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Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 18. Teil
Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
Kurt schaute sich die Platte an und meinte:
die liegt wohl verkehrt herum, deshalb wackelt sie.
Gemeinsam hoben sie die Platte an, was erstaunlich leicht ging-
und sahen eine Steintreppe nach unten gehen.
Es mußten 2 Platten heraus gehoben werden, dann war diese Treppe frei.
Das taten sie denn auch- -Kurt zimmerte aus Resthölzern, die eigentlich von den
Baumaßnahmen übrig waren, etwas zusammen, was wie eine Holzterrasse aussah
und legte diese geschwind auf den Schacht.
Ich denke, daß wir diese Sache untersuchen werden - gleich morgen in der Früh,
wenn alles noch schläft.
Es kommt zwar keiner zu uns, aber man weiß ja nie.
Am nächsten Morgen fuhr er in den Baumarkt und kaufte fehlende
Teile,
ein langes stabiles Seil und eine starken Taschenlampe.
Er befestigte das Seil an einem der Steine und stieg langsam in die Tiefe hinab.
Am Seil hat er Tiefenmarkierungen angebracht-
alle 2mtr einen leuchtenden Kabelbinder.
Nach einer Weile kam er wieder nach oben und sagte:
Das ist nur ein Notausstieg aus dem Gewölbekeller unter unserer Remise,
gut 6mtr tief- der obere Einstieg ist zugemacht worden, weil da unser Bad ist.
Man sieht dort Eisen und soliden Beton, der schon sehr viel älter ist.
Komm mit herab, es kann nichts passieren, das Eisengeländer an der Treppe ist noch gut.
Ich denke, wir bauen ein kleines Pultdach über die Treppe,
damit kein Wasser eindringen kann.
Außen herum mauere ich Backsteine hoch, damit keiner was sehen kann und die Sache hält.
Die alte Remisentür steht noch in der Ecke, die wird hier gute Dienste tun.
Die zwei Steinplatten legen wir vor die Backsteinmauer,
wie im Heimatmuseum.
Bald untersuchten sie den Gewölbekeller nochmal gründlicher und fanden Mauernischen mit alten Steinguttöpfen,
einen Schweinetrog aus gebranntem Ton, altes Gartengerät
und mehrere morsche Holzfässer, die wohl Kraut oder Bohnen
in sich gehabt haben mußten, so wie die rochen.
4 Holzfässer lagen auf gemauerten Sockeln, wohl für Wein gedacht.
Die Decke war 5 mtr hoch, also noch einen Meter unter dem Parterre-Boden der Remise.
4x6mtr hat die Anlage, damit kann man schon was anfangen.
Die Fässer waren leer und morsch, aber in den Mauernischen lagen Flaschen,
mundgeblasen und etwas krumm, aber gefüllt mit Flüssigkeit.
zwischen den Flaschen hat man sorgsam Verkeilungen aus Lehmbatzen gemacht,
damit keine Flasche wackelt.
Kurt zählte 200 Stück.
Die Anlage war mit Lehmboden, der ganz ausgetreten war und sich steinhart anfühlte.
Eine Flasche nahmen die Beiden nach oben mit.
Am nächsten Tag will Kurt die alte Tür feste verbauen und streichen, mit einem soliden Sperr-Riegel versehen,
der innen angebracht ist und nur mit einem Trick geöffnet werden kann- über
die ganze Breite der Tür hinweg gehend und in U-Eisen geführt,
mit Schloss-Schrauben, wo man außen nur die flachen Köpfe sah.
Ansonsten sah die Tür wie früher aus, alle Verstärkungen waren innen.
Nun war erst einmal Verkostung der alten Flasche, die Vera aufrecht auf den Tisch gestellt hat,
damit der Inhalt "atmen" konnte.
Der Korken ging schwer heraus, zuvor war das Wachs zu entfernen, das diesen luftdicht abschloß.
Ein Etikett war nicht vorhanden, wohl auch nie eines darauf geklebt worden,
in der Mauernische lag es auch nicht herum-
es hätte ja abgefallen sein können..
Verna kam mit zwei Gläsern und stellte sie dazu.
ganz vorsichtig goß er ein, einen kleinen Schluck erst mal-
nun verkosten wir!
Es ist wohl ein uralter Weißwein gewesen, sehr schwer und suß,
wie ein Eiswein, aber noch dichter im Körper,
wie Fachleute sagen würden.
Fortsetzung: 19 Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann
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