plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 18.Teil



Radio 2024 -18


Julia hatte inzwischen den Termin im Gewerkschaftshaus, wo sie den ganzen Tag verbringen mußte,
ohne irgendwo etwas essen oder trinken zu können.
Entsprechend schlapp saß sie dann auf der Terrasse-
"die wollten mich disziplinieren, wo ich nie zu spät gekommen bin und eher länger im Betrieb war, als die anderen Frauen!"
Man wollte mich in die Mangelberufe drängen, Metzger, Bäcker, Altenpflegerin etc.
Dazu wären umfassende Umschulungen nötig, die von der Arge bezahlt würden, wie man mir sagte.
Altenpflegerin würde für mich infrage kommen, aber dazu wären zwei Jahre Schule nötig und eine Abschlußprüfung-
muß ich mir das antun, mit den ganzen jungen Dingern in der Klasse?
Harry staunte und was wäre, wenn du dem nicht zugestimmt hättest und wieder im alten Beruf arbeiten wolltest?
Das weiß ich nicht, die Sachbearbeiterin drohte sowieso immer mir irgendwelchen "Maßnahmen",
bis zum "sozialen Jahr" oder "freiwilligem Ehrenamt" und ähnlichen Dingen.
So muß ich nun damit rechnen, mal hier und mal dahin geschickt zu werden,
Bewerbungsschreiben üben und Computerkurse besuchen.
Das kam erst bei einem längeren Spaziergang heraus, für ein normales Gespräch am Tisch war sie zu platt.
Sie wurde zu einem Bäcker geschickt, einem Filialisten, der einen Job in einem Supermarkt anbot.
Da hat sie zugesagt, auch wenn der Mann eine jüngere Kraft lieber gehabt hätte.
Ihr Lohn ist recht dürftig angesetzt und ging über 10 Stunden am Tag,
mit einem freien Tag zusätzlich die Woche,
also eine 4 Tage-Woche.

Harry bereitete unterdessen das nächste Gimmick vor, er beriet sich mit einem professionellen Keeper,
welcher an der Hotelbar 3 aktuelle Trinks mixte und dabei die Rezeptur im Detail verriet.
Sehr gut präsentiert und zum Verkosten angeboten in speziellen Mini-Sektgläschen.
Mit Eisrand, Minze, Mandarine und Krokant- was dazu gehört.

Harry schilderte das Geschehen plastisch und nachvollziehbar ins Mikro, für die Hörer daheim.

Der Hotelmanager beobachtete die Szenarien immer ganz genau und war sehr angetan, denn der Umsatz
und vor allen Dingen die Bekanntheit der Lokation ist sprunghaft besser geworden.

Dann ging es in die Verabschiedung und es wurde still vom Personal abgeräumt.
Harry schwang sich zufrieden ins Auto und fuhr die Autobahnauffahrt entlang,
wo er einen Sekundenschlaf erlitt und gerade mal so eben das Fahrzeug abfangen konnte.
Davon erzählte er, daheim angekommen, kein Wort, das würde Julia noch mehr aufregen.

Er bekam diesmal kein Essen vorgesetzt, dafür war sie zu lange im Dienst,
man forderte ständig Überstunden für die Reinemachung der Theke und Fritteuse etc.
Sogar der Fußboden und die Scheiben, Regal etc. mußten rein gemacht werden.
(Nach der regulären Arbeitszeit):
Wenn sie das nicht wollen, macht das nix- ich habe genügend Bewerberinnen, die jünger und flexibler sind..

Zum 19. Teil Radio2024


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Nachtrags-Kartusche

Hohe Zeit, die Augen zuzupetzen um nicht gesehen zu werden...


Ein Forscher sagt,
daß die "deutsche Gesellschaft alle Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung" habe.
Wie könnte diese aber überwunden werden?
Na ja, so schnell sind wir nicht.
Zuerst einmal sollte ganz klar eine demographisch-demokratische Umfrage gemacht werden
und das wäre eine Aufgabe, die ich -das ist meine Meinung dazu-
den Meinungsforschungsinstituten eher kaum zuschanzen sollte.
Ich rate:
In harmlosen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Leuten - z.B.
in einer Warteschlange jedwelcher Art und Anlaß- finden sich sehr schnell etliche Leute,
die bereitwillig Ross und Reiter nennen, die dafür s.o. verantwortlich zu sein scheinen.
Es sind aber auch die Presse/Werbung zu nennen, die seit Jahrzehnten die Gier schüren.
Wenn dann die "Gewinnerwartung" nicht mehr funktioniert, wie gerade 2023,
wo man 3% "Anlagezinsen" erwarten darf und dafür mit 10% Inflationsrate-
es kommt immer auf die Dinge an, die man am meisten kauft- belohnt wird,
hätte quasi jemand mit einer fiktiven Anlage von 100.000 Euro jedes Jahr einen Gewinn
(der noch versteuert werden muß)
von 3.000 Euro zu erwarten - aber in der Kaufkraft einen Verlust von 10.000 Euro-
also 7.000 Euro Nominalverlust -
das macht freilich mehr als ärgerlich.
Aber auch Leute, die nichts anlegen können - und davon gibt es mehr als genug -
sind nicht froh, weil gerade die Lebensmittelpreise davon laufen.
Nach meinen Beobachtungen sind diese von 2019-2023 um 100% durchschnittlich gestiegen.
Das macht einen Mindeslöhner oder Harzer oder Kleinrentner zum Nettozahler.
Dazu kommt der Rationalisierungsdruck, die Abwanderung der Industrie
und die ständig steigenden Abgaben -Krankenkasse, Arbeitlosenversicherung,
GEZ, Pflegeversicherung und die verdeckten Steuern, die uns um die Ecke herum,
als letztes Glied in der Kette erwischen. Die Energiekosten sind ein weiterer Punkt und ..
eine Laienregierung* nach der anderen ist durch Koalition an die Macht gekommen.

*Wer externe Berater braucht, ist ein Laie,
wer keine Fachausbildung im entsprechenden Resort hat, auch.

Woher kommt also der Frust, nennen wir das Kind mal beim bürgerlichen Namen?
Nun, durch Konkurrenz und auch durch Langeweile entsteht Zickenkrieg-
auch das macht verdrossen!



Wer sich zu obigen "Anlageformen" breit schlagen läßt, hat es nicht besser verdient.

Meckern kann jeder, aber was wäre mein Tipp dazu?
Langsamer treten, einen Gang zurück schalten,
nicht mehr versuchen wollen, die halbe Welt durchzufüttern,
mehr auf unser eigenes Land sehen
und sich ein Beispiel am bayrischen Denken zu nehmen:
"Mir san mir",
dann kommen auch keine seltsamen Parteien auf, sondern die Füße auf den Boden!
Die Hälfte der Parlamente
mit der Hälfte der Parlamentariern
mit der Hälfte an Geld
und schon haben wir wieder Luft !

Zwei Frösche fallen in die Milch, sagte meine Mutter früher zu mir,
der eine Frosch geht unter, der 2. Frosch stampelt-
und es wird Butter- so kann er wieder heraus springen.

***



Was ist eigentlich "Knochenporzellan"?












Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 13. Teil


Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
Der Verkauf des 1. Buches lief gut an und nun kam der Band 2 im Script und Stick zum Verlag.
Die Drei trafen sich in der Gaststätte des Dorfes und sprachen über den Erfolg
und die Zukunft - wir haben ja noch viele Jahre vor uns,
die wir so meistern sollten, daß das Leben interessant genug bleibt.
Poldi hatte nun wieder eine Aufgabe und setzte eine Reihe Steine,
die er von einer Baustoffdeponie holte,
in die Erde, um eine Abgrenzung zu schaffen.
Die Steine waren noch gut und so fuhr er mit seinem alten PorscheDiesel und dem großen alten 2-Achswagen los,
um "für billiges Geld" die Steine zu holen.
Wunderbar, ich kann mir dabei viel Zeit lassen und habe was zu tun.
Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag zu lesen und am Abend in die Glotze zu sehen.
Das war mir bald zu armseelig.
Die Reihe Katzenkopfsteine, die deshalb heraus genommen wurden,
konnten als Beetumrandung eine neue Verwendung finden.
Die Drei waren sehr sparsam und fast anspruchslos,
so reichte das Geld dicke und keiner mußte zuarbeiten.
Lieber so, als wieder mit dem Burnout beginnen..










Die Texte des 2. und 3. Bandes wurden mit Bildmaterial durchbrochen,
so daß eine Kontemplation war und die Ruhe ins Gemüt kroch.

Das Projekt war fertig und brachte sogar einigen Gewinn ein, was die Beiden eher nur erhofft hatten.
Nun mache ich einen Paradigmenwechsel, sagte Kurt zu Vera - die Schreiberei ist nicht schlecht,
der Verlag spielt auch mit und so denke ich darüber nach,
mich auf Krimis zu stürzen oder auf Romane?
Zuvor muß ich erst einmal Abstand zu den drei Bänden gewinnen, denn Bücher sind wie Kinder.
Es dauert lange, bis man sie hat und dann groß gezogen und umsorgt hat.
Sie gehen ebenso aus dem Haus und man sorgt sich doch!
Ja, sagt sie, ich mache uns erst einmal einen Kaffee und Gebäck haben wir auch noch da.
Anschließend sind sie in den Garten gegangen und haben angefangen, sich einen Plan zu machen.
Welche Art "Garten" wollen wir eigentlich?
Einen Gemüse- oder Obstgarten oder einen Ziergarten oder Wohnlandschaftsgarten?
Möchten wir einen Teich haben?
Ja, ein Teich- das wäre wunderbar.
Aber die Pflege ist sehr arbeitsaufwändig und erfordert Fachwissen und auch eine Genehmigung,
wenn diese Anlage eine gewisse Größe hat.
Das ist nicht ganz grundlos, denn wenn die Folie undicht wird, hat der Nachbar Wasser im Keller!
Sie gingen herum, haben hier und dort gemessen und dann Felix angerufen.
Felix kam und war dankbar, denn im Augenblick sind die Aufträge sehr rar, wie er betonte.
"Das kann ich machen, mein Schulkamerad ist Landschaftsgärtner und mit dem zusammen -
könnte das leicht gemacht werden.
Wir haben auch noch Hilfskräfte an der Hand und entsprechendes Gerät."
Wir haben bisher auf Miete gewohnt und haben keine Ahnung von diesen Dingen, sagte Vera.
"Ich schlage vor, daß ein schöner Springbrunnen mittig installiert wird,
zwei halbrunde Steinbänke dabei und hier in der stillen Ecke in Pavillon
in Schmiedeeisen mit rundem Tisch und halbrunder bequemer Sitzbank..
..da kann man auch bei Regen gemütlich sitzen, mit mehreren bodentiefen Fenstern und Stromanschluß.
Dazu braucht man eine Baugenehmigung und ein Fundament"
Ach, ist das problematisch oder teuer?
"Nein, das kann man nicht sagen, das haben wir schon ein paarmal gebaut"

Fortsetzung: 14. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann

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