|
Nachgetragen
Projekt Ölfass-Pizzaofen, eine Idee des Sohnes
Wir sahen unterwegs wunderbare Außenbacköfen in einer Ausstellung. Diese Sache war mit 1-3 Tonnen Gewicht doch zu hart - zumal der Kran bis in den Garten kaum gelangt wäre, um dieses Ding, das von 1-3tsd. Euro kostet, an Ort und Stelle zu wuchten. So recherchierte unser Sohn und fand dieses:
https://www.ins tructables.com/Oil-Drum-Pizza-Oven/
Das hat sofort gefallen und zugesagt - wir haben noch ein Brenn-Fass im Garten, das auf diese Weise eine neue und sinnvolleren Einsatz erhalten wird.
Der Anfang:
Ich biete eine Lösung an:
Es ist quasi "traumhaft", weil mir nachts die besten Ideen kommen: Eine Schlauchschelle am Stutzen außen und eine innen im Fass arretiert das Abgasrohr und der Verschränkungswinkel (damit im Innenraum das Rohr aus der Isolation ragen kann) wird durch eine U-Schelle oben am Rohrende an zwei Punkten halten. (Oben am Fassboden anliegend, am Spunt ein paar Zentimeter vom Boden abstehend.) Das Spuntloch selbst wird mit Ofenband abgedichtet. Und mit Metallbehandlung grundiert (Rostumwandler) und zeitgleich auch anthrazit gestrichen. Die Bodenplatten sind schon -in Erde- verlegt und eingeschlemmt, der Sägebock oben an den 6 Spitzen umgebogen, so daß eine tiefere, breitere Auflage ist. 9 Schamotte-Steine (6cm dick) sind bestellt und auch das Isolationsmaterial nebst Zement.
Den Sägebock oder das Gestell des Ofens habe ich auf Platten gestellt und festgeschraubt. (das ist immer sicherer- wer weiß?)
Innen und außen mit Rostumwandler -750ml- gestrichen, der auch gleich die Farbe Anthrazit hat, so schaut die Sache doch schon viel besser aus - gell? (das Zeug ist nicht gesund - also mit langem Pinsel streichen und am besten draußen.)
Die Metallspange ist vom Grillfass, die soll nur nochmal zusätzlich stabilisieren und den optischen Abschluß zu dem nackten Blechrand bilden. (Die sollte nur einseitig greifen, sonst drückt man sich Dellen ins Blech)
Tja, der Sohn hat den Pizzaofen im Sinn, ich bin mit dem Gedanken an das alte Backes am Werke gewesen.
Er will den Kamin vorne haben, ich hinten- gut, es ist sein Projekt. Ergo haben wir den Deckel wieder angebracht, mit der Spange fixiert und dann wird wohl auf der Spund-Seite ein Rechteck in den Deckel geflext, aus dem Material eine Tür gebaut. Man wird sehen. Mein Part ist nur noch das Streichen..
..sagte ich, als mir einfiel zwei Gewindestangen kurz vor der Spitze des Sägebocks anzubringen. Der größeren Verwindungsstabilität halber. Dort waren bereits Bohrungen und so konnte die 1mtr Gewindestange eingefädelt werden- mit den 6 Muttern pro Seite muß man schon ordentlich Schraubarbeit leisten ;) Immerhin 12 Muttern gut die Hälfte des Gewindes.. Nun stehen an beiden Enden die Stangen ein Stück über, da kann man überlegen: Abschneiden oder etwas daran befestigen. (Auf einer Seite evtl. einen Aschekasten? Heute kommt erst einmal die Farbe mit Rostprimer und wird auch gleich aufgetragen, damit vor dem nächsten Regen alles trocken ist. Dann kann der Sohn gleich weiter machen, wenn er vom Urlaub zurück kommt.
Und schon macht er weiter:
Das Spuntloch dient als Luftzufuhr. (gerade fingerdick bis Oberkante Ofenstein)
Jetzt habe ich einen 16cm breiten Metall-Griff und 2 Scharniere bestellt. Eine Metallplatte für die Tür innen ist schon da, die mit Distanzschrauben befestigt und stabilisiert.
Dann wird ein Schnapper gebaut, der die Tür oben fest hält.
Technisch ist nun alles fertig. (1.Mai 2022)
Jetzt muß der Zement noch gut 14 Tage härten.
Am 4. haben wir uns nicht mehr zurück gehalten und schon mal angeheizt - die Aufbackbrötchen sind gut geworden. Der typische Rauch einer Steinofenpizza war allerdings dabei. (Das Feuer wird bei offener Tür gehalten, dann ausgeräumt und gebacken bei geschlossener Klappe und abgedecktem Schornstein.)
Wie geht es weiter? Nun mit Pizza - womit sonst?
Brot könnte man auch darin backen, aber für Brötchen nehme ich doch lieber den Backofen in der Küche. (Brötchen sind Feingebäck)
Unser Sohn hat sein Projekt vollendet, mit perfektem Pizza-Schieber, Messer, Schneidebrett und Ausräumer zum Reinigen, mit Laserthermometer, weil das in der Klappe zu sehr am Rande des Brennraumes liegt und nur einen ungefähren Stand zeigen kann.
***
Ich möchte die Platten, auf denen das Fass steht, mit einer Sockelkrone sichern, die alle 6 Beine schützt - wo der Regen sofort ablaufen kann, ohne Rost oder Fäulnis zu bringen. Zuvor werden die Füße imprägniert -, der nächste Winter kommt bestimmt!
***
Man muß ordentlich lernen, wie man -auf einem Brett- den Pizzateigling in den Ofen bekommt und diesen mit dem Blech-Schieber (Ein-Schießer) hebt und mit dem Pizzablech dreht, damit von allen Seiten das Ergebnis gut wird. Der Ofen wird erst hinten, dann mittig, dann vorne geheizt, wobei in der Längsachse eine Luftschneise sein sollte, sonst geht das Feuer hinten aus. Nach 2 Feuerdurchgängen ist der Ofen innen zwischen 450-550 Grad Celsius heiß. Dann wird - wenn das Holz verbrannt ist, in ein feuerfestes Behältnis die Asche ausgekehrt und hinten im Ofen ein kleines Buchenholzfeuer entfacht, das während der Garung erhalten bleiben soll. Wenn Stauhitze gewünscht ist, kommt auf den Auspuff eine Abdeckung und die Ofenklappe wird geschlossen.
Um 14.30 Uhr hatte die Ofenklappe 170 Grad außen, nach dem Ausräumen und Innenraum säubern um 16 Uhr hatte der Backraum noch 170 Grad.
Nach dem nächsten Pizza-Event für 6 Personen und zig und zig Pizzas
war der Ofen noch stundenlang heiß- es reichte, um einen Rollbraten in 1,5Std auf 90Grad Kerntemperatur zu bringen und nach weiteren 2Std. noch 120 Grad im Ofen zu haben. Die Starttemperatur - nach 3 Std. heizen - war zwischen 500-600 Grad, so daß das elektronische Fernthermomenter (geht bis 550 Grad) nichts mehr angezeigt hat.
Mühsam, gewiss, aber es ist ja auch ein Freizeit-Event!
Nachtrag: Das letzte Pizza-Event mit Gästen war doch ein wenig zu anstrengend, wenn der Teig gemacht und belegt und geheizt werden muß. Deshalb werden künftig die Pizzen fertig gemacht und tiefgeforen - dann rutscht die Pizza besser über das Einschiebe-Blech in den Ofen. Nach und nach werden dann die Pizzen - tiefgekühlt - in den 500 Grad heißen Ofen geschoben..
Man kann also eine Menge Pizzen in den unterschiedlichsten Belägen vorrätig haben.
Die Meinung der Gäste war einhellig: Diese Pizza bekommt man nirgendwo, die Qualität ist sehr viel besser und der Geschmack einzigartig. (mit 405er Weizenmehl gemacht)
*** Dieses Projekt ist erfolgreich abgeschlossen ! ***
PS: Ich habe schon immer mal Pizzamehl probieren wollen und habe in der Bucht bestellt:
Caputo Il Mulino di Napoli Farina Superiore Pizzamehl Weizenmehl Typ 00 im 25kg Sack für 35,30 Euro incl. Fracht.
Das Mehl kam nicht, weil es angeblich auf dem Transport "verloren" ging - sicherlich eine Spekulation, weil die Mehlpreise gerade explodieren.. Nun, wie auch immer, diese Sache hat mich nachforschen lassen:
Type 550 (nach Typisierung Deutschland)
Type W 700 (nach Typisierung Österreich)
Type W 00 (nach Typisierung Italien)
Das bedeutet, daß man mit dem Begriff "Pizzamehl" verarscht wird- es ist nichts anderes als das, was man hier "Brötchenmehl" oder Weizenmehl Typ 550 nennt!
Gut, das wird also billiger werden als angedacht.
Das Motto meines Webauftritts: Meine Seiten sollen Mut machen und gute Laune !
Selbstverständlich ein wenig außerhalb der Norm.
| |