plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 19.Teil



Radio 2024 -19


Die Stimmung in der Bäckereifiliale wurde immer gereizter, statt um 18 Uhr
hatte sie bis 20 Uhr arbeiten müssen, weil an diesem Tag noch mehr Kundschaft war
und alle Scheiben beschmiert waren.
Man darf heute nichts mehr sagen, wenn die "lieben Kleinen" mit ihren Patschhändchen die Vitrine beschmieren,
Kinder dürfen heute alles und die Erwachsenen -ganz besonders das Personal irgendwo- sind deren Diener.
"Sag' bloß nix", meinte ihre Kollegin, da wird der Chef sauer!
"wenn ein Kunde unzufrieden ist, erzählt er das überall herum und der Umsatz bricht ein"
Der Chef hat auf die exakte Bezahlung der Waren gedrungen, wegen dem neuen Kassensystem, das den Bon ausspuckt -
und so kam es, daß eine Kundin 2 Cents zuwenig dabei hatte.
"Tut mir leid, aber ich darf das nicht tun, die Summen müssen am Abend stimmen,
auch wenn ich glaube, daß sie das Geld beim nächsten Einkauf mitbringen, sie sind ja Stammkundin!"
Tags zuvor hat sie einer anderen Kundin das Brot in einer ähnlichen Situation gegeben,
aber die Kollegen sah, daß das Julia das fehlende Geld in die Kasse aus eigener Tasche nachlegte.
Die heutige Kundin bekam das Brot nicht und schrieb eine Beschwerde..

Harry wurde aufgefordert, diese Märchenstunde doch bitte öfter zu bringen,
denn irgendwie sind auch Manager und Golfer verträumt auf ihren Stühlen gesessen
und fühlten sich in ihre Kindheit zurück versetzt, in eine heile Welt.
Dabei konnte man das Hier und Jetzt glatt vergessen, das zwar einen hohen Wohlstand,
aber auch starke nervliche Belastung mit sich brachte.

Die Moderation lief weiter wie immer, die Gäste wurden ruhig und gut unterhalten und das Hotel brummte.

Nach zwei Wochen ist Julia zusammen gebrochen und wurde ins Krankenhaus gefahren.
Sie war total überfordert und durch den Zickenalarm,
den man "zwischenmenschliche Beziehungen" schimpfte, fertig gemacht.
Der Chef hat sie vor versammelter Truppe zusammen gestaucht.
So etwas zerstört das Selbstvertrauen und: Frauen untereinander können grausam sein.
Drei Tage lag sie im Krankenhaus und wurde wegen psychosomatischer Störungen behandelt
und zum Nervenarzt überwiesen.
Sie ging nicht zu diesem Thermin, sondern hat sich daheim an die Gartenarbeit gemacht,
hat den Brief von der Arge dem Hund zur weiteren Bearbeitung gegeben.
Otto hat die Briefe irgendwo vergraben.
Harry kam gerade total übermüdet mit dem Wagen an und legte sich
-nach kurzer Begrüßung in den Liegestuhl und schlief bis zum Mittagessen.

Sie hat "quer durch den Garten- Suppe" gemacht, mit Rindfleisch-Einlage.
Er saß zerzaust am Terrassentisch, trank ein Piccolo und bot ihr auch ein Fläschchen an.
Serviert in edlen Sektkelchen mit Perleffekt.
Das hat Julia gerne mitgemacht und so kamen die beiden Leutchen wieder auf den Boden zurück.
"Mir wurde nicht gekündigt, das die Probezeit lief- die Woche Lohn ging auf das Konto und das war's"
Die Arge kann mich mal, der Otto "bearbeitet" deren Briefe für mich, ich bin es leid.
Na, dann hatte diese Taktik Geld zu sparen wohl Erfolg - oder?
Ja, verwunderlich ist, daß die Fremden das Geld so leicht bekommen..
..je mehr man darüber nachdenkt, um so kaputter wird man und gibt besser auf, als zusammen zu brechen.
Der kleine Sekt half und schon lachten sie wieder.
Otto schaute verwundert und legte sich sogleich schlafen.
Die zustehende Zahlung an Arbeitslosengeld kam nicht an, trotz mehrfacher Anrufe beim Amt.
Dafür bekam sie Termine zum Vorstellen, beim Berufsberater und zur Nachschulung.
Sie gab nicht auf und frug dort vor Ort nach, bekam einen fernen Termin und beschwerte sich:
"Klagen sie doch!"
Das ist heute System, wenn es um Einheimische geht, denen etwas zusteht.
Wieso alle Fremden damit klar kommen und die Gelder überwiesen werden,
was auch noch die Miete und Nebenkosten etc. anbelangt, ist unseren Beiden nicht klar geworden.
Aber für eine Klage war die Summe zu gering, der Anwalt wäre teurer gekommen
und das wußten die Sachbearbeiter ganz genau.
"Hätten sie gleich Bürgergeld beantragt, wäre das besser für sie gewesen"
(Was der Berater nicht sagte, war:
Wer verheiratet ist oder in einer eheähnlichen Gemeinschaft lebt, bekommt auch dieses Geld nicht.
In diesem Jahr hatten sich die Abgeordneten mal eben 3.000 Euro an Inflationsausgleich genehmigt..)
Im Radio liefen gerade die Nachrichten:
"Das Amt für Arbeit meldet weiter sinkende Zahlen" -
tja, aber ohne Umschüler, Asylanten, Lanzeitarbeitlose und ohne Sozialhilfeempfänger,
die Zahl kann man glatt verdoppeln oder verdreifachen - wer weiß?
Was soll ich tun, frage Julia - nun, am besten nichts, meinte Harry zu ihr,
mein Job bringt genug ein, um dich mitzuversichern und etwas in eine Privatrente für dich einzuzahlen.
Wir nehmen den Partnertarif, dann klappt auch das - mit der Sicherheit im Alter.
Nach dem Frühstück und dem Bad gingen sie erst mal eine Runde mit dem Hund, um auf andere Gedanken zu kommen.
Den Suppentopf hat sie vorsorglich mit den feuchten Küchentüchern abgedeckt,
nachdem die Platte ausgeschaltet und das Essen gar war.
So bleibt die dicke Suppe noch stundenlang warm .
Noch schnell den Tisch decken, die Kerze anzünden..
..schon wieder kommen im Radio die Nachrichten.
Entnervt schaltet sie das Gerät aus und sie setzen sich zu Tisch.

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Nachtrags-Kartusche

Glasglocken


Wir arbeiten nun mit Glasglocken in 4 Größen und dem guten Geschirr, wo man die Untertasse, den Dessertteller und den flachen Teller als Unterteil nehmen kann. Das ist deutlich hygienischer, als ein Holzbrett unter der Glocke.





Egal ob Käse- wo die große Glocke auf dem flachen Geschirrteller steht und gut 3-4 Sorten aufnehmen kann, der mittleren Glocke auf dem Desertteller, ideal für Scheibenwurst und einer Glocke für die Untertasse- gut für ein Käsetörtchen oder ein Mettwürstchen etc.

Glasglocken werden nicht blind, man kann sie einfach spülen.
Wir finden, daß gerade die Käseauswahl ganz wichtig ist, zusammen mit Marmelade (selbst gekocht) und guter Butter und selbstgebackenem Brot oder Brötchen.
(Auf dem Bild liegt Toastbrot - das noch in den Toaster muß - geht auch mal!)
Diese Glasglocken gibt es als Ersatzteil im Handel- wie praktisch..

Tipp: Man sollte jeden Tag in der Rente und Gemeinsamkeit so essen, als wäre Sonntag.



***



..mit Ruhe und Gemütlichkeit !












Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 14. Teil


Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
Die Firma begann sehr schnell mit den Vorbereitungen,
ein kleiner Bagger wurde abgeladen, der Containerwagen brachte einen leeren großen Container an,
wo wohl der Erdaushub, alte Betonmauerreste und Zaunmaterialien
und alte Pflanzen, Büsche und ähnliche Dinge -drin entsorgt wurden.
Das Rattern ging den lieben langen Tag lang, dann kam eine seltsame Walze,
ein Betonwagen landete an, Hölzer und Eisen wurden geliefert.
Poldi beobachtete die Baustelle und die Beiden sind geflüchtet in eine Wanderung..
..unterwegs nochmal geschwind beim Dorfmetzger belegte Brötchen kaufen und schon ging es los.
Sie gingen durch den Wald zum Angelpark und zur Reinmühle,
nach Willofs zum Elvis - Denkmal und wieder heimwärts.
Ein wunderschöner und stiller Tag der Gemeinsamkeit.
Zuhause sahen sie sich den Fortschritt des Bauwerks an,
trafen Poldi und hören gebannt zu:
Die haben ganz schön geschuftet und schon den Betonsockel gegossen,
zuvor Stromkabel und Wasser und Abwasserrohre verlegt.
Absperrhhähne und wer weiß was sonst noch an Kram in einem Schacht bei der Remise versteckt ist.
Die sind erst vor einer halben Stunde vom Hof- da hattet ihr Glück.
Das Pflaster ist noch ganz naß, die haben alles sauber abgespritzt -
zuvor hat Felix den Fiat weg gefahren, gut daß ich den Schlüssel von euch bekommen habe.
Man sah den geschwungen Gartenbereich von der Remise abgehen
und am Ende das Fundament, nahe der Weges -zwischen Haus und Garten
kamen Kabel aus der Erde und zwei Rohre.
Auch hier war eine runde Betonplatte gegossen worden.
Vermutlich für den Springbrunnen..
..und schon ist es weg, das schöne Geld von den Büchern.
Man kann nicht alles haben, meinte sie.
Der Tag ging schon zur Ruhe und die Beiden sehr bald ebenso.
So eine Wanderung macht zwar zufrieden, aber auch rechtschaffen müde.
Der Schlaf währte aber nur bis halb Sieben, da fing im Garten schon wieder was an zu rattern
und Kommandos wurden gerufen.
Ein kleinerer Lastwagen von der Gärtnerei brachte größere Büsche
und zwei Leute pflanzten diese umgehend ein und wässerten anschließend.
Ein großes Rosenspalier über den Weg zum Garten, Kletterrosen links und rechts,
das gleich dreimal hintereinander in 2mtr Abstand.
Ein Mann klingelte in der Remise:
Jetzt machen wir erst einmal Feierabend und am Montag geht es weiter, da wollen die Leute mit dem Pavillion kommen,
der Steinmetz mit dem Brunnen und den Steinbänken.
Zum Schluß kommt der Rollrasen dran, das machen dann wieder wir von der Gärtnerei.
Man sah jetzt schon, daß der Pavillon sichtgeschützt und eine Ruhezone sein wird.
Mit Sichtachse zum Haus, pardon Remise und zum Springbrunnen.
Poldi schwärmte jetzt schon von der Anlage und war begeistert.
"Wir hoffen, daß du das Pavillion und die Anlage ebenso benutzt!"
Klar, ich wäre ja sonst wieder alleine..
..wenn der Kirschlorbeer geschnitten werden muß, in spätestens zwei Jahren,
habe ich ja noch meine große Heckenschere und die passende Leiter in der Garage.
Ein Mähroboter fehlt noch- ach, ich sehe gerade eine wetterfeste Ladestation-
der Felix denkt aber auch an alles..

Fortsetzung: 15. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann

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