1. Teil Urbanität 2050
Die Jahre verfliegen, je älter man wird, um so schneller.
Ich kenne Frankfurt am Main noch aus den 1950iger Jahren und weiß, wie man dort zur Miete wohnte, von der Anonymität, die schon damals auf uns Landbewohner erschreckend wirkte. Damals besuchten wir die Großeltern väterlicherseits in der Burgstraße. Später ist Opa als Witwer in die Ludwig-Landmann-Str. gezogen, in ein ganz anderes Umfeld.
Selbst habe ich nur kurze Zeit in Frankfurt gewohnt, in der Raimundstraße. Gearbeitet habe ich in der Nähe der Burgstr., in der Saalburgallee, später in Ginnheim, ganz zu Anfang fast auf der Zeil, im Fernmeldehochhaus an dem Thurn und Taxis - Palais.
Vergleiche ich die sich verändernden Lebensumstände im Laufe von 60 Jahren, kann man folgendes feststellen:
Die Zahl fremder Menschen hat heftig zugenommen, die Zahl der Bettler auch. Die Mieten sind heute richtig teuer, damals hatte Opa eine billige Wohnung, eben eine Art Werkswohnung von der Stadt, wie viele Leute damals, die eine Familie zu ernähren hatten. Dann folgte der Soziale Wohnungsbau, der von privaten Wohnbaugesellschaften abgelöst wurde - heute sind diese Wohnblöcke Renditeobjekte von Geldanlegern. (Leute mit so viel Geld im Überfluß, daß sie dieses locker entbehren können - haste gedacht, die wollen "Rendite" haben, um noch reicher zu werden. Ich denke, die werden wohl 500 Jahre davon leben wollen.. oder die Kohle ihren -meist- nichtsnutzen Nachkommen vererben müssen.)
Damals fuhr die bimmelnde Straßenbahn, der Autoverkehr war schon enorm; man parkte in 3 Reihen z.T. schon auf dem Bürgersteig. Später kamen S- und U-Bahnen dazu.
Die Zahl der kleinen Läden, welche auch immer, ob Lebensmittel oder Fachgeschäfte aller Art hat so abgenommen, daß man schon von Seltenheitswert sprechen muß.
Heute sind in der City kleinere Diskountmärkte oder Filialisten, die regen Zustrom haben. Nicht jeder fährt hinaus auf die "grüne Wiese", wo die großen Einkaufsmärkte sind.
Handwerk scheint immer weniger zu werden oder diese Betriebe sind in den Randgemeinden angesiedelt, weil die Bodenpreise ins Uferlose geklettert sind.
Heute werden auch keine Kohlen oder Briketts in die Keller geschleppt, wie das damals noch überall war.
Heute zahlt man 90 Euro (2021 sind es 77,90 Euro im Jahresabo) für eine Monatskarte des Stadtgebietes als Erwachsener, warum also ein Auto unterhalten?
Das war damals in der Relation zu den Einkommen wohl teurer.
Dafür sind die Mieten explodiert: In den letzten 18 Jahren alleine um 50% ! (2012 waren das 10 Euro und 2021 13,50 Euro pro Quadratmeter im Monat, was aber im Markt konkret heftiger ausschauen dürfte!)
" Der Mietspiegel Frankfurt am Main weist eine Durchschnittsmiete von 16,60 Euro pro Quadratmeter. Bessere beliebtesten Lagen kosten 22,50 Euro pro Quadratmeter - in günstigen Lagen ist die Miete pro qm 12,59 Euro "
Dieser Trend wird sich fortsetzen, weil die Metropolen immer mehr Pendler zum Bleiben verleiten, weil die Verkehrsmittel aufs Land teuer und zeitraubend sind.
Das Jahr 2050 ist noch 30 Jahre entfernt, aber 30 Jahre zurück gerechnet wären wir 1990, im Jahr der Grenzöffnung der DDR und da sah die Lage noch ganz anders aus: Die Bundesrepublik war in Butter gebadet, die Exporte liefen prima, die Geschäfte boomten, es gab noch Kaufhäuser und die großen Versandhäuser, die sehr beliebt waren. Die Zeit der Vollbeschäftigung war schon 10 Jahre vor der Grenzöffnung nicht mehr so wie zuvor, wo man schnell einen neuen Job bekommen konnte. (Was sicherlich an den verbesserten Sozialleistungen lag) Schon 1990 zeichnete sich ab, was heute überall ist: Bewerbungen sind zäh, selbst für eine Wohnung muß man lange anstehen und betteln, "die Hose runter lassen", wie man so schön sagt. (2023 hat man eine Wohnungsbewerberschlange von 160mtr für eine günstige Wohnung gemessen) Das hat sich bis heute, eben 30 Jahre weiter, immer mehr zugespitzt.
Im Jahr 2050 wird der Wohnungsmarkt zusammen gebrochen sein, d.h. die Wohnungen werden von "Holdings" aufgefangen und vergeben. Die "Rankingpunkte" der Wohnungssuchenden werden noch deutlicher zulegen und vermutlich in einer "virtuellen Cloud" als verifizierte, gebührenpflichtige Visitenkarte wie eine "Gold- oder Platinkarte" wirken, über die alle Liquidität und.. die Gesundheitsdaten..
des Inhabers abrufbar sein wird. Bargeld wird der Vergangenheit angehören und nur noch für Nostalgiker interessant sein. Selbst Gastwirte werden auf "bargeldlos" setzen und so kann man sehen, wo die letztverbliebenen "Groschen" überhaupt noch losgeschlagen werden können..
2. Teil Urbanität 2050
Soviel zur alten und neueren Zeit in Frankfurt.
Aus meiner Sicht zählte damals und heute auch noch nur derjenige, welcher in die Bürgergarde berufen wurde. (überhaupt ist man ab dem Status "berufen" zu werden, erst so richtig existent) Der Rest an Bevölkerung waren die Masse, darunter aber gab es schon immer einen Stand der "Unberührbaren", die einfache "Jobs" taten und auf die man herab sah. Die breite Masse aber saß in den geräumigen Wohnungen mit ihren Kindern. Heute wird mehr und mehr Wohnraum dieser Art in Luxusappartements umgewandelt, die Banker oder Geschäftsleute als 2. Wohnsitz oder Dienstwohnung anmieten. Fein ausgestattet, versteht sich. Sanieren heißt dieses Konzept, das eben nach Haifisch-Manier funktioniert; wer das Geld hat, bekommt und wer nicht..
Viele sind deshalb in die Randgemeinden der Metropolen geflüchtet, wo anschließend die Miet- und Grundstückspreise explodiert sind, sowie ein "Gleisanschluss" oder Autobahnanbindung in der Nähe ist.
Dabei will ich nicht einmal auf die typischen "Speckgürtelbewohner" in ihren Villen am Taunushang eingehen, die es schon immer gab: Opelvilla oder Brentano
Heute versuchen Familien das Leben im Grünen mit dem Einkommen der Stadt zu verknüpfen, ich war einer davon, der schon in den 1970iger Jahren damit anfing.
Heute sind alle Straßen zu zig Stau-Zeiten so verstopft, daß man Mut und Hoffnung sinken lassen muß, - fährt man früher los, ist der Stau von der Schicht zuvor noch nicht aufgelöst..
Die Stadt muß viele Wohneinheiten zurück behalten, damit Geflüchtete aus aller Herren Länder untergebracht werden können. Diese Tendenz wird stärker und stärker, je mehr sich das Wissen um die deutsche Sozialhilfe herum spricht. Ein Schelm, wer das nicht sieht.
Das verknappt freilich den Wohnraum, wenn diese Familien entsprechenden Wohnraum beanspruchen und.. bezahlt bekommen.
Wir wollen nicht wissen, wieviele Abermillionen auf "gepackten Koffern" sitzen, die ins Land wollen, "wo Milch und Honig fließt"! Die Stadt und das Land zahlen die Miete, die Vermieter reiben sich die Hände: Knapp ist teuer und da kann man noch mehr verdienen ! (Heimische Wohnungssuchende mit Einkommen zahlen die Miete selbst)
Ich sehe die Zukunft in riesigen neuen Mietblöcken, ähnlich wie die alten DDR-Plattenbauten oder in Container-Parks, wo man dicht auf dicht wohnen wird. Niemand wird noch selbst kochen, Staßenküchen wie in Indien, aber mit besseren hygienischen Zuständen werden überall wie Pilze aus dem Boden schießen. Die Quadratmeterzahl pro Person wird weiter eingeschränkt, winzige Waschzellen in den Stockwerken ersetzen die Badezimmer in diesen neuen Sozialbauten, die eben keine Küchen und keine Wohnzimmer und Wohnraumflure mehr haben, sondern Funktionsmöbel mit Klapp-Funktionen. Die Wäsche wird
in Säcken gesammelt und zentral gewaschen. Fenster sind nicht mehr zu öffnen, die Klimaanlage regelt alles automatisch, ohne individuellem Zugriff. Kilometerlange Plattenbauten an den Autobahnen entlang, 5 stöckig ohne Aufzug, aber mit S-Bahn-Anschluß - alle paarhundert Meter - vor der Straßenzeile, wo man auch gleich sein fertiges Essen kaufen kann: Sozialkost (gegen Sozialkarte) ist ausgewogen und kostet nichts, "Gourmet" ist aufpreispflichtig.. die Stadt spart riesige Summen mit dieser Nummer, denn statt festen Sozialhilfen gibt es nur freies Essen und Unterkunft, sowie ein Taschengeld.
Die Aufzüge hat man aus "Gründen der Volksgesundheit" gestrichen; Bewegung tut gut. Wer nicht mehr gut laufen kann, tauscht mit den Bewohnern in den unteren Stockwerken, oben ist billiger, unten teurer oder oben größer, unten kleiner..
Die Pendler werden weiterhin SUV und Sportwagen fahren, wenn ihr Einkommen entsprechend hoch ist, die weniger "verdienen" werden mit Bahn und Bus zur Arbeit fahren. Die Schere zwischen arm und reich wird weiter auseinander gehen, da bin ich mir sicher. Aus diesem Grund "rüstet man auf" und versucht einen Studienabschluß zu erreichen. Dieser Trend zeichnet sich schon ab, weshalb diese Vision weniger phantastisch, eher als pragmatisch eingestuft werden kann. Der Arbeitsmarkt für "prekäre Arbeitsverhältnisse" wird sich wie im Computerhandel der Börse entwickeln: Online-Terminals werden die Jobs vergeben, im Minutentakt und mithilfe der Personalausweis- oder Steuernummer individualisiert. Die studierten Jobs werden mittels Bewerbung erklommen, die darüber werden - nach wie vor - "berufen". Alle Behördenangelegenheiten werden dann wohl vom Terminal aus erledigt, ohne Formulare und sehr schnell. Die Luft in den Städten wird sauberer, weil jedes Fahrzeug automatisch bei der Einfahrt und Ausfahrt besteuert wird.
Ich tippe mal, daß der Flugverkehr, so wir ihn heute noch kennen, 2050 nicht mehr existent sein wird.
(Corona hat 2020/21 diesen Flugwahnsinn weitestgehend zum Erliegen - und deutlich saubere Luft gebracht)
Wer die heutigen Stadtbewohner sieht, denkt schon mal an den
Film:
"Equals, euch gehört die Zukunft" ist ein düsterer Science Fiction aus dem Jahr 2015..
Die Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass angeblich das Böse in der Welt auf menschlichen Gefühlen basiert. Nach dem letzten Welt- oder Atomkrieg wurde beschlossen, Emotionen vollständig abzuschalten, um weitere Katastrophen zu verhindern. (Dabei waren es immer die Wissenschaftler, die einen solchen Unsinn und todbringenden Waffen erfanden.. Nun laufen alle Menschen wie betäubt durch das Leben. Traurigkeit, Angst, Liebe und Freude sind ihnen fremd. Eines Tages beginnt "eine Seuche" um sich zu greifen. Auch Silas und Nia werden befallen – die beiden sind ineinander verliebt und werden dafür von der Gesellschaft oder besser von den Wissenschaftlern geächtet – in deren Augen sind sie von einer schweren Krankheit befallen. Sie müssen sich zwischen emotionaler Leere und Liebe entscheiden. Man beherrscht die Menschen mit Chemie und denkt, dabei etwas Gutes zu tun. Dieser Gottkomplex ist bei allen Studierten zu spüren- nur mal so am Rande bemerkt, inzwischen ist die ganze Politik davon besetzt..
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3. Teil Urbanität 2050
"Mit streng ausgebildeten Kontrolleuren wird die Mülltrennung
überwacht. Es wurde peinlich genau publiziert, was Feuchtmüll und was Restmüll und was zu welchem Recycling-Haufen gehört.
Die "Einwurfzeiten" sind limitiert, darüber wachen die neu eingestellten 30.000 Aufpasser. Alleine in Shanghai Ende 2019, bis 2025 in ganz China - die Müllimporte hat man gestoppt.
Eine große Verwirrung ist nun in der Bevölkerung, Chaos auf den Müllplätzen. Und nun der Hammer: Wer diese Müllrevolution nicht aktiv unterstützt, der hat Geldstrafen und Minuspunkte im Sozialkredit-System zu befürchten:
Ein schlechtes "Rating" bringt unter anderem Reisebeschränkungen oder Drosselung der Internetgeschwindigkeit bis zu höheren Steuerzahlungen mit sich.."
Ich sehe bei meiner Vision 2050 die Dinge ebenso, mit Sicherheit auch eine völlige Abkehr davon, die Bevölkerung wählen zu lassen, statt dessen wird wohl eine zwangsweise Massenkontrolle oder Empfängsnisverhütung bei den unteren Klassen eingeführt werden müssen. Besonders im Hinblick auf kulturelle oder ethnische oder traditionelle Vielkind-Familie.
Ohne restriktive Familienpolitik, die für alle Bewohner gelten wird, wäre eine Stadt bald nicht mehr in der Lage den Menschenmassen (was für ein furchtbares Wort aus Politikermund) Herr zu werden, die auch noch zu immer weiteren Teilen von Anfang an alimentiert werden müssen. Eine Chance auf Arbeit ist nur noch bei besten Punktzahlen auf der Personal/Gesundheitskarte zu haben. Wir werden uns ein ganzes Stück Richtung China bewegen, mit ähnlich restriktiven Lenkungsszenarien, da bin ich mir sicher: Wer kennt sich heute noch mit den Gesetzen aus oder versteht die Rechtschreibung, das Wahlsystem und die (angeblichen) Unterschiede zwischen den Parteien? Also wird man sich -zumindest bei den unteren Schichten- davon trennen und nur rudimentäre 10 Gebote in neuer Form verbreiten, die schon vom Kindergarten an eingepaukt werden, damit dies alle verinnerlichen.
Emotionhemmer werden in das Trinkwasser eingebaut, damit man den ethnischen Gewaltexzessen Herr werden kann, die sich in den Ballungsräumen ausgebreitet haben.
In regelmäßigen Abständen werden alle Bewohner dieser unteren Schichten zu Schulungen "eingeladen"; wer diesem Weckruf nicht folgt, sitzt bald auf der Straße und wird von den Obdachlosenfängern verschleppt. Wohin weiß keiner..
Wer denkt, daß ich mit dieser utopischen Prognose 2050 spinne, sollte die Nachrichten zwischen den Zeilen lesen !
Und die höheren Herrschaften in ihrem Denken belauschen..
..von denen kommen alle guten Dinge, die alle an den Eiern halten, denn Machtspiele sind es, die man dort oben so liebt und das bei vollen Fleischtöpfen, wie man dort so schön sagt.
Ganz ohne Frage ist der echte und wahre "Bürger" nicht zur Unterschicht gehörig und auch nicht in der "Mitarbeiterschicht" zu suchen, das müsste sich eigentlich schon herum gesprochen haben. Der Ausdruck "Liebe Bürgerinnen und Bürger" ist eine absichtliche Verarschung.
Die "Mitarbeiterschicht" sieht man in der Freizeit einkaufen, spazieren gehen, Sport treiben, die Mitglieder der Unterschicht wird man -mangels Geld und Emotion- dort nicht sehen.. die Oberschicht wird in abgeschotteten und gut bewachten Vierteln ihr Quartier haben. Auch das zeichnet sich bereits im Jahr 2019 ab. Im Jahr 2050 wird diese Entwicklung abgeschlossen sein, denn man braucht immer weniger Menschen um die Produkte herzustellen und zu vermarkten. Ich wette, daß wir bei "Socialfood" landen, Gutes aus der Fabrik, ansonsten können die Abermillionen nicht ernährt werden, die sich aus allen Teilen der 3. Welt bei uns eingefunden haben werden:
Ohne zu einem 2. China zu werden, wird weder Indien noch wir in Europa weiter existieren können. Wer die Zustände in den USA genauer besieht, bekommt schon den Vorgeschmack..
Bürger sind eigentlich jene, die in Stadtvillen wohnen und die Bedienstete für alles haben..
4. Teil Urbanität 2050
Es ist wie es ist, alle Sozialfälle und Rentner haben sich in den Städten eingefunden, weil diese Klientel eben keine Miete zahlen kann. Die neuen Reformen haben die Wohn- und Krankenbeihilfe einfach weggelassen und so sind die Leute froh, "wenigstens untergekommen" zu sein.
Auf dem Land lebt nur noch der, welcher sich ein Haus leisten kann. Viele Flächen sind so entstanden, weil Altbauten renaturiert wurden, weil sich deren Bewohner den Unterhalt nicht mehr leisten konnten, geschweige denn in der Lage gewesen wären, das Haus und Grundstück sanieren zu lassen. (Sanierung nach den Umweltvorschriften, die willkürlich gemacht werden- wären diese Restriktionen tatsächlich notwendig, gäbe es keine Flugzeuge mehr, die noch immer ohne Entgiftung als "Verbrennungsmotore" fliegen; die staatliche Einmischung in die "Unverletzlichkeit der Wohnung / Eigentum" ist reine Willkür und Hintersinn.)
Lebensmittelläden haben reihenweise dicht gemacht und so kauft man eben am Stadtrand, auf der grünen Wiese vor den Speckgürteln ein. Desgleichen wurde die Verwaltung der Kommunen in vernetzte "Agenturen" ausgelagert, wie alle Behörden.
Die Krankenversorgung ist dreigeteilt in Selbstzahler und in Kassenpatienten und in Sozialfälle.
Man muß kein Prophet sein, um diese Auswirkungen einigermaßen zu überschauen. In den Städten war bald alles total aus- und zugebaut, auch über den Straßen. Die Wasserversorgungen wurde zum teuren Faktor, weil das Brauchwasser zig und zigmal wieder aufbereitet und entgiftet werden mußte.
Jeder Tropfen Regenwasser wurde auf den Hausdächern aufgefangen und der zentralen Wasserversorgung zugeführt:
Schwenkbare Sonnenkollektoren öffnen automatisch bei Regen und werden so zu Trichtern.
Die Bebauung wurde mit Windspoilern versehen, damit die schlechte Luft abgeführt wurde.
Für Parks und Grünzonen oder Zoo's etc. war kein Platz mehr da, sperrige historische Bauten hat man zu einem "Hessenpark" zusammen geführt. Auf diese Weise war bald die ganze Stadt vollkommen be- und überbaut. Eine Steinwüste, der auch die Hochhäuser weichen mußten: 1. sind Banken heute auf kleinstem Raum mit sehr wenigen Mitarbeitern machbar, 2. sind Hotels in einem solchen Moloch nicht gut besucht, 3. Flughäfen machen nur einen Sinn, wenn sie ausgelastet sind und durch das Verbot von Verbrennungsmotoren und anderen Maßnahmen zur Rettung der Atmosphäre blieb eben nur noch ein schmaler Streifen für Grün übrig. Der Rest wurde mit den Plattenbauten zugestellt.
In Frankfurt blieb nur noch das Mainufer übrig, wo Grünzonen erhalten blieben. Lofts und andere Reichen-Gettos wurden zu Plattenbauten und Sozialunterkünften. (Es wäre von den Besserverdienern sowieso niemand in der Stadt geblieben)
Ganze Trupps von schwer bewaffneten Polizisten zogen ständig, Tag und Nacht - durch die Straßen, gingen auch in Hausflure, wenn das nötig wurde.
Beerdigungen waren längst verboten, die Leichen wurden angeblich verbrannt - vermutlich wird man Dünger für die Landwirtschaft daraus gemacht haben oder zur Produktion von Biogas zum Heizen..
..so genau wollte das keiner wissen.
Bald wurden die einfahrenden Autos in unterirdische automatische Parkhäuser verbannt, zugunsten der Nahverkehrsauslastung mit S-Bahnen und Bussen. Die Klientel, die sich ein Auto leisten konnte, setzte die Kosten dafür über die Steuer ab oder hatten einen Chauffeur, der mit dem Wagen wieder verschwand.. dieser Besserverdienerklientel wird es wohl egal sein, daß der Fahrer die Tour 2x machen mußte, um den Chef vor dem Büro abzusetzen - alles wird von der Steuer abgesetzt werden.
So fuhren nur noch Liefer- und Lastwagen in die City, die Fahrspuren der ehemaligen breiten Alleen wurden auf 2 Fahrbahnen "verjüngt", um mehr Platz für Wohnraum zu schaffen.
Wer in der City arbeitete, fand also keinen einzigen Parkplatz vor. Die Geschäfte wurden zu Fuß besucht oder mit dem Skater, sperrige Dinge ließ man anliefern.
Die Urbanität hat also auch das Land stark beeinflußt.
Auf dem Land haben immer weniger Landwirte alle Agrar - Flächen übernommen und den Agrarfabriken zugeliefert, rauhe Mengen an Rohmaterialen, die zu allen denkbaren Lebensmittel "geformt" wurden.
5. und letzter Teil Urbanität 2050
Diese Grundstoffe der Nahrungsmittelproduktion wurden aufbereitet und immer weiter raffiniert und so allen möglichen Lebensmitteln "geformt". Man hat das wohl "Artfood" genannt, weil English immer noch ganz modern war - kein Wunder, denn es ist die europ. Amtssprache seit einigen Jahren.
Artfood schaltete überall und ständig Reklame, zusammen mit mineralisiertem Trinkwasser und alkoholfreiem Bier. Alkoholika konnte man nur mit einer Berechtigungskarte kaufen - die direkte Vernetzung zu den Krankenkassen war klar, genau wie bei allen anderen Genußmittel-Käufen.
Die Lebenmittel wurden mit eßbaren Umverpackungen geliefert, die aus Maisstärke waren - kompostierbar. Verpackungsmaterial sollte so wenig wie möglich sein, die Vorgaben mußten bei einer derart engen Besiedlung freilich sein. Japan des 20.Jhds. war da schon ein Paradebeispiel für dieses Großprojekt.
Bald starben die Dörfer aus, weil die Bewohner in Containerhäuser an den Autobahnen oder S-Bahnstrecken umgezogen waren, hier war man einfach viel schneller im Büro.
In den Speckgürteln gab es noch genug Appartements und Privathäuser, Eigentumswohnungen etc. In den Containern landete die sogenannte "Mittelschicht", die sich das Leben dort leisten konnte. Dörfer wurden eingeebnet, weil die Infrastruktur zu teuer wurde- neues Agrarland entstand.
Die Entwicklung dieser Zustände begann schon recht früh,
in den 1980iger Jahren flächendeckend, zuvor nur bei reichen Bauern, Ärzten, Anwälten und Unternehmern, Lehrern etc. die ihre Kinder "selbstverständlich" durch das Abitur brachten und die meisten davon haben irgendetwas studiert. Nach und nach gingen die Doppelverdienerfamilien daran, es denen nachzumachen und fortan hat kaum noch ein einheimisches Kind einen "einfachen Lehrberuf" ergriffen, es sei denn als geplantes Sprungbrett. So geriet das Handwerk mehr und mehr in die Hände der Zuwanderer, die sich damit eine goldene Nase verdienten und ab dem Jahr 2020 begannen die "kleinen Studierten" mit ihren lilienweißen Händen zu belachen, die kaum mehr aus ihrem Büro heraus kamen und freiwillig unbezahlte Überstunden machten, weil der Druck auf dem Arbeitsmarkt für Akademiker immer größer wurde. Wie auch immer, wenn irgend eine Kleinigkeit daheim gemacht werden mußte, ob Dachschindel austauschen, Malerarbeiten oder schwerere Gartenpflege, Heizungs- und Installateur oder Elektrikerarbeiten etc. wurde kräftig kassiert und sich dabei noch bitten lassen.. irgendwann war es wohl so wie schon in den 2010er Jahren, daß man als Kunde eines Handwerks "Beziehungen" oder "Referenzen" haben sollte..
Trotzdem ließen die Leute der "Herrenklasse" alle ihre Kinder studieren, bis sie sich immer weniger um Kinder bemühten.
Kinder bekamen bald nur noch die Leute dieser Klasse, wenn sie sich eine Haushälterin und Putzfrau leisten konnten und jene Hilfskräfte gehörten meistens der Zuwandererschicht an - bis auf wenige Einheimische, die es "zu nichts gebracht" hatten.
Die Familienclans der Zuwanderer heirateten nur ihresgleichen, begannen kräftig mit dem hart verdienten Geld zu protzen und lebten nach ihren eigenen Gesetzen. Die Parallelgesellschaft war perfekt: Unten Sozialhilfeempfänger und einfache Rentner,
knapp vor der Mitte kamen die Doppelverdienerhaushalte und Akademiker einfacher Art, in der Mitte die Familienclans und oben die Herrenklasse mit Lenkungsfunktionen. Ganz oben Promis und Upperclass, "Vip's". Jede dieser 6 Klassen war bald eine ziemlich undurchlässige Schicht, wie in Indien. Und so waren bald auch die Zustände - Gesetze galten nur für den, der kein Geld hatte sie zu brechen..
Die freiwerdenden Flächen, die einst Marktflecken und Dörfer oder auch Kleinstädte waren, wurden nun rekultiviert und mit Ackerland bebaut, um die Massen in den Metropolen ernähren zu können. Diese letzte Entwicklung war nötig, weil nach der letzten Energiekrise kein Treibstoff verfügbar war und auch danach waren Treibstoffe rar. Elektromobilität hat sich deshalb nicht durchsetzen können: Strom wird zu 3/4 aus "nachhaltigen" Energieträgern gewonnen..
Nun war das "Leben auf dem Land" nur noch in wenigen bäuerlichen Großbetrieben oder direkt an den Agarfabriken angeschlossenen.. Versorgungsunternehmen vorhanden. Kein Bahnhof, kein Bus, keine S-Bahn-Haltestellen etc.
Weite Flächen mit umweltschonend umkränzten Monokulturen prägte fortan die Landschaft. Selbst Wälder hat man dem "Neuformprogramm" geopfert- zuerst um die Speckgürtel herum neu gepflanzt, dann die alten Wälder schlichtweg abgeholzt und zu Energie gemacht, dann Ackerbau mit "Knicks" darauf bepflanzt, damit der Boden nicht erodiert. Das machen die schlauen Wissenschaftler, die sogar aus der Historie lernen mußten, damit Europa nicht kollabiert.
Aus 380 Millionen Einwohner wurden 38 Milliarden, wobei diese Zahl nach den gigantischen Einwanderungswellen langsam wieder abnahm: Die Leute starben wieder früher.. in Afrika und Asien wurden die Menschenmassen trotzdem immer mehr und so begannen die Verantwortlichen dieser Regionen sich in Europa umzusehen und ein solches Programm in ihren Ländern hinein zu kopieren, das auch ein strenges Religionsverbot brauchte, um überhaupt umsetzbar zu sein. (Seid fruchtbar und mehret euch)
Man darf wohl sagen, daß dieses Umsetzung eine lange Zeit gedauert haben wird..
aber nur so war die Bevölkerungsexplosion abzuwenden, bei der die Vereinten Nationen und alle Umweltorganisationen total versagt hatten..
Das Ende meiner Prognose bis 2050 wäre demnach, daß ich dem demokratischen Gedanken wenig Chancen einräume: Die EU, sollte diese dann noch bestehen und die Clans werden damit gründlich aufgeräumt haben. Desgleichen wird sich die Gleichberechtigung der Frau mitsamt dem so fein ausgearbeiteten Grundgesetz verabschieden oder verabschiedet haben, zugunsten neuer Regelungen, vielleicht denen des alten Patriachats folgend, wie schon seit Urzeiten der Menschheit? Eine fundamentalistische Religionsbetrachtung wird sich bei uns in Europa eher weniger festsetzen können, wohl aber deutlich Sand ins Getriebe des Fortschritts bringen. 30 Jahre sind eine lange Zeit, die dann seit dieser Kartusche vergangen sein werden, 30 Jahre der Weiter- oder eher der Fortentwicklung. Sicher, 30 Jahre sind nicht keine sooo lange Zeit, es ist etwa so viel Wasser die Lahn hinabgeflossen, wie seit der Maueröffnung oder der überwundenen Teilung Deutschlands. Hier spürt man schon sehr deutlich den gesellschaftlichen und vor allen Dingen den politischen Wandel zu "links" in allen Parteien, denen "rechts" nur dürftig Paroli bieten kann, weil sich einfach immer weniger Menschen vor eine alte Linie spannen lassen, die inzwischen auch in ihren alten Anhänger-Restbeständen ausgestorben,- während von den Altlinken noch viele leben und aktiv sind. (Was sich bis dahin vermutlich ähnlich wie bei den Rechten entwickelt haben könnte.) Ich denke dabei an den Niedergang der SP D in den 2010er Jahren; wo keine "Arbeiter" mehr sind, haben auch die Gewerkschaftler keinen Boden, keine "Sozialisten" und auch keine Humanisten etwas zu melden) Die neuen Clans also, die werden muslimisch patriarch bleiben, da ist nicht dran zu rütteln und bis dahin eine tragende Rolle in der Politik spielen. Man wird es erleben - ich zum Glück nicht mehr !
Unsere Machtmenschen sind bekanntlich schlau
und so - ein Schelm wer Böses dabei denkt - kam die Pandemie über die Massen..
..mit etwas bösem Willen könnte man dabei an einen Versuchsballon denken!
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