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Lebensqualität
Ein ganz besonderes Thema ist das der Lebensqualität in der modernen Zeit,
wo so viele Neuerungen und Veränderung und Vorschriften gemacht werden.
Was ist eigentlich , was verbirgt sich alles unter dem Begriff Lebensqualität?
Wie immer hat Wikipedia umfassende Informationen dazu,
die jedoch eher gesamt, als individuell gehalten sind.
Für Adlige sind Dienstboten Lebensqualität,
für Individualisten ganz sicher nicht,
die wollen lieber alleine sein.
Für den Naturfreund wäre eine Blockhütte am Waldrand -
möglichst ohne Blick auf Orte oder Windräder,
Strommasten oder Straßen das Ziel seiner Träume.
Träume - ist die Verwirklichung eines solchen Lebenstraumes
das,
was man als Lebensqualität sehen könnte?
Wer kennt das nicht, wenn man den ganzen Tag im Büro sitzt
und sich nach dem Urlaubsort im sonnigen Süden sehnt-
und wenn man dort ist, langweilt man sich recht bald..
..oder man ärgert sich, weil alle Einkaufsfahrten länger dauern und der Notarzt ggf. deutlich später kommt.
Eine solche Ideal- oder Wunschwelt
kann also nicht die Definition von "Lebensqualität" sein.
Wie schnell entdeckt man am Paradies Fehler und Ungereimtheiten!
Ein Kollege sagte einmal:
Wenn ihr mich mal besucht, fürchtet euch nicht vor dem Hauseingang
und dem Flur des 10 stöckigen Hauses, in dem ich wohne.
Unsere Wohnung ist sehr sauber und gepflegt..
als er aus dem Jahresurlaub zurück kam, auf den er sich das ganze Jahr gefreut hat,
klang die Erzählung weniger euphorisch:
"Ich paddelte auf der Luftmatraze im Meer in Strandnähe,
als mein Arm etwas aufgabelte - Toilettenpapier,
Abfälle und.. einen benutzten Tampon.
Die fahren ihren Müll mit dem Kutter ein paar Meilen
vor die Küste und werfen das Zeugs ins Meer."
Lebensqualität war das wohl eher nicht,
auch nicht die dirigistische Fremdenführerin,
die uns an der Riviera erwartete - nee,
so hatten wir uns die Pauschalreise nicht vorgestellt.
Desgleichen nicht die Gucklöcher in den Duschkabinen
des teuren Campingplatzes der Adria oder die fatale Wasserversorgung
in Italiens Süden oder die ganz lausige Selbstversorgermöglichkeit
in Frankreichs Süden oder die dortigen katastrophalen hygienischen Zustände
der einfacheren Gaststätten / Imbisse.
Teuer können sie alle, auch die Spanier, oder die neppenden Österreicher
oder Schweizer - aber mal Hand aufs Herz:
Schaut so Erholung aus?
(Heute gibt es elektronische "Gucklöcher", von denen ich nicht einmal anfangen möchte..)
Lebensqualität möchte ich heute, mit bald 72 Jahren, neu definieren:
Lebensqualität ist nicht nur
saubere Luft, Ruhe und Privat, sondern auch das soziale Umfeld.
Gerade dieses Thema hat in den Jahren der extremen Zuwanderung arg gelitten,
das erfährt heute fast jeder ganz direkt - als sehr greifbarer Verlust von Heimat.
Früher war die Crux oder der Wermutstropfen die Wäscherei
in der Nähe mit ihren Dünsten oder eine Metzgerei oder der Schlosser,
heute sind das Autoabgase und Fluglärm, ein unglaublich angestiegener Ziel- und Quellverkehr,
wie man heute so schön sagt.
Heute fuhr ein Privatmann mit einem großen ehemaligen Bundeswehr-Unimog, voll restauriert-
an uns vorbei.
Einen Viertelkilometer weit durften wir husten, so arg waren die Dieselschwaden, obwohl der Wagen nur im Schubbetrieb rollte.. - übrigens mit "H"-Kennzeichnen !
Da sind die Regierungsmitglieder ein prominent-schlechtes Beispiel.
(Ich brauche nur an den Klimagipfel 2020 in Davos erinnern!)
Wer mit vielen oder immer mehr Menschen auf ständig enger werdenem Raum zusammen leben muß,
entwickelt allerlei Krankheiten!
(Im Jahr 2020 mit der Coronakrise haben wir die drastischen Auswirkungen
von zu vielen Menschen und zu vielen Reisen spüren müssen-
wegen des Flugverkehrs verbreitete sich das Virus auf dem ganzen Globus aus)
Eine gute Krankenversorgung ist der Lebensqualität sehr zuträglich,
ob man das personell outsourcen kann oder sollte, wage ich sehr zu bezweifeln.
Die sprunghaft betriebene Internationalisierung oder Globalisierung hat
-neben Vorteilen- gewiß auch ihre Nachteile,
die nicht nur sprachlich, sondern eher mental bedingt ist.
Wer ein halbwegs ungestörtes Zuhause geschaffen hat, darf sich über den zweiten Schritt der persönlichen Lebensqualität freuen.
Man soll nie den 2. vor dem 1. Schritt tun -
der erste Schritt wäre ein Einkommen, mit dem man auskommen kann, ohne sich so verbiegen zu müssen,
daß selbst die freie Zeit keine Erholung mehr bringt.
Manchmal ist eine körperliche oder einfache Arbeit besser als eine mit Zickenalarm oder hohem Stresspegel.
Die persönliche Einstellung ist sehr wichtig, um überhaupt Lebensqualität erfahren zu können:
Mancher braucht Luxus, viele Güter und Anerkennung,
ein anderer schafft auf "minimalistische" Weise sein Glück.
Die Menschen sind sehr unterschiedlich und so ist auch für jeden der Begriff Lebensqualität etwas anders.
Ohne die Selbstfindungsphase durchgemacht zu haben,
sehe ich keine Chance, eine stabile Lebensqualität zu ergattern.
Uns hier, ganz persönlich- reicht der Urlaub auf Terrassinien,
gewürzt mit etwas Gartenarbeit und ein paar Wanderungen,
ein paar Einkaufserlebnissen (Beute) durchaus.
Fremde Länder besuchen wir keine mehr und bleiben lieber in der Region.
Das schont den Geldbeutel, die Nerven und die Umwelt.
Wer es dann noch geschafft hat,
sich dem Druck der Straße zu entziehen und ein kleines altes Auto
als ausreichend zu empfinden, der hat mehr als genug Geld übrig,
um an anderer Stelle ein wenig über die Stränge schlagen zu können -
einen langgehegten Wunsch zu erfüllen, ohne Zuarbeit!
Ich denke, daß jemand mit einem kleinen Balkon, in einer kleinen Wohnung,
mit einfacher Rente ganz gut leben kann und eine hohe Lebensqualität ereicht,
wenn keine Reisen und kein Urlaub gemacht wird.
Städtische Freizeitangebot sind heute so manigfaltig,
daß man auf obige Dinge verzichten kann.
Ein gutes Buch und feine Musik.. das Gläschen Wein.
Mehr arbeiten- als daß man diese Ziele erreichen kann,
ist sinnlos, das frißt die Steuer alles wieder weg und..
mitgenommen hat noch keiner was !
(Das letzte Hemd hat KEINE Taschen, bislang ist noch jedes Haus und jedes Grundstück zurück geblieben)
Man muß kein Diogenes werden, aber so ein Mittelding ist doch gut- oder?
Um diesen Lebensstil, diese besondere -fast philosophische-
Einstellung zum Leben zu finden,
bedarf es (leider) einer langen Lebenserfahrung und der
Bereitschaft (freiwillig) auf manchen Ballast verzichten zu können.
Diese Erkenntnis, was denn wirklich Lebensqualität ist, kommt erst im Alter.
(Bei immer mehr Leuten immer später, weil man in einer Tretmühle und in der Werbung gefangen ist)
Ich glaube nicht, daß der Unternehmer im Ort mehr Lebensqualität hat als wir,
auch wenn er zig mal so viel Kohle hat..
..Fakt ist, daß man sich sehr zurückhalten und zurückziehen muß,
um in dem ganzen Werbungs- Nachrichten- Politik- Getöse
keinen Schaden zu erleiden.
Dazu gehört auch auf das "must have" weitestgehend verzichten zu lernen.
Wer das eine gewisse Zeit geübt hat, wird nach und nach zufriedener, gelassener und ruhiger.
Man darf nicht vergessen, daß der alte Spruch des Online-Versteigerers noch heute gilt:
"Jeden Morgen steht ein Dummer auf!"
(Das Wort "Wettbewerb" hat außerhalb des Berufes eigentlich nichts zu suchen.)
Das mag man als "Laubenpieper-Mentalität" ansehen, aber schaut doch mal
-nur so zu Spaß-
in die Gesichter der Erfolgreichen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen
oder in die Gesichter der FahrerInnen großer und sündhaft teurer Wagen
- zufrieden schauen die nun wirklich nicht aus!
Wie auch immer - wer sich besinnt und manche Dinge "blindverkostet",
wird sich wundern, wieviele "Kaiser" einfach nur nackt sind.
Wer selbstgemachte Marmelade oder selbstgebackenes Brot
oder selbstgemachten Wein mit den Angeboten des Handels vergleicht,
wird ein langes Gesicht machen und sagen:
Dazu fehlt mir einfach die Zeit.
Ja - aber:
Was ist mit der in den Vereinen vertrödelten Zeit oder die beim Check-In?
So ein Steckenpferd ist heute schon exotisch zu nennen -
aber es wird allemal bei der nächsten BBQ-Party punkten - wetten?
Für manche Dinge muß man sich ganz einfach etwas Zeit geben,
was eine interessante Befriedigung mit sich bringen wird,
die keine Eintagsfliege sein wird - versprochen !
(Dazu muß man innerlich erwachsen geworden sein, kein Kind, das alles haben muß, was es sieht)
"Es gibt Leute, die kaufen Dinge mit Geld, das sie eigentlich nicht haben,
um damit anderen Leuten zu imponieren, die sie nicht mal leiden können.."
Viel Spaß mit diesen Erkenntnissen und bleibt gesund -
ich ziehe schon mal den Kopf ein, falls zwei dieser Schwimmpanzer (SUV) auf der Straße zusammen krachen
oder ein Flugzeug herab fällt.. mit 300.000 Litern Kerosin..
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