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Thema:
"Es droht eine historisch hohe Inflation"
29. Streiflicht Kartusche am 2.4.2022
Dieses Thema ist in den Corona-Jahren ganz deutlich zu spüren, dann kam der Überfall auf die Ukraine und weiter dreht sich die Spirale.
Die Begriffe "Pandemie" und "Covid" sind den meisten Menschen neu, von der Ukraine hat auch kaum einer etwas gewußt- evtl. noch aus der Schulzeit, wo man diese Ecke der Welt "die Kornkammer Russlands" nannte. Sonst ist dieses Land unrelevant gewesen, sieht man von Tschernobyl ab, wo ein -angeblich so sicheres- Atomkraftwerk verpufft ist und uns angeblich 25.000 Jahre Halbwertzeit an Verstrahlung gebracht hat. (Was auch nicht stimmte, denn recht bald danach hat es keine Verzehrwarnung mehr gegeben.)
Nun, aus dieser "Kornkammer" kommen wohl sehr viele Waren, denn die Regale werden leerer - man sieht kahle Regale, wo Mehl zu finden war. Bei Corona war Zucker, Mehl, Klopapier und Hefe Mangelware. Woran liegt das? Nun - ganz sicher nicht daran, daß so viele Dinge aus der Ukraine kommen, sondern vielmehr daran, daß LKW Fahrer in Quarantäne sind und Logistiker nicht schnell genug mit dem Abfüllen, Abpacken und Liefern nachkommen - die Disponenten in den Supermärkten sind auch nicht sonderlich flexibel, wenn die Kunden plötzlich Waren horten. Im März 22 betrifft es Speiseöl - man findet nur noch Luxusmarken im Regal zu horrenden Preisen, die waren allerdings schon immer so teuer und sind nicht etwa angehoben worden. Desgleichen bei Nudeln, wo - wie übrigens bei allen "Mangel Waren" - nur die billigen und preisgünstigen Marken ausverkauft sind. Wenn die Sachen wieder eingeräumt werden, sind sie seit 2020 regelmäßig um ca 10% im Preis angehoben worden. So ist innerhalb von 2 Jahren das 500gr Päckchen einfachste Spaghetti von 39 Cents auf 99 Cents geklettert.. also auf 253% gesprungen ! Das ist ein drastisches Beispiel - die etwas moderateren Anstiege sind aber bei allen Lebensmitteln zu finden, weil Hühner mit Getreide gefüttert werden, weil Bauern und Mühlen mit Getreide spekulieren, weil andere Nutztiersorten im Preis nachziehen, wenn Verbraucher umsteigen - usw. Die Kette der Verquickungen führt über die gestiegenen Logistik-Kosten bis zum höheren Personalbedarf in den Läden - und dann kommt darauf die prozentuale MWSt.
Die Kostenspirale rennt und wird Lohnnachforderungen mit sich bringen - das wiederum verteuert die Waren im Regal..
Persönlich kann man diesem Druck durch die flexible Umstellung der Lebensgewohnheiten ein ganzes Stück entgehen:
Etliche Halbfertigprodukte helfen, ob das die Pizza ist oder Dosengulasch, ob Forelle statt Steak oder gegrillter Käse statt Wurst - man muß von Einkauf zu Einkauf die Preise im Kopf haben, dann geht das. Geliebte Marken werden durch No-Names ausgetauscht und schon spart man eine Menge Geld.
Um auf die Spaghetti zurück zu kommen: Die teuren Nudelmarken sind nicht im Preis gestiegen, genau wie das Sonnenmehl oder Nuß- oder Luxus-Olivenöl. Die Mondpreise an der Käse- und Wursttheke trage ich nicht mit - Onlinebestellungen helfen mir sehr gut dabei und der sonst so hochpreisige Anbieter für Konservenwurst ist plötzlich ganz nahe, wenn die Frischwurst zu teuer geworden ist. Meine Fuet und der Manchegokäse im Kilo-Laib aus Spanien hat die goldene Zeit in unserem Haushalt.
Wir "Verbraucher" sollten flexibel bleiben und Preistreibern die rote Karte zeigen. (Abstimmungen mit den Füßen sollte auch bei Wahlen getan werden)
Die typischen Hamsterkäufer von einst waren die Ostzonalen, dann folgen die Russlanddeutschen - und vor allen Dingen Rentner, die sofort Hunger wittern und sich wie wild in den Läden verhalten und rabschen und ramschen was sie nur kriegen können. So mancher Verrückte sitzt wohl auf Bergen Toiletten- und Küchenpapier und wird Jahre brauchen, bis dieser Berg abgebaut ist. Dieses Verhalten treibt die Preise und verknappt die Waren. So sind etliche Märkte dazu über gegangen, pro Einkauf und Haushalt nur noch abgezählte Mangelwaren zuzuteilen. Die DDR wird wieder lebendig, obwohl - so hat man uns überall versichert - die Lager voll sind. (Es fehlt eben das Personal, weil kein Betrieb so viele Beschäftige vorhalten kann)
Es gibt auch noch andere Faktoren - in den 1970iger Jahren gab es schlechte Kartoffelernten - zum Teil witterungsbedingt, zum Teil durch ausgelutschte Zuchten, die eine schadhafte Ware hervor brachten - die Preise stiegen wie wild und .. sind später, unter besseren Rahmenbedingungen nicht mehr billiger geworden. Der höhere Preislevel hat sich bis heute gehalten. Damals waren Kartoffeln noch nicht so perfekt lagerbar, wie das heute ist - was die Preisgier der Erzeuger etwas dämpfte. Der Trend zu dem höheren Preisniveau blieb. Das wird bei Getreide und bei den Produkten daraus ganz genau so geschehen.
Wenn der Preis erst einmal explodiert ist- um bei obigem 253% Beispiel zu bleiben, wird sich der hohe Preis dauerhaft halten.. (Die Gründe dafür werden manigfaltig gepuscht)
"Bauern kriegen trotzdem weniger Geld" lautet die Überschrift dazu, wenn man die Agrarseiten anschaut. Ach- uns wovon kaufen die armen Bauern sich den Luxus, den man allerorten sehen kann?
Ein weiterer Faktor ist das Gerücht:
Wenn man von einer Firma sagt, daß sie "kurz vor der Pleite" stehe, dann passiert das auch, weil "erschreckte Anleger" das Geld zurück ziehen - so passiert das immer.. Gerüchte, Presse und Analysten etc. haben noch was getaugt.
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Anfang 2024 kam es heraus: Luftfahrtfirmen versuchen 16% Speiseöl in das Kerosin zu mischen, um "nachhaltig" zu wirken - Fakt ist, daß aus diesem Grunde das Speiseöl günstiger Preisklassen aus den Regalen verschwand: Ein einziger Flug kostete 100.000 Flaschen Öl. (Freilich vor der Abfüllung in die Flaschen, direkt beim Erzeuger)
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