Steckenpferd "kürzen"
In der Schule hatte ich die meine Freude an den Kürzungen bei der Bruchrechnung,
heute wende ich diese Methode bei allen Dingen an, die uns hier so berühren.
Viele Dinge ufern aus, ob das Steckenpferde sind oder jedwelche Vorhaben in Haus und Garten -
so manche dieser Arbeiten lassen sich "kürzen", auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen.
Das hat mir schon viel Zeit und Kraft und Geld gespart, es hat mich vor den Fallen der sich
wie Krebs ausbreitenden Hobbys gerettet und den berühmten "Schluss-Strich" ziehen lassen, bevor
der Kram ausgeufert ist.
Der Trick ist, daß man sich vor einer Sache genau überlegt, was wie und wo getan werden muß,
ob man nicht ggf. zwei Sachen verbinden kann, um eine Sache damit leichter zu machen.
Ob das beim Kochen ist, wo in letzter Zeit die etwas zu groß geratene Menge (ob das am abgepackten
Zutaten lag, die nicht lohnte eingefroren zu werden oder um das fertige Essen, das nach dem Einfrieren
nicht mehr so recht schmeckt oder gar Abends noch in sich hineingestopft wird - oder um eine Gartenhütte
handelt oder um einen Gartenzeltling etc.) Viele Dinge lassen sich billiger und flotter machen - das Essen
wird so gemacht, daß es am nächsten Tag noch eine vollwertige Mahlzeit gibt - was Strom und Zeit spart** -
und das Gartenhäuschen statt neu gekauft und mühsam zusammen gebaut zu werden, einfach mit zwei neuen
Blechplanken frisch bestückt, weitere Jahrzehnte seine Dienste tut.. diese Dachplatten waren eigentlich
für den Wasserbunker im Garten gedacht - also einfach ein paar mehr kaufen und Fracht sparen!
Und wer sagt, daß der Einhebelmischer mit dem langen u-förmigen Ablaufrohr nicht eines Tages mal wieder
gebraucht werden wird?
Und so kam es auch - nun hängt das Ding über der neuen Wanne im Keller -
angeschlossen mit Stahlflex-Schläuchen und leistet beste Arbeit;
viel besser als die üblichen Badewannenamaturen die wir bislang hatten !
(Und die jedesmal bald nicht mehr so ganz funktionstüchtig waren, weil wir kalkhaltiges Wasser haben. Der Preis für die Amatur spielte dabei keine Rolle)
Dieses Kürzen also ist es, was Zeit und Kraft verschafft - lieber erst mal eine Nacht drüber schlafen,
bevor ein Vorhaben umgesetzt wird und wenn eine Nacht nicht reicht, dürfen gerne noch ein paar folgen,
bis das Hirn seine Sache verarbeitet hat. Das brennt ja nicht !
Dieses Kürzen oder rechnen mit den Resourcen oder deren Verschwendung durch all zu leichten Neukauf
von irgendwelchen Gegenständen ist es, was uns Menschen als denkende Wesen auszeichet oder auszeichnen sollte.
Schiere Imponiergehabe durch ständig teurere Gegenstände sind da der schiere Rückschritt:
"Viele Menschen geben Geld aus -was sie nicht haben- um Dinge zu kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen,
um Menschen damit zu imponieren, die sie nicht mögen!"
Gut, manchmal sind Neukäufe unumgänglich, aber oftmals kann das "alte" Teil noch eine ganze lange Weile
genutzt werden, bevor es wirklich nicht mehr zu gebrauchen ist.
** ..rechne doch mal: Wenn ich nur jeden 3. Tag das Kochen lassen kann und nur aufwärmen muß,
wieviel Energie dabei eingespart werden kann..
Zwei Kochplatten werden meistens benutzt, das wäre 1,8 und 3,5 Kilowattstunden, sagen wir 5,3 KW
in einer Stunde, wobei das Essen meistens nur 3/4Std. Kochzeit hat - d.h. 3,975KW sind wirklich nötig um
eine durchschnittliche Mahlzeit zu bereiten.
Abzüglich ca 800 Watt für 5 Minuten zum Aufwärmen, also 266 Watt - sind gut 5KW übrig, die jeden 3. Tag
nicht benötigt werden, im Jahr also 1825 KW Leistung weniger auf der Energielieferungsrechnung.. gute 600 Euro. (alter Preis, im Jahr 2022 schon 75 Euro teurer -was im Jahr 2024 schnell an die Aufladung des E-Cars denken läßt)
In der Realität mag das nur halb so viel sein, weil viel draußen gegrillt und gegart wird - aber immerhin!
(Die Zeit habe ich nicht mal mitgerechnet, die das Frischkochen an Mehraufwand ausmacht)
Und wenn ich vom Kochen weg gehe und in die Garage sehe, wird die Geldverschwendung noch sehr viel augenfälliger.
Man spricht sich froh und rechnet aus: Neuer Auspuff 800 Euro, neue Batterie 250 Euro, neuer Motorriemen 1000 Euro,
Inspektion 700 Euro,- macht 2750 Euro -2024-! Das ist mir zu teuer, ich kaufe lieber einen Neuwagen..
Und schon kommen die Brocken über die Brüh', wie man so schön sagt - und der "Basispreis" liegt dann eben
nicht mehr bei 15.- oder 20.000 Euro, sondern 1/4 bis 1/3 darüber, weil dann noch das Glasdach und die Winterreifen
und die etwas breiteren "Alu's" dazu kommen, weil die alten Felgen nicht mehr passen- selbst beim Nachfolgemodell- oder das "Infotainment" etc.
viel Mist, den man eigentlich nicht wirklich braucht. Wären die Formen der Wagen klarer und
übersichtlicher, würde man den ganzen Einpark- und Kamerakram nicht brauchen - dererlei Beispiele kennt jeder.
Alleine die -für mich ungerechte- "Überführung" des neuen Autos kostet schon 850 Euro, (oder mehr)
die uns zuvor zu teuer erschienen..
..über den Tisch gezogen wird man in den Autohäusern wie bei den Versicherungsleuten - die haben Erbarmen:
Der neue Wagen hat viel mehr PS, weil die Karren immer schwerer und größer gebaut werden und immer unübersichtlicher,
damit man die Einparkhilfen zukaufen muß - teuer treibt freilich auch die Versicherungsprämien höher !
(Unser Sohn hat 2021 im Rahmen der Inspektion einen Leihwagen bekomen - Corsa mit 150 PS..)
Jeder hat einen Knick in der Optik, wenn es um die Relationen geht - eine gebrauchte Stereoanlage für 500 Euro
wird als sündhaft teuer angesehen, ein Glasdach für 1500 Euro aber nicht, das im neuen Auto sein soll.
(Ich wette, die Stereo-Anlage hält länger, die ist heute schon 50 Jahre alt)
Das ist freilich nicht alles, es kommen die Geldbeschaffungskosten dazu oder das miese Gefühl, das Sparbuch
aufgefressen zu haben.. da wären die Euro für den Kleinkram an Reparaturen des alten Wagens ein echtes Schnäppchen gewesen, wo auch
die 100 Euro für die TüV Gebühr nicht mehr ins Gewicht fallen..
(Nachtrag 2018:
Unser Sohn war schlau und hat für seine 160km tägliche Pendlerstrecke einen
Kleinwagen p eugeot 108 mit Automatic) gekauft - mit normalen Rädern (165x13 und Stahlfelgen mit Radkappen,
der "nur" 71 PS hat und in Weiß, so braucht es kein Glasdach und der Wagen schluckt nicht so viel Sonnenwärme,
was in der heutigen Zeit ein immer deutlicheres Thema geworden ist....dieser Standard - Kleinwagen
war mit Rabatten für 12.000 Euro zu haben. Mein Fazit: Unser Sohn hat das Denken nicht umsonst gelernt!
Ich habe das Auto probegefahren und muß sagen: Man braucht tatsächlich weder Glasdach noch Alufelgen mit Breitreifen)
Nachtrag 2019: Den einfachsten M itsubishi, den einfachsten Ren ault, den einfachsten Cit roen und D acia gibt es schon ab 7390 Euro - allerdings in weiß, handgeschaltet und ohne Klimaanlage und andere Extras.. Nachtrag 2021- wieder sind die Autos teurer geworden, nun sind das schon 8400 Euro.. Nachtrag 2024: über 14.000 Euro
..ob Gartenhäuschen, Rasenmäher oder Auto - es ist immer das Gleiche:
Neue Dinge machen Freude, leider nur kurz,- aber der Katzenjammer kommt recht bald hinterher:
Stand da nicht "ab 10.000 Euro" im Prospekt? Nee, da war ein Sternchen dabei und das besagt, dass man den
Gebrauchtwagen mit 5.500 Euro bereits eingerechnet hat, der zurück geht.. nun haben wir schon 15.500 Euro,
aus denen schnell 20.000 werden, wenn das Ding Automatik haben soll, wie das alte Fahrzeug - man möchte
schließlich nicht "absteigen" (O-Ton Autoverkäufer) und mehr PS muß es auch haben, damit der Nachbar nicht
denkt, daß man kein Geld nicht haben tät.. und dann sind es schon 25.000 Euro, weil der kräftigere Motor nötig ist,
der in Verbindung mit dem Automatikgetriebe steht. "Drunter geht es nicht, sie verstehen schon?!" (Nee, tue ich
nicht, denn der alte Wagen hat auch Automatik und viel weniger PS und lahm war der nie..) "Und sie haben ein
gutes Schnäppchen gemacht, weil die stärkere Variante bereits die Vollausstattung hat!" Aha, ich habe also
einen beleuchteten und höhenverstellbaren Aschenbecher mit Spieluhr und eine "Infotainment", mit dem ich
nur ganz langsam warm werde - dessen Funktion aber fix wieder vergessen ist, wenn mal eine Woche nicht gefahren
wurde.. eigentlich müsste man jeden zweiten Tag in die Garage gehen und am "Infotainment" spielen, sonst vergißt man die Funktionen sehr schnell. Das ist so, wenn man selten fährt - wie wir hier. Toll, wie "Tollkollekt" irgendwie ist alles wie des Kaisers neue Kleider -oder?
Nun unterschreibt der Deutsche den Preis für den Durchschnittspreis-Wagen 2017 mit 28.500 Euro und denkt,
daß er fertig sei - weit gefehlt, nun kommen noch 550 Euro für "Überführung" und 150 Euro für Zulassung
und Schilder dazu. Als Gratisgabe liegen aber neue Fußmatten im Auto.. die 4 Jahre lang nach "neu" stinken!
2022 zahlt man beim Erwerb eines Neuwagens rund 42.790 Euro ..
..kaum zuhause angekommen, ist -rechnerisch- das neue Auto nur noch die Hälfte wert, ist kaum mehr
ohne hohen Verlust zu veräußern. Das quält uns nur am Rande - nun kommt die Angst im Parkhaus, daß
niemand den Aufpreis-Lack verkratzt oder gar verbeult mit seiner alten Schüssel!
Mehr noch fuchst der Nachbar sich, wenn er unser neues Auto sieht - und geschwind rennt dieser zum Autofritzen
und kauft sich .. ein viel besseres und größeres und stärkeres Modell !
(Was mit dem neuen Rasenmäher und dem neuen Gartenhäuschen, mit den neuen Fenstern und dem Haus-Dach auch schon genau so ablief)
Also bleibt es dabei - ich kürze ganz einfach diese "Unkosten" ein, wo immer es geht und heule auch nicht
rum, wenn Frauchen gleich zwei neue Mäntel kauft - das Geld ist ja noch da und nicht im Autohaus gelandet !
(Billiger sind die Mäntel allemal, billiger als die Breitreifen allemal: 1500 Euro mit Felgen sind heute ganz
normal, dafür kann man spielend 10 modische Mäntel kaufen..)
Persönliches "Kürzungen" sparen eine Menge Resourcen - die sehr bald einmal eine nicht
unerhebliche Rolle spielen werden, wenn der Planet noch mehr ausgeplündert worden ist.
Nachtrag 2021: Die oben erwähnten Billigautos sind 5000 Euro teurer geworden, weil es eben die letzten "Verbrenner" sind - die neuen Kleinwagen werden wohl alle mit Batterieantrieb hergestellt.. im Jahr 2022 gibt es praktisch keine kleinen Wagen mit Benzinmotor mehr, nur noch Elektro.
2 Jahre hat der Sohn den 71PS Kleinwagen gefahren, dann ist ihm die Sache zu gefährlich geworden, weil die Zahl der Toxiker und Psychopaten auf der Piste zu heiß geworden war.. nun fährt er ein größeres Opa-Auto mit Automatik, einen Kombi.. und hat (fast) immer Ruhe vor Dränglern und Gefährdern. Vernunft ist heute gefährlich geworden, weil immer mehr Menschen mit dem Fahrzeug unterwegs sind - jeder Meter wird gefahren.
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