|
Nebelland Teil 30
Die Zeit ging weiter, die Menschen lebten in ihren täglichen Dingen und kleinen Sorgen, man kümmerte sich umeinander und war bescheiden. So vergingen drei Jahre und man hörte noch immer nichts von irgendwelchen anderen Überlebenden des großen Krieges. Bald kamen mehr rothaarige Kinder zu Welt, aber man hat nicht groß darüber nachgedacht, weil es im Dorf schon immer rothaarige Menschen gab - aus allen verschiedenen Generationen. Kaj war auch einer davon und Buk wußte in seinem zarten Alter schon, zu welchem Zeitpunkt die Frauen mit ihren Männer schlafen mußten, damit diese keinen Argwohn bekamen. Dannach ging er wieder zu ihnen; aber das nur am Rande. So manches krumme Ding ließ sich nicht vermeiden, wo so viele unterschiedliche Menschen zusammen leben. Die anderen Dinge aber sind wichtiger gewesen, die Pflege des Tunnelsystems und des Tauschhandels, selbst wenn Verborgenes bekannt geworden wäre, würde dies nach der 8er Kommune, wie man diese Gruppe noch immer nannte, kein Skandal wert gewesen sein. Das war in den finsteren Zeiten des Mittelalters, besonders Städten - sicherlich nicht viel anders. Buk ging als Halbwüchsiger in das 2. Dorf bei einem Bäcker in die Lehre, dieser hatte drei Töchter und als alle drei und die Bäckersfrau schwanger wurden, fiel der arme Buk die steile Treppe hinab und brach sich das Genick. Man sagt, das wäre die Eile gewesen, in der er immer war.. man begrub ihn und fertig. Man kann sich leicht ausmalen, wieviele Kinder wie er geworden sind.. und schlimmer noch, geworden wären, die auch wieder Nachwuchs bekommen hätten.
Die Gemeinschaften aber blühten und auch nach einer Epidemie mit einem unbekannten Erreger, wo gut die Hälfte der Bevölkerung der Dörfer ausgelöscht wurde, ging es tapfer weiter. Die Rothaarigen verschwanden, weil diese eine zu zarte Konstitution hatten, keines der Kinder hat überlebt und auch etliche deren Mütter sind schneller an der Infektion gestorben, als andere Frauen. Outpost verteilte etliche seiner Nachrücker in die Dörfer und bald war wieder alles wie zuvor. Die Witwer bekamen neue Frauen, die Witwen neue Männer, das hat zum Kinderkriegen angereizt, wie man sich denken kann. Lu in ihrem Ausguck hat kein Schiff mehr gesehen und man war schon drauf und dran, diesen Posten aufzugeben, als dann doch noch eine Menge Treibgut an den Strand trieb. Alle rannten zum Strand und wären neugierig.
Eine Menge Treibholz, ganze Stämme und sogar Bretter, die von Bauten kommen mußten, trieben an den Strand. Man stapelte den Kram etwas landeinwärts, damit man sich mit dem Abtransport nicht zu eilen brauchte,.
Nebelland Teil 31 Nebelland Teil 1
| |