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Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 3. Teil
Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
Kurt räumte seinen Kram aus dem Bulli in die Bude,
ein paar haltbare Lebensmittel und Dosenbrot, richtete seinen Laptop ein
und kümmerte sich um seine Mails.
Auf dem Hof traf er den Mann, den er bald "Poldi" nennen sollte,
bekam einen Platz für den Bulli angewiesen,
setzte sich zu ihm auf die Bank und bot dem Bauern
ein Fläschchen 12jährigen Whisky an,
welche beide genüßlich schlürften.
Nachdem alle Formalitäten geschafft waren, kam man sich schon näher
und dabei half die Kleidung, die sich Kurt für diesen Lebensabschnitt ausgesucht hat,
in geeigneter Weise:
Ein wenig Wanderer, derbes Schuhwerk, ein wenig Waldarbeiter oder Schäfer,
mit urigem Filzhut und zwei kleinen Federn dran.
Zwischen grün und braun, eben fast wie der Bulli-
alt-erbsgrün, ein wenig blaß- aber was solls?
Er bereitet den Poldi schon mal darauf vor, daß er meistens in der Natur unterwegs sein wird,
gab aber sonst nichts von seinem Leben preis.
Die Dauerüberweisung noch geschwind fertig machen, auf 333 Euro lautend,
damit der Bauer das Internet nicht alleine stemmen mußte und
schon hängte er den Laptop, das Handy und die Cam an die Ladestation.
Er schlief wie ein Murmeltier den Schlaf der Gerechten,
als auf dem Handy ein Anruf kam.
Oh, Vera - meine Ex!
Das Phone wurde auf stumm geschaltet und fertig.
Er nahm nicht ab, sondern dreht sich um und schlief weiter.
Am Morgen machte sich Kurt fertig und ging zum Dorfmetzger, aß ein Mettbrötchen und trank zwei Tassen Kaffee,
besah sich das Dorf ein wenig fußläufig, wie man so schön sagt und grüßte flüchtig,
wie das die Einheimischen zu tun pflegen.
Auf diese Weise wird man am schnellsten akzeptiert und kann auch mal jemanden fragen..
Kurt bereitete weiter sein Konzept vor, das er auf einen Notizblock schrieb,
den er immer dabei hatte.
Bei Poldi fand er eine Ortschronik, die er gerne geliehen bekam und
stöberte ausgiebig darin, so daß etliche Dinge in sein Konzept paßten.
Dann zog er zum ersten Mal mit der Kamera los, mit Teleobjektiv ausgestattet.
Dieses wasserfeste Gerät hatte er im letzten Jahr erworben und sich selbst zum Geburtstag geschenkt.
So ging er sinnig zum Standort Rhönblick, machte ein Bild,
ging zur Pflanzengartenhütte
und zum Mammutbaum, von dort zum Wanderparkplatz Kalkberg.
Dann die Schwarza entlang zu seiner neuen Unterkunft zurück.
Im Zimmer sortierte er die Bilder, legte sie in einen Unterordner des Desktop ab
und begann auf dem Schreibprogramm, fand aber erst mal keinen geeigneten Titel ..
Kurt forstete im Internet herum, Zeit hatte er mehr als genug,
wozu also die Eile?
So trottete er zur Bergschänke und bestellte sich ein Schnitzel Wiener Art mit Pommes und Salat.
Während er kaute, sein Glas Bier leerte, kam ihm der Name für sein Werk,
das als halber Bildband heraus kommen sollte-
ein Werk, das ruhig 10 Jahre, so hat er sich sein Ziel gesetzt,
reifen könne- wie wäre es mit "Runter kommen in der Natur"?
Der Name ist Programm, dachte er sich, als der letzte Happen an der Gabel hing
und fast herunter gefallen wäre..
Fortsetzung: 4. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann
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