Kartuschen - Thema: Noch 10 Jahre? Eine Vision.
Vielleicht vergehen noch zehn Jahre in Stille und friedlichem Handeln,
bis sich China ein Stück öffnet
und seinen -kommunistischen - Partnerstaaten die Hand reicht.
Eine neue Gemeinschaft könnte das Mißtrauen gegeneinander abschwächen und Russland dazu bewegen,
ein Austauschprogramm von Wissenschaftlern und Spezialisten zu gründen.
Die Grenzen werden lockerer,
ein sprunghafter Anstieg des Handels zwischen den beiden Riesen-Reichen beginnt.
Russland hat Öl, China Menschen und Nowhow für westliche Produktionen ergattert,
weil inzwischen fast die ganze Autoproduktion von mehr als der halben Welt aus China kommt,
das sich rechtzeitig die Hauptvorkommen der "seltenen Erden" gesichert hat,
aber sonst unauffällig blieb.
Das russische Gas und Öl flossen aus den Südrepubliken in das Reich der Mitte,
welches dadurch die latenten Probleme lösen konnte.
Im Gegenzug lieferte China nach Russland,
was es im Westen nur für teures Geld gab- viel günstiger!
Diplomaten wurden fest installiert, die Schüler wurden auf Kulturfahrten geschickt,
man besuchte sich gegenseitig in den Shopping-Miles,
arbeitete an der Raumfahrt zusammen und an der Rüstung,
bildete ein -fast- gemeinsames Abwehrheer, gegen Angriffe von außen.
Gegen den Westen und Länder wie Pakistan oder Nordkorea,
das ausgeklammert wurde als Verliererstaat.
Ein paar Jahre war alles eitel Sonnenschein,
die Regierungen trafen sich regelmäßig auf der Krim und schmiedeten Zukunftspläne
mit Pakistan, Afghanistan etc.
Inzwischen siedelten wohlhabende Chinesen in vielen Gegenden Russlands
und hoben mit ihrer Kaufkraft die Währung ordentlich an.
Man lehrte in allen Schulen Russisch und Chinesisch,
so daß kein Fremdheitsgefühl entstehen konnte,
das war die allererste Maßnahme der Chinesen.
In den Armeen dienten einzelne Soldaten und Offiziere als Beobachter,
um jedes Risiko auszuschließen und Vertrauen zu bilden.
Die Chinesen kauften russische Militärtechniken in großen Mengen,
weil -wie sie sagten- sie auf diesem Gebiet noch keine große Erfahrung haben
und sich mehr auf die Wirtschaft und Versorgung der Bevölkerung konzentriert haben.
Der Tag der großen Truppenparade kam,
wo in Moskau gemeinsame Stärke gezeigt werden sollte -
dem Westen ein wenig Erfurcht beigebracht..
..da kamen aus allen Landesteilen und Städten Russlands gleichzeitig,
wo Garnisonen angesiedelt waren oder starke Sicherheitsverbände - Rauchwolken,
kurze Kampfgetümmel und bald hatten die Chinesen Russland in ihrer Gewalt.
Alle angeblichen reichen Privatleute waren kampferprobte Agenten,
die wie Ameisen gemeinsam kämpften.
In einer Nacht war alles passiert,
das Riesenreich mit seiner relativ geringen Einwohnerschaft vollkommen in fremden Händen.
In die westlichen Nachrichten drang nicht viel,
man ließ es ausschauen und streute in dieser Richtung Gerüchte,
als ob Rauschgiftbanden ausgehoben worden wären.
Nach außen traten die alten Führungskader wie Verbündete,
ja Freunde auf und verblüfften weiterhin die restliche Welt.
Sogar der Papst wollte Peking und Moskau besuchen,
um zu der neuen friedlichen Zusammenarbeit zu gratulieren.
Vermutlich erhoffte er sich -zusammen mit dem orthodoxen Patriarchen,
mit dem die Sache besprochen war, eine Stärkung des Christentums im asiatischen Raum.
Der Besuch verlief friedlich, wie alles in China friedlich gehalten wird -
nicht einmal der Patriarch der Ostkirche merkte etwas von den Geschehnissen,
genau wie die Öffentlichkeit Russlands, die Botschafter der anderen Länder etc.
weil die vielen Chinesen längst zum Ortsbild gehörten.
Fortan gehörten Truppenaufmärsche und auffällige militärische Übungen der Geschichte an.
Alles verlief still und so friedlich wie ein im Koma liegender Patient.
Die Kremel-Akten über westliche Geheimdienste hat man gründlich studiert
und so passierten ein paar "Unfälle", mal wurden Leute ausgewiesen
oder verschwanden in Sibirien zur "Erkundung".
Alle Handelsbeziehungen und diplomatischen Kontakte zu den anderen Nationen
liefen so dezent weiter, daß keine Nation Verdacht schöpfte.
Die Soldaten Russlands waren nicht sonderlich loyal gegen ihr Mutterland,
weil nun endlich ihr Sold erhöht und pünktlich ausgezahlt wurde.
Die ganze Versorgung der Bevölkerung und der Soldaten ist deutlich besser geworden.
Die Unterstützung der russ. Bevölkerung durch die neuen Behörden lief reibungslos.
Nach gut 10 Jahren verkündete der chinesische Gesandte in der UN Vollversammlung -
gemeinsam mit dem russischen Kollegen die "Fusion" Russlands mit China
als einen gemeinsam regierten kommunistischen Staat.
Die alten Namen behielt man bei, die Fahnen wurden waagrecht geteilt
und untereinander angeordnet als eine Flagge.
Oben Russland, der untere Teil China.
Immer schön bescheiden, das zeigt stets die gewünschte Wirkung.
Langsam, aber sicher, kroch bei manchen angrenzenden Ländern eine gewisse Kälte ins Gefieder..
zumal die neuen Gesandten dieses Riesenreiches sich wie Androiden verhielten.
In aller Stille wurden die orthodoxen Christen mit Sanktionen bedient
und eine starke Religionssteuer eingeführt.
Chinesen dulden keinen Staat im Staate
und so besann man sich in den russischen Südstaaten auf die Religionsfreiheit,
der Islam nahm, leise rückwärts rudernd, den Weg in den Orient an.
Christen und Muslime begehrten die Ausreise, die auch gerne genehmigt wurde -
weil tausend kleine Repressalien jeden Tag zum Spießrutenlauf machten.
(Den anderen Glaubensgemeinschaften ging es nicht besser)
Der Staat zahlte sogar die Ausreisekosten!
Nun begann eine Umstrukturierung der Wirtschaft in gigantischem Ausmaß,
die rein industriell begründet wurde.
Selbst Satellitenaufnahmen konnten keine verdächtigen militärischen Aktivitäten feststellen,
weil diese längst rund um alle Grenzen in ihren Erdbunkern verbaut waren.
Eine gigantische Menge Lenkwaffen statt auffälliger Flottenverbände und Aufmärsche,
die der Vergangenheit angehörten.
Von oben sah man nichts, nur Parks und Wohnanlagen, Fabriken
- aber nirgends Militärgerät, außer den üblichen Geländewagen und Lastwagen.
Das Raumfahrtprogramm lief weiter wie eh und je,
sogar westliche oder amerikanische Fachleute waren in Kasachstan zugelassen.
Man nannte das "die neue Vernunft" und ließ sich als Umweltschützer feiern,
verschrottete ganze Schiffsflotten, Flugzeugträger und riesige alte Atomraketen in großen Mengen.
(Daß diese Maßnahmen der Resourcengewinnung angedacht waren, stand auf einem anderen Blatt)
Die neuen Lenkwaffen machten Soldaten der alten Art überflüssig,
statt dessen wurden Spezialisten in Zivil ausgebildet,
sogar die Dienstgrade und Ränge wurden vollkommen anders aufgestellt.
So erschien das neue Zwillingsreich als eine fast entmilitarisierte Zone.
Nach dieser Zeit der inneren Sammlung,
die wie die Besinnung auf uralte Tradition gefeiert wurde,
wurde es auch den Botschaftern mulmig, weil alle Botschaften unverhohlen
rund um die Uhr bewacht wurden - aus Sicherheitsgründen, wie man beteuerte.
Seltsam nur, daß der Satellitenfunk nicht mehr funktionierte
und man über die Post und Telefon Kontakt aufnehmen mußte.
Die Reiseverkehre liefen reibungslos, wie eh und je,
nur die Verdächtigen und Botschaftsangehörigen wurden gründlich gefilzt,
ohne daß dies zu bemerken gewesen war.
Alles sollte ohne moralischen Aufschrei der westlichen Welt verlaufen,
das war die oberste Maxime.
Wer weiß, so ahnte man in den Sicherheitszentralen der Welt,
was wirklich hinter dieser "friedlichen Koexisenz" stecken mochte..
Selbst der Kremel war von chinesischen Fachleuten durchsetzt,
"Öl-Oligarchen" sind quasi in der "Stammeslinie" ausgestorben - innerhalb recht kurzer Zeit.
Offiziell wurde Drogenmißbrauch, Autounfälle und rivalisierende Clans
als Gründe in den Gazetten genannt.
Ab und zu stürzte auch mal ein Privatjet ab.. in aller Stille.
Kirchen und Moscheen zerfielen, niemand legte Hand an,
um keinen Verdacht zu erregen.
Die Zusammenarbeit mit westlichen Organisationen wurde langsam, aber sicher ausgedünnt-
weil angeblich weniger Bedarf oder Interesse bestand.
Chinas und Russlands Gesandte ließen sich kaum noch bei den Versammlungen der Vereinten Nationen blicken,
angeblich aus Krankheit oder Desinteresse.
Ansonsten unternahm man nichts, was einen Verdacht erhärtete.
Außer dem seltsamen Absturz eines Frachtfliegers,
der direkt vor den Bug eines amerikanischen Kriegsschiffes zwischen China und Taiwan ins Meer fiel..
das beschädigte Kriegsschiff wurde abgeschleppt
und in einem chinesischen Hafen gründlich unter die Lupe genommen.
Danach stoppten die USA erst einmal die Provokationen - man weiß ja nie!
Überfliegende Fluglinien wurden nach und nach gestrichen,
angeblich weil zu viele Innerlandesflüge den internationalen Luftverkehr in die zweite Reihe drücken.
Zwei festgelegte Luftkorridore - einer nach Moskau aus dem Westen
und einer nach Hongkong- aus dem Süden waren offen.
Keine Parallelen und keine anderen ausländischen Flugzeuge im Reich..
Man gab an, daß man Pandemien vermeiden wolle, nur deshalb und zur Vorsicht..
Spionagesatelliten wurden gezielt durch Abwehrstrahlung geblendet,
weil sie angeblich den Funkverkehr des Reiches störten.
Ansonsten konnte am gesamten Grenzverlauf hinter jedem Busch
ein Zivilist mit getarnter, hochmoderner Waffe sitzen..
niemand im Westen und in den Nachbarstaaten ahnte,
wie die militärische Sicherheit des neuen Riesen-China organisiert wurde.
Chinesen sind in der ganzen Welt verbreitet, besonders viele sitzen in den USA..
vom Fabrikarbeiter oder Koch bis zum Nobelpreisträger und Programmierer,
Pilot oder Soldat - Putzfrau und Logistiker.. wer weiß,
was in Chinatown alles ausgeheckt werden wird?
Die Schlüsseltechnologien, wie Computersteuerungen, Platinen und Schaltzentralen
bis zur Fahrzeugelektronik kommt bereits heute aus dem Riesenreich der Mitte -
während man in Europa und Amerika Halloween oder Santa Claus feiert,
bahnt sich vielleicht schon etwas an..
2022 hat diese Vision noch näher rücken lassen, wo Putin sein Russland im Ukraine-Krieg ausbluten läßt-
wer weiß, was in der Mongolei passiert, wer weiß, ob nicht bald ganz Russland als 2. Monolei an der chinesischen Kraft hängt?
Alles rein fiktiv, satirisch oder sonstwie als Vision erdacht - was denn sonst?!
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