Kartuschen - Thema: Seltsame Leute und neue Sitten
Mein Gedanke zum Thema "was sind das nur für seltsame Leute in den Lenkungsebenen",
den ich damals in der Arbeitswelt habe frönen können,
erweist sich heute noch als treffend:
Einen "Aufstieg" habe ich nie machen können,
denn wenn Frau und Kind daheim wartet, 70km einfache Strecke zu pendeln sind,
kann man sich einenen Aufschub oder längeren Aufenthalt nach getaner Arbeit nicht erlauben.
Und genau das ist nötig, wenn man "weiter kommen will"-
man formt "soziale Kompetenzen" aus, um in einer Seilschaft mitzuschwimmen -
immer tüchtig auf dem Weg nach oben.
Meine Frau hatte damals ihren Beruf aufgegeben,
damit die Kinder vernünftig umsorgt und erzogen werden,
sie hatte also Opfer gebracht und erwartete von mir selbstverständlich die Teilhabe daran.
Morgens bin ich meistens schon im Dunkeln gestartet
und oft genug im Dunkeln erst wieder daheim gewesen.
Schichtdienste haben die Sache nicht verbessert,
denn die haben richtig geschlaucht und längere Erholungphasen daheim gebraucht,
bis ich wieder ansprechbar gewesen bin.
Wo also hätte die Zeit für "soziale Kompetenzen",
sprich Geplauder bei Bistro-Treffen der Aufsteiger hergenommen werden sollen, ohne ggf. am Steuer einzuschlafen?
Ich weiß wohl, daß diese seltsamen "Teamleader Gespräche" oder heimliche "Meetings"
außerhalb der Arbeitszeit wie ein geheimer Zirkel sind,
mit dem Sinn eine Seilschaft zusammen zu halten und Dinge zu sagen,
die im Betrieb nicht zu nennen sind.
Hier wird schon im "Vorfeld" einiges abgesprochen,
was später von mehreren Seiten in den offiziellen Besprechungen zu Beschlüssen führt,
über welche sich die anderen Mitarbeiter wundern.
Soviel dazu.
Es haben sich also immer diejenigen getroffen, auf die Zuhause niemand wartete,
denen es egal war, wann sie daheim ankamen.
Und so fand ich immer mehr dieser seltsamen oder heimatlosen Gesellen in diesen Netzen vor,
im Betrieb, auf den Wahlzetteln, in der Partei und in den Kommunen, in Vereinen ebenso -
die wie festgeklebt an ihren Posten waren - über zig Jahre
und trotz vieler Fehlleistungen konnte man sich von diesen schrägen Vögeln nicht trennen,
weil diese sich gegenseitig stützten, hofierten, lobhuddelten und mit kleinen Orden überschütteten.
Merke: Wer ein Familienmensch ist, hat keine Chance auf einen Aufstieg,
weil Kurse und Seminare und Weiterbildung viel Zeit brauchen.
Zeit, die von der ohnehin schon knappen Zeit mit der Familie abgeht.
Ich habe viele Kollegen erlebt, die sich scheiden ließen,
weil sich die Interessen "auseinander gelebt" haben.
Wenn man nicht oft daheim sein kann,
geht das nur ein gewisse Zeit gut, dann werden die Kurven eng.
Die Frau wird mißtrauisch, weil der Mann immer später nach Hause kommt..
..und mit der Zeit wird auch der Mann seltsam,
wenn er in Gedanken mehr im Betrieb ist, als daheim.
Wie auch immer, sehe ich mit die Bilder dieser "Leistungsträger"
in den Nachrichten an, wird mir Angst und Bange,
besonders dann, wenn einmal nicht die "Schokoladenseite"
fotografiert wurde und diese Typen mit deren echter Mimik
zu sehen sind - jenseits des "must-have-smiley-cheese" -
das offenbart die Richtigkeit des alten lateinischen Spruches:
Das Gesicht ist das Spiegelbild des Menschen.
Das deckt sich mit meiner ganz persönlichen Lebenserfahrung
in gerade wundersamer Weise !
Heute schaut die Sache ganz anders aus, das "soziale Gefüge" ist sehr verändert:
Viele Leute haben keine Kinder mehr oder arrangieren sich mit
"Kitas", beide Eheleute sind
mit eigenen Autos und eigenem Job(s) dabei, diese Kosten zu schultern.
Die heutigen Freizeitgestaltungen der "Kid's" sind teuer und zahlreich,
vom Tennis bis zur Nachhilfe, Musikunterricht, Pferden und Pfadfinder - es ist eine Menge Kram dabei,
der Kinder und Eltern "total durchtaktet"
Der Terminplan unserer Tochter und ihrem Mann
nebst 3 Enkelchen schaut aus, wie der Kalender des Zahnarztes.
Heute arbeitet jeder der "Partner" dieses Konstruktes,
das man wohl kaum noch "Ehe", zumindest nicht im klassischen Sinne-
nennen mag, für das eigene Einkommen, die eigene Rente.
Heute kann keine Familie von dem Gehalt des "Ernährers" leben
und eine Mutter ist heute eher "Familienmanagerin mit Job".
Die Karten wurden neu gemischt, das "Heimchen am Herd" ist
nun eine gestresste und genervte -immer gepflegt und attraktiv ausschauende-
"Lebensabschnittspartnerin" geworden.
Nun mag man sich fragen:
Was ist besser, die alte zigtausend Jahre alte Familienlösung
oder die heutige, die in "Emanzipation" oder "Gleichberechtigung lebende?
Für uns stellt sich diese Frage nicht mehr, die Kinder sind längst erwachsen,
wir haben das geleistet, unsere Pflicht getan,
nach besten Wissen und Gewissen.
Was bei dem Haushalt der Tochter an "alten Sachen" übernommen wurde,
ist eine ganze Menge:
Diskussionen am Frühstückstisch, Lagebesprechung des Tages,
richtig kochen, gesunde Ernährung und Trost spenden..
Sie hat ihr "Dos-Programm*" im "Hinterkopf", wie sie uns einmal beichtete..
* Es ist bis Win11 noch zu verwenden..
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