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Nebelland Teil 42
Fi und La wuchsen gut in die Höhe und waren unzertrennlich, so kamen sie im Outpost an und ließen sich von der Heilerin beraten, wie man sich hütet und erzählen die Neuigkeiten, erfuhren von neuen Erfindungen des Landbaus und ließen sich die gebratenen halben Hähnchen schmecken. Auf den Weg zum Fischerdorf hatten sie noch etliche davon mitzunehmen, gut eingepackt, so daß diese bald noch warm ankamen. Früher wäre so ein Transport unvorstellbar gewesen und auch heute, wo nur solche sehr wichtigen Fahrten veranwortet wurden, eine erstaunliche Sache. Der Motor schnurrte und der Wagen flitze nur so über die Piste. Die Sonne lachte, als die Beiden so offen wie möglich weiter zum nächsten Dorf brummten. Überall gab es ein riesiges Hallo. Langsam sah man bei La das Weib hervor und sie saß wie eine Amazone am Steuer des Wagens.
Kurt schüttelte nur noch den Kopf: "Auf welche Verrücktheiten ihr Zwei so kommt.." Auch hier langten sie tüchtig zu und futterten Bratkartoffeln- wieder eine neue Entdeckung. Über den Lautsprecher kam eine Meldung herein vom Ausguck auf dem Fischerfelsen: "Ein seltsames Boot ist angestrandet und es waren vier Überlebende darin!" Somit war hier für Fi und La erst einmal ein längerer Halt angesagt. Das mußten die Beiden unbedingt erfahren und sie holten die Leute ins Dorf, nachdem die Motorjacht am Steg vertäut war. Hier hat man die Vier behandelt und versorgt. Zuvor roch Fi am Tank des Fahrzeugs und wußte Bescheid. Die Vier schliefen zwei Tage lang und standen nur zur Toilette auf und aßen ein wenig.
Sie sprachen eine fremde Sprache und keiner verstand etwas, aber mit Fi's Piktogrammen ging es halbwegs, die Lage zu erklären. Sie kamen von jenseits des Meeres und sagten, daß dort alles zerstört sei. Sie malten eine Karte, auf welcher in groben Umrissen die Welt gezeichnet ist - es sind Lehrer, die sich retten konnten. Sie waren gerade auf einer Hochsee-Angeltour und planten die Überlebensflucht, weil innerlandes schon alles gestorben war. Der gelbe Staub, wie überall? Nicht ganz, es hab einen riesigen Luftpilz gegeben und den über jeder Stadt. Sie zeigten auf die USA und China, erkärten den Weltkrieg und zogen sich wieder zum Schlaf zurück. Am nächsten Tag erfuhr man, daß Europa auch getroffen worden sei oder nur noch am Rande der Zerstörungswut gelegen ist, weil diese Region wirtschaftlich nicht mehr interessant gewesen sei, weil halb Afrika es aufgezehrt habe mit deren Flüchtlingen, die in Millionenstärke die Grenzen überrannten.
Kopfschüttelnd überlegte Kurt, wie er die Lehrer sinnvoll einsetzen könne und plante eine Schule.
Die Beiden fuhren zum Dorf hinter der Wüste und erzählten die Neuigkeiten. Sie brachten vom Hauptdorf nicht nur Piktogramme und die nötigen Erklärungen vor, sondern brachten vom Outpost Auberginnen, die deren Stolz sind. Die Zubereitung wurde überliefert und dann brausten sie nach Hause ins Lager zurück. Auch hier war wieder viel zu berichten und alle staunten. Inzwischen sind sechs Kinder zu Welt gekommen und weitere zwei standen kurz davor. Fi nahm den Schlüssel des Geländewagens weg und verschloß diesen in einer Wandkassette. Zuvor wurde der Wagen mit allen Betriebsstoffen befüllt und der Luftdruck kontrolliert- die Aufkleber halfen ihm dabei und bald war auch das Routine. Da von allen Fahrzeugen einige dort deponiert sind, kann man sich zusammenreimen, wie hoch das Öl im Motor stehen muß.
Fi nahm sich zwei Geländemotorräder vor, die recht hartnäckig und zickig reagierten - die Sache mit dem Gleichgewicht war ein Problem. La fand sich hier schneller zurecht und zeigte es ihm.
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