Oldtimer 46
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Nehmen wir einmal an, es wäre möglich den Zahn der Zeit zurück zu drehen
und die Menschheitsentwicklung neu zu formen,
was freilich nur fiktiv sein kann, denn die Zeit in sich ist eine Einbahnstraße...
Diese Idee kommt mir bei meinen langen und ausgedehnten Lesereien in Sachen Geschichte -
die auch sehr stark mit der Lektüre bezüglich Religionen
befasst war - immer wieder:
Was wäre gewesen, wenn..
Was wäre gewesen, wenn die Menschen noch immer in Sippenverbänden leben würden,
Was wäre gewesen, wenn Amerika oder Afrika nie "entdeckt" worden wären?
Was wäre gewesen, wenn niemals jemand das Lesen und Schreiben erlernt hätte?
Diese Bedingungen wären nur möglich gewesen, wenn sich der "moderne Mensch",
der "Cro - Magnon - Mensch"
zeitig beseitigt worden wäre, vor 40.000 - 12.000 Jahren.
Da die Natur aber eine Evolution vorgesehen hat, schließt sich diese Möglichkeit schon einmal aus,
zumal dieser Mensch den davor vorhandenen geistig überlegen oder zumindest listiger war,
auch wenn man heute weiß, daß der Neandertaler ein mindestens ebenso großes Gehirn gehabt haben muß,
nach neuesten Erkenntnissen (2018) sogar 100ml mehr als wir heute!
Es müssen Schlüsselreize vorgelegen haben,
die diese vermehrte Synapsen-Bildung bewirkt haben,
die jene "neuen" Menschen hatten.
Das Kind war also schon lange Zeit vor uns in den buchstäblichen Brunnen -
oder es waren für die entwicklungstechnischen Fortschritte die Würfel gefallen.
Eine Umkehr war unmöglich, selbst wenn sich die neuen mit den alten Menschen teilweise vermischt haben.
Es gab schon sehr früh Tendenzen zur Religion, der Mond oder die Sonne wurden angebetet-
man meinte Erdgötter oder Göttinnen besänftigen zu müssen.
Die Kultregeln wurden in Steine oder Stämme geritzt, mündlich weiter gegeben,
wenn Piktogramme nicht aussagekräftig genug waren.
Detailverliebte Freunde der Erzählung sannen darüber nach,
um eine "Konservierung" der Überlieferungen möglich zu machen.
Ein frühes Alphabet entstand, aber auch zeitgleich die sogenannte "babylonische Sprachverwirrung",
weil Kleinräumigkeiten der Besiedlung und die weite Entfernung der Gruppen
jeweils andere Entwicklungsformen brachten.
Nun haben wir den Salat:
Keiner versteht den anderen Menschen, wenn dieser ein wenig entfernt siedelte oder angewandert kam,
weil er den Wildtieren nachzog, von den man damals lebte.
Nur in nahrungsmittelreichen Gegenden war an eine Seßhaftigkeit überhaupt zu denken.
Mit dem Nutzvieh wurden immer mehr Volks-Stämme an die Scholle gebunden,
Land mußte urbar gemacht werden, um die Tiere im Stall zu ernähren.
Es war hier noch ein sehr sehr weiter Weg, bis sich die Einwohner mittels Schriften verständigen konnten.
Nur wenige Zauberer oder Priester waren dieser Zeichen mächtig,
die ihr Wissen in langen Lehrzeiten an den Nachfolger weiter gegeben haben-
von Priester zu Priester, jener Kaste, die jene alten -universellen- Zauberer ablösten.
Die schlimmste Sünde, die von der Menschheit jemals gemacht worden ist
und die sich bis zum heutigen Tag hartnäckig und unausrottbar hält,
ist die des Machtmenschen, den Zauberer oder Priester mit erweiterter Schutzmacht auszustatten.
Erst durch den Schutz der bezahlten Krieger an seiner Seite, konnte sich dieser Mensch davor schützen,
schlicht und einfach erschlagen zu werden - er beugte fortan jede Moral und Übereinkunft des Zusammenlebens,
konnte willkürlich verfahren, weil seine Kraft durch die gedungenen Helfer immer größer wurde.
Posthum wäre das eine gute Tat gewesen, hätte man solche Machtmenschen rechtzeitig
um die Ecke gebracht,
bevor sie die Macht aufbauen konnten - das hätte Millionen, ach was,
Milliarden Menschen das Leben gerettet !
Nun ist Geschichte -wie oben erwähnt- eine Einbahnstraße
und die kann man nicht mal eben so einfach anders herum fahren lassen.
Mit eben diesen Dingen muß die Menschheit leben- wie mit Krebs und Seuchen oder Krankheiten, Religion, Politik, Adel und Militär.
Aus diesen "heiligen" Männern mit ihrem irrsinnigen Gefolge, die jenen den Schutz und Macht gaben,
haben sich freilich durch dieses Patent miternähren lassen:
Die Weisen, Heiligen oder Zauberer zeigten der abergläubischen Bevölkerung, wie böse Geister wirken:
Schlechte Ernten, Fehlgeburten und Krankheiten- sie beschworen zuweilen auch die Selbstheilungskräfte
und hatten damit wohl genügend Erfolge erzielt, daß die Menschen ihnen vertrauten.
Bei Mißerfolgen waren eben die Halsstarrigkeit und Ungläubigkeit
oder "Uneinsichtigkeit" schuld, so einfach war das.
(und so ist es heute noch)
Langsam, aber sicher haben sie ein Spinnennetz der erklärlichen oder erklärbaren Zusammenhänge
geschaffen, die dann noch mit dem Nachbarzauberer oder nachbarschaftlichen Priester abgeglichen wurden..
so entstand ein flächendeckendes Konstrukt von "Glaubensrichtung", welches dann nach Hierarchie rief - weil so eine fortschreitende Kontinuität geschaffen werden konnte:
Fuzzi, Oberfuzzi, Obererzfuzzi u.s.w.
In diesem Irrwitz von Hackordnung - man darf sich das so vorstellen, dass dieser Vorgang Jahrhunderte dauerte -
erwuchs eine Art Behörde, eine Glaubensbehörde, die mit Hilfe der -"weltlichen"- Häuptlinge vor Ort,
die freilich eingebunden oder überzeugt werden mußten - eine Fegmühle der Macht der "Geistlichkeit".
Darauf haben sich - sehr viel später - die Herrscherhäuser, Politiker, Parteien der Adel und der ganze Klerus aufgebaut:
Zuerst war die Idee- dann wurden weiter und weiter neue Ideen eingebunden.
Aus dem Gilgameschepos wurde das Alte Testament, dann kam das Neue Testament und daraus der Katechismus.
Manche Religionen haben sich separat gehalten, andere sind Parallelentwicklungen -
oder Konkurrenten -
im Grunde sind sie alle aus dem gleichen Gedanken entstanden:
Ein Instrument zur Macht über die Menschen zu haben.
Man steuerte quasi den Menschen aus seinem eigenen Hirn heraus:
Der Hebel war das "schlechte Gewissen" und das kanalisierte Geschäft mit der Angst.
Der Adel machte die weltliche Macht mit Gesetzen,
selbstgebastelte, willkürliche "Vorschriften",
der Klerus bastelte die himmlichen Gesetze- so war Körper und Geist beherrschbar,
aus diesem Grund hat der Staat und die Kirche gut zusammen gearbeitet.
Der Klerus hatte sogar die "Beichte" eingeführt,
mit deren Hilfe man dem Priester -unter dem Siegel der Verschwiegenheit-
alles persönliche anvertraute oder anvertrauen mußte.
(Wer das nicht tat, war in "schwerer Sünde" und sofort
unter der geistigen Gefangennahme durch das schlechte Gewissen,
also von innen heraus gefesselt..)
Die Elite beherrschte von nun an die Dummen und Fleißigen und Ehrlichen und Starken und Einfältigen,
die man heute "Leistungsträger" nennt-
damit sie fleißig weiter werkeln und gut folgen und tun,
was ihnen "vorgeschrieben" wurde.
Mit einer Unzahl an Gesetzen und Verordnungen und "Anordnungen" und "Erlassen" und heute "AGBs" und Regeln auf "wichtigem" Papier,
ist der Mensch zum willfähigen und jederzeit manipulierbaren Instrument geworden.
Heute haben Papiere mehr Macht als jeder Panzer, jedes Kriegsschiff.
Auf Papier werden Werte gedruckt, mit denen man alles kaufen kann, was das Herz begehrt.
Der Glaube an den Wert dieser Papiere
wurde nach und nach von dem Glauben an Börse und Ratingagenturen und Plastikkarten abgelöst.
Nun ist der Mensch durch die moderne Technik des Multimedia und TF und TV gläsern geworden,
wer will und die Macht hat, kann alles mitlesen und kontrollieren..
Der Gedanke der Gedankenkontrolle "Religion"
hat sich zum allumfassenden Lenkungsinstrument der Machtmenschen entwickelt,
was längst sämtliche Parteien und Organisationen aller Art bis zum Versicherungsunternehmen durchflutet:
Der große Lauschangriff hat einen neuen Namen: Internet !
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