ablaßhandel größerer Sünden
auch mit selbstgebranntem, guten Schnaps abgegolten wurden.
Diese Glaubensjünger haben diese "Sünden" hier für den Herrn gesammelt,
es stellte ihr Kapital dar.
Später sind sie in den Wirren der Renaissance und durch das höchste Gericht
des Heiligen Römischen Reiches,das nach Wetzlar verlegt wurde,
in Bedrängnis geraten und mußten flüchten..
"Im Siebenjährigen Krieg kämpfte
Hessen-Kassel auf alliierter Seite (Königreich Großbritannien, dem mit ihm in Personalunion verbundenen Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, dem Königreich Preußen u. a. deutschen Kleinstaaten). Die protestantischen Alliierten begegneten dem katholischen Landgrafen bei dessen Amtsantritt 1760 mit höchstem Misstrauen, während die nach preußischem Vorbild ausgebildeten hessen-kasselschen Soldaten gegen die katholischen französischen Verbündeten Habsburgs erfolgreich kämpften.
Religionswirren, immer und immer wieder, meinte Kurt.
Diese Thema habe ich gerade mit meinem Historienroman hinter mir.
Poldi meinte: Wir sollten alles katalogisieren und alle Daten hier unten in einer Metallkassette lagern.
Eine Flasche zur Verkostung gefällig?
Was machen wir mit dem Kram, soweit ich weiß trinken wir alle Drei eigentlich keinen Schnaps, Whisky oder Brandwein.
Wir können diese Flaschen dem Halunken anbieten, der die Weinflaschen abgenommen hat-
dann aber mit der Garantie, daß wir die Hälfte des Versteigerungserlöses bekommen.
Dicht gehalten hat der Eventmanager, das muß man sagen, sonst hätten wir dauernd Besuch von Dieben..
..nun wirft sich die Frage auf- brauchen wir das Geld überhaupt?
Ein einhelliges "Nein", beschloß die Sache.
Es war ihr gemeinsames Geheimnis und ihr gemeinsamer Schatz.
Die Dokumentation wurde erstellt und dort unten verwahrt.
Die Steintafel wieder an ihren Platz gezogen und mit der alten Erde abgedeckt und festgeklopft.
Mit Wasser eingeschwemmt und gewischt, so daß kein Unterschied zu sehen war.
Sie schoben ein Champignon-Zuchtgestell darüber und so war alles gut getarnt.
Die alte Flasche mit den 1,5ltr Schnaps stand nun auf dem runden Tisch des Pavillons
und wunderte sich wohl, wo die bald 300 Jahre abgeblieben waren,
die sie in der absoluten Dunkelheit verbracht hat.
Poldi hatte Schnapsgläser geholt, die Beiden hätten so etwas nicht mal gehabt-
Ich öffne mal und säubere den Flaschenhals.
Vera nahm den Mund zu voll, denn sie schaffte das harte Wachs nicht und erst recht nicht den harten Kork.
Kurt sprang ein und bald floß ein Saft in die Gläschen, der an Honig erinnerte
und nicht ganz so zäh wie Rübensaft geflossen ist.
Es riecht wie.. warte mal, wie Honig?
Sie schupperten alle und bestätigten den Verdacht, es war ein gebrannter Meth, ein Honigwein.
Poldi hat ein Alkometer dabei und steckte dieses bedeutungsvoll ins Gläschen:
Füllte und kontrolliert es.
55% Alkohol!
Du meine Güte.
Man trank ganz vorsichtig einen winzigen Schlucken und staunte:
Toll! Unglaublich, wie der Honiggeschmack hervor schwillt und süß ist der Zauber eigentlich nicht..
..eher wie ein sehr guter Eiswein, aber wehe -
mehr als ein halbes Schnapsgläschen sollte man nicht davon trinken..
Die Flasche wurde geschwind wieder verschlossen und in den Kühlschrank des Pavillons gestellt.
Für ganz besondere Anlässe.
Niemand kam auf den Gedanken, den Behörden von diesem Fund Kenntnis zu geben.
Das wäre wohl hirnrissig, meinte Vera zu diesem Gedanken.
Fortsetzung: 25. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann
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