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Nebelland Teil 21
Der Rat schickte nochmal zwei Freiwillige zu diesem seltsamen Dorfe hinter dem heißen Sand und diesmal kamen sie recht schnell zurück: Dort brennt alles lichterloh, selbst der Sand brennt! Dorthin brauchen wir nicht mehr auszuschwärmen.
Gem der Maler kam aus nördlicher Richtung zurück und erzählte ähnliche Vorfälle- alles tot, verbrannt und leblos. Die nächste Mission ging wieder vom Fischerdorf aus, diesmal in die andere Richtung am Strand entlang. Hier fanden sie zwei weitere Dörfer, die bewohnt waren und Menschen mit dunklerer Hautfarbe hatten. Diese waren wohl gesund, nicht sonderlich zahlreich, sie lebten vom Fischfang und von der Muschelzucht, bauten Gemüse an. So kamen eben mehr Dörfer zusammen im gemeinsamen Austausch. Diese neuen Dörfer hatten keine Familienstrukturen, jeder lebte allein in seiner kleinen Hütte. Die freiwilligen Halbwüchsigen erzählten daheim, sie hätten auf der Wanderung nach Hause schlimme Träume gehabt, der Kaj sei ihnen erschienen und deshalb hätten sie miteinander aufs Schlimmste verkehrt, das seit 3x geschehen. Daraufhin ließ der Rat die Beiden harte Arbeit tun und danach den Botengang zum geplünderten Lager machen, dort nochmal alles gründlich nach brauchbaren Dingen durchsuchen.
Der Kontakt zu dem letzten Dorfe hin wurde schnell feindseelig, man wurde von dort angegriffen - durch Feuerwaffen kamen fünf Leute um. Die Fischer haben das gehört, weil gerade ein Bote vom Dorf nach Hause unterwegs war dieser erzählte dies daheim und so sandte man zwei schnelle Läufer aus, das fremde Dorf anzuzünden, wenn alles schliefe. Bald loderte es auch dort und nur wenige entkamen- der Raub der Sabinerinnen wiederholte sich..
..die beiden Bestraften haben das getan, weil sie dem Befehl alles anzuzünden nicht nachkamen und lieber dorthin entschwanden, aber sogleich mit den Bewohnern in Streit gerieten. Als dann die anderen beiden Abgesandten des Fischerdorfes kamen, war schon alles in hellen Flammen und nur zwei Frauen mit ihren Kindern konnten gerettet werden. Die Männer sind sämtlich verbrannt, weil sie dem gestohlenen Schnaps zu sehr zugesprochen hatten.
Die verheerten beiden Halbwüchsigen hat man erschlagen und ins Meer geworfen, denn sie trieben forthin Unzucht. Die Welt der Dörfer wurde nach und nach wieder ruhiger, alle diese Zwillingspaare sind an einer seltenen Krankheit gestorben, ziemlich schnell hinter einander. Keiner wußte Rat und man begann, an böse Omen zu glauben. Das Wörtchen "glauben" war schon den Alten bekannt und es bedeutete letztlich immer Dummheit, wenn nicht gar den Tod. Sie versagten den jung Verstorbenen jedes Mitgefühl und so wurden diese weit weg im Wald vergraben.
Als wieder Ruhe eingekehrt war, erinnerte sich bald niemand mehr an den jungen Ausguck und auch nicht an Lu, die einsam auf ihrem Posten blieb und ins Meer starrte.
Man sagt, daß sie ab und an laut schrie und Kaj rief, das taten auch die beiden jungen Frauen, die nun ohne ihre Zwillinge waren. Die Frau den Schmieds verstarb bald nach dem Verlust ihrer Kinder, sie hat es nie überwunden.
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