|
Mein Rat wurde gefragt, es ging um eine Modernisierung eines Scheunenanbaus eines uralten kleinen Fachwerkhauses aus dem 17. Jahrhundert in Edelsberg, einem Ort unweit von hier.
Ein Gutachter hat zwar die Stabilität des alten Dachgebälkes aus Eichenholz ! - festgestellt, der Ausbau zum Büro unter diesem Dach sollte urprünglich mit neuem -geraden- Dachgebälk und Dach stattfinden..
.. die Frage an mich, - ich habe unseren Dachausbau selbst gemacht - war: "Das Dach käme uns mindestens 43.000 Euro teuer, weil davon 3.000 für eine Gaupe käme und die Dachziegel. (Ohne Isolierung) Nun fehlt das Geld für den Innenausbau!
Mein Rat: Wenn die Dachbalken aus dem wertvollen Eichenholz sind und nur deshalb ausgetauscht werden sollen, damit alles gerade wird an den Schrägen - das Dach sogar noch dicht ist, verstehe ich nicht, weshalb neue Ziegel und einfaches Nadelholz - gerade - ein besseres Büro bringen sollten?
Ich würde einfach alles so lassen, wie es schon so lange Zeit steht - und das nachweislich stabil - und das Geld für den Innenausbau nehmen!
Man könnte einen Dachdecker kommen lassen, der das Dach prüft und evtl. ein paar Ziegel austauscht, 3 schmalere Dachfenster installiert und ein Dreieck-Fenster an einer Giebelseite.
Dann kann bahnenweise die Dampfsperr-Folie und die Isolation ZWISCHEN den Balken angebracht werden, so dass man diese vom Innenraum deutlich sehen kann. (Später rot gestrichen, wie alle sichtbaren Trag- oder Stützbalken) Gut isolierte Elektroinstallation verbaut und in den beiden Spitzwinkel des Daches unten -zu beiden Seiten des Daches- eine 1mtr hohe Klapp- oder Schiebetürenwand (Kniestock) eingesetzt, hinter der man Unmengen an Material lagern kann. Mit Gipskartonplatten werden gerade weiß gestrichene Flächen zwischen den Balken, der Boden mit Systemplatten in Nut und Feder ausgeführt und mit Teppichboden oder ähnlichem ausgelegt, noch eine hübsche Holztür und fertig.
Dabei bliebe noch genügend Geld über, um mit einfachen Brettern, die mit einer Schablone in die gleiche ungerade Form der alten Balken des Haupthauses geschnitten werden könnten, diese als Replikat an der weiß verputzten alten Scheune anzubringen. (In den Putz kämen dann Einfräsungen, in die jene Formbretter eingeklebt und mit weißem Silikon ausgefugt - in gleicher Farbe und Stil des Hauses - ein Enseble ergeben könnten, das wie aus einem Guß wirkt und den Wert des Anwesens, das kaum Grundstück besitzt - deutlich verdoppeln könnte. (Alles original rot gestrichen, der stabile Staketenzaun und die Holzveranda ebenso. Dazu sollte man recherchieren, welche Zusammensetzung diese Farbe in früheren Zeiten hatte! )
Der Hausbesitzer war heilfroh, daß seine Idee mit der Selbständigkeit im großen Büro im Haus -zumindest gedanklich und planerisch- Gestalt angenommen hat.
Das Haus und auch das Büro hat sein Ambiente zurück, statt modernisiertes Stückwerk zu sein.. und dennoch mit modernem Nutzwert.
|
| | |