plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 29.Teil



Radio 2024 -29


Einen echten Hammerhit hat sich Harry für kurz vor Ende der Schicht aufgehoben,
damit auch garantiert keiner einschläft:
https://www.yo utube.com/watch?v=SHwDkpewYpo

So, nun sind wir alle wachen durch diese urige Darbietung aus der Alpenregion - gell?
Diesmal hörte Julia in die Sendung und lachte dabei.
Otto brummte genervt und ging aus dem Zimmer.
Der erste Anrufer freute sich über die musikalische Begleitung seiner Nachschicht, endlich ohne Nachrichten!
Er, so hörte Harry sogleich, sitze auf dem Bock und wäre noch bis zum Morgen auf Achse,
wo er in Rotterdam abladen müsse.
Verderbliche Wurstwaren für England.
In Rotterdam warte schon die die nächste Ladung Stoffballen für Norditalien.
Diese Strecken sind sehr lang und so kommt das Radio2024 gerade recht, um wach zu halten.
Darauf meldete sich der nächste Trucker und meinte:
Stell dich nicht so an, DD38 - ich mache das schon 30 Jahre lang..
Darauf rief dieser Nickname DD38 nochmal an und meinte:
Angeber, ich bin ja noch kein alter Sack..
Na na, meinte Harry lachend, wir wollen uns doch mäßigen
und legte eine entsprechende Scheibe auf:
https://www.youtub e.com/watch?v=Sd5ZLJWQmss
Die Trucker gaben danach Ruhe und eine andere Anruferin kam durch;
ich war Fernfahrerin und kann das heute wegen meiner Bandscheiben nicht mehr machen,
damals waren die Sitze in der Kabine noch nicht so gut wie heute..
..einen Gruß an alle da draußen auf den Fernwegen!
"Mutti Ella, bist du es eben am Rohr gewesen,
von dir habe ich schon ewig nichts mehr gehört-
kennst du Walter den Dicken noch?"
Sie rief sofort wieder an:
Klar du Fettkloß, bist du immer noch auf dem Bock, du müßtest doch schon 100 sein.."
Er rief nochmal an:
Das kommt nur deshalb, weil ich mich nicht rasiert habe..
Alles lachte und die nächste Musik kam.
https://www.youtube.c om/watch?v=Wz-Y91BpqMk
Die Nacht lief gut, man war gut drauf
und am nächsten Morgen meldete sich der Aufnahmeleiter des Senders
und lobte ihn ausdrücklich.
Das Nachtprogramm ist richtig populär geworden
und die Anfragen bezüglich Werbeschaltung haben sich verdoppelt.
Wir haben es nicht leicht,
die öffentlich-rechtlichen Sender bekommen das Geld bequem frei Haus, durch diese Zwangsgebühr G EZ -
wir kämpfen um jeden Groschen..
richtig ist das nicht und man sollte in der Sendung nochmal darauf hinweisen.
Wird gemacht, sagte Harry, geht klar Chef!
Er brachte diesen Kommentar sofort auf Sendung und die Zuhörer antworteten auch bald:
Klar, Werbung nervt, aber manchmal ist auch was Neues dabei,
was man gerne ausprobieren will.
Die G ez-Sender sollte man austrocknen
und dieses seltsame Gebührengesetz verbieten.

Zum 30. Teil Radio2024


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Nachtrags-Kartusche

Fachwerk 3


































































Fachwerk ist nicht gleich Fachwerk. Damals -noch in den 1960iger Jahren bei den Dachstühlen- wurde jedes Holz verzapft. D.h. Es wird ein Loch oder ein Rechteck von ca 5-10cm in das Holz geschlagen, eine Bohrung an der Seite des Balkens und da kam dann der Split durch. Diese Methode Balken aneinander zu ketten, ist die beste und haltbarste - heutige Nagelbinder sind ein Stümperwerk.

Es gibt nicht nur herrschaftliche, bäuerliche, ländliche Fachwerkbauten, sondern auch solche, die man erst einmal nicht als Fachwerk erkennt, weil sie verputzt worden sind. Das hat man gemacht, um das billigere Nadelholz zu schützen, aus dem diese Konstruktionsrahmen gemacht sind. In der Geschichte oder Ortschroniken findet man entsprechende Hinweise. Scheunen sind die derbsten Fachwerkbauten, die stehen einfach ohne Pflege viele hundert Jahre, es sind Dächer darüber konstruiert, die alle Ständer trocken halten. Später kamen dann Tuffsteinscheunen, auch Mischformen, wo die Gefache mit Tuffstein gemauert wurden, die Fachwerkbauweise aber voll vorhanden war. Auch Tuffsteinscheunen sind sehr langlebig - bei uns in Sichtweite steht eine, die mein Urgroßvater (er war selbständiger Maurermeister) gemauert hat. Es zeigen sich keine Risse oder Auswaschungen, obwohl kein oder kaum Dachüberstand ist. (Aus Platzgründen zum Nachbargrundstück)

Nicht zu vergessen: Verputztes Fachwerk war damals,
als die Brandversicherungen aufkamen, wohl deutlich günstiger in der Prämie.



***



..froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König!













Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 22. Teil


Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.

Kurt schrieb nie unter einem Synonym, er blieb sich stets treu und war auch bald bekannt auf der Buchmesse.
Sein Motto war "Qualität", er betrachtete seinen selbstgewählten Job als Beruf, als Berufung
und Vera unterstützte ihn dabei durch Verwaltung und Logistik.
In der letzten Zeit ist das "Manuskript" online übermittelt worden,
der Weg zur Post also vorbei und überkommen.
Die Freizeit verbrachte man mit dem obligatorischen Hundespaziergang und Hobbies,
wie Kochen, Weinbereitung und Recherchen im Web.
Mit dem Dorf hatten sie nichs zu tun, die Drei galten als Sonderlinge.


Sein neuestes Buchwerk, der historische Roman, bekam die Überschrift "Deutscher Irrtum".
Da kamen frühe Aufrufe zu Ehre, Vaterland und Stolz vor,
mit denen Soldaten geködert worden waren, dabei ist nicht lange davor
Deutschland nicht existent gewesen, es war immer ein Flickerlteppich aus lauter Kleinstaaten.
Nicht einmal die Sprache war normiert oder gleich, ähnlich- mehr aber auch nicht.
Die einzige lockere Klammer war der König, der über den Herzögen und Adeligen stand.
Bis dahin galt das Recht des Stärkeren, der dem schwächeren Ländchen seine Gefolgschaft aufzwang.
Hätten sich Leute, wie die Gebrüder Grimm - sich nicht an die Normierung der Sprache gemacht,
würde es das Hochdeutsche nie geben.
Sie haben auch alle Fabeln und Geschichten festgehalten,
die bis dato nur mündlich weiter gegeben worden sind-
die wenigsten Leute konnten lesen und schreiben.
Bis dahin sprach mal regionale Dialekte, was in manchen Bundesländern heute noch unausrottbar im täglichen Leben passiert.
(Dabei meine ich nicht den Zungenschlag)
Eines Tages kam der Verleger persönlich vorbei und wollte seinen Autoren kennen lernen.
Sie unterhielten sich recht gut im Pavillon, tranken Kaffee und Vera holte geschwind einen Kuchen aus dem Laden.
Fix war das zu hektisch, er verlagerte sich zum Tor und warf sich genervt in die Ecke.
Im Gespräch ging es um die Zukunft des Verlages, der wohl in einem größeren Verbund eingegliedert werden soll.
Fusion muß sein, meinte der Verleger, denn wir sind gegen die Konkurrenz zu klein.
Sie sprachen über die Tandiemen und Details zur Umsetzung und Marktstrategien.
Der Lektor ist auch schon auf und davon, die Ratten verlassen das sinkende Schiff,
meinte der Verleger - aber sie haben ja Vera, die kann das wohl locker leisten- oder?
Ja, das macht sie schon länger und das funktioniert auch.
Man muß sehen, wie es weiter geht- die Schriftstellerei war noch nie ein ehernes Geschäft!
Da mögen sie wohl recht haben.
Die Beiden sprachen noch über Politik und das Wetter, dann verabschiedete sich der Verleger und fuhr weg.
Vera holte Poldi- zum Kuchenessen, was dieser nicht verschmähte, selbst Fix kam geschwind herbei.
Kurt meinte kauend:
Zum Glück habe ich meine Ruhebezüge, davon können wir leben
und die Schriftstellerei ist und bleibt nur ein Zubrot
und schönes Hobby, das wollte ich nie zum Beruf werden lassen,
so wie das gerade läuft ist es mir zu speditiv.
Man läßt sich schnell in eine Schiene pressen, die eigentlich in eine falsche Richtung führt.
Anschließend fuhren die Beiden in die Stadt zur Bank und kauften dies und das ein,
zuvor waren sie beim Frisör und in der Parfümerie.

Fortsetzung: 23. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann

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