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Nebelland Teil 46
Die Jahre vergingen und es rückten immer wieder Alte ins Fischerdorf nach, etliche Junge verdingten sich dort als Pfleger und Helfer, sie kochten und besorgten den Haushalt. Eine Art Rentnerparadies entstand- mit Angelsportanlage.. (Das Wort "Rentner" war freilich noch nicht erfunden) Im Outpost war das Leben pur, man schlief "unter der Decke" und bildete eine Art Hippieparadies, wo auch dieses Wort noch nicht erfunden war. Dieser schräge Verein wuchs beständig und lebte- bis auf Ackerbau und Viehzucht- in den Tag hinein, während in den anderen Dörfern eine neue "Wissensgesellschaft" entstand. Bald hatte man die Tunnelanlage ganz verstanden und im Griff. Das Rätsel um den Antrieb der Generatoren hat man gefunden - Erdgas aus zwei kleinen Bohrungen. Man forschte mit Bakterien und Erregern der verschiedensten Arten in weit abgelegenen Räumen des Tunnelsystems.
Eines Tages rief der Ausguck, daß zwei seltsame große Segelschiffe gesichtet worden seien, die aber vorbei fuhren.
Am nächsten Tag folgte er nächste Report, der noch mehr Schiffe meldete, die auch vorbei fuhren. So ging das eine ganze Woche lang und die Zahl der Schiffs-Ketten wurde immer länger.
Ein Seher hatte einen Tagtraum, den er dem Ältestenrat verkündete:
"Die Meldung der Schiffssichtungen in großer Zahl erreichte Fi und La, die suchten sich Helfer und beluden den Lastwagen, der Tankanhänger wurde voll gemacht und so zogen sie sofort Richtung Fischerdorf. Hier war der einzige Anhaltspunkt für Schiffe, denn Outpost war vom Meer aus nicht zu sehen- man hatte absichtlich Bäume zwischen den Ort und dem Strand gesetzt, auf die Dünen. Zwischen den Bäumen hat Fi Leute mit Panzerfäusten und Handgranaten gestellt, freilich wurden diese Kräfte zuvor genau informiert. Er und La beluden die Motorjacht, mit zielsuchenden kleinen Raketen, so viel das Boot tragen konnte. Fi dachte freilich daran, daß die Invasion auch von Land her kommen könnte und gab Maschinengewehre und Munition aus, die er danach sofort wieder einsammeln wird.
Dann kamen vom Meer her die zuvor vorbei gesegelten Schiffe zurück, weil sie sonst nirgendwo Spuren von menschlichem Leben sehen konnten. Als sie bald in Reichweite ihrer Geschütze kamen, hat man sie mit den Raketen ins Jenseits befördert und keines entkam. Auf dem Landwege kamen andere und die hat man ebenso beseitigt oder in die Flucht geschlagen. Am anderen Tag ging das Spiel weiter und bald war die Munition des Lagers verbraucht. Nun halfen nur noch Äxte und Messer und Pfeile und Wurfbeile aus dem Lager. Die Trümmerflut wollte kein Ende nehmen und es kamen immer mehr schiefäugige Krieger heran, die sich in der Wüste ein Lager bauten und sich sammelten.
Sie taten Ausfälle und wurden zurück geschlagen, wie wiederholten die Angriffe, bis die Verteidiger ermattet waren und dann haben sie alles geplündert und aufgefressen, was irgendwie essbar war- sogar die Leichen und Säuglinge, Greise und Vorräte, es blieb kein Stein auf dem anderen, der Tunnel wurde zur Kloake und die Felder zur Steppe."
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