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Nebelland Teil 47
Die Gesichter waren ehrlich entsetzt und man beschloß die Waffen zu sichten, die vorrätig seien. Und so gingen sie mit etlichen Leuten auf Suche und ..fanden nichts, womit man sich hätte verteidigen können. Dieses Lager war längst geplündert, vielleicht war es auch weniger Munitions- als Gerätelager gewesen. Ein paar Pistolen, die wohl dem Wachdienst gehörten, hat Fi finden können und eingeschlossen, damit kein Schindluder damit getrieben wird. Er fuhr nochmal ins Fischerdorf zum Ausguck und nahm sich die Person "Lu" und den Anlernling gründlich vor. Es kam heraus, daß man sich doch nicht so sicher gewesen sei. Fi schaute sich um und fand im Abfalleimer ein paar Flaschen Genever. Aha. Die müssen aus dem Wrack gekommen sein, denn hier gab es keine Flaschen- nirgendwo. Reinigungsmittel bestenfalls und die waren im Tunnel und aus Plastik. Aber waren da nicht die ersten Getränkeflaschen aus dem Lager, über die man sich so wundert? Er fand sie bald in der Müll-Ecke.
Der Alarm wurde abgeblasen, aber zur Vorsicht gemahnt. Es kam auch Monate danach kein Schiff mehr vorbei und nur etliches Treibgut, was auf zerborstene Schiffe schließen ließe. Da sah er am Horizont weiße Segel - der genaue Blick offenbarte es- Eisberge... so weit südlich hat man die noch nicht treiben sehen. Die Bewohner waren bald wieder ruhiger und gelassener. Outpost hat von all dem nichts mitbekommen, sie haben die Sprechfunkgeräte und das Radio ausgeschaltet.
Diese paar Dörfer sind wohl definitiv der letzte Bestand der Menschheit und das stimmte schon depressiv. Jeder versuchte so gut wie möglich, diese Tatsache zu ignorieren, aber so ganz wollte das nicht gelingen. Von Outpost hörte man immer weniger, vom Dorf hinter der Wüste auch nicht, das Fischerdorf verfiel noch weiter in Lethargie. Kurt hielt im Hauptdorf alles gut zusammen und beriet sich mit dem Ältestenrat, auch wenn die jüngeren Leute davon nichts mehr wissen wollen. Die Schriftsprache hat einige Dinge verändert, aber verbessert? Da hatte er seine Zweifel und viele andere Leute auch.
Als ein Lehrer vom Ausritt zurück kam, wo er das Dorf hinter der Wüste besuchen wollte, fand er dieses nicht mehr vor. Das Dorf war dem Erdboden gleich gemacht und die Spuren einer großen Söldnerschar bot den Anblick totaler Verwüstung und von vielen Tier- und Menschen-Kadavern. Die Raubvögel sind mit ihrem Werk fast fertig und den Rest holten die Füchse. "Bald werden Büsche wachsen und das Unkraut alle Spuren überdeckt haben", sagte er lakonisch.
Diese Horden müssen gedacht haben, nach der Wüste kommt nur noch weiteres Ödland, sonst wären sie zu uns gezogen. Das hörte ein Älterer, der darauf sagte: Paßt mal auf, die kommen wieder zurück, seid auf der Hut! Das erfuhr man im Lager und sann auf einen bösen Schlag. Man hatte Lösungsmittel in Mengen parat, in größeren Fässern. So bereiteten sie selbstgebaute Waffen - Blechbehälter und viele Glasflaschen mit Füllung und Zündschnur, Feuerzeuge gab es beim Militär genug und so ging ein Späher mit Tarnklamottten und Sprechfunkgerät in die Richtung, wohin die Horden gezogen waren.
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Nebelland Teil 1
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