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Das Jahr 2020-22 daheim.
An dieser Stelle möchte ich meine Erfahrung mit dem Versuch des Tierwohl-Fleischeinkaufs schildern.
Wir sind gerne bereit gewesen, mehr Geld in die Hand zu nehmen,
wie man so schön sagt, um uns Fleischwaren zu gönnen, die ethisch vertretbarer sind.
Als Rentner ist der Mehrpreis von gut 500 Euro in 3 Monaten (Erfahrungswert) eher zu schultern,
als wir früher mit nur einem Gehalt,
aber 2 Kindern plus Pendelkosten und Autoabzahlung - viele teure Dinge am Haus waren neu zu machen - das geschafft hätten.
Es ist aber nicht der Wille maßgeblich, damit dieser Spagat "Tierwohl"
und "Gesundheit" und "Regionaler Kauf" und "Keine Tiertransportwege"
geschultert werden kann.
Die Faktoren hängen schon da, wo heimische Erzeuger nicht flexibel sind:
Es hängt eine Reklame am Zaun eines Schafhalter, daß er Fleisch verkauft.
Frage ich nach, kommt zur Antwort, daß man nur ganze oder halbe Tiere abgeben will,
weil der Metzger zu teuer sei - die truhengerechte Zerlegung den Verkauf unrentabel machen würde.
(Es gibt nichts Schlimmeres als ein unfachmännisch zerlegtes Fleisch,
deshalb würde ich kein ganzes oder halbes Tier kaufen)
So gehen wir zu einem heimischen Direktvermarkter,
der Reklame für seine hofeigene Metzgerei macht,
wo ständig 3 Mitarbeiterinnen hinter der Theke bedienen.
Wir waren dort vor 20 Jahren schon einmal und waren nicht zufrieden und dennoch ein neuer Versuch:
Es wird nur Donnerstags geschlachtet -
was der Internetpräsenz nicht zu entnehmen war.
Wer außerhalb dieser Zeit kommt, kann kein Rindfleisch kaufen,
weil nur ein Rind pro Woche zur Schlachtung ansteht.
Der Kauf von gemischtem Hackfleisch ist also kaum möglich
oder eben nur am Freitag oder Samstag.
Es gibt dort keine Preise an der Ware in der Kühltheke, d.h.
man muß einen weißen DinA4 Zettel mit kleiner Druckschrift
auf einer weißen Stützsäule vor der Theke beachten
und darauf die Kilopreise finden.
Ich finde, daß der Kunde ein Recht darauf hat, am Fleisch selbst
die Preisauszeichnung zu sehen und sich anhand dieses Preises und der optischen Qualität
des Angebotes die Kaufentscheidung zu bauen.
Hier sehe ich eine Absicht in dem Sinne, dem Kunden vor der Theke eine "Bauchentscheidung"
zuzumuten, weil die Preise so schnell nicht zu erfahren waren-
man hätte sich über einen Meter nach hinten und zur Seite bewegen müssen,
um HINTER der Säule den Preisaushang zu sehen -
wer älter ist, hätte die Lesebrille nötig gehabt.
Das Hackfleisch ist also meistens nur als Schweinehack zu erstehen
und das ist fast so blaß wie beim Diskounter und schaut deutlich trauriger aus,
als abgepackt im Supermarkt, obwohl ein spezielles Licht in der Theke herrschte.
Einige Fleischsorten hatten einen wenig fachmännischen aussehenden Zuschnitt.
Gesalzene Preise, schlecht geräucherte Wurst und Dörrfleisch, das den Namen nicht verdient,
ist schlicht traurig und hat uns nicht zufrieden gestellt.
"Sie wissen doch, der xxx verkauft eigentlich nur Schweinefleisch."
Aha. Was ist denn das für eine seltsame Metzgerei?
Einige Male hat uns das Internet gerettet und durch die "Bucht" etliche gute Waren beschert-
der Metzger aus Kassel hat sich nach ein paar Lieferungen auf 2. Wahl beschränkt,
dann sind die Bestellungen ganz einfach abgeändert worden
und mal waren Wurstdosen sogar verdorben,
was bislang in den 45 Jahren unseres Haushaltes noch nie vorkam.
(Er hat diese nach zig Anfragen unwillig ersetzt)
Vom Hochmoorhof mit alten Zuchtrassen kamen etliche Fleischwaren an, die auch sehr gut waren.
Die Wurst war - bis auf die frische Mettwurst - kaum genießbar,
dafür hatten sie guten Käse anzubieten.
Dann bekamen wir von dort schlecht geschnittene Stücke.. "vergessene" Waren..
Die Metzger der Umgebung sind auch noch da, es waren allesamt Apotheken mit Würzbatterien,
die alle gleich mit den Zutaten waren.
(So muß man nur einmal die Inhalte deklarieren und ist aus dem Schneider)
Inzwischen essen wir kaum noch Wurst und wenn, dann aus der Supermarkttheke**,
wie zuvor und bevorzugt dann, wenn diese im Angebot sind.
(Kleinst-Mengen, am liebsten aber abgepackt aus dem Frischeregal)
**abgepackte Waren der Kühltheke, weil die Frischetheke durchgefallen ist!
Selbstverständlich versuche ich fleischarm zu kochen, fleischlos zu arbeiten
ist eine Illusion und braucht mehr Kunstkram in der Würze, als die Sache gesund wäre.
Palmfett und Soja und Hefe(n) ist für mich kein Ersatz.
Gemüse-Essen ohne ein klein wenig geräucherten Schinken (Würfelchen)
oder Graupensuppe ohne Suppenfleisch ist Krankenhauskost, desgleichen ein Gemüsetopf pur.
Es gibt jedoch noch "alternative" Fleischsorten, auf die man zurück greifen kann:
Hähnchenschenkel, Putenbrust und Keulen, Entenbrust und Hasen,
aber alle eben mit bedenklichen Haltungsbedingen "erzeugt".
Forellen wachsen nach, aber Seefisch nicht oder nicht gut, Miesmuscheln sind zu klein und hart- seit 2 Jahren!
Eigentlich sind nur Sardinen und Calamares ethisch haltbar.
Wir versuchen Maß zu halten und uns gesund zu ernähren - eine echte Herausforderung!
Zum Frühstück gibt es bei uns folgende Auswahl:
Selbst gebackenes Brot, gemachte Marmelade, sehr guten Käse aus dem Internet-
wertig und teuer- ab und an div. Fischkremes und A lnatura Gläschen
mit interessant zusammengestellten Inhalten.
Hier muß man allerdings aufpassen, daß keine Sorte mit Palmfett gekauft wird.
(a mazon, leider ewig lange Lieferzeiten)
Sobald ich merke, daß der Supermarkt zu sehr an der Preisleine zieht und teurer wird,
kaufen wir wieder bei den Diskountern, die als natürliches Regulativ die Lebensmittelpreise im Zaum halten.
2022 stelle ich die A lnatura Produkte wieder ab und gehe wieder zur Wurst über.
(Lange haben wir den Kram nicht ausgehalten)
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