Kartuschen - Thema: Tipps aus der Kochpraxis
Die Umrechnung von Brüchen (3/4 Liter) in 750ml fällt ganz offenbar immer mehr jungen Leuten nicht leicht,
selbst wenn diese Abitur haben. Deshalb gebe ich bei meinen Rezeptvorschlaegen gerne beide Zahlen an.
Es soll einen Braten geben? Bitte sehr:
Zuerst sollte man wissen, welches Fleischstück dafür das beste ist!
Wer mürbes Fleisch haben will, sollte ein Nackenstück von Schwein nehmen, entweder als Rollbraten oder
als Kammstück. (Schweinenuss nennt man ein ganzes Muskelstück, das fester oder kompakter ist und nicht so
sehr eingeht - aber es kann faseriger sein. Faserig bedeutet, dass man gegen die Fasern (am besten mit dem
Elektromesser schneidet, wenn das Fleisch etwas "entspannt" hat. Die Aussage, dass Fleisch, das noch halb roh ist,
zarter sei, ist dummes Zeug. Es kommt nur auf das Stück an und auf das Können des Metzers, der uns das verkaufen wird.
Es gibt nur wenige Fleischtier - Qualitäten, diese auszusuchen (durch den Metzger/Schlacher) ist wichtiger als danach selektieren zu wollen, ob es zum
Angebotspreis oder hochpreisig erstanden worden ist..
Die Garmethoden sind heute viel schonender als im Bräter auf dem Herd oder in der Röhre:
Im Bratschlauch ! Ich halte auch nichts von der Langzeit-Garmethode, sondern gehe immer davon aus, daß die
"Kerntemperatur" (65 Grad Celsius) des Fleisches mindestens 20 Min. gehalten wird, sonst sind die Keime noch drin !
Wenn das "entspannte" Fleisch aufgeschnitten ist, kann es zurück in die fertig gestellte Sauce, dann
"zieht es nochmal nach" und wird saftig bleiben. (Kühl gestellt bleiben die Reste auch am nächsten Tag noch
wunderbar)
Grundsätzlich gilt Omas Grundsatz:
Den Braten soll man am Vorabend machen!
Es ist der Folie oder dem Bratschlauch egal, welches Fleisch darin gart - es geht immer gut aus, wenn nach
der Packungsanleitung gearbeitet wird: Gut zubinden, vorsichtig hantieren, daß ein Riss durch Knochen etc.
entsteht und oben zwei kl. Einschnitte machen. NICHT vorheizen, maximal 200Grad einschalten, bereits auf
dem (kalten) Backblech befüllen - Umluft ist richtig, Ober- und Unterhitze nicht.)
Man lernt immer noch dazu:
Hülsenfrüchte sollen nicht sprudelnd kochen, sondern etwas darunter, sonst werden sie nicht richtig weich und
bleiben innen hart.. also: Ankochen und dann halbe Kraft!
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