plaetzchenwolf - Radio2024 - eine Satire 16.Teil



Radio 2024 -16


Julia wurde vom Marktleiter zu einem persönlichen Gespräch gebeten und auf ihre Langsamkeit hingewiesen:
Sie unterhalten sich mit den Kunden und halten so den Betrieb auf.
Ich habe sie beobachtet und auch die Kolleginnen sagen das.
Sie sind ja auch schon älter und die jungen Kräfte sind da einfach schneller.
Da half kein Entschuldigungsversuch, daß es nur Floskeln gewesen seinen,
einfach nur Höflichkeit den Kunden gegenüber.
Wir haben heute den 17. ich zahle ihren Lohn bis zum Monatsende, denn wir sind großzügig.
Die Papier habe ich hier und sie möchten diese gleich unterschreiben und dann den Dienst beenden.
Vielen Dank für ihre bisherige Mitarbeit und auf Wiedersehen als Kundin in unserem Markt.
Julia war platt und schlich wie ein getretener Hund nach Hause.
Aber zuvor meldete sie sich beim Amt arbeitslos, was lange Wartezeiten mit sich brachte.
Sie kam später nach Hause und war den Tränen nahe, als sie Harry die Sache berichtete.
Gut, wir nagen nicht am Hungertuch,
ruh' dich erst mal aus und komme runter, meinte er ruhig.
Dann sprach sie ruhig den Vorfall nochmal durch und wunderte sich doch sehr,
weil die anderen Frauen in diesem Markt auf keinen Fall "speditiver" arbeiteten.
Sie rief Dora an, mit der sie ein kameradschaftliches Verhältnis hatte
und erzählte ihr von diesem Gespräch und daß sie "freigesetzt" worden sei.
Dora lachte und sagte:
Die Nichte des Marktleiters braucht einen Job,
für andere Arbeiten ist sie nicht schlau genug..
..aha, daher weht der Wind.
Diese Vorgesetzten sind heute mit allen Wassern gewaschen und haben keine Skrupel.
Nun habe ich Zeit, dachte Julia,
ich werde mich um den Rasen und um das Unkraut kümmern,
zu Mittag was Feines kochen.
Otto schaute dabei auf und schmatzte geräuschvoll, was Harry lachen ließ-
der bekommt echt alles mit!
Er machte sich weiter Notizen und telefonierte noch ein wenig herum,
bis drei Gimmicks für seinen Show im Kasten waren.
Man muß immer etwas parat haben um auf keinen Fall zum Langweiler zu werden..
so, jetzt kann ich dir helfen- wo ist der Ausstecher,
ich mache schon mal ein wenig Unkraut aus dem Beet?
Sie hörte das nicht, sie saß auf dem Küchenstuhl und weinte,
bevor sie die Pizza in die Röhre schob und den Salat dazu bereitete.
So einfach steckt keiner seine Kündigung weg!
Sie aßen auf der Terrasse,
der Hund lag erwartungsvoll daneben und bekam eine Dose Futter serviert und frisches Wasser.
Ein Knochen wäre ihm wohl lieber gewesen, er fraß seufzend alles blitzblank weg.
Der Postwagen war da und so ging sie zum Briefkasten und kam mit einem grauen Brief wieder zurück.
Grau ist immer schlecht, meinte sie.
Ein Brief von der "Argen" mit einem "pünklich einzuhaltenden" Termin
am nächsten Morgen 7.15 Uhr, Zimmer 17

Zum 17. Teil Radio2024




Button











Nachtrags-Kartusche

Tiere unterwegs I


































































































***



Was ist eigentlich "Knochenporzellan"?











Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 11. Teil


Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
Das ist wohl die feinste Remise weit und breit, grinste Poldi und mich freut besonders, daß ihr hier zu mir zurück gekehrt seid.
Der Umzug war in zwei Zügen geschafft, denn sie besaßen nicht viel.
Die alten Möbel hat man längst entsorgt, denn die waren echt karo-einfach, meinte Vera damals-
sie suchten sich die passenden neuen Stücke im Internet zusammen- wenige, aber feine.
Auf diese Weise kamen jeden Tag irgendwelche Päckchen und Pakete, die man auspacken konnte.
Den alten Schornstein haben wir vor ein paar Jahren abreißen lassen,
das hat nochmal Platz in der Ecke gebracht- denn diese Dinger waren richtig mächtig,
weil man damals eine Räucherofen betrieb.
Das würde dem Schornsteinfeger gefallen, diesem Hallodri, meinte Poldi.
Die Typen greifen sofort gut ab und kommen alle 3 Monate. Weg ist weg.
Die Miniküche war schnell aufgestellt, es war ja nur eine Ecke mit schmaler,
hoher Kühl-Gefrierkombination und einen ebenso hohen Schrank,
dazwischen ein Mini-Spülbecken mit Ablauf und das kleine 1Platten-Kochfeld.
Statt Abzugshaube hat Karl ein Regalbrett installiert,
das unten einen saugfähigen Karton zum Einschieben hat-
das wirkt besser als eine Abzugshaube..
Die zwei Personen Sitzecke mit bequemen Stühlen rundet die Sache ab.
Wer hat schon die Küche unter der Freitreppe stehen?
Die Lösung ist gut, so ist Parterre ausgefüllt und der Flur in Wohnraum verwandelt.
Oben ist dann das kleine Schlafzimmer und die Kleiderkammer und der Aufenthaltsraum,
der nur Regale und zwei Beistelltischchen hat- dafür aber zwei sehr bequeme Ohrenbackensessel mit Hocker.
Sehr bald haben sie sich eingeräumt und eingewöhnt.
Den gemeinsamen Mittwoch im Gasthaus haben die Drei beibehalten,
wo der Poldi seine Zeche nun aber selbst beglich.
Sie waren längst schon gute Freunde geworden und halfen sich in allen Dingen.
Nicht lange und die Beiden sind wieder in Feld und Flur gezogen, haben Biotope besucht
und Naturfotos gemacht.
Am Abend haben sie Bilder gesichtet, sortiert, benannt und gespeichert,
Texte dazu verfasst und inform gebracht.
Das Konzept des Buches wurde verfeinert und wie ein ruhiger Spaziergang in der Natur gehalten,
in dem man jederzeit anhalten und die Inhalte "sacken lassen" sollte.
Eine Art Heilbuch für die Seele.
Kurt meinte: Es wird eine sehr dicke Schwarte werden, da bin ich mir sicher -
oder wir machen besser eine Bildband-Serie daraus, die sind handlicher.
Aber bitte im DIN A4 Format!
Über den Winter haben wir genug Zeit, einen Verleger zu suchen und den 1. Band fertig zu haben.
Bis dahin werden wir das Thema "Moorlandschaft" wohl abgehandelt haben können-
wir sollten uns nochmal mit dem Moorauge befassen.
Vera meinte: Diese Holzstege im Moor sind so herrlich fotogen, daran kann ich mich kaum satt sehen.
Und überall Warnschilder - zum Glück aus unbehandeltem Holz - "Achtung Kreuzottern",
die einzige Giftschlange bei uns im Land.
Hier hat sie ihr Biotop gefunden und wird geschützt,
da sie überall erschlagen wird- wer will schon gebissen werden?
Wieso muß ich dabei an unsere Toxiker denken, die den Nachbarn und Kollegen das Leben so schwer machen?
Das ist wohl wahr, Vera - deshalb kaufen die Leser solche Bücher wie das unsere.
Man will sich heilen und dann auch noch gegen solche Typen gewappnet sein.
Deshalb sind pychische Erkrankungen so schwer zu behandeln- man hat viele Fachausdrücke dafür.
Wir haben mit dieser Schulmedizin nichts zu tun, wir sind mehr die Kräuterheiler des Geistes,
das was der Glauben heute nicht mehr schaffen kann.

Fortsetzung: 12. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann

Zurück zum Anfang: 1. Teil