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Kaum einer weiß heute noch, wie man Kartoffelbrei macht!
Ich meine nicht "Kartoffelpüree" und auch nicht "Kartoffelstampf", wobei letzteres eine Erfindung
raffinierter Jungköche ist,- nein, ein einfacher Kartoffelbrei nach Hausfrauen - Art.
(Dieser Beitrag ist nur für Anfänger gedacht und .. schließlich fängt jeder mal an - oder?)
Ich nehme 1,5 kg Kartoffeln, (ca 3 Personen-Menge) "überwiegend festkochend", mit denen man praktisch jedes Kartoffelgericht
wunderbar machen kann und schäle diese. Dann kommt in einen höheren Topf ca 2 daumenbreit Wasser.
(Wer mehr nimmt, ist ein Stümper oder Koch - aber keine erfahrene Hausfrau)
***Im Dezember 2022 erst habe ich erfahren, daß Nudel- und Kartoffelwasser wichtige Stärke enthält, die nicht dick macht und die Darmbakterien unterstützt und.. gut ist gegen Arthrose!***
Nun schneide ich die Kartoffel mittig durch, nochmal von
der anderen Seite, nun haben wir ein Kreuz die Länge nach. Die Kartoffel wird eisern festgehalten und dann
geht's quer: Jeder Schnitt quer zu den beiden vorhandenen Schnitten bringt ein ungleichmäßiges Würfelchen
und das kommt dann in den Topf. Die Platte wird voll ankochen lassen und dann auf die Hälfte geschaltet,
sowie sich Schaum bildet. (Bei geschlossenem Deckel.) Nun nehme ich den Deckel kurz ab und rühre einmal mit
dem Holzkochlöffel die Kartoffelstückchen um. So kochen diese nicht so leicht über und flankierend wird
die "Flamme" nochmal etwas zurück gefahren, auf ca 1/3 Kraft. Kartoffeln brauchen IMMER 20 Minuten, ob
das nun Knödel sind oder Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln oder Salz-Kartoffel - ist egal - freilich auch unsere Kartoffelstückchen..
mit dem spitzen Küchenmesser kann man prüfen, ob diese schon gar sind: Wenn das Messer leicht hinein geht,
sind sie gar. (Ansonsten verspürt man einen Widerstand) Nun wird mit dem Topflappen der Deckel etwas angeschrägt,
festgehalten und über der Spüle das restliche Wasser ablaufen lassen.
Heute lasse ich das -wenige- restliche Kochwasser im Topf, s.o.- muß also weniger Milch zutun.
Deckel ab, Platte aus und den Topf auf ein Holzbrettchen gestellt. Der restliche Dunst aus dem Topf
entsteigt, - nun gebe ich einen EL gute Butter, einen EL Salz und einen TL Zucker dazu, 2 EL Dillspitzen oder
alternativ gefriergetrockneten Schnittlauch (beides aus dem Glas, das gibt es in jedem Supermarkt für billiges
Geld zu kaufen. Frische Kräuter waren zu "salatig" und können dafür nicht empfohlen werden. Selbstverständlich kann man die Kräuter auch weglassen und wäre dann beim Urrezept.. freilich
kann man auch abgetropfte Erbsen aus der Dose in dieser Phase zu den Kartoffeln geben, die werden einfach
mitgestampft - und so ergibt das einen groben Erbsenstampf - eine willkommene Abwechslung allemal und schaut
gut aus.) Mit dem gekröpften Stampfer stampfe ich einmal rundherum, dann kommt etwas gute Milch dazu,
wieder wird tüchtig gestampft- auch in der Mitte!- sonst immer rundherum. Noch etwas Milch zugeben, - immer
nur wenig, bis die richtige oder gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nun den Stampfer in dem Topf abklopfen,
Deckel drauf, damit der Inhalt schön heiß bleibt. (Ich lege gerne das feuchte Küchenhandtuch (Hände-Abtrockentuch) auf den Deckel,
das hält gut warm.. und wird trocken dabei. Den Stampfer empfehle ich sofort unter dem Wasserhahn abzuwaschen -
wenn der Stampf erst einmal getrocknet ist, hat es selbst die Spülmaschine schwer diese Kartoffel - Stärke abzubekommen.
Als eindringliche Warnung möchte ich noch auf den Weg geben: Niemals den Mixer einsetzen oder den "Zauberstab",
sonst bekommt man Kleister und keinen Kartoffelbrei !
Serviervorschläge:
Kartoffelbrei mittig auf den Teller geben, etwas auseinander streichen.
In diesem Bettchen kann man Spiegeleier, Würstchen, Geschnetzeltes oder Rühreier, aber auch eine Frikadelle
oder angedünstete geschnittene Champignons geben. Das schaut prima aus, macht Appetit und ist bekömlich.
Wir haben gerne weiße Bratwürste mit ordentlich angedünsteten Zwiebeln darauf, gerne mit einem TL Honig gemacht.
Freilich kann man mittig in dieses Kartoffelbett auch Reste vom letzten Sonntagsbraten mit ein wenig Soße geben,
auch das kommt wunderbar. Kartoffelbrei ist sehr variantenreich zu bestücken. Früher hat man den Stampf fester
gemacht und konnte am nächsten Tag daraus dickere Fladen - in Mehl gewälzt - in Schmalz ausbacken.
Dazu gab es getrocknete Pflaumen, aufgekocht als eine Art süßes Gemüse, aber auch Dörrfleisch-Grieben,
was eben gerade im Haus war. Ich könnte mir vorstellen, daß auch Schinkenstreifen etc. gut dazu passen,
ja sogar mit Käsewürfelchen in dem Fladen. Hier fordere ich Euch auf, geneigte Leserinnen und Leser Phantasie
walten zu lassen!
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