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Kartusche: Das Kneipchen und grüner Bohneneintopf
Das Kneipchen.
Bei der Uroma, der Oma und bei Mutter habe ich das "alte Kneipchen" gesehen,
das Windmühlen-Messer, das wohl einzigartig gebrauchstüchtig und geschätzt ist.
Die neuen Messer (der gleichen Art, ja selbst das Schälmesser) bleiben so lange liegen,
bis das alte Kneipchen endgültig den Geist aufgegeben hat..
Man greift in der Besteckschublade eben ganz automatisch zu "seinem Messer" und das
ist eben entsprechend abgenutzt .. siehe Bild.
Dieses einfache und gut geschmiedete Eisen-Messer ist nicht aus rostfreiem Stahl,
dafür kann man es jedoch einfach mit dem Wetzstahl oder dem Schleifstein schärfen!
Es ist sehr handlich und schneidet praktisch alles, bis auf viel zu dicke Kohlköpfe,
für die es extra große Gemüsemesser gibt.
Deshalb an dieser Stelle ein dickes Lob an die Erfindung
des "Kneipchens".
Das hess. Kneipchen hat eine etwas längere Klinge, die erst durch langen Gebrauch
kehlig wird.
Als Schälmesser gibt es kurze und gleich von Neuerheit nach innen gebogene Schneide.
Soviel zur Unterscheidung - wie Hessen oder "Nassauer" haben uns schon immer vom Rest
des Landes unterschieden, das wird jeder gerne bestätigen, der schon mal hier in Urlaub war.
Da haben wir das nächste Problem:
Gibt es sie noch,
die alten Hessen oder die noch älteren Nassauer?
Dabei, wenn ich ganz genau sein will, hat unser Dorf nichts mit Nassau zu tun, das viel weiter flußabwärts liegt.
Weilburg ist ideologisch viel näher - vermutlich nannte man die Bewohner unserer Gegend "Mittellahner".
Zur Hälfte scheinen wir bereits ausgetauscht worden zu sein von fremden Scharen.
(Wenn das langt!)
Selbst der Mutterwitz ist in Gefahr und empfindliche Gemüter
beklagen ein Verlust von Heimat; das ist zwar alles sehr
scharf, hat aber mit dem Kneipchen schon nichts mehr zu tun.
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Heute gibt es einen frischen Grüne-Bohnen-Rindswurst-Topf,
mit Thymian, etwas Salz und schwarzen Pfeffer aus der Mühle, zum Schluß noch einen fette Brühe Würfel
und frische Knoblauchzehen, ganz klein geschnitten.
Ich entfädele und entferne die Enden der frisch gepflückten Stangenbohnen,
schneide diese dann in fingerglied lange Stücke (mit dem Kneipchen, womit sonst?)
röste im großen Topf eine klein gehackte Zwiebel in guter Butter an,
gebe dann die Rindswurst, die in fingerdicke Scheiben geschnitten wurde, dazu.
Nun die Bohnen hinein, etwas Wasser, so dass nichts anhängen kann - mehr nicht.
Bei halber Hitze kocht das Ganze dann ca 20-30 Minuten
freilich mithilfe des Kneipchens kommt die Garprobe in einem dickeren Bohnenstück:
Geht das Messer leicht hinein, ist das Essen gar.
Deftig, lecker und nicht fett!
Na, das schaut doch gut aus - oder?
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Blog - Gedanken im 73. Lebensjahr...
Wer sagt, daß Tiere keine Seele haben- auch wenn dieses Wort eine Erfindung der Kirche ist. Ich halte mich hier an die Mimik und an das Dahinter..
Vielleicht färbt die Mimik einfach nur auf die Tiere ab, wenn man oft genug mit denen zu tun hat?
Auf alle Fälle haben die Tiere eine respektable Behandlung verdient.
Wenn es mir nach ginge, würden Tiere erst im Alter geschlachtet-
und bis dahin gut und vor allen Dingen artgerecht gehalten.
Man darf das nicht vermenschlichen, denn Nutztiere wären ohne den Menschen nicht auf der Welt.
Alle haben ihre Aufgabe und Bestimmung, selbst wenn Tiere geschlachtet werden,
bleibt der Trost, daß ihnen Sichtum und Altersbeschwerden erspart bleiben.
Das wäre meine "Philosophie" in diesen Dingen,
ganz weit weg von der studentischen Ethik, die einfach kindisch und naiv ist.. oder eben zugekifft, wie die Freigabe von Canabis klar zeigt.
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