Fleischkauf
Wie oft sind wir an den Fleischtheken reingefallen, ob das Fleisch nun zäh war oder als bessere Qualität
extra abwiegen lassen wurde, obwohl gerade ein solches Erzeugnis im Angebot war: Zäh oder mit vielen verdeckten -
splitternden-
Knochen, die durch unsachgemäßen Schnitt kommen - ist oft genug passiert.
(diese Fleischscheiben haben sogar den Geschmack des selbsterzeugten Bohnengemüses geklaut..)
Nun habe ich die Schnautze voll und
kaufe nur noch in der Aromaschutzverpackung, aber nicht nur aus preislichen Gründen (weil ich genau sehen kann
was später auf dem Teller liegt, sonst auch das exakte Preisverhältnis erkennen kann), sondern auch aus
Gründen der Hygiene. Man darf ruhig mal beobachten, was die Fachverkäuferinnen tun, wenn sie die Latexhandschuhe
an haben.. Nach dem letzten Reinfall mit einem besonders teuer gekauften Fleischscheiben, die ich eigentlich
für den Besuch aufgehoben habe, der aber nicht kam - wurde mir klar: Nur noch abgepackt und nur noch günstig
kaufen ! Das gilt auch für die Wurst - so einen Nepp, wie man in den kleineren Metzgereien oder Verkaufsstellen oder angeblichen Direktvermarktern
oder Supermarkttheken gehalten wird, mache ich nicht mehr mit. Das gilt auch für Käse-Theken:
Ein guter 420gr Rundkäse aus der Schweiz kostet im E deka 9,99 Euro, an der Käsetheke 14,99 Euro - beide
am Stück! (Alte Preise) Nun langt es und ich spare nochmal gutes Geld! (Das trifft auch auf die Direktvermarkter zu,
die wir inzwischen meiden, wie der Deubel das Weihwasser, wie man so schön sagt) Übrigens kostet die gleiche
Qualität Bergkäse bei E deka, in Scheiben, genau die Hälfte
des Käses aus der Schweiz, wenn ich auf 100gr rechne. Die Produktionsbedingungen sind wohl längst überall gleich,
was nicht gleich ist, dürfte der Gewinn sein. (Diese Bemerkung ist freilich schon älter, heute (2021) sind die Preise deutlich höher. Dafür kaufen wir den Hartkäse nur noch im Internet. (Kaschkaval, Rigatello, Manchego, Räucherkäse)
2023 sind wir das auch schon wieder leid und kaufen Käse nur noch billig beim Diskounter oder wenn dieser herab gesetzt ist - in kleinen Abpackungen.
Wurst aus dem Sauerland oder aus der Ecke um Bielefeld ist nicht unser Fall, - die Blindverkostung läßt die unterschiedlichen Wurstsorten
nicht auseinander halten. (Vermutlich trifft das inzwischen auch auf die ehem. gute Thüringer Wurst zu,
die ich inzwischen auch schon nicht mehr kaufe.) Das alleine halte ich für kein gutes Zeichen: Wenn
man mit geschlossenen Augen etwas ißt und nicht weiß was das war..
Was ist der Grund für diese Entwicklung? Ich würde sagen, 1. die EU mit ihren Inhalts-Vorschriften und
2. die gesunkene Individualqualität von Schweinefleisch durch künstl. Besamung und Genmanipulationen, was nicht
an das Licht der Öffentlichkeit kommen mag. Das Fleisch schmeckt immer schlapper, was auch durch die Haltungsbedingungen
kommen mag. Die Tiere werden als hochsensibel eingestuft, - genau das, was Schweine eigentlich niemals waren.
Ob nun durch Direktvermarkter, was auch Online-Metzger sind, oder durch "alternative" Landwirte, man muß schon
viel Glück haben, wenn man eine Wurstsorte bei einem Anbieter erwischt, die den Vorstellungen entspricht.
Daß mehr als eine Wurstsorte mit "gut" rezensiert werden kann, die ein Vertreiber anbietet, halte ich inzwischen
für fast ausgeschlossen oder in die Wunder-Ecke gehörig, was gefeiert werden müßte. Daß ALLE Wurstsorten von
einem Metzger auch nur eßbar wären, das hat es schon früher nicht gegeben.
(Das alles heißt nicht, daß die als gut rezensierte Wurstsorte nächsten Monat noch genau so schmeckt -
das haben wir alles schon mehr als einmal erlebt.. da werden Produktionen rationalisiert, automatisiert oder
"outgesourct", ohne daß der Kunde das ahnt. Manchmal liegt das auch daran, daß ein Metzger in Rente geht und
der Nachfolger es nicht so recht auf die Reihe bekommt..)
Wir Ältere vergleichen den heutigen Geschmack mit dem, den man noch von früher kennt und da fallen fast alle
Wurstsorten durch. Ehedem hatten wir bei weitem nicht so viel Auswahl wie heute - aber die wenigen Wurstsorten,
die in den Auslagen lagen sind lecker gewesen und haben unterschiedlich geschmeckt. Niemand brauchte zu raten:
Ist das eine Leber- oder Blutwurst oder eine Bauernbratwurst.. ! Ich rate jedem Kunden an, doch selbst einmal
eine "Blindverkostung" zu versuchen - das Ergebnis wird überraschen. Die Tiere werden viel zu jung geschlachtet - aus rationellen Gründen.
(Bei Wurst, Eiern, Marmeladen und Brot etc. der Phantasie sind wenig Grenzen gesetzt)
Für uns ist deshalb der Kauf von mehreren Wurstsorten -damit sich das Porto lohnt- von einem Onlinehändler
nicht ratsam, deshalb nehmen wir gezielt eine Sorte Wurst an der Frischtheke, die anderen aus dem Frischeregal,
andere aus der haltbar abgepackten Kühltheke. Übrigens ist das preisliche Gefüge dadurch deutlich günstiger.
Wer die Auftriebszahlen und die Verkaufspreise der Schlachtviehbörse kennt, kennt auch die Gewinnspanne der Metzger und die
ist dramatisch hoch.. noch viel höher bei den Direktvermarktern, die den Zwischenhandel umgehen !
(Wie damals bei der MWSt Reduktion für Gastwirte, werden staatl. Vergünstigungen nicht an die Kunden weiter gegeben,
die erhöhen nur den Luxuswagenumsatz, mehr nicht)
Den letzten Direktvermarkter, ein "Hochmoorhof" habe ich inzwischen gestrichen - diese Leute gehen nicht auf Kundenwünsche ein und "vergessen" auch schon mal ein Produkt ins Paket zu legen. (ich war bei den Bestellungen nicht knausrig!) Die Qualität des Fleisches war sehr gut, aber der Zuschnitt eine Katastrophe und die Wurst und der Käse sind sehr flach gewesen. Das Fleisch war so hart, daß das "Grillpaket" nur im Gulaschtopf gebraucht werden kann.
Ein ziemlich teurer Irrtum, so ein Direktvermarkter-Kauf!
(Meine Bestellungen waren um die 100 Euro, dennoch war der Kühlversand vernachlässigt.. anschließend habe ich bei A mazon und E bay richtig Druck gemacht, - danach wurde gekühlt Versandt angeboten - aber erst habe ich eine Lieferung feinsten spanischen Schinken (teuer) zurück gehen lassen, weil dieser mit hochsommerlicher Zimmertemperatur ankam und auf der Verpackung stand: Max. 5 Grad - bei uns wollte sich niemand an diesen Verzehr wagen..
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Nun der Hammer: agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche hier könnt ihr den Namen des Bauern in eurer
Nähe eingegeben, am besten den, der am meisten jammert: Die Subventionen kommen nun ans Licht und das wird
die Augen öffnen, da bin ich mir sicher !
1. Link betätigen, 2. Name des gesuchten Betriebes und Postleitzahl, dann taucht der Name auf - 3. diesen
Namen anklicken und schon werden die Summen aufgelistet.. sogar noch für das Vorjahr!
Die ewig jammernden Direktvermarkter oder Zulieferer bekommen mehr Geld im Jahr durch die EU zugesteckt, als ein Rentner zum Leben hat! (Für nix, einfach so.)
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Beispiel eines größeren Bauernhofes (über 240ha):
EGFL: Greening-Prämie
Betriebsinhaber, die ein Anrecht auf Zahlung der Basisprämie haben, müssen auf ihren beihilfefähigen Acker- und Dauergrünlandflächen bestimmte dem Klima- und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden, das sogenannte ?Greening?, einhalten. Als Ausgleich wird ihnen für alle beihilfefähigen Flächen des Betriebes, die mit Zahlungsansprüchen aktiviert werden, die Greeningprämie gewährt.
21.336,15 €
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EGFL: Basisprämie
Infolge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wurde die bis einschließlich 2014 geltende Betriebsprämie durch ein System aus Direktzahlungen bestehend aus Basisprämie, Umverteilungsprämie, Greeningprämie und ggf. Junglandwirteprämie ersetzt.Die Basisprämie entspricht in ihrem Charakter im Grundsatz der bisherigen Betriebsprämie. Sie basiert ebenfalls auf einem System von Zahlungsansprüchen, die den Betriebsinhabern grundsätzlich im Jahr 2015 auf Antrag entsprechend dem Umfang der von ihnen angemeldeten beihilfefähigen Flächen neu zugewiesen wurden. Der Betriebsinhaber meldet in jedem Antragsjahr seine beihilfefähigen Flächen und Zahlungsansprüche an, wobei die Aktivierung eines Zahlungsanspruchs mit einem Hektar beihilfefähiger Fläche zur Auszahlung der Basisprämie führt.Alle Zahlungsansprüche in einer Region (in der Regel = Bundesland) hatten zu Beginn der derzeitigen Förderperiode in 2015 denselben Wert. Die je Region unterschiedlich hohen Werte der Zahlungsansprüche wurden zwischen 2017 und 2019 schrittweise abgebaut, so dass sie seit 2019 in ganz Deutschland einen einheitlichen Wert haben.Die Basisprämie dient der Einkommenssicherung und Risikoabsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie auch als finanzieller Ausgleich für die weit höheren Umweltschutz-, Tierschutz- und Verbraucherschutzstandards in der EU im Vergleich zu den Produktionsauflagen von Mitbewerbern auf dem Weltmarkt. Sie ist wie alle anderen Direktzahlungen unmittelbar an die Einhaltung zahlreicher weiterer Auflagen gebunden (sog. "Cross-Compliance-Instrument"). Neben 13 schon bestehenden EU-Verordnungen und Richtlinien des Natur-, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutzes, deren Einhaltung laufend und streng überprüft wird, sind Vorgaben zur Erosionsvermeidung als zusätzlich zu erbringende Leistungen ebenso vorgeschrieben worden wie Maßnahmen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zum Gewässerschutz. Ebenso ist die Beseitigung von Landschaftselementen wie Hecken, Baumreihen und Feldgehölzen verboten. Durch Mindestanforderungen an die Bodenbedeckung bei aus der Produktion genommenen Flächen und dem Erhalt von ökologisch wertvollen Strukturelementen als Rückzugsgebiete für wildlebende Tierarten in intensiv genutzten Agrarlandschaften leisten die Direktzahlungen so einen Beitrag zum Erhalt landeskultureller Werte und zum Klimaschutz.
43.656,98 €
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EGFL: Umverteilungsprämie
Zur besseren Förderung von kleinen und mittleren Betrieben wird für die ersten 46 Hektar eines Betriebes, die mit Zahlungsansprüchen aktiviert werden, eine gestaffelte Umverteilungsprämie gewährt (höherer Betrag für die ersten 30 Hektar, niedriger Betrag für bis zu weitere 16 Hektar).
1.953,96 €
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EGFL: Erstattung nicht genutzter Mittel der Krisenreserve
In jedem Haushaltsjahr werden die Direktzahlungen aller landwirtschaftlichen Betriebe, die einen Freibetrag von 2.000 ? überschreiten um ca. 1,5% gekürzt. Diese Mittel stehen zur Finanzierung von gezielten Maßnahmen im Falle einer Krise im Agrarsektor zur Verfügung. Werden die Mittel nicht genutzt, weil keine Krise vorlag oder Krisenmaßnahmen über andere Quellen finanziert wurden, erhalten landwirtschaftliche Betriebe, die Direktzahlungen beantragen, im folgenden Haushaltsjahr eine Erstattung in Höhe des gekürzten Beitrags. Wird die Krisenreserve nur zum Teil genutzt, erfolgt die Erstattung anteilig.
971,72 €
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ELER: Ausgleichszulage benachteiligte Gebiete
Mit der Ausgleichszulage in Berggebieten und in benachteiligten Gebieten werden die natürlichen, standortbedingten Nachteile bestimmter Regionen - wie z. B. schlechte Ertragslage, Steillagen mit ungünstigen und aufwändigen Bewirtschaftungsbedingungen - gegenüber den Gunstlagen ausgeglichen. Mit diesem Ausgleich werden die flächendeckende Landbewirtschaftung und damit auch die Erhaltung der Kulturlandschaft unterstützt. Durch diese Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe sowie die Arbeitsplätze im vor- und nach gelagerten Bereich gesichert.
Häufig sind die von den Standorteigenschaften benachteiligten Gebiete touristisch geprägt. In diesen Gebieten besitzt die Kulturlandschaft durch den Wechsel von Feldern, Wiesen und Wald und vielen landwirtschaftlichen Kulturen in der Regel einen besonderen landschaftlichen Reiz, den es zu erhalten gilt und der eine Leistung für die Gesellschaft darstellt. Diese Leistung wird von den dort wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betrieben erbracht. Ohne Landbewirtschaftung wären der ländliche Raum als Lebens- und Arbeitsumfeld wenig attraktiv und die Einkommen und Arbeitsplätze aus dem Tourismus nicht mehr gesichert. Zunehmend stellen diese weichen Standortfaktoren im ländlichen Raum wichtige Kriterien für die Ansiedlung von Unternehmen und für die Wahl des Wohnortes dar. Somit wird eine lebensfähige Gemeinschaft im ländlichen Raum gewährleistet und der ländliche Lebensraum erhalten.
201,22 €
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In Summe: 68.120,03 € für 2021 in diesem Falle.
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