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Exkursion "Geschichtliches",
7. Teil oder das siebend(t)e Siegel?
Im Jahr der letzten Korrektur - Lesung (Ende 2023)
Vorwort:
Diese Seite fängt mit allgemeinen Dingen der Menschheit bis zur Neuzeit an,
dann folgt der Hauptteil mit Entdeckungen in alten und neuen Ortschroniken,
die sich wieder mit den "Gemeinen", den einfachen Menschen im Land befassen - fernab von Burgherren und Glauben, fern von Kriegen und Zehnten.
Die Linse wird noch schärfer fokusiert..
Nun erst einmal das Allgemeine und etwas Restliches der 6 vorgegangenen Seiten:
Begräbnisbräuche.
Ob in der Schlacht "gefallen" oder dicht unter der Oberfläche liegend oder sitzend oder hockend bestattet
ob verbrannt in der Urne,
sind schon seltsame Dinge.
Die Haltung des Körpers, die Ausstattung desselben oder des Grabes,
sogar die Richtung der Bestattung sind unterschiedlich
von Volk zu Volk geordnet.
In Uruk kamen die Toten in Tongefäße, in denen sie gekocht wurden !
Bei Ausgrabungen von unzusammenhängenden Gebeinen
wurde das Fleisch zuvor abgeschabt
oder durch Vögel abfressen lassen.. die Regeln waren zuweilen so,
daß alles, was den Toten war oder beigegeben wurde,
absichtlich kaputt oder unbrauchbar gemacht wurde.
Manchmal band man mit Stricken fest, was nicht wieder im Dorf erscheinen sollte.
Die Hethiter löschten
den Scheiterhaufen mit Wein und Bier-
sammelte die restlichen Knochen, tauchte diese in Öl und wickelte diese in feines Tuch.
Dieses Volk unterschied
übrigens bereits zwischen Tötung und Tötung im Affekt und fahrlässiger Toetung..
in Tonkrügen fand man Götteropfer - 5j. Kinder bei Jericho !
"Mose 22,1-14. „Gott prüfte Abraham und sprach zu ihm: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast.."
Manche Sklette schauten aus der Hockerstellung nach Süden und ruhten auf der linken Körperseite.
Manche Herrscher ließen sich mit ihren Hunden, Pferden, Frauen und Dienerschaft,
mit Geräten und einer derartigen Menge an Vorräten an Speisen und..
Wein
bestatten, daß man eine ganze Stadt davon hätte ernähren können.
(Was ganz sicher vernünftiger gewesen wäre..)
50.000 Männer wurden gebraucht, nur um für den Tempel von Ischtar das Holz herbei zu schaffen..
***
80km lang waren die Trinkwasser-Zuführungen in Ninive mit riesigen Quadern und Viadukten.
Nur wenige Herrscher belohnten ihre Arbeiter entsprechend
korrekt, wie man heute sagen würde - von jeglicher sozialer Absicherung ganz zu schweigen.
Bogazköy in Zentralanatolien scheint ein besonderer Ort gewesen zu sein,
von dem viele Funde zu berichten sind.
Diese Kultur nannte sich
Chattier oder "Chatti". Aber: Es gibt einen Ort gleichen Namens auf Zypern, was der Wanderungswelle der Kelten nach Europa näher wäre. Vielleicht sind diese beiden Orte auch verwandtschaftlich verbandelt?
Indogermanische Dialekte sind bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. nachweisbar-
diese Chattier sollen eine Bezeichnung oder
Ordnung eines Mischvolkes gewesen sein.
Man behauptet sogar, es wäre die Bezeichnung für "Mischvolk" gewesen.
(Ob diese Chattier als das von den Römern
als "Chatten" oder eher als "Hatten" oder von den Einheimischen
als Katten bezeichnete Volk südlich Kassels, in Hessen gewesen sind?)
Dieser Verdacht gibt mir den Grund zu meiner kleinen Heimatforschung..
..was wäre wenn dieser Abstamm nachgewiesen werden könnte und sich
die Kelten als "Brudervolk" oder als ein anderer Name der Chatten erwiesen - nahe genug beieinander
könnten sie schon ihren Ursprung in zumindest zwei Völkern gehabt haben.
Wer oder welches Volk lebte dann am Mittellauf der Lahn in uralter Zeit?
Je mehr Geschichte lebendig wird, um so mehr Fragen tauchen auf!
Später übernahmen die Hethiter das
Gebiet in Zentralanatolien, das die Chatti zuvor besiedelt haben sollen.
In Nordsyrien lautete der Name eines Volkes ähnlich: "Chattuscha" - ob das von den Chattiern - oder umgekehrt - abstammte?
700 v. Chr. stand in assyrischen Urkunden noch die Bezeichnung "Chatti" ..
Später wurden auch
diese durch die Hethiter vernichtet.
(Vielleicht sind sie geflüchtet oder vertrieben worden oder sind schlicht
durch nomadenartige Wanderungen von hier nach dort gezogen?
Die Geschichte erzählt von dem "häßlichen" Echnaton, (gegen die sonst üblichen Superhelden)
und daß ausgerechnet
jener am eifrigsten zitiert und über den am meisten durch die Archäologen berichtet wurde.
Bei ihm war alles der Sonne zugeneigt und nichts verborgen.
(Er war der erste Gerechtigkeitsreformer, sogar mit dem revolutionären
Glauben an einen einzigen und unsichtbaren Gott,
was bis dahin noch nicht ruchbar wurde:
Die
Aton-Religion,
ein Weiterleben im Jenseits)
Vermutlich hat man versucht, alle seine Denkmale und Andenken zu vernichten,
als spätere Herrscher kamen, man erklärte ihn zum "Ketzer", von dem alles ausgelöscht gehört.
Soviel zur "Toleranz" bei Religionsgruppen!
..und geklaut haben die Christen davon doch..
***
Die Megalithkultur wanderte von 4-2000 v.Chr. über Spanien, den Mittelmeerinseln nach Frankreich, Holland,
England, Norddeutschland, Skandinavien.
Aus dem 5. Jahrtausend stammen deren Hinterlassenschaften,
die sogar in der Bibel erwähnt wurden, aus Palestina,
wo man versuchte diese Dinge auszulöschen.
***
Zypern hat eine sehr interessante Geschichte, die man näher beschreiben müsste, -
mit ein paar Zeilen kommt man dabei nicht davon.
Das würde meine
Seite allemal mehr als sprengen.
Auf alle Fälle war der Luxus enorm, der sich auf Erzfunde gründete- ohne eigene Armee,
dafür mit fetten Villenvierteln ;)
mit
unerhörtem Luxus, sogar mit Wasserspülungstoiletten -
die erst sehr viel später durch die Römer wieder aufgegriffen worden sind..
ein ausgeklügeltes Wasser- und Abwassersystem gehörte damals schon dazu.
damals soll dort jeder freie Mann sein eigenes Siegel mit sich getragen haben.
Als in Mykene gegraben wurde, stützte sich Schliemann auf den alten Homer-
die Geschichte wurde somit als wahr erkannt,
die von der größten
Völkerwanderung durch den Einbruch der "Seevölker" ausgelöst wurde.
(Ob Homer mit Atlantis ebenso recht hatte?)
***
Auf dem ägyptischen Kalender, der schon 365 Tage im Jahr kannte, beruht noch immer unser jetziger.
Die Cheops-Pyramide ist aus über zwei Millionen Kalksteinquadern erbaut worden,
wo manche bis zu 15 Tonnen wiegen-
147 Meter hoch ist dieses Ding.
Die Geschichte Afrikas beruht eigentlich nur auf Sagen und mündlichen Überlieferung,
bis auf Reste von nomadisierenden oder goldplündernden Cro Magnon
aus dem spanischen, semitischen oder ägyptischen Raum.
Die spätere Geschichte ist die der Kolonisationsversuchen durch Holländer,
Engländer und Portugiesen, Spanier,
Italiener aber auch Kaiser-Deutsche und der Sklavenhandel,
dann folgte
die Ausplünderung durch Muslime, -
Missionare mit fremden Religionsansichten versuchten den Einheimischen eine Kultur aufzustülpen,
die den Leuten dort wohl weniger verständlich
gewesen sein muß als der Islam in der heutigen Zeit bei uns in Europa.
Dann folgten multinationale Energiekonzerne, dann die Chinesen mit ihrem ganz eigenen Resourcen-Hunger.
Mehr ist und war da wohl nicht.
Ich gehe mal davon aus, daß die Besiedlung hauptsächlich semitisch oder ägyptisch angesteuert war.
***
Ich denke, ein Freund alter Bauten zu sein - aber dennoch dazu folgende Ideen..
Der Denkmalschutz geht oft gegen die Lebenswirklichkeit:
Die Denkmale der Unterdrückung und Unfreiheit, bis zur Versklavung
der Bevölkerung,
also Schlösser und Burgen- sollten nicht staatlicherseits erhalten werden.
(Diese Objekte können in private Hände verkauft werden, was
sehr viel Geld an -staatl. und somit steuerlichem- Unterhalt sparen wird).
Zu viele Auflagen sind eher restriktiv durch den Denkmal- Bauten- und Ensemble-Schutz,
was Innenstädte und Privathäuser anbelangt-
manches ist einfach nur behördliche oder sektiererische
Willkür.
Vernunft ist die Anpassung an das heutige, an das tatsächliche Leben.
Es könnte durchaus alt neben neu stehen - oder?
In Holland wirkt das
sehr reizvoll.
Ensemble-Schutz und Bautenschutz oähn. kann gerne hinterfragt werden,
wenn Bauwerke stören oder nicht mehr gebraucht werden.
Warum soll man verputzte Häuser in Fichte-Fachwerk nicht abreißen dürfen,
wenn die Balken und andere interessante Details aufgehoben werden?
(Diese Häuser waren nie für Sicht-Fachwerk konzipiert)
Von den Balken kann man jederzeit ein Dach oder Carport für ein anderes, ein neues Haus bauen.
Verblendungen von einfachen Steinhäusern sind ebenso denkbar wie ein komplett neues Fachwerkhaus
mit zeitgemäßer Innenraumaufteilung.
(Niedrige Decken sind nicht gut für die heutigen Menschen, die eben deutlich größer sind als früher.)
Wer braucht heute noch die vielen alten Scheunen, die sinnlos in den Orten herum stehen?
Weg damit- und die Hölzer oder der
Schiefer oder die Bruchsteine einlagern in einen Baustoff-Hof:
Dort kann sich jeder holen was er braucht und so kommt nochmal Geld in die Kasse und
-was
am wichtigsten ist- die Umwelt wird geschont !
(Wenn dieses gute alte Holz verbrannt wird, gelangt das ganze eingelagerte CO2 in die Umwelt)
Morsches oder kaputtes Holz kann man verheizen oder kompostieren.
Der Lehm aus den Gefachen ist auch heute noch wertvolles und ökologisch einwandfreies
Baumaterial,
das leicht wieder verwendet werden kann.
Bevor so ein altes Haus abgerissen wird, kann man es von allen Seiten fotografieren
und in die
Ortschronik einbauen - das reicht.
Hobbyisten könnten Modelle davon bauen und im Gemeindesaal ausstellen..
Vermutlich kommen in einer Großgemeinde auf diese Weise eine ganze Menge Gebäude zum Abbruch,
desgleichen Häuser,
die zwar massiv gebaut sind, aber verlottert oder überkommen oder mit so großem "Investitions-Stau",
daß ein Neubau billiger kommen würde.
Das Grundstück ist dann schon "erschlossen" und muß nicht mehr für teueres Geld
und mit den üblichen jahrelangen Wartezeiten - erstanden werden.
Diese Aspekte könnten künftig die Ortskerne neu beleben !
Begründung:
Im Hessenpark und ähnlichen Einrichtungen in anderen Bundesländern sind die alten Bauten so schön gezeigt
und auch entsprechend mit Mobiliar ausgestattet oder
eingerichtet, daß diese Dinge genügend gewürdigt sind -
es muß nicht zwangsweise in jedem Ort ähnliches zu sehen sein.
Wenn die Eigner die alte Substanz erhalten wollen,
soll diesen selbstverständlich kein Hemmschuh angelegt werden!
(Wen juckt es, wenn modernere Fensterläden am alten Haus zu sehen sind?
Nun, es sind immer die gleichen Vorschriftenmacher in kleinkarierter Denkweise, Sektierer!)
Kirchen müßten ebenso wie Burgen und Schlösser behandelt werden-
die Mitglieder sollen selbst dafür aufkommen und
nur läuten dürfen,
wenn das nach einer Umfrage im Ort von der überwiegenden Mehrheit gewollt ist-
ansonsten halte ich auch Glockengeläut für einen ruhestörenden Lärm.
Früher setzen sich die Frauen auf einen Ameisenhaufen- das soll fruchtbar machen.
Damals gab es eine "Armenbibel" für Pastoren, die wohl nur das Nötigste wissen sollten-
mit vielen Bildern drin.
Katzenminze, Nardenöl nutzte man mal zur Teufelsaustreibung, mal erzählte man,
Jesu wurde/hätte sich damit eingesalbt.
Symbolik: Der auf dem Kopf stehende Baum war in vielen Kulturen das Zeichen für Kraft aus dem Himmel zu holen.
***
Ein neues Buch, ein neues Glück: Joseph Stiglitz "Im Freien Fall" ist eine lesenswerte Lektüre,
die sich mit der Krise und der Finanzpolitik
in weitem Sinne befasst.
Lesbar geschrieben, nicht unhumorig und von wissendem Mund kundgetan.
Ich bin nicht damit einverstanden, daß er, der Autor - kritisiert,
die Bevölkerung gäbe zu einseitig der Gier der Banker die Schuld an der Krise.
Nach seiner Idee sind es eher die Anreize, die jene angelockt hätten-
dieser Gewinn wäre schließlich die Grundlage des Kapitalismus,
den wir schließlich
alle wollten..
Wollten wir denn?
Ich glaube nicht. Auch Wirtschaftsprofessoren können irren-
vielleicht liegt es nur daran, daß zu viel vagabundierendes Geld, zu viel
überschüssiges Geld vorhanden ist,
das angelegt werden will.
(Manche Firmen und Personen "verdienen" einfach zu viel-
offenbar viel mehr, als sie ausgeben können -
hier wird man nachnivellieren müssen, damit das Wertesystem Geld nicht kollabiert)
Soweit gebe ich ihm recht, daß der Staat natürlichen Personen Anteile an dem Haushalt
und an der Rente verkaufen kann,
nicht jedoch an der Börse damit
zocken sollte.
(Wie schnell käme das Geld -geballt- in die falschen Hände und würde als Kriegswaffe oder ideologisch mißbraucht)
Desgleichen dürften keine Subventionen oder Hilfen beim Bankencrash geleistet werden,
die auf Kosten der Allgemeinheit gehen.
"Systemimmanente Banken" sollten ausschließlich rein staatl. Banken sein,
die sich nur und ausschließlich um Staatsgeschäfte kümmern sollten.
(Heute sagen gebildete Einfaltspinsel "systemisch" dazu, vermutlich aus dem gleichen Sinn,
wie "querulatorisch" und "händisch" das strotzt nur so vor "Bildung"!)
Private oder börsliche oder spekulative Investitionen, die aufgrund von Subventionen geschehen,
sind ganz automatisch nur Strohfeuer, die man vermeiden kann.
Ich sehe, das Problem ist sehr komplex und nicht auf die Schnelle lösbar.
Hier müssen großflächig Umstrukturierungen vorgenommen werden,
die diesmal vom Fokus der Privathaushalte ausgehen müssen
und nicht weiterhin so einseitig
die Interessen des Anlagevermögens und dessen Verwaltern dienen.
Dazu gehört freilich ein ganz anderer Ansatz, den man nur global,
aber nicht auf nationaler Ebene machen kann.
Eine Abschottung der Märkte halte ich für aussichtslos,
eine Abkoppelung des Staates vom Finanzmarkt aber durchaus machbar.
Die Geld-Anlage natürlicher Personen in die Rentenkasse wäre so ein Modell,
das als sicher angesehen werden kann oder könnte,
würden diese Gelder ausschließlich in staatliche Banken und nicht irgendwo in die Privatwirtschaft gelegt und nicht
"outgesorct" - desgleichen muß jegliche heimliche Zockerei mit dem Geld der arbeitenden Bevölkerung
richtig hart mit Gefängnis OHNE Bewährung
geahndet werden !
Gut- das werden die Fachleute besser beurteilen können.
Es sind nur meine eigenen Gedanken dazu, die freilich nur kaufmännisch,
nach den Kriterien und aus der Sicht eines Einzelhändlers entstanden sind und nicht volkswirtschaftlich gedacht.
Erschreckend finde ich den Umstand, daß durch den Regulierungswahn der Geld- und Warenwirtschaft,
der eigentlich eher eine Umverteilungsmaschine
geworden ist, immer mehr Menschen unter die Räder kommen.
Wie kommt das?
Nun, wenn rationalisiert wird, Arbeit durch Maschinen verrichtet wird,
werden kaum noch Arbeitnehmer gebraucht. Diese Arbeitnehmer müssen "freigesetzt" werden-
was wiederum zu Alimentation ohne Arbeit führt- und..
zu höherer Steuerlast aller.
Wenn die Arbeitnehmereinkommen so arm bleiben, können jene auch nicht konsumieren -
so dümpeln 70% des BIP (Bruttoinlandsprodukt) vor sich hin, der
eigentlich lt. den Professoren und Wirtschaftsweisen auf "Wachstumskurs" sein sollte.
Zuviel Studierte mit zu hohem Anspruchsdenken führen zu dicken Büchern,
die kein Schwein mehr versteht- soll man ja auch nicht!
Ich brauche kein "Spielverderber" zu sein, um diese seltsamen Dinge,
die vier Wochen vor Weihnachten stattfindet, ein wenig zu hinterfragen.
In einer Art Massenpsychose fährt jeder in die Stadt -und das verflixt oft-
um irgend einen Ramsch zu kaufen,
selbst wenn die Weihnachtsgeschenke
schon lange daheim liegen..
Habe habe ich gerade 100 Euro ausgegeben (ohne den Sprit) um ein Teil für 20 Euro zu erbeuten,
das gerade im Angebot war ;) - man sieht dies und sieht das.. und nimmt es mit!
Man will etwas sehen, etwas erleben, eine schöne Zeit verbringen, mit Lichterglanz und Rummel.
Jeder Fress-Stand wird zum Stau-Stand, Glühwein- obwohl das Auto auf dem Parkplatz wartet..
(Ich mache das nicht)
Die Erwartungshaltung wird vom ersten Tag im Advent (Ankunft) geschürt-
als wenn wer weiß was passieren sollte,
wird an jedem Tag ein Kalendertürchen
geöffnet, bis sich endlich nach 24 Tagen das Weihnachtsfest zeigt.
Zuvor wird alles gerichtet und ausgeschmückt, es wird- ausgerechnet an den Tagen,
wo kaum Bewegung ist- fett und festlich getafelt.
Viel zu viel- der arme Magen und erst recht das "Hüftgold", das anschließend beklagt wird..
Geschwind noch einen Schnaps hinterher- das macht schlank!
Dann wird alles ausgepackt und mit dem ausdrücklichen Dank- in die Ecke gelegt und weiter gefeiert.
Wer keine kleinen Kinder im Haushalt hat, wird eher selten dabei singen ;)
24 Türchen und ein Fest, das ist doch noch irgendwie "unser" altes "heidnisches" Lichterfest:
Überliefert ist das "Mittwinter-Fest" oder das alte "Lichterfest" bei den Nordgermanen, welches durch das Christentum überbaut wurde.
Niemand weiß, zu welcher Zeit diese stattfanden und auch der Inhalt ist nicht bekannt.
Mit der "DDR" ist die "Jahresendfigur mit Flügeln" überwunden,
deren Wendehälse sind aber noch voll im Geschäft- diesmal für den "Klassenfeind"!
So ändern sich die Zeiten, nur das gute alte "Christfest", das bleibt dauerhaft erhalten.
(Auch wenn die Jungen -nur im Falle eines Aufsatzes für die Schule-
erst einmal "nachgooglen" müssen, was dahinter steht)
Als Country-Music-Fan fiel mir auf, dass die gleiche Massenpsychose in den Gospel-Songs vorhanden ist,
wie in den 24 Türchen-Adventskalendern und
in der Erwartungshaltung dazu..
Der ganze Weihnachtskram scheint aus den USA zu kommen..
***
"Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh' ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in's freie Feld.
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!"
(Joseph Freiherr von Eichendorff)
***
Das Buch von Joseph Stiglitz "Im Freien Fall" ist nicht mal zur Hälfte durchgeackert-
wobei mir immer klarer wird,
daß man sein Geld ausgeben und
nicht auf die Bank und schon mal gar nicht bei Investmentfirmen "anlegen" sollte.
(Außer in Eigentumswohnungen oähnl. falls man das Geld dafür hat)
"Die US-Depression wurde erst mit dem WKII überwunden!"
(Durch die Waffenindustrie, die viel Umsatz brachte)
Ich halte nur Geschäftsbanken mit Kundeneinlagen und Privatkundengeschäften für "systemimmanent",
nicht Großbanken und auch nicht Inventments oder Börsen oder
ähnliche Dinge - nur Geschäftsbanken
sollten von der Bundesbank gestützt - aber auch besonders streng kontrolliert werden.
Ratingagenturen und Börsen gehören eigentlich verboten oder zumindest als Spielbanken hoch besteuert.
Vor längerer Zeit habe ich zum Spaß eine Seite gemacht, die sich damit befasst:
Murmelspiel
Genau wie es dringlich an der Zeit wird, dass Politiker von der Wählerschaft kontrolliert gehören.
Wie das gemacht werden kann, wird man dann erarbeiten müssen..
..erst einmal muß der Wille dazu vorhanden sein.
Durch eine einmalige Wahl alle 4-6 Jahre darf kein "Pe rsilschein" entstehen,
mit welchem jeder Unfug durchgesetzt werden kann, ohne daß eine Kontrolle durch die Wähler
eingreifen könnte - eigentlich ein unfassbares Dilemma.
Wohin Desinteresse an der Politik führt, zeigt Spanien,
wo ganze Dörfer zu einem Spottpreis verhökert werden- weil dort niemand mehr wohnen will:
Keine Arbeit, keine Infrastruktur, langes Pendeln ..
***
Hätten die Chatten sich mit den anderen germanischen Stämmen verbunden um gemeinsam gegen die Römer
und andere waffenstarrenden Eindringlinge
zu kämpfen (nur Verteidigung) wäre uns einiges erspart geblieben.
Keine Weltkriege und auch keine Despoten - wozu auch Kirchenfürsten zählen.
Keine "DDR", keine "Konzentrationslager" (die übrigens in England zuerst auftauchten)
und wer weiß was sonst noch alles.
Die Geschichte läßt sich aber nicht zurückdrehen, dieses Rad rollt nur
in eine Richtung und ist nicht umkehrbar -leider !
Da es nun mal ist, wie es geworden ist, müssen wir damit leben,
daß Demonstranten gegen die
"vermeindliche" Islamisierung auf die Straße gehen, andere sind wohl dafür.
Die einen sind für dies, die anderen für das- wir hier auf dem Land gehen
nicht demonstrieren,
soviel ist schon mal klar, wogegen oder wofür auch immer.
Zuwanderung -in begrenztem Rahmen, wenn sich diese Leute anpassen täten- ist
kein Problem, weil jeder jedem hilft, hier auf dem Land.
(meistens war das so - aber auch hier ändert sich durch den Zuzug so einiges,
es tauchen vermehrt "toxische Menschen" auf, die Karrieristen z.B.)
Ich sehe die richtigen Probleme der Gesellschaft in diesem Dezember 2014 in den Folgen der
Wiedervereinigung
und in der Nato-Zugehörigkeit (statt Neutralitätsstatus und Friedensverträge)
und in der überbordenen Religiösität,
gleich von welcher Gruppe - jede Religion bekämpft heimlich die andere.
(Inzwischen - 1.Dez.2018 - hört man im Radio, daß der US-Präsident Bush im Alter von 94
Jahren verstorben ist - in dieser Meldung wurde bekannt, daß eine der Bedingungen zur
Wiedervereinigung Deutschland von dessen Seite den Verbleib in der Nato gesetzt hatte.
Zuvor hat man das stets verschwiegen und wer weiß, was eines Tages noch ans Licht kommen wird..)
Ich halte jede Einmischungen von Außen für bedenklich,
ob das die Politik oder die Wirtschaft betrifft, ist schon fast egal.
Peter Scholl-Latour hatte in seinen Einschätzungen recht- das wollte von unseren guten Menschen keiner hören,
die angeblich "links" standen und sich
einfach nur selbst den Sack voll gemacht haben,
wie die von denen kritisierten "Etablierten" zuvor.
Selbstverständlich muß man eine Islamisierung des Abendlandes befürchten, ja sogar der ganzen Welt,
man braucht nur die Nachrichten einzuschalten und ein wenig
Geschichte erfahren zu haben:
JEDE Nahost-Religion will die Weltherrschaft- zumindest die flächendeckende Einnahme der Welt.
(Das sagen diese Religion(en) schon lange selbst!)
Wenn das Demagogen andersherum
behaupten, dann läuft bei denen was schief oder sie wollen -
aus welchen Gründen auch immer- das nicht sehen, was längst jeder sieht.
"Wer Augen hat zu sehen, sehe und wer Ohren hat zu hören, der höre!"
Wir haben nun "christliche" Parteien, die logischerweise
die Andersgläubigen oder ausgetretenen Gruppen nicht vertreten, KÖNNEN
wir haben eine "Arbeiterpartei", die schon kurz nach der BRD-Gründung nicht mehr so
genannt werden wollte,
wir haben linke und rechte Gruppenparteien, die -zum Glück- weniger Zustrom finden.
(Zumindest im Stand des Jahres 2014 - im Jahr 2019 der Europawahl haben die "Etablierten"
nicht gut abgeschnitten und die Radikalen zugelegt.
das lag an vielen Fehlleistung und am Belügen der Wähler, die als "Protest" die Wahlenthaltung oder "das kleinere Übel" bevorzugten, was deutlich kontraproduktiver wider das Wahlvolk ist. 2023 wendet sich das Blatt..)
Der neutrale Bürger, der einfach nur in Frieden
leben will, der wird nirgendwo vertreten..
es wird Zeit für eine Neuordung in Richtung Neutralität des Landes - so oder so-
das geht mit der öffentlich rechtlichen
Verdummung jedoch nicht, die im Jahr 2020 schon 60 Euro im 1/4 Jahr an Zwangsgebühr pro Haushalt eintreibt.
***
Ich mußte dafür sehr weit ausholen, um Dinge klar zu stellen,
die ihre Wurzeln früh in der Menschheitsgeschichte haben.
Nachtrag, nachdem ich das Buch "Im freien Fall" von Joseoph Stiglitz durchgelesen habe:
Wirtschaftswissenschaftler, Volkswirtschaftler und Ökonomen
und wie die neuen Berufe alle heißen-
haben geirrt und das geradezu in prophetischer oder seherischer Weise -. Mist gebaut.
Sie haben ihre Einschätzung als
Basis genommen und lagen meistens falsch damit.
Millionen von kleinen Leuten haben sie mit ihren schrägen Thesen das Geld geklaut,
weil spekuliert und gezockt worden ist -
Lenkungsinstrumente
wurden auf der gleichen (schier aus dem hohlen Bauch heraus geratenen) Basis gesetzt,
quasi im Blindflug darauf vertrauend,
dass andere Zocker und andere Staaten ihre Thesen ebenso
annehmen..
Lemminge verlieren ihr Geld, das sie offenbar übrig haben - nur so kann man sich die Zockermentalität erklären:
Wer Geld übrig hat, will dieses nicht minimieren, indem es unter dem Kopfkissen oder auf dem Sparbuch bleibt- es soll mehr Zinsen einfahren, als die Inflationsrate ist - ein heute kaum machbares Unterfangen!
Mit Sicherheit ist der Zinsverlust des Geldes im Kopfkissen nicht so schlimm, wie der durchschnittliche Gewinn und Verlust bei Geldanlagen seit der "Groko".
Es führt kein Weg daran vorbei,
daß die "freie" Marktwirtschaft und all ihre an die Kirchentür geschlagenen Thesen
vollkommen aus der Luft gegriffen waren.
Die soziale Marktwirtschaft ist ein hilfloses Konstrukt mit tausenden von Regularien,
die ohne Kontrolle leider nicht funktionieren, zumal die
Europäisierung und Globalisierung
eine Abschottung einzelner Wirtschaftsbereiche oder gar Länder nicht mehr denkbar werden läßt.
(Wobei schon der Aspekt
der Resourcen-Tausche dieses Ansinnen im Ansatz verhindert.)
Was bleibt, ist die Möglichkeit ALLE Finanztransaktionen, aus denen Gewinn erwirtschaftet wird,
mit der vollen MWSt zu belasten, wobei in jeder Organisationsform
der Endverbraucher gesehen werden muss.
Selbstverständlich auch der Computerhandel!
(Eine wirkliche Differenzierung zwischen Investment und Anleger ist nicht
immer klar ermittelbar- besonders bei Rentenfonds und Lebensversicherungen)
(Zusätzlich halte ich die Maschinensteuer für die Sozialkassen für unausweichlich,
je mehr rationalisiert wird.. man kann nicht rationalisieren und zeitgleich jede Menge Fremde ins Land locken, denn das stinkt plump nach Lohndumping)
Die Vergesellschaftung von Missmanagement muß ein Straftatsbestand werden. (Für Manager, Banker UND Politiker)
Wenn nun die Geldwirtschaft mit Privatkunden von den reinen Geschäftsbankengeschäften und erst recht von Investment-Teilen getrennt wird,
kommt mehr Stabilität ins Geschehen und mehr Planbarkeit:
Zinsen aus den Geschäftsbanken wären vermindert besteuert (wie jetzt)
und Spekulationsanlagen und Aktien voll mit 19% MWSt abgegolten.
Ich halte nach der obigen Lektüre zu freie Geldströme und Spekulationen mit Geldern dritter Personen
(Lebensversicherungen, Renten etc.) für eine undurchsichtige
Gaunerei, die ganz schnell schief gehen kann-
mit negativen Nachwirkungen auf die unschuldigen Obengenannten,
die in vollem Vertrauen ihr Geld angelegt haben.
Desgleichen muß der Staat nichts auf dem freien Bankenmarkt leihen, sondern sollte- nach einer Zinsregulierung
(Aussetzen der Zinszahlungen für ein paar Jahre,
in denen nur Abtrag stattfindet)
neu mit Bürgeranleihen beginnen.
Diese wären im wahrsten Worte eine "sichere Bank".
Auf diese Weise wird der kommerzielle
Geldmarkt abgetrennt vom Tagesgeschäft und kann somit keine Instabilitäten mehr schaffen,
wo sich regelmäßig bestimmte Halunken bereichern konnten, wie
man bis zum heutigen Tag eindrucksvoll sehen kann.
(Künstliches Aufschaukeln und drücken von Märkten durch Gerüchte)
Als flankierende Maßnahme der Qualifizierung von Kompetenzen
im Staatsdienst wäre die Deckelung der Einkommen auf max. Ingenieursniveau nötig:
Nur so sind Idealisten findbar, die nicht nur auf das schnelle Geld aus sind.
(Selbstredend bei absolutem Verbot von Nebentätigkeiten und Annahme von Geschenken-
wie das für Beamte schon seit Jahr und Tag gilt. -siehe Beamtengesetz- )
Wer mit diesem Geld nicht auskommt, kann nicht rechnen und wer nicht rechnen kann, taugt für KEIN Amt..
Wem dieses Einkommen nicht genug ist, kann sich gerne in der "freien Wirtschaft" umsehen-
das bekommt jeder kleine Bedienstete im öffentlichen Dienst
seit Jahr und Tag erklärt, wenn es um Lohnerhöhungen geht..
..in der Politik jedoch wird gewurschtelt wie zu Kaisers Zeiten.
***
Rauhnacht
Wintersonnenwende
Von "Rechten" mißbraucht, von Christen für ihre Zwecke umgedeutet,
in Wahrheit
von den Prähistorischen
als höchstes Fest überliefert -allemal denkwürdig.
Grundsätzlich oder als Fazit aus den vielen Büchern kann ich sagen:
Entwicklungshilfen sind grundsätzlich schief gelaufen und haben genau so wenig wie Auslandseinsätze gebracht**,
wie Missionierungsversuche- ob religiös oder wirtschaftlich oder bezüglich einer bestimmten Staatsform.
(bisher hat noch KEINER den Stein der Weisen gefunden, deshalb ging jede Einmischung gründlich schief.)
**Die Wirtschaft der Spende-Länder und die Clan-Chefs profitieren.
Es ist nicht richtig arme Länder auszubeuten- egal wie und wodurch- und es ist nicht richtig Waffen dorthin zu liefern.
(Egal an wen und wohin, Kriegswaffenlieferungen sind immer ein Verbrechen wider die Menschlichkeit.)
Handel und Wandel und Diplomatie und Philosophie dagegen hilft den Menschen in der ganzen Welt.
Wie gründlich jedoch "Multikulti" in die Hose geht, sehen inzwischen viele Staaten - wo sich die Meldungen überschlagen -
wieder einer der typisch akademischen Irrtümer, unter
denen dann alle leiden:
Das kommt davon, daß man auf die Anerkenntnis unserer Lebensform nicht deutlich genug drängt
und die Leute nicht gleich
wieder heim schickt, die sich nicht einfügen wollen.
(Die Politiker, die eine "Leitkultur" erst erfunden, dann abgelehnt haben, gehören nach Harz.. oder haftbar gemacht für die dadurch entstanden Kosten.)
Asiaten haben wohl keine Probleme damit und passen sich an.
(Wir haben inzwischend genügend Erfahrungen
mit entsprechenden Nachbarn gemacht - Nachtrag, 4 Jahre später:
Nee, das stimmt leider absolut nicht: Vorne lachen sie freundlich,
sowie etwas nicht nach deren seltsamen Köpfen geht, werden sie schnell bösartig
und.. wer hätte das gedacht.. laut und despotisch oder streng patriarch:
Viele sind durch die DDR gekommen, aus "lupenreinen Bruderstaaten" )
Die Reporter und die Presse kriechen den "Promis" und den "Adligen" in derartiger Beharrlichkeit in den Arsch,
daß eigentlich die ganze "Berichterstattung" darüber in braunen Lettern geschrieben sein müßten.
Die Zeitungsmeldungen und Fernsehberichte sind Manipulation, Quotenjagd, Sensationslust fördernd,
Schadenfreude oder Angst machend,
Neid schürend - je nachdem mehr Geld durch steigende Auflagenzahlen gemacht werden kann.
Die "Verbraucher" oder "Konsumenten" werden dabei in abartiger Manie an der Nase herumgeführt,
wie ein Pfingstochse-
kaum einer scheint das zu merken.
Ständig soll man "Datenschutzerklärungen" unterschreiben und parallel dazu werden Daten in gewaltigen Mengen verkauft - sehr seltsam.
Nicht mal "Horoskope" und "Herr Doktor rät" oder "Tipps zur Partnerschaft" werden dabei ausgelassen um "Quote" zu machen -
egal,
Hauptsache das Käseblatt wird verkauft.
Gewürzt wird der ganze Müll mit Sexanzeigen, Möbelprospekten, tausende "Sonderangebote" der Supermärkte,
Elektronik, Eisbein und Schnitzel -
direkt neben den Todesanzeigen und amtlichen Bekanntmachungen - ach ja,
den langweiligen Sport und die noch langweiligeren Vereinsnachrichten
nicht zu vergessen!
Den politischen Teil zu lesen, ist geradezu gesundheitsschädlich - davon muß ich glatt abraten:
Wir ändern daran nichts- der letzte Urnengang dürfte der einzig sinnvolle sein.
Nachtrag:
2019 haben wir die totale Abstinenz von Nachrichten und allen Sendern geschafft und
leben sehr viel annehmer und ruhiger..
Nachtrag 2023: Schon 3,5 Jahre ohne Nachrichten - herrlich!
***
Nun sind meine Seiten "Geschichtliches" noch lange nicht zu Ende.
Ludwig Erhards Buch von 1957 liegt vor mir- er hatte schon sehr gute Ideen, das muß ich sagen.
Aber ob diese Antworten in unserer globalisierteren
Zeit noch greifen würden, wage ich zu bezweifeln.
Eine nicht mal sonderlich steinige Lektüre, die aber dennoch ihre Zeit oder Aufmerksamkeit erfordert..
Ich bin mit Sicherheit diesem Denken Ludwig Erhards näher als der S PD und den Grünen zusammen genommen.
Leider hat die C DU diese ihre Tugenden verlernt - und schielt nur
auf das Fortkommen ihrer eigenen Leute, auf die Posten.
Die haste-nix-biste-nix Politik ist raumgreifend und rund um die Welt herrschend geworden.
Ob Erhards Thesen Größenwahnsinn oder Genie waren, kann ich nicht beurteilen -
vermutlich hatte er recht, besonders im Bezug auf Europa.
Er vertrat leidenschaftlich die Meinung, daß durch mehr Leistung mehr Geld generiert werde,
das dann auch ein wenig für den Arbeiter und
Angestellten abwerfen würde, wenn man nur genug Geduld zeigte.
Die Unternehmen sollten nicht angegriffen werden, nur weil sie Reserven für schlechte Tage anlegen würden-
vorrangig wäre allemal der Expantionsgedanke,
der Arbeitsplaetze schafft - so sein Fazit.
Und was passierte?
Die Unternehmen gingen an die Börse und das Geld war futsch.
Nachtrag 2020: Es wird so viel Produktion wie möglich ins billige Ausland "outgesourct" und teuer als "deutsche Ware" verkauft..
Adenauer kochte sein eigenes Süppchen,
das nicht unbedingt mit Erhards selbstlaufender Wirtschaftsleistung überein ging.
Geschichte der Bundeswehr
Diese Sache ist auch recht spannend- das Volk wurde wohl "überstimmt"
und mußte der Wiederbewaffnung zustimmen.
Die "großzügige Unterstützung durch die USA" half mit den ersten Waffen,
die Finanzierung der neuen Bundeswehr durch die Einlagen der Rentenkasse war wohl eher
ein Gerücht?
Das Buch Erhards deckt sich hier mit Wikipedia, so wollen wir es mal glauben,
daß nur Außenhandelsbilanzüberschüsse dafür heran gezogen wurden.
Der nächste Aderlass kam durch die Wiedervereinigung, die manche Leute ohne "e" schreiben.
+++
Nun geht es endlich wieder weiter mit einem neuen Stapel alter Ortschroniken - zum Glück,
denn die hochgeistige Lektüre bin ich gründlich leid geworden ;)
Obershausen gehört zu Löhnberg und wurde 1307 erstmalig erwähnt in einer Urkunde,
wo eine Frau aus Obershausen gegen eine ebensolche aus Dillhausen
"getauscht" wurde..
Im Jahre 1511 waren 14 Häuser, 48 Kühe, 166 Schafe und eine strohbedeckte Kirche erwähnt.
"Mahrheck" kommt von Mahr, Mad, rheinisch gemahd, gemähtes Gras.
Bis 1902 haben die Bewohner des Dorfes ihr Wasser noch am Dorfbrunnen geholt.
Der Boden war nicht gut, zu viel verwitterter Schiefer - dennoch wurden Kartoffeln,
Hafer, Roggen, Weizen und Gerste angebaut.
Tongruben und Roteisenstein mit Hütten gaben Arbeit.
Die Gemarkungsnamen "Köhlerhag" und "Keelrach", "Schmidtwies" und "Bangert"
(Apfel- Obsthain) oder "Ködinger Born" verraten einiges über ihre
Entstehung.
Der Ort Ködingen fiel wüst, die Bewohner wurden abgefunden
und haben sich in den Nachbarorten angesiedelt- sie nahmen die Fachwerkbauten mit..
Auf der Fläche entstand ein fürstliches Hofgut- somit war auch der Sauerborn futsch.
Interessant finde ich den Beitrag, daß heute noch in den vielen riesigen Schlackenhaufen
noch 42-48% Eisen enthalten sein sollen:
Anscheinend konnte man damals mißglückte Schmelzungen nicht wieder "frischen",
dh. aufarbeiten und hat diesen Guss dann auf die Halden geworfen.
Viele Gemarkungs- und Waldwege sind mit diesem Material aufgefüllt worden.
Weiher, Wasserräder, Hammermühlen, Blasebälge mit mehreren Gängen und gemauerte Guss-Öfen allerorten..
Biertrinken war im Westerwald noch nicht üblich, dafür wurde Wein angebaut.
Zusätzliche Einkommen hatte der Fürst aber auch durch die Hute,
tausende von Schweinen wurden in die Eiche-Wälder getrieben und so gemästet.
Der Chronist meint, daß man damals sehr viel bescheidener lebte,
wo an langen Winterabenden alle um den Tisch saßen und Erbsen oder Bohnen
auspulten.
Dabei wurde viel erzählt und auch gelacht.
Die Alten erzählten vom Pfingstbrauch, wo alle zum Pfingstborn zogen, der mit einem Holzkreuz zugedeckt war.
Selbstgebackener Weck und Wasser aus diesem Born im Krügchen.. zu Ostern ließ man Eier den Hang runter rollen.
Alles war schön mit frischen
Zweigen und bunten Bändern geschmückt.
Die Mädchen hatten ihr Haar zu Kränzen gebunden und alle trugen ihre guten Sachen.
Hauchdünnes, pfefferkuchenähnliches Gebäck gab es zu Neujahr.
In der Kirche gab es sogenannte "Weiberstühle", die Männer saßen auf der Empore.
Ein Pfarrer hat ein selbstgebauten Umbau seines Fahrades gemacht, das zwei Hunde zogen -
so konnte er immer und bei jedem Wetter, selbst steile
Straßen befahren.
Ein anderer Pfarrer bat seine Vorgesetzten, ihn "seines Dienstes zu entbinden,
weil er schon ein alter Mann sei
und die
Stelle mit einem anderen Subjekt - nur nicht mit einer Weibsperson - zu besetzen"
Die Wüstung Mittel(n)dorf soll 1325 in der Gemarkung "im Feld" gelegen haben.
Der schwarze Tod im 14. Jahrhundert und das "Schwertrecht" der Fehden
und die noch sehr rückständige und wenig ertragreiche Landwirtschaft brachte das mit sich.
Vermutlich war dieser Ort auch nur eine handvoll Gehöfte.
Eine uralte Eiche mit einem Umfang von bald 7 Metern ist zu erwähnen,
die wohl auf tausend Jahre geschätzt wird:
Die Sauerborns-Eiche.
Keltische Hügelgräber gibt es überall in unserer Gegend.
Die "Mahlgäste" waren in "Bannbezirken" zusammengefasst- jeder mußte dort mahlen lassen,
wo die ihm zugeteilte Mühle war.
Das haben die Müller damals ganz gut ausgenutzt und so manchen Wucher getrieben -
nicht umsonst hat dieser Berufsstand noch heute keinen guten Ruf.
Viel ist von Waldschmieden die Rede- sie zogen mit dem Holz, nicht mit dem Erz.
Die geschmolzenen Eisenstücke wurden als Klumpen zu Luppen geschmiedet, gezogen und mit Halteösen versehen,
damit sie besser zum Markt oder zur Ortsschmiede getragen werden konnten.
Reich ist von der Waldschmiede niemand geworden-
ohne zusätzliche landwirtschaftliche Betätigung ging es nicht.
In der Hungersnot nach dem 2.WK ist eine Geschichte überliefert,
wo ein eigens gebauter Handwagen mit Kartoffeln,
Getreide, div. Gemüse, Brot , Mehl und
Äpfel - wohl an die 3 Zentner schwer -
eine Odyssee von Obershausen zu den Verwandten
nach Oberhausen / Ruhrgebiet unternahm, wo viele Leute aus dem
Westerwald arbeiteten und auch Verwandte hatten.
Zu Fuß, über Berg und Tal und immer obacht,
daß keine Militärs oder Polizisten die Fuhre beschlagnahmen
konnten.
Bei Zwischenübernachtungen bei Bekannten wurde etwas abgegeben, der Wagen ansonsten aber streng bewacht.
Lebensmittel waren sehr knapp und
buchstäblich Mittel zum Leben.
200 Kilometer sollen die beiden Arbeitspendler gewandert sein - eine heute unglaubliche Leistung.
Wilddiebereien kamen immer wieder vor - in der Bevölkerung ist schon von Alters her die Auffassung inne,
daß das Wild allen gehört und nur
aus Angst vor der Obrigkeit sah man sich vor,
weiter mit Schlingen und Netzen auf die Pirsch zu gehen.
Die Familien wollten ernährt werden,
Geld war knapp.. der Fürst hatte auch so genug Nahrung und Fleisch..
so sollen sich die Jäger unter der Eiche getroffen haben, um das Vorgehen gegen die Wilderer zu besprechen.
In diesem Baum hockte jedoch
im dichten Laub - der Robert, ein Wilderer,
der so den Plan mitbekam und das auf der Kirmes erzählte,
was einen Freudentaumel ausgelöst haben soll..
Seither heißt dieser Baum "Robertseiche".
Bei Arbeiten am Kirchturm fand man im Zuge von Ausschachtungen
immer wieder menschliche Knochen aller Art in großen Mengen,
- Schubkarren voll wurden
auf dem Kompost entsorgt.
Noch vor der Zeit, als Särge aufkamen und die Leute in Tüchern bestattet wurden,
gab es Armen- und Pestgräber,
wo man ganz schnell Tote in
großer Zahl vergraben konnte.
Der Galgen galt als Hoheitszeichen der absoluten Macht des Landesherrn -
der Scharfrichter entsorgte nebenbei noch Kadaver der Tiere und bekämpfte "räudige Hunde".
Da gab es noch das "Feldgericht", das Verfehlungen bei der Ernte und Feldbestellung ahndete,
mit Schöffen als Beisitzer.
Damals
mußte man über das Feld des Nachbarn, um die Ernte einzuholen.
Es gab kaum Feldwege!
Bis Ende des 19.Jhds bestand dieses Gericht.
Die Älteren unter uns kennen vielleicht den Ortsdiener noch, auch Polizeidiener oder Gemeindediener genannt,
der mit der Glocke durch das Dorf ging und
an bestimmten Stellen die amtlichen Bekanntmachungen laut und deutlich vorlas.
Wann die Wiesen gemäht und Obst geerntet werden soll, das Getreide an der Reihe war,
wenn wichtige andere Dinge anstanden.
(Dann fand man diese Dinge in der Zeitung kundgetan,
damals hatte jedoch kaum
einer das Geld für ein Tageblatt -Nachtrag: Heute gehen diese Meldungen wohl über das Internet - speziell für Bauern, was die Ernte anbelangt. Die gemeindlichen Nachrichten kommen per Newsletter oder als "amtliche Bekanntmachung" im Tageblatt, wenn es sich um allgemeine Dinge handelt)
Der Nachtwächter ist wohl noch Mitte des 19.Jhds unterwegs gewesen - unbestechlich,
er durfte nicht mal ein Bier oder Schnaps annehmen,
wenn er die
Zecher in der Wirtschaft mahnte Feierabend zu machen.
"Sperrstunde" nannte man das auf die übliche "freundliche Art" der Landes - Herren.
Wer nicht hören wollte,
wurde gemeldet und bekam andern Tags seine Strafe durch den Bürgermeister oder Polizeidiener verpaßt.
Er achtete auf vergessene Lichter in Ställen und
Werkstätten, darauf,
ob jemand die Tür vergessen hat zu schließen und auf die allgemeine Ordnung, wenn er die Uhrzeit ausrief.
Der Flurschütz mit seinem großen scharfen Hund war ein gefürchteter Mann, der sehr aufpaßte,
daß niemand aus den Gärten etwas nahm, was ihm nicht
gehörte.
Lebensmittel waren knapp und wenn diese weg waren,
hungerte die Familie, da meistens das Geld fehlte, um im Laden etwas nachzukaufen.
Beide - der Flurschütz und der Nachtwächter bewegten sich auf nächtlichem Boden
und mit ihrer Petroleumfunzel - immer auf der Suche nach Missetätern.
Unser Bekannter war damals Flurschütz und sein deutscher Vorstehhund war eine bösartige Krücke, die außer ihm niemand anfassen durfte -
nur ich als kleines Kind - so begann meine besondere Affinität zum kräftigen Hund als solcher.
Schallendes Gelächter und Entsetzen war bei meiner Mutter und den Bewohnern
dieses alten Hauses - als wir (Hund und ich) gemeinsam aus der Hundeschüssel -Milch mit Brot darin- futterten ;)
Er, der Feldschütz betrieb nebenbei einen großen Garten und eine Lohnkelterei,
wo die Leute des Dorfes ihre überschüssigen Äpfel hin brachten,
um mit dem Saft wieder
nach Hause zu fahren.
(Mit dem Handkarren - niemand hatte ein Auto)
So ein Flurschütz war bei allen wichtigen Versteigerungen und Landverpachtungen, Landverkäufen, Holzverkäufen- dabei,-
so wußte er ganz genau, wem was gehört.
Zuwiderhandlungen waren somit unmöglich, niemand konnte mal eben etwas ernten, was ihm nicht gehörte.
Ich lese, daß in Obershausen selbst im Sommer noch oft Bodenfrost vorgekommen ist
und 195 Tage im Jahr mit Schnee,
Graupel oder Hagel gerechnet werden mußte.. 7 Grad Jahresmittel.
1783 soll der Schnee 2,5mtr hoch gelegen haben, so daß man in ihm Gänge vom Haus zur Scheune graben mußte.
Der Pfarrer soll durchgeschnarcht haben,
weil er Nacht wähnte- das Fenster lag unter dieser Schneehöhe ;)
Die Westerwälder sind frohen Mutes, die bringt nichts aus der Ruhe.
Eine reiche Grubentätigkeit in Eisenstein, Schiefer und Ton gab vielen Leuten Arbeit,
wie in vielen Orten unserer Gegend.
Sogenannte "Rennwege" findet der Wanderer noch heute als Gemarkungs-
und Waldwegenamen vor - damals waren sie eine Notwendigkeit.
Die Nachrichtenboten oder
Läufer trugen die Meldungen von Ort zu Ort und waren das, was man heute die Post nennt.
Meistens von Obrigkeit zu den Außenstellen- da wohl nicht viele Leute lesen und schreiben konnten -
so waren schriftliche Mitteilungen die Ausnahmen.
Später mußte man seine Post bei der Poststelle abholen, an eine Zustellung war nicht zu denken,
da viele Leute tagsüber auf dem Feld waren.
Später, um 1930 wurden überall Poststellen eröffnet, nach der Postkutsche kam der Kraftpostverkehr
und das sicherte in dieser armen Zeit so manchem
Beschäftigten ein kleines Wunder:
Das feste Einkommen !
Pendler nutzten diese neuen Beförderungsmittel gerne, manche bis zur Bahnstation (6km) um von dort aus
weiter zu fahren.
Ich kann mich noch erinnern, daß die Alten ihre Rente durch den Postboten bekamen..
1894 kam das Schaltkasten-Telefon-Netz in die Poststelle,
nur ganz wenige Private hatten einen Anschluß beantragt.
Wurde jemand im Dorf von außerhalb angerufen, mußte erst ein Termin für den Rückruf vereinbart werden-
tagsüber war kaum jemand erreichbar.
Das "Fräulein vom Amt" vermittelte dann die Poststellen weiter zu anderen Orten,
bis sich nach und nach über div. Zwischenschritte die Selbstwahl
durchsetzte.
Meine Eltern hatten einen der drei ersten Anschlüsse im Dorf,
weil mein Vater Landmaschinen-Kundendienstler war
und jederzeit erreichbar sein
mußte:
Die Bauern standen auf dem Feld bei der Heuernte und "der Binder" streikt- die Wolken warten nicht !
***
Nochmal viel früher:
Man hockte zusammen bei dem rötlichen Licht des Herdfeuers, die Petroleumlampe brannte.
(Kerzen und Karbitlampe gab es im Stall.)
So wurde von jeher getan, bis 1923 das elektrische Licht kam, von dem ehrfürchtig genannt,
eine "tödliche Gefahr" bei falscher Benutzung ausging.
Es soll für die Leute damals unfaßbar gewesen sein, als mit einem Schalterdreh der Raum taghell wurde.
So mancher hat Raps in die Ölmühle gebracht und zugeschaut, wie das Öl geschlagen wurde.
Auf einer großen Schale wurde der Raps erhitzt, in der Mulde mit dem Stampfer,
der über eine Nocke mit der Welle über das Wasserrad betrieben lief,
die Frucht zerkleinerte, zertrümmerte.
Nun wurde die Schale ausgeleert und das Mus kam in ein Tuch, das paßgenau in die Presse gelegt wurde.
Langsam, Drehung für Drehung kam das Öl heraus und wurde in Flaschen gefüllt.
Leinöl, Mohn,- Nuß,- Bucheckern,- und Sonnenblumenöl wurde so
gewonnen.
In den Mast- und Notjahren wurde von ganzen Schulklassen Bucheckern gesammelt - es gab kein Öl zu kaufen !
Mühlen waren wohl immer irgendwie ähnlich aufgebaut - es wird berichtet,
daß ein alter Müller jeden Tag im Staubecken sein Bad nahm-
egal ob bei 35 Grad Hitze oder bei
20 Grad Kälte.
Die Vermahlung des Getreides kennt heute kaum noch einer,
deshalb will ich diese hier aus der Ortschronik heraus schildern:
Das Getreide der Kunden wurde gewogen, dann mit dem Becherwerk zur höchsten Stelle der Mühle transportiert.
Dort kam es in den "Aspirator" geschüttet, eine Reinigungsmaschine,
die nach Teilchengröße trennt - mittels Luftstrom.
Das gereinigte Getreide lief über die Förderschnecke in das Getreidesilo- das vier Zellen hatte:
Roggen, Gerste, Weizen und Hafer.
Daraus lief das Korn zur Schälmaschine -
es mußte (was ich besonders interessant finde) Wasser zugesetzt werden,
damit der optimale Feuchtigkeitsgehalt für die Weiterverarbeitung erreicht wird
15,5-16% Wassergehalt sollte es haben.
Durch einen Trichter lief das Getreide dann endgültig in diese Schälmaschine - sie diente dazu,
die unerwünschten Bestandteile
des Kornes
(Oberhaut, Längszellen, Bärtchen und bei Roggen den Keim zu entfernen.
Aus letzterem macht man heute etliche gute Sachen)
Nun wurde wieder das Becherwerk aktiv, das über einen Trichter das Korn in den Walzenstuhl brachte -
einem Walzenpaar im Winkel von 45 Grad
schräg übereinander liegend angebracht.
Das kann man gut in der Hauser Mühle in Wetzlar sehen..
Diese Walzen drehen sich gegenläufig mit etwas unterschiedlicher Drehzahl -
so wurde das Korn großflächig aufgebrochen.
Der Schrot wurde wieder mit dem Becherwerk befördert - nach oben,
in den "Plansichter", der waagrecht kreisende Bewegungen machte.
Wie bei einem Küchensieb setzten sich die unterschiedlich schweren Bestandteile entsprechend ab.
Schwere Teilchen, wie Gries sanken nach unten auf die Seidengaze, die leichten Teilchen "schwammen" oben.
Nun wurde das Mehl herausgesiebt und über ein Rohr in die Mehlmischmaschine einlaufen lassen.
Die Trennung von Mehl und Kleie wurde wiederholt in mehreren Mahlgängen,
wobei das restliche Schrot wieder in den Walzenstuhl kam.
Bei Ablieferung von 1 Zentner Roggen kamen ca 35kg Mehl und 12,5kg Kleie heraus.
2,5 Kilo waren Schwund, den der Müller einbehielt.
***
Schmiede benötigten Holzkohle - so half eine Kunst der anderen.
Es wurden praktisch alle landwirtschaftlichen Geräte in der Schmiede hergestellt,
desgleichen Räder und Hufeisen - für Pferd und Kuh !
Beschläge für Tür und Tor, Hacken, Äxte und Sicheln - Arbeit war immer da.
Der Beruf der Kipper war so entstanden, daß die Basaltsteine gedreht und gekippt wurden,
damit entlang der natürlichen Bruchzone mit dem Hammer
Abschläge macht werden konnten.
(Katzenkopfpflaster) Das war ein Lehrberuf und erforderte Geschick- und brachte guten Lohn.
Desgleichen waren die Besenbinder und Korbflechter geachtet, wie schon erwähnt.
Das Material kam in der saftruhenden Zeit von den Ufern der nahen Bäche.
So ein bäuerlich strukturierter Ort, wie eigentlich alle kleinen Orte Deutschlands -
war auf Hausschlachtungen angewiesen.
Ohne Kühlhäuser wurde nur geräuchert, eingepökelt und eingekocht.
Gefrierschränke kamen erst Mitte der 1950iger Jahre.
So war der Winter die Schlachtzeit.
So es Metzgereien gab, hatten dennoch nur wenige Leute Geld, dort zu kaufen.
Ende der 1960iger Jahre
waren die Hygieneauflagen so hoch, daß man keine Hausschlachtungen mehr machte.
Nur noch vereinzelt, bis ca 1975 waren Hofschlachtungen zu sehen. (im Ort Seelbach)
So manche Gastwirtschaft war der Mittelpunkt des Ortes, Post, Geschäft,
Tanzsaal und Wirtschaft oder Gemeinschaftshaus bis zur Theaterbühne zugleich.
So ein Kolonialwarenladen, der noch überall in den Dörfern zu finden war, hatte als Grundausstattung:
Dezimalwaage mit Gewichten, Messeinrichtungen für Füssigkeiten.
Die Waren wurden in Papiertüten abgewogen oder in mitgebrachte Behältnisse gefüllt.
Mehl, Salz, Zucker wurden in 50kg Säcken geliefert, Essig, Öl und Liköre oder Brände in 5 Liter geliefert.
Käse wie Edamer etc kam in Laiben von
2-12 Kilo an.
Seefisch gab es nur auf Bestellung, in Körben, auf Eis.
Salzhering kam in Fässern an.
Das Leergut der Waren wurde vom Großhändler
berechnet und wieder abgeholt.
Während der Kriegszeit mußte jeder Dorfbewohner -
es waren eigentlich alle nebenbei auch Kleinbauern - einen Teil ihrer Ernte an Sammelstellen abgeben.
Diese Abgaben kamen den Städten zugute, wo die Leute hungerten, die zuvor auf die Landbevölkerung
verächtlich herab sahen..
1949 kostete -wegen der horrenden Kaffeesteuer- ein Pfund so viel, wie ein Arbeiter in der Woche verdiente.
Ein neuer Schuh mußte ein paarmal anprobiert werden, bis er sauber zugeschnitten und angepaßt war.
Noch so richtig mit Brandsohle und Eisenblättchen
an der Spitze und benagelten Sohlen, damit sie lange hielten.
Ich lese von Kriegsheimkehrern, die jahrelang in Gefangenschaft lebten, von Verwundungen und Verletzungen,
von langen Fluchten durch Feindesland,
von den armseeligen Anfängen im
Handwerk -
die kleinen Leute mußten den Größenwahnsinn der Politiker immer alleine ausbaden!
Die Grasnarben am Wegrand wurden mehr oder weniger heimlich
oder auch mit "Genehmigung der Obrigkeit" zur Viehfütterung benutzt.
(Heute ginge das nicht, weil die vielen Hundehaufen..)
Das Holz wurde manuell im Wald geholt, manuell mit der Trummsäge geschnitten -
an der Werkstatt war ein "Göbel" angebracht, ein Tellerrad-Getriebe,
das mit Pferd,
Esel oder Kuh, die im Kreis liefen, angetrieben wurde.
Eine Transmissionwelle hat die Kraft auf einfache Maschinen übertragen..
So mancher Wagner oder Schreiner half im Wald, damit der Rohstoff leichter zu bekommen war,
während die "Weibsleut" das Haus,
den Garten und die Kinder
versorgten, sich um das Vieh kümmerten.
Die Ziege und das Schaf waren die "Kühe des kleinen Mannes", wie es so treffend hieß.
Tapeten waren auf dem Land unbekannt, man nahm Kalk- oder Leimfarben um zu verschönern.
Mit Hilfe von Strukturwalzen
(die ich bei meinem Urgroßvater
noch genügend vorfand)
Mancher hat die Türen mit kunstvollen Marmormaserungen
versehen lassen,
die mit Gänsefedern im Mehrschichtverfahren gemacht wurden.
Die kornblumenblauen Flachsfelder sind früher allerorten zu sehen gewesen.
Man unterscheidet Faser- oder Ölflachs, man zur Herstellung von
Stoffen, mal eben zur Ölgewinnung durch die Samen.
Faserflachs - Samen tat man in die Kälbermilch zur Aufzucht und Mast.
120 Tage wächst Flachs heran, gut ist ein feuchtwarmes Klima -
deshalb fand man ihn in der schützenden Nähe der Wälder.
Die Ernte habe ich schon beschrieben- büschelweise mit den Wurzeln aus der Erde gezogen,
fermentieren lassen, damit die Fasern frei wurden..
trocknen, bleichen, hecheln, spinnen, verarbeiten.
Im Webrahmen, der in vielen Häusern stand, spannten Männer die Längsfäden,
durch die dann
die Holzschiffchen die Querfäden "schossen".
Es gab grobes Leinen für die Arbeit und feines für die Wäsche.
An Obst gab es neben Äpfel und Birnen auch Pflaumen und Kirschen, aber auch Beerenobst,
das oftmals von Lehrern in der Baumschule vermehrt und veredelt
wurde.
So kam noch etwas zum damals spärlichen Gehalt hinzu.
Als erwähnenswert halte ich:
Die Schüler bekamen im Unterricht die Obstbaumpflege und die
Veredelung in einer Art "Workshop" mit:
So mancher Lehrer oder Pfarrer betrieb dieses Hobby.
(Heute gibt es solche Schulprojekte wieder, wie wir sehen konnten)
Hausschlachtungen waren damals noch allgemein üblich, Kühlhäuser gab es keine,
auch keine Kühltruhen, das habe ich schon geschrieben.
Wie aber genau so eine Schlachtung vor sich ging, weiß heute kaum noch jemand:
Zuerst kam der Fleischbeschauer, der sein Handwerkszeug gleich dabei hatte:
Mikroskop mit 100facher Vergrößerung und Glasplatten, zwischen denen
Fleischprobe-Stückchen platt gedrückt wurden.
Erst wenn das Fleisch frei von den winzig kleinen schwarzen Spulwürmer,
die Trichninen war, wurde der blaue
Freigabe Stempel auf das Fleisch gemacht.
(Trichninenbefall führt beim Menschen zum Tode innerhalb weniger Wochen)
Man hielt Lebendbeschau und eine unmittelbar
bei der Schlachtung, bevor das Fleisch Verwendung fand.
Der Fleischbeschauer untersuchte auch Wild - Rehe, Wildschweine, Dachse- alles Allesfresser,
die
auch vor Aas nicht zurückschrecken !
Das Schwein wurde aus dem Stall getrieben, mit dem Strick am Hinterlauf an einem Mauerhaken festgebunden.
Mit einem Vorschlaghammer oder Axt (stumpfe Seite) oder
mit dem Bolzenschuß-Apparat wurde das Tier tiefenbetäubt.
Anschließend wurden mit einem scharfen Schlachtermesser oder einer Art Hobel oder Glocke die Borsten am Hals enfernt,
die Hausfrau hielt eine Schüssel oder Eimer mit Kochlöffel
parat-
dann wurde dem Schwein die Halsschlagader geöffnet, damit das Blut auslaufen konnte.
Dieses mußte ständig gerührt werden, damit es nicht gerann.
Das Ausbluten führte zum endgültigen Tod des Tieres, das eben nicht mehr erwacht ist.
Ein großer Blechtrog wurde seitlich beigelegt, das Schwein hinein gerollt.
Nun wurde das Tier mit kochendem Wasser übergossen, die Borsten mit einer Art
Schaber entfernt. s.o.
Das Wasser dazu wurde im Waschkessel (mit Holzfeuerung) erhitzt,
der später auch für die Wurstbereitung gebraucht wurde.
Nun wurde das Tier mittels Flaschenzug auf das Krampholz oder Dreibock gezogen,
wo es kopfüber an den Hinterbeinen hing.
Der Hausmetzger schnitt das Schwein bauchseitig längs auf,
durchtrennte Brust- und Schoßbein mit der Knochensäge.
Nun wurde der Mastdarm und der Harnleiter an den Ausgängen abgetrennt,
die Eingeweide heraus gezogen, am Zwerchfell abgemacht und in eine Wanne getan.
Die Inhalte wurden entleert, umgedreht,
mit einem Löffel mehrfach mit Hilfe von heißem Wasser ausgewaschen.
Die Gallenblase wurde sehr vorsichtig entfernt, sonst wäre die Sache ungenießbar geworden.
Das mußte gründlich geschehen, weil die
Wurst in die Därme gefüllt werden sollte.
Nun begann das Zerwirken, die beiden Schmalzbänke wurden ausgetrennt, das Wellfleisch abgelöst.
Mit dem großen Hackebeil wurde das Schwein in der Mitte von oben nach unten
gespalten und der Kopf abgetrennt.
Die Bauchlappen, Beine, und Kotelettbänke ausgelöst.
Die Keulen wurden ausgebahnt, das Abschnittfleisch wurde zur Wurstbereitung genommen.
Kopf, Schwartenstücke, Zunge, Knochen und alle Innereien wurden im Wurstkessel gekocht.
Von der Keule kam der Schinken, je einen vom Vorderbein und Hinterkeule -
mit den Stücken für das spätere Dörrfleisch kam alles in die
Holzbütt,
wurde wurde mit einem Sud aus 25Ltr Wasser, 5kg Salz, 1 P. Salpeter, 5 Knoblauchzehen,
1 Sellerieknolle und 1/4 P Kandiszucker
übergossen.
Die Fleischstücke mußten eintauchen,
oft half man mit einem Brett, das mit Steinen beschwert war, nach.
Nach ca 4 Wochen kamen die Schinken zur Abtrocknung und in die Räucherkammer mit dem Buchenholzmehl.
Blutwurst wurde mit Blut, Salz, Grieben oder Speckwürfeln, - oftmals auch mit gekochten Graupen- gemahlenen Innereien
-ohne Leber- und Fleischresten,
Pfeffer, Nelken und Maioran gemacht.
Leberwurst aus grob gemahlener Leber, Speckwürfeln,
Fleischresten, Nieren, Pfeffer, Salz, Zwiebeln und Muskat gemacht.
(Wenn heute eine Leberwurst "seltsam" schmeckt, dann kommt das von Rinderleber oder von den Nieren)
Schwartemagen oder auch Presskopp genannt waren aus Fleischresten, auch Kopffleisch
(es mußte ja alles verwendet werden, was heute die Metzger und
Fabriken ganz genau so machen),
Zunge, Herz, Schwarten, Pfeffer, Muskatnuß, Knoblauch und Kümmel gemacht.
Etliche Wurstarten wurden auch mit Nelkenpulver, Thymian, Zwiebeln, Pfeffer oder Maioran gewürzt.
Die Gewürze sind heute noch regional unterschiedlich im Gebrauch- eine Wurst aus dem Norden schmeckt anders als eine aus dem Osten oder auch Bayern. (Das betrifft heute nur noch die Hausmacher Wurstsorten, die damals die einzigen waren - Aufschnitt und Pasteten kannt man nicht)
Unter Salzwasser eingetaucht schrumpfte
diese in die Schweinsblase gefüllte Wurst,
die oft auch danach zur Räucherung kam.
Mettwurst oder auch Hartwurst wird aus grob gemahlenem Mager- und Fettfleisch,
unter Zugabe von Rindfleisch, Salz, Pfeffer, Muskatnuß und Knoblauch
hergestellt und luftgetrocknet, dabei täglich in Salzwasser getaucht.
Aber auch geräuchert - je nach dem.
Kochwurst kam auch in Dosen oder Einweckgläser.
Am Schlachttag gab es morgens Hackepeter, Limburger Käse und Dauborner Schnaps..
mittags frisch gekochtes Wellfleisch, Sauerkraut und Salzkartoffel oder Stampf, Apfelkompott.
Abends Wurstsuppe (Die Suppe aus dem großen Waschkessel wurde auch in die Nachbarschaft verteilt)
und Kartoffelbrei - und Sauerkraut mit
Wellfleisch, Blut- und Leberwürstchen- und wieder Schnaps.
Der alte Brauch der Dorfjugend, einen Korb vor die Tür des Hauses zu stellen,
wo gerade Schlachttag war, wird gerne überliefert.
Knausern taten wohl nur die Bauern - sonst kam schon etwas zustande,
das die Jugend in der
Spinnstube verdrücken konnte ;)
Wie schon erwähnt, fanden nach den 1970iger Jahren eigentlich keine Hausschlachtungen mehr statt,-
Metzgereien und vor allen Dingen Supermärkte lieferten
hygienisch sauber und preiswert.
Damit keine Verklärung der "guten alten Zeit" geschieht, darf ich sagen,
daß damals der Stress der Schweine durch den Transport zwar weitestgehend wegfiel,
dafür aber ethisch einiges im Argen lag, was nicht nur mit dem Schlachtvorgang,
sondern auch mit der Fleischversorgung ärmerer Schichten zu tun hatte.
Heute fürchten sich die Landwirte (ehemals Bauern) vor dem Handelsabkommen mit den USA, davor,
daß der Markt mit Billigerzeugnissen überschwemmt werden
wird.
(Amerika kennt keinen Landschaft- und Gewässer- oder Naturschutz,
hat wenig teuere Auflagen für die Erzeuger und kann -wie heute China- sehr viel billiger
produzieren).
Nun ist es aber auch so, daß unsere Landwirte nicht gerade zimperlich sind,
wenn es um den Einsatz von seltsamen Hormonen und künstlicher
Befruchtung bis zur Liebäugelung mit der Genforschung geht,
nur um den Ertrag zu erhöhen. Hauptsache, das kommt nicht in die Presse ;)
Wer auf dem Land aufwuchs, kennt die Tierhaltung der kleinen Bauern,
die nicht freundlicher oder artgerechter ist oder war, als das in den Großbetrieben
der Fall ist,
denen diese Preistreiberei vorwerfen.
Kleine Mengen können nur teuerer sein- das hat nichts mit der Qualität zu tun,
egal was deren
Lobbyvertreter ausrufen !
Und die Kirche bleibt im Dorf:
Man sieht Landwirte in den Diskountern ganze Steigen billiger Milch kaufen, auch Wurst und Fleisch!
Wir sehen im Diskounter Besitzer von Eis-Salons, von Pizza- und Dönerläden,
von Restaurants fleißig den Wagen voll packen..
***
Die Mistkaute nahm damals alles auf, was aus dem Stall kam,
auch menschliche Fäkalen rotteten dort vor sich hin.
Mit dem Jauchefaß wurde die aus der Grube
gepumpten flüssigen Bestandteile
und mit dem Mistwagen die festen auf die Felder ausgebracht, was meistens im Herbst war:
Frischer Kompost und Gülle
verbrennt die Sprösslinge, die nur in verrotteter Erde wachsen können.
Auch der Hausgarten wurde sehr gepflegt- und gut gedüngt.
Nach der Jauche kam Thomasmehl und Kali (Kalk) dazu,
das leidige Umgraben und die Vorbereitung der Beete mit dem Krümeln und Rechen war zu tun.
Zwiebeln, Salat, Spinat, Möhren, Sellerie und Lauch, Kraut, Wirsing, Erdbeeren,
Himbeeren, Stachelbeeren, Rhabarber, Kartoffeln,
ein paar wichtige Küchenkräuter und
einiges mehr wurde im Garten gezogen.
Ein feines Blumenbeet war die Freude der Hausfrau, der Hausmann zog an der Hauswand Wein und Spalierobst.
Man liest in den alten Chroniken von gemeindlich organisierten Hirten,
die Schweine, Rinder, Ziegen und Schafe hüteten - die daheim abgeholt und abends wieder
in den Hof gebracht wurden.
Man liest von Faselvieh- das die Zucht ermöglichte.
Diese Hirten kannten sich aus und konnten auch so manche Tierkrankheit heilen-
wenn ein Aderlaß nötig war oder eine Kuh vor dem Platzen gerettet
werden mußte-
weil es zu viel zu nasses, frisches Gras gefressen hatte.
(Gezielte Entlüftung des Magens durch eine Sonde durch die Bauchdecke)
Sie führten deshalb die Herde zuerst zu der mageren Wiese- wo das weniger gute Gras dran kam,
viel Dung hinterlassen wurde- dann ging es zu den fetten
Gründen,
dann zur Ruhe und zum Wiederkäuen, dann wieder auf eine andere magere Wiese,
dann wieder zu einer fetten - dann nach Hause..
Man liest vom Küsterdienst, die mit den dicken langen Tauen die Glocken läuten mußten,
die vom Turm bis in den Altarraum hingen und nur während
des Gottesdienstes eine Etage höher gezogen wurden,
damit sie aus dem Weg waren.
Jede volle Stunde wurde geläutet, vor den Gottesdiensten, Samstagabends und Sonntagmorgens
mit beiden Glocken länger gebimmelt.
Das Elfuhr-Läuten bedeutete Mittagszeit.
Das Kirchenschiff wurde mit einem Holzofen mit langem Ofenrohr geheizt- was auch dieser Küster versah.
Der Nieder- oder Hauwald war für das Heizmaterial und auch für die Lohe zuständig, mit der gegerbt wurde.
Der Hochwaldbestand war lichter darüber,
damit das Bauholz gesichert war.
Die Förster experimentierten - bis heute - mit vielen Baumarten, auch mit solchen aus Amerika.
Heute geht man mit Bodenanalyse zu Werke- bestimmte Bäume wachsen auf bestimmten Böden besser
und so wird der Wald ertragreicher..
..wie wir im Jahr 2022 eindrucksvoll sehen können, ist die studierte Beförsterung schief gegangen: MINDESTENS 1/3 der Wälder ist abgestorben, mancherorts die Hälfte!
Damals gab es nur einfachstes Werkzeug,
keine Sicherheitskleidung und auch keine Motorsäge- so waren viele Waldarbeiter nötig.
Ganze Trupps von
Pflanzerinnen waren unterwegs, streng vom Förster kontrolliert,
der oft genug Willkür walten gelassen haben soll.
Frauen schleppten die
Backwellen (grobes Reisig) auf dem Rücken nach Hause -
allerdings nur mit zuvor eingeholter Genehmigung - gegen ein wenig Geld.
Bei den alten Germanen gehörte die Almende, das Allgemeingut an Land und Wald
allen Bewohnern anteilig, dann kam der Adel und hat es ihnen abgeluchst
oder
weggenommen - viel später wurde daraus Gemeindewald und Staatsforsten.
Noch heute gehören etliche Wälder Privatleuten - vornehmlich aus dem Adel - was ich nicht für in Ordnung halte.
Früher galt:
Einen Stamm ernten, zwei Bäumchen pflanzen - davon profitiert der Waldbestand noch heute..
Der Wald wurde erst sehr spät (1900) von den Lohgerbern und 1860 von den Köhlern befreit..
Damals war der Wald zur Hute und auch mit Zwischenkulturen bewirtschaftet:
Hafer, Waldstaudenroggen, Kartoffeln und Gras und Buchweizen. (Weizen des Waldes)
Die Chroniken berichten davon, wie sehr man nach Arbeit im Wald drängte,
weil das Wenig an Landwirtschaft (Realteilung) nicht zum Leben und nicht zum Sterben langte.
Die Arbeit im Wald war sehr gefährlich, wenn "Hänger" in den Bäumen waren und diese heraus geholt werden mußten -
nur mit einfachstem Werkzeug, ohne
Havester und ohne Kettensägen und ohne Beinschutz und ohne Helm.
Jeder versuchte sich so gut wie es ging mit dem Förster zu stellen,
der neben dem Bürgermeister und dem Lehrer und dem Pfarrer die Honoratioren waren.
So kam es wohl, daß ein Waldarbeiter auf Wunsch des Chefs in die Partei eintrat (1937)
und die Kasse des Ortsvereins führte -
was ihm 1945 als "N aziverbrecher"
ins Internierungslager brachte - dort meldete er sich beim Wald-Arbeitstrupp,
der als besonders zum "Umerziehen" geeignet gewesen sein soll..
Nach einer Geldstrafe wurde dieser Mann dann als "entnazifiziert" entlassen.
Auf den Lohnzettel der Waldleute war eine Null vor dem Komma als Stundenlohn fest eingedruckt..
Der Waldwegebau gehörte zum Berufsbild der Forstmitarbeiter - alles Handarbeit !
Mit Kreuzhacke und Schaufel wurde 30cm ausgeschachtet - immer schön an der Richtschnur entlang.
Dann holten Pferde- und Kuhfuhrwerke Basaltbruch aus
dem Steinbruch,
die Gestücksteine kamen mit der breiten Fläche nach unten in die Wegbefestigung, die Spitze nach oben.
Dann wurde mit kleineren Steinen
aufgefüllt, mit Vorschlaghämmern befestigt.
Zum Schluß kam eine feinere Steinschicht darüber.
Immerhin haben diese Wege alle Fuhrwerke- bis zum heutigen
Tag- gut überstanden !
***
Die Geschichten der Geschichte wiederholen sich, weil die Bücher ähnliche Dinge erzählen..
..und doch unterscheiden sie sich, was das eine oder andere Ding näher beleuchtet.
Am
24.7.
2020 lese ich den Richterspruch gegen einen SS-Wachtmann:
"Befehl befreit sie nicht von Schuld"
Aha, die gleiche Sorte "Mensch" wie seine Vorgesetzten verurteilt den Befehlsempfänger, der mit Sicherheit "exekutiert" worden wäre, hätte er diese Low an Order nicht gehalten!
In der Geschichte wiederholt sich alles.
Dieser Kadavergehorsam ist in jeder Armee zu finden, auch heute noch.
Dem Urteil durch eine Richterin nach - müßte somit jeder Soldat oder Polizist verurteilt werden, wenn er seinen Befehlen gefolgt ist, die niemals angezweifelt werden dürfen vom den Untergebenen!
In diesem Falle war der Wachtmann im KZ "tätig",- sollte hier mit zweierlei Maß gemessen worden sein?
Wenn er sich wissentlich und freiwillig dort zum Dienst gemeldet hat, dan wäre das Urteil richtig, aber sonst nicht:
"Er hatte betont, daß er nicht freiwillig Wachmann wurde. Als Wehrmachtssoldat sei er wegen eines Herzfehlers nicht frontdienstfähig gewesen und in das Lager abkommandiert worden - er war gerade mal 17 Jahre alt.. als er von August 1944 bis April 1945 Wachdienst tat." Der nun 93jährige wurde nach dem Jugendstrafrecht zu 2 Jahren auf Bewährung verurteilt. Da hat der Richter gerade noch mal die Kurve gekriegt - oder?
"Die Kleinen hängte man, die Großen ließ man laufen!"
***
Zurück zu meinen Büchern:
Unweit Oberhausens ist die Gemeinde Winkels, deren Jahrbuch nun vor mir liegt..
Ich bin immer gespannt, was wohl dort vom Leben unserer Urgroßeltern erzählt wird,
was in den anderen Chroniken noch nicht oder nicht so
ausführlich geschrieben wurde..
manches Detail ist zu Tage getreten, das mir unbekannt war.
In der Chronik stellt man fest, daß die mittelhessische Region rheinfränkisch spricht -
mit Abänderungen, aber im Grunde vom Menschenschlag
her eine Art Mittelgürtel gebildet hat.
Fränkisches Mitteldeutsch.
Bevor sich die fränkischen Könige herausnahmen, die Weideflächen oder Almenden der Germanen,
die eher als halbseßhaft angesehen wurden -
einfach zur persönlichen Verfügung aneignete und daraus immer wieder das Recht
seiner und seiner Vasallen Bereicherung ableitete -
war es mit diesem Stück "kulturelle Identität", wie man heute sagen würde, vorbei.
Ich nenne es immer wieder: Diese Landnahmen der Herrscher durch soldatische Gewalt ist bitteres Unrecht gewesen!
Sämtliche Landnahmen dieser Art sind völkerrechtswidrig und diebisch gewesen.
Auf diese Diebereien und Gewaltakte baute sich der Adel auf.
Im 15.Jhd entstand dieses Verslein:
"Kompstu denn auf den Westerwald da ist es Sommer und Winter kalt"
Jacob Grimm beschrieb den Westerwälder als "unbequem, rauh, dürftig".
"materielle Not und soziales Elend" wäre schon seit Urzeiten "Bürgerrecht" gewesen.
Andere sahen den typischen blauen Kittel als Ehrenkleid - so konträr sind die Ansichten.
Die Wesensmerkmale der Leute auf dem Westerwald werden als "freiheitsliebend,
arbeitsam, gastfreundlich und genügsam" beschrieben.
***
Der 1865 gestorbene Dichter J. Hangard:
"Es liegt ein Wald im Westen, genannt der Westerwald
Da sieht man keine Festen, die Zeichen der Gewalt;
Man sieht da kahle Berge und Felsen von Basalt;
Das ist der Wald im Westen, das ist der Westerwald.
Hoch oben auf den Bergen da liegt der Westerwald,
Da brausen wilde Stürme, da ist es rau und kalt,
Horch, wie euch durch die Lüfte sein Lied entgegen schallt!
Drum töne, Lied der Lieder; Du Lied vom Westerwald!
Wo stolz des Mannes Blicke den Fremden treffen kalt,
Wo sich kein Rücken beugt vor Unrecht und Gewalt;
Wo deutsche Kraft und Treue noch wohnt bei Jung und Alt,
Da sind der Freiheit Höhen, da ist der Westerwald!
Wo schmucke Mädchen ziehen, gesund und stark und schlank,
Vom Felde heim zum Dorfe, mit fröhlichem Gesang;
Wo kräft'ge Weiber bauen mit rüst'ger Hand das Feld,
Da wohnen Westerwälder, die einzigen der Welt!
Wo sich die Häuser neigen, gar traulich hin zur Erd'
Wo man mit Stroh bedecket steht Dach und Fach und Herd;
Dort, wo in niedern Hütten die Gastfreundschaft noch weilt;
Da wohnen Westerwälder, dorthin, ihr Freunde, eilt!
Was kümmern uns die Thäler, was großer Städte Pracht?
Wir fröhnen nicht dem Luxus, wir dienen nicht der Pracht,
Wir lieben klares Wasser und atmen Luft so rein,
Sind fröhlich bei Kartoffeln, wo könnt' es besser sein?
Laßt brausen wilde Stürme, Lasst rauh es sein und kalt;
Laßt uns die kahlen Berge, die Felsen von Basalt!
Bleibt tief in euren Tälern, in euern Schluchten all -
Ihr taugt nicht auf die Berge, nicht auf den Westerwald!
Und wenn ich einst sollt wählen in Ländern, groß und klein,
Das schönste aller Mädchen, so dürft's vom Wald nur sein,
Und hab ich es gefunden, so sing' ich, daß es schallt;
Es lebe hoch sein Liebchen, es leb' der Westerwald! "
***
Wie kam es zu dem Erkennngsgruß " Hui Wäller ! " ?
1913 war en Preisausschreiben in Marienberg, bei dem man "echten Moselwein" gewinnen konnte.
Der Gewinner Adolf Weiß dichtete:
"Hui Wäller?" so tönet der Ruf, den in meiner Sehnsucht nach Wein ich schuf.
Das "Hui", das hat mich der Sturmwind gelehrt, wenn er wild über die Tannen fährt,
und Wäller wir ja allemol sind - wir trotzden dem Regen, dem Sturm und dem Wind."
***
Die Chronik vermerkt sinngemäß:
Es beschleicht uns eine Ahnung davon, wenn wir bei dem Anblick der vielen Burgen im Land daran denken müssen,
welcher Fron- Hand und Spanndienst damals aufgezwungen wurde, um diese Denkmäler der Gewaltherrschaft zu bauen.
In der Schule habe ich damals noch "Denkmale" gelernt, nicht Denkmäler..
Ein wenig Rückbesinnung wäre Orientierungshilfe zur Überwindung der Wohlstandsmentalität..
die im Jahr 2022 (Ukrainekrieg nach Corona ab 2020) wieder näher kommt, durch Zwangssparen infolge der Teuerung. Innerhalb von 2 Jahren stiegen viele Preise - besonders Lebensmittel um 50-100% !
Dank des Denkmalschutzes wurden die enormen Verluste, die durch Baulücken der alten Substanz entstanden,
etwas gemildert- so bleibt in Teilen
der alte Orts-Charakter, zumindest im Kern- ein wenig erhalten,
auch wenn inzwischen das Hochdeutsch den Dialekt so gut wie verdrängt zu haben scheint.
Aber es scheint nur so, es entwickeln sich neue Ausprägungen des Dialektes oder des Plattdeutschen,
die schon durch die veränderten Lebensbedingungen kamen, durch
die Auspendler,
die höheren Schulen und durch die Massenmedien, Rundfunk und Fernsehen.
Damals war ein Dorf noch eine geschlossene Einheit, ein Lebensraumbiotop,
aus dem nicht sehr viele Menschen entkamen, da die tägliche Arbeit
eine
-wie auch immer geartete- Freizeit oder gar Urlaub nicht zuließ.
Alte Agrarstrukturen haben sich gewandelt, wenige Landwirte versorgen mit
rationellen Maschinen immer mehr Menschen -
die ihrerseits auf dem Land eben keine Arbeit mehr finden..
nach und nach entschwinden somit auch die
überlieferten dörflichen Sitten.
Nehmen wir meine Familie als Beispiel:
Vater kam aus Frankfurt und sprach -fast- hochdeutsch mit Frankfurter Einschlag, er war ausgebombt
uns kümmerte sich um drei Geschwisterchen und um seine Mutter, die
in einem Nachbardorf untergebracht war.
(Sein Vater - mein Opa - war in russischer Gefangenschaft, mein Opa mütterlicherseits in in Breslau "gefallen" - die kleinen Befehlsempfänger hatten nicht die geringste Chance sich der Willkür von oben zu entziehen - dabei hätten die beiden Männer daheim mehr als genug Arbeit gehabt)
Meine Mutter war einheimisch aus unserem Dorf und sprach nur Platt.
So wurden wir Kinder in einer Mischung aus
beiden Sprachen erzogen.
Ja, es waren zwei Sprachen für uns - das Platt hat damals vielen Kindern in der Schule nur Probleme bereitet !
Ich habe später meine Frau nahe der holl. Grenze gefunden -
so sind unsere eigenen Kinder noch mehr Richtung Hochsprachlichkeit gerückt.
Der fränkische oder frankfurterische Einschlag ist bei allen noch zu hören.
Dieser Zungenschlag hat sich fast überall in der Gegend durchgesetzt.
***
Zurück zu dem Dorf Winkels, das seinen Namen tatsächlich nicht zu Unrecht hat -
es bestand auch nur aus ein paar Häusern..
abseits der
bekannten Fahrwege.
Auf dem Eigenberg oder später "Meienburg" genannte Erhebung mit verwitterter Burg ranken sich die Geschichten
um das habgierige und gewalttätig Rittervolk,
das die Leute ausbeutete.
Diese und auch die Klöster spannen immer wieder neue Dokumente,
mit denen sie sich selbst den Herrschaftsanspruch sicherten.
Als "grausam und herzlos" wurden sie alle betitelt.
Die Bewaldung muß damals sehr spärlich gewesen sein,
(Deshalb stimmen die Gedichte und die Schilderungen von den Höhenblicken heute nicht mehr)
zu viele haben vom Wald genommen - es war wohl ein Segen,
als endlich die modernere Waldbewirtschaftung
kam und später die "nachhaltige" Nutzungsart.
Früher war der Zehnt, heute sind es andere Steuern, die Obrigkeit ist nicht mehr so greifbar,
ist mehr anonymisiert worden - in der Art der
Schlachtung, die damals noch eigenen Hof stattfand,
heute in fernen Fabriken getan wird -fast denaturiert.
Demonstranten sind auf der Strasse, die noch mehr Asylanten wollen,
aber ohne -persönlich- die Kosten dafür tragen zu wollen, lieber anonym allen Bewohnern aufs Auge gedrückt - toll, einanderer zahlt unsere Gutmenschenideologie..
(Durch Unterhalts-Kosten, Folgekosten und mit allen sozialen und gesellschaftlichen Folgen, Überschuldung bis in unsere Enkelgeneration hinein!)
2019:
Der Verlust an Heimat ist allerorten sehr zu spüren, hervorgerufen durch
Wohlverdienende und durch Fremde zu gleichen -unangenehmen- Teilen !
***
Damals war es "der Kalendorfer Zehnt", eine Art fiskalisches Gebiet,
heute sind die Bundesländer diese Einteilungen.
Fürsten haben - nicht nur im Westerwald - den Gemeinden die Flächen abgeluchst
oder abgezwungen und bis heute erhalten sie Zuschüsse zur Sanierung
ihrer Luxusbauten,
diesmal unter dem Deckmäntelchen "Denkmalschutz", desgleichen die Kirchen..
die Demonstrantengruppen, die sich für diese Hilfsgelder
aussprechen oder für Sanierungen dieser ehemaligen Herrschaftssitze,
sollten das aus eigener Tasche zahlen müssen!
Erst als die Bevölkerung wuchs - nach dem 30j. Krieg - mußten Flächen zurückgegeben werden
(freilich nur auf Lehen), damit keine Hungersnot bei den Herren einzog..
..und die "gewöhnlichen" Leute ihrer Abgabenpflicht nachkommen konnten.
Die vielen Kleinbauern, die auch noch durch die Realteilung immer kleinere,
handtuchgroße Flächen hatten, waren auf Heimarbeit angewiesen,
auf Spanndienste, Dung fahren, Holzfällung, urbar machen, Wegebau und Schneeschippen.. die gute alte Zeit !
Der verzauberte Anblick einer alten Burgruine auf Waldeshöhen verklärt,
was heute ganz hoch gehalten wird- und das will weder ich noch die Ortschronik
verderben - aber:
Ein wenig Nachdenken läßt zu ganz anderen Ergebnissen kommen.
Die Chronik meint:
Es war ursprünglich so, daß die Germanen freie Menschen waren, mit gleichen Rechten.
Herrsucht und Geldgier und die Machtgelüste
brachte die Unfreiheit.
(Egal ob durch den Adel oder den Glauben, Herren waren sie alle.)
Hayn: "Der oberste Lehensherr war der Deutsche König,
dann kamen die geistlichen und weltlichen Fürsten, die Grafen und Herren.
Daneben entwickelte sich im Laufe der Zeit ein niederer Adel,
der sich vornehmlich im 13.-16.Jhd so stark vermehrte,
daß fast in jedem kleinen Dorf
eine adlige Familie saß und überall sich Burgen
oder doch wenigstens Burgsitze erhoben"
Das rief irgendwann mal Leute auf den Plan, die man "radikale Literaten" nannte -
einer davon war Georg Büchner aus Goddelau, der 1834 schrieb:
"Im Jahr 1834 siehet es aus, als würde die Bibel Lügen gestraft.
Es sieht aus, als hätte Gott die Bauern und Handwerker am 5ten Tage,
und die Fürsten und Vornehmen am 6ten Tag gemacht, und als hätte der Herr zu diesen gesagt:
Herrschet über alles Getier, das auf Erden kriecht,
und hätte die Bauern und Bürger zum Gewürm gezählt.
Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag.. das Leben der Bauern ein langer Werktag.. "
Aus "Friede den Hütten - Krieg den Palästen":
"Im Großherzogtum Hessen sind 718.373 Einwohner, die geben an den Staat jährlich 6.363.364 Gulden ..
Dies Geld ist der Blutzehnte, der von dem Leib des Volkes genommen wird.
An 700.000 Menschen schwitzen, stöhnen und hungern dafür. ..
Das Gesetz
ist das Eigentum einer unbedeutenden Klasse von Vornehmen und Gelehrten,
die sich durch ihr eigenes Machwerk die Herrschaft zuspricht.. "
Na, das war doch ein starker Tobak!
Damals hatte der Staat sich kaum um Wege oder gar um freie Schulen oder Kläranlagen gekümmert -
die Gelder flossen
sofort in die Säckel der Vorschriften - Macher,
heute sind da schon andere Anforderungen an den Staat, die unser aller Lebensqualität verbessern.
Damals kamen die Leute um sich den Rücken an den Brennöfen der Westerwald-Keramik
zu wärmen und so klönten sie auch über politische Dinge,
"was keinem geschadet hat",
wie Zeitzeugen berichten.
(Vermutlich meinte dieser Kommentator den warmen Rücken, denn Nachrichten und Politik machen krank)
Die Vorboten zur Deutschen Revolution 1848/49 waren schon lange zu spüren.
So kam es wohl, daß ein Meister mit dem Gesellen in der Wirtschaft
mit dem "Kroppedeckel Musik machte" (Topfdeckel) - was die Mädels und dann das ganze Dorf
in diese Kneipe mitfeiern ließ- ganz ohne besondern Grund.
Ob das heute auch noch machbar wäre?
Ich glaube kaum.
Die Tonwaren waren und sind noch immer sehr bekannt - mit Fayence-Malereien, Glasuren im Kunsthandwerk.
Zuerst wurde der Ton gestochen, dazu mußte erst einmal der Erdboden oder Mutterboden weg,
gerodet sein, dann wurde dieser Ton nach Hause geschleppt,
gemahlen, damit keine qualitätsmindernden Steinchen blieben,
dann wurde mit Wasser gemischt und geformt, getrocknet und gebrannt, bemalt
und nochmal mit
Salzglasur gebrannt..
so entstanden Schmuck und ganz besonders harte Gebrauchsgegenstände, die in jedem Haushalt zu finden waren.
Bei uns stehen diese
Steinguttöpfe noch überall herum -
mal als Zierde, mal im täglichen Bedarf.
Die alte Chronik erzählt von den 24 Bürgern des Dorfes (Winkels) aus dem Jahr 1566,
welche man in "Hörpel, Winkelser Chronik" Seite 3 finden kann.
Namentlich aufgeführt, der Wert der Gebäude (von 4-30 Gulden),
Wiesen von 5 bis 105 Gulden, sogar den Heu-Ertrag von 1/2 bis 3 einhalb Wagen,
vom Land in 1 bis 3 einhalb Tagewerke, die Werte von 25 bis 150 Gulden,
das Gesamtvermögen der Leute, von 35 bis 287 Gulden.
Ein Eintrag war: Kleinhenn, ein arm blind Mann.
(Ohne jedes Vermögen)
Beim Streit um den Wald Johannisberg und Kahlenberger Forst dauerte hundert Jahre:
Zum Schluß sagte man "die Winkelser haben so wenig Wald,
daß sie sich keinen eigenen Kuckuck halten können.."
Priester = griechisch Presbyter, der Ältere
Bischof = griechisch, Aufseher.
Die Franken sollen sich aus Sugambrer, Ripuarier und Chatten zusammengesetzt haben,
was die Föderation mit den Römern leichter gemacht haben soll - mit Chatten bestimmt nicht,
da irrt die Chronik bestimmt!
Vor 1817 hatte Winkels keine Schule und keinen Unterrichtsraum.
Die Kinder gingen nach Mengerskirchen, zur heutigen Kerngemeinde.
Dort wurde Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht.
Der Unterricht wurde von Tagelöhner, Handwerker oder Geistlichen gestaltet.
Von Allerheiligen bis Ostern wurde unterrichtet, im Sommer halfen die Kinder auf dem Feld mit.
Bei starken Schneefällen war den Kleinen der Marsch nach Mengerskirchen nicht zuzumuten,
da gab ein eigens eingestellter
Winterlehrer, der zusammen mit dem Kuhhirten saisonal eingestellt wurde.
Dieser mußte ortsansässig und "ein wenig lesen, schreiben und rechnen können"..
***
Der Boden in Winkels und Umgebung war karg und mager,
die klimatischen Bedingungen nicht gerade rosig, Kartoffeln und auch das Kraut wuchsen
dementsprechend klein.
So mußte jeder mitarbeiten, manchmal mit mehreren "Jobs", wie z.T. heute auch schon wieder.
Damals aber aus fundamentalen Gründen der Ernährung und der Kleidung, für das Einfachste.
Heute mehr für den Urlaub und den Zweitwagen, Vereine etc.
So war ein wenig Landwirtschaft, ein wenig Viehhaltung, ein wenig Gewerk üblich.
Ob das Schuster oder Weber oder Tischlerarbeiten waren, ist nicht so sehr die Sache.
Mangels geeigneter Räume für den 2.Job fand dieser in einem der Zimmer des Hauses statt.
(Wie in den 1950/60iger Jahren, wo viele Frauen Nebenerwerbsarbeiten machen;
In der Küchenecke.
Strickteile, Knöpfe, Glaslinsen polieren oder wer weiß was damals alles
von Firmen vergeben wurden,
die anlieferten und abholten. Bezahlt wurde nach Gros und Dutzend.)
Von Hilfsgeräten konnte der Schuster damals nur träumen,
die einfache Lampe wurde bei jedem Arbeitsschritt mit geräumt..
Zudem war auch noch das Leder knapp und nur mit viel Glück zu beziehen,
wenn der ambulante Händler nicht durch den Ort kam.
Es gab keine heutige Unterhaltung nach Radio- und Fernsehart,
keine Veranstaltungen, auf denen Zerstreuung geboten wurde.
Die Bewohner der Region hätten sich diese Unterhaltung auch kaum leisten können.
So blieb die Spinnstube und die Gastwirtschaft, wo ab und an
aufgespielt wurde.
Damals war noch der ganze Ort dabei, - die Alten schauten zu und dachten an damals, als sie sich kennenlernten.
Ist heute das Lebensalter bei 80 Jahren, war es früher deutlich weniger, vielleicht 65, evtl. 68?
Noch in meiner Kindheit, in den 1950iger Jahren,
war die uralte Frau neben der Gemeinde gerade mal um die 85 Jahre alt- eine richtige Seltenheit.
Heute ist dieses Alter ganz normal, ja viele werden sogar schon bis 100 Jahre alt.
2023 sterben mit über 90 die letzten Leute weg
Davon geraten aber immer mehr in geistige Armut, weil wohl der Mensch dafür
doch nicht vorgesehen ist;
die ärztl. Versorgung verhilft manchmal nur zu längerem Leiden..
Früher starb man an "gebrochenem Herzen", heute kommt der Notarzt und setzt einen Katheder
oder verweist ins Krankenhaus für eine Herzklappe..
Früher starb man an der Gelbsucht oder an Lungenentzündung, am Wundbrand, Thyphus,
Ruhr und anderen Krankheiten.
Alte Rezepte
Die alten Hausnamen (habe ich schon einmal angeschnitten) haben z.T. bis heute Bestand.
Irgenwann lebte mal ein Bäcker, Schmied, ein Langer oder Dürrer,
ein Schultheiß oder jemand mit lustigerem Namen in dem Haus - alle haben diesen Haus - Namen genannt,
noch viele Generationen später sagte man:
Geh mal zu Murzes..
In Treisberg / Taunus hat man an den Häusern kleine Tafeln mit der Hausgeschichte und -
eben diesen Hausnamen - angebracht, die es zu lesen lohnt.
Eigentlich müßte unser Dialekt " Lahnfränkisch " genannt werden, wären da nicht so viele Unterdialekte !
So spricht praktisch jeder Ort ein
wenig bis total anders..
" Rheinfränkisch " ist im westlichen Westerwald die Regel, mit seltsamem Singsang in der Stimme.
Wer sich näher damit befassen möchte, dem wird das Buch
"Hessisch, wie es nicht im Woerterbuch steht" von Gerda Witte empfohlen.
Ein Beispiel von Ludwig Rühle:
" Vum Moilern.
Gieh, san mr mol mei Maadche,
Host dau maich keitche gern?
Aich kaafe dr aach e Klaadche,
Dau musst mei Weibsminsch wern!
Gieh, geb mr doch e Moilche!
Och, sei doch net su schro!
Komm bei maich off mei Stoiblche,
Daa häls aich daich e mo!
Saei moilern un saei schmatze.
Kaa bische werd gerouht,
Sai lecke wäi de Katze:
Harrjäsess'che wäi gout!"
Ich finde, daraus kann man die Eigenart ganz gut erfassen.
Die Chronik schimpft richtig gehend über die Zwangsvereinnahme durch die Großgemeinde Mengerskirchen
und daß das Ortsschild von Winkels
"Mengerskirchen- Winkels" nennt.
Historische oder altgewachsene, jahrhundertealte Orte einfach zu entmündigen, gefällt den Verfassern der Chronik nicht.
Es wird angeraten, zuerst den alten Ortsnamen zu schreiben und erst hinterher
"Ortsbezirk der Gemeinde Mengerskirchen",
niemals "Mengerskirchen, OT Winkels" !
Ich sehe das ebenso, diese Zusammenlegungen in der Art der Verwaltungsvergrößerung ist ein Irrweg,
zumal hier auf dem Land keine räumliche Nähe zur
"Kerngemeinde"
besteht und immer einige Kilometer gefahren werden müssen.
Die Beispiele aus Berlin oder Frankfurt,
wo ehemalig selbständige Orte einfach als Stadtteile eingefügt werden konnten,
greifen auf dem flachen Land nicht.
Die Kuh käme leichter vom Eis, wenn die Verwaltungen nicht so von oben herab regieren würden -
es ist nun aber so, daß mit der Zahl der Einwohner die
Menge und die Höhe
der Dienst-Posten der "Kommune" zunimmt und mit der Bildung auch die Einbildung !
Ein wenig hat der kleine Aufruhr bewirkt - nun steht der Dorfname zuerst,
dann folgt auf dem Ortschild der Name der Großgemeinde.. (Jahrzehnte später)
***
Hadamar wird die Grundlage für meine Auslesungen sein, die anschließend folgen..
Die Hexenverfolgung zwischen dem 16. - 18.Jhd war ein trauriges Kapitel,
das nur noch von der "Vernichtung unwerten Lebens" in der NSZeit getoppt wurde,
wo zehntausende in den Öfen verschwanden.
Behinderte aller Art, besonders "Mischlinge" und Nachkommen von Juden, wohl auch ein paar Leute,
die den Mund aufgemacht haben?
Diese traurige Zeit, wo extra Mitarbeiter aus dem fernen Berlin ihre grausige Arbeit in Hadamar versahen,
darf nie wieder kommen.
Und was ist passiert- wieder ist Berlin die Hauptstadt Deutschlands geworden,
nach allen Kriegen und Grausamkeiten, die von dieser Stadt ausgingen.
Hier wäre ein historisches Signal mit Bonn als Bundeshauptstadt ein deutliches Zeichen gewesen, besser noch -nach dieser Wiedervereinigung - Hannover.
Wie auch immer, die "Irrenanstalt" Hadamars ist ein
weiteres Kapitel, das der Durchleuchtung bedarf und -
sehr guter Nerven, daß man das aushält.
Ab 1941 wurde auf oberste Anordnung auf die Angabe von
Gründen "verzichtet", wenn jemand "eingewiesen" werden sollte.
Tragisch ist besonders, daß auch die Kirchen zumindest still gehalten haben !
Diese kl. Stadt besteht nicht nur aus diesen Anstalten!
Als das Limburger Becken noch ein See war, kamen Leute aus allen Ecken an den Herzberg und riefen:
"Ha, da ist das Meer" Hadamer..
(Platt)
So kam -lt. Sage- der Name Hadamar.
Die Franken teilten ihren Bereich in Gaue ein, wo je ein Graf eingesetzt wurde.
Ein Statthalter des Königs.
Um die Lahn herum, mit Limburg als Mittelpunkt und Gerichtsbarkeit und dem Thing.
Im Jahr 832 der überlieferungsarmen Zeit wird nur wenig
Schriftliches hinterlassen.
Hatimer nannte man die Stadt Hadamar.
Lehen wurden vergeben und mit anderen Gebietsherren getauscht, wie es gerade paßte.
Manches ist in karolingischer Minuskelschrift hinterlassen, was es an Verträgen gab.
Das Kloster Eberbach gründete 1190 landwirtschaftliche Reformhöfe in Hadamar,
die grauen Mönche -Benediktiner- standen
für Fortschritt und Innovation in allem, was Landbau anging
und sie halfen auch bereitwillig jedem, der etwas lernen wollte,
wie die Analen berichten.
Grangien nannten sie die größeren Musterhöfe, die neben ihrer eigentlichen Missions-
und Glaubenstätigkeit betrieben wurden.
Es wird von einem unvorstellbaren Entwicklungschub und Segen berichtet, den diese Kloster-Leute brachten.
Für ihr Seelenheil schenkten viele Leute ihren Besitz als Erbe an die Mönche,
die Nachkommen der Verstorbenen
versuchten es diesen wieder abzujagen,
wie in vielen Gerichtsakten hinterlassen ist.
In der Zeit des Interregiums gab es Gegenkönige, der Kaiser weilte auf Sizilien, -
eine schlechte Zeit für das Recht, die Mächtigen versuchten
noch grober als heute sich auf Kosten der Schwächeren zu bereichern.
Das Faustrecht regierte. (Das später durch einengende "Gesetze" und willfähigen Vasallen durchgesetzt wurde)
Eine unritterliche Zeit der Ritter begann.
Stadtmauer und Schloß entstanden wohl 1320-1324, als die Grafen ausstarben,
die man Herrschaft nannte, wohnten weiterhin die Keller, Amtmänner
und
Schreiber in diesen Mauern und regierten einfach weiter, in der verwaisten Grafschaft.
Die Abgaben wurden einfach weiter entrichtet an obige und an viele
Kleinadlige. (Nichtsnutze)
Die geräumige Burg war beliebtes Etappenziel reisender Feudalen und ihrer Frauen,
aber auch Boten und Transporteure stiegen hier ab.
Das Gemäuer war immer in Ordnung gehalten worden, die Wirtschaft in Schuß,
so daß man hier gerne verweilte.
Man kann sich gut vorstellen, wie es ausgeschaut haben muß,
wenn der Landgraf von Hessen mit 67 Pferden und seinem Gefolge ankam..
Die ganze obeneren Zehntausend wußten zu leben und das zeigten sie auch - nicht nur die Fürsten hatten Geld.
Das brachte der Stadt und seinen Bewohnern Einkommen, den Handwerkern Arbeit,
viele besserten ihre Renten durch den freiwilligen Wehrdienst auf.
Wenn Mauer- und Instandsetzungsarbeiten am Schloß und den Liegenschaften stattfanden,
wurden die Einwohner herangezogen, die in dieser Zeit Essen und
Trinken bekamen.
Zur Erweiterung der Schloßanlage wurden viele Grundstücke abgekauft,
so manches schöne Bürgerhaus soll damals verschwunden sein.
Der Grund?
Die Herren wollten Abstand zu den Bürgern,
falls die Pest oder Colera etc. ausbrechen sollte,
wie schon mehrfach zuvor.
In den (WKII) Kriegszeiten war das Schloß Lazarett für Aussätzige - wie sich die Zeiten ändern!
Später beherberte das Schloß div. Schulen.
Immer
aber auch die Verwaltung der Stadt.
Die Zeit der Völkermorde und der Kriege suchte auch Hadamar heim, wie alle beschriebenen Orte zuvor.
Herumschweifende Soldadeska ließ der Graf damals mit einer Bewaffnungs-
und Wehrpflicht aller Männer bekämpfen,
die mit allem um sich schlagen mußten,
was sie hatten - nur so war der Schutz der Stadt möglich.
Die Fürsten Hadamars sollen sich um die sogenannten "Hausarmen" gekümmert haben,
aus christlichem Mitleid, sie förderten Mittellose, Lehrlinge,
Studenten und junge Lehrer oder Geistliche.
Im 18. Jhd wurden die Menschen in Mitteleuropa reinlicher,
verständiger und vernünftiger, wie die Chronik berichtet.
Moderne Krankenanstalten wurden gebaut um die grausigen Epidemien zu bekämpfen.
Bis dahin glaubte man Böses mit gleichen bekämpfen zu müssen, gegen das man keine Mittel hatte.
So entstanden Gutleut - und Siechenhäuser, Daubhäuser und ähnliches -
so ist wohl die Hadamarer Irrenanstalt, heute Psychiatrische Klink - entstanden.
An diesen Siechenhäusern hingen Kästen, in die Spenden geworfen werden konnten.
Die Insassen waren gesondert gekleidet und mußten mit einer Klapper
rappeln, damit man sie erkennt.
So dachte man, können Ansteckungen vermieden werden.
Die Mönche studierten die Heilkunst der Antike und versuchten zu helfen.
Von 25-75% ging die Bevölkerung durch die Pest zurück.
Zeitweise beschuldigte man die Juden, daß überall Tausende starben.
Dabei waren die sanitären Verhältnisse sehr mangelhaft und unsauber, die
Seuchen kamen nicht von ungefähr.
1598/99 und 1613/14 war die Pest, 1615 die rote Ruhr, 1622 Blattern, 1625 wieder Pest,
1627 wieder die Blattern, 1632
fast vier Jahre die Pest.
So wurde irgendwann mal sogar aufgegeben, im Totenbuch einzutragen..
Die alten Germanen hätten das sogleich auf die städischen Lebensumstände geschoben - und ..
recht damit gehabt.
In Hadamr bildete sich eine Art Hausgemeinschaft der Straßen heraus,
wo jeder half, wo er konnte, wenn es den Nachbarn schlecht ging -
ähnlich wie
man es heute noch in Schrebergärten erleben kann.
"Zu Gottes höchster Ehr, sämptlicher Nachbarn gegeneinander tragenden Lieb und Einigkeit,
zur Handhabung guter Ordnung für Gesunde, Kranke und erweisende Ehr
und Diensten den Absterbenden,
bei Leid und Begräbnissen für Einwohner und Fremde", wie es damals hieß.
Trunkenheit wurde hart bestraft im Hadamarischen, jeder,
der erwischt wurde, kam ins Loch und wurde mit einer Tracht Prügel entlassen.
Nachbarn sollten aufmerksam sein und den Trunkenbold ermahnen.
Die Leute sollten auf sich selbst aufpassen, damit die Obrigkeit nicht beunruhigt würde..
Hilflose und Kranke sollten dem Pfarrer gemeldet werden,
damit dieser den für die Straße zuständigen Helfer schicken kann.
Die Nachbarschaftsordnung bestimmte, daß jederzeit zwei Fackeln bereit gehalten wurden,
mit denen zwei schwarz gekleidete Bewohner den Pfarrer und die Helfer zur letzten Ölung holen
konnten.
So war der Vorläufer der späteren Bürgerordnung,
die wohl notwendig war um die Wirrköpfe einigermaßen im Zaum zu halten,
die immer wieder auftauchen
und Zirkus veranstalten - bis heute,
wo man solche Gestalten "toxisch" benennt.
Die Frage nach dem guten Trinkwasser wurde durch die der chaotischen Abwassersysteme arg tangiert,
erst als diese neu geordnet und Rohre verlegt wurden,
kamen wohl neue Fernleitungen aus den umliegenen Quellen in die Stadt.
Weiches Wasser aus bestimmten Quellen nahm man bevorzugt für das Kochen von Hülsenfrüchten..
Erst 1986 wurde die Hochdruckleitung und das Pumpwerk und der Hochbehälter gebaut,
bei der Einweihung hatten alle ihre Spaß mit den Hydranten..
Doch nun weiter mit der Ortschronik.
Es läßt sich nicht immer vermeiden, daß von Kriegen und Obrigkeiten gesprochen wird-
so sind diese Dinge eben auch schicksalshaft für kleine Leute,
für Menschen wie du und ich, geneigter Leser, liebe Leserin !
Der Bader und Barbier war früher nicht nur für das Haareschneiden und für den Bart da,
sondern zog auch gleich die Zähne, wenn diese schmerzten,
er verband Wunden und half sogar bei Beinbrüchen.
Prüfungen und der Zusammenschluß zu Zünften kam erst viel später.
Man berichtet, die Bader
hätten sogar Salben gemacht, wie später die Apotheker.
Es gab Leute, die Krankheiten "besprachen", was man heute wohl als psychosomatische Heilung bezeichnet
(Ich bin kein Mediziner).
Priester bekämpften diese Dinge gerne - auch sie beanspruchten diese Sparte der Heilkunst !
Durch diese heiligen Denunzianten, die zuweilen auch Machthaber waren, kam manche Hebamme in Erklärungsnöte.
Damals wurde gerne gefeiert, noch lieber als heute -
es gab keine Massenmedien und so war jede Abwechslung hochwillkommen.
Man schmückte sich heraus, tat sein bestes Gewand an.
Tanzen hatte einen sehr viel höheren Stellenwert- wäre ich gemein,
käme mir
der Gedanke an ein frühes "Petting" in die Gedanken ;) - naja,
immerhin durfte oder mußte man sich anfassen, was sonst nicht der Fall war.
So manche Dorflinde war Schauplatz der Unterhaltung, des Gesangs und des Kennenlernens.
Streiflicher gehen quer durch die Zeiten - so liest man von der Seeblockade
der Feindmächte gegen das Deutsche Reich,
das die Lebensmittel sehr knapp werden ließ.
Brotkarten wurden eingeführt, Glocken eingeschmolzen.
Alle Schweine geschlachtet, die ab 60kg Lebendgewicht hatten.
Ab dem April 1915 gab es kein Öl mehr für die Haushalte,
Kaffee wurde beschlagnahmt, Metalle mußten abgeliefert werden.
Aus Berlin kamen Ferienkinder
in die hessische Region. Bezugscheine folgten.
Der Kohlrübenwinter kam 1916/17 - weil alle Kartoffeln in den Kellern erfroren waren.
Kohlen waren knapp.
Lehrer und Schüler sammelten Wildgemüse, Brenn-Nesseln, Bienensaug, Sauerampfer, guter Heinrich,
Huflatttich, Geißfuß / Giersch, Löwenzahn,
Sumpfdotterblumen ein.
Aus den Blättern der Erd- und Him- und Brombeeren wurde Tee gemacht.
Knochen, Lumpen und Papier wurde gezielt gesammelt.
Inflation oder Geldentwertung.
Gegen so viele (28) Staaten Krieg zu führen,
war wohl selbst unserem starken Land zuviel.
Die Germanenbekehrung war eine Umpolung des alten Aberglaubens,
der noch immer in den Menschen steckt und wohl nie auszurotten ist.
In Volksbräuchen, Sagen und Märchen leben sie fort, die alten Götter.
Schlemmer und Fresser bei den Klerikern waren damals schon keine Ausnahmen, wie ich immer wieder lesen kann.
Heidnische Märchen, wo ein Wolf ein Kirchenbuch gestohlen und wieder gebracht haben soll-
ergänzen nach meiner Meinung nur die christlichen Märchen,
die allen aufgezwungen worden sind.
Als die Reformation ins Land zog, brachte man geschwind die alten Marien-Götzenbilder in Sicherheit -
Christus mit ausgebreiteten Flügeln, auf dem
die Gestalten der fürstlichen Familie hockten,
Maria mit wallendem Haar, das Zepter als Symbol ihrer Macht in der Hand..
die Pfarrer wurden
ersetzt durch die der anderen Fakulät- die Schlaufüchse versuchten nun,
sich von den Kirchenabgaben zu lösen und zu behaupten, der Rückkauf wäre längst
schon abgetan.
Andere mischten noch mehr Dreck zwischen das abzuliefernde Getreide..
Prediger waren knapp und wurden von überall her geholt,
um den "päpstlichen Sauerteig" wegzufegen.
Die Kirchenschuldner haben sich sehr bitten lassen und so mußten die Kleriker wie Bettelmönche
zigmal zu den
gleichen Häusern pilgern, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
1632 floh der Fürst nach Holland, die wohlhabenderen Bürger und erst recht die Priester
- nach Limburg oder Diez - die Pest war der Grund, die
Mitbürger im Stich zu lassen.
1637 waren sie alle wieder da, die wichtigen Leute und ließen 4 x im Jahr die Kirchengesetze
von der Kanzel predigen.
Wer zum Widerstand aufrief, kam in den Turm.
Strenge Ruheordnung an Sonn- und Feiertagen, wir wir heute noch in Resten genießen dürfen.
Immerhin fiel weg, daß die Gläubigen sich der heiligen Sakramente anzuschließen hatten.
Durch die Glaubenszweifel des Fürsten konnte man -wohl auf
dessen Anordnung dem Pfarrer zu bestimmten Zeiten Fragen stellen,
um nicht die Ausrede der Unwissenheit ob seiner Pflichten vortäuschen zu können.
Sendboten achteten auf die strikte Einhaltung der Kirchenbesuche
und auch des sonntagnachmittäglichen Kinderbelehrung,
die wohl eine Art Konfirmantenstunde war.
Die Strafordnung sah vor: 1/2 Pfund Wachs oder 1/2 Gulden bei Messe-Versäumnis.
Predigt versäumen: 1 Pfund Wachs.
Während des Gottesdienstes im Wirtshaus zechen:
6 Albus oder 7 Petermännchen, 2 Heller - der Wirt zahlte zusätzlich, 1 Gulden..
Während der Messe hausieren, verkaufen oder ähnliches: 6 Albus, Handarbeiten oder 2 Pfund Wachs.
Christenlehre versäumt: 1 Pfund Wachs Strafe.
Zu spät zur Messe kommen oder zu früh wieder gehen: 1 Albus.
Während der Messe sprechen: 4 Albus.
Mach mich krumm, daß ich in den Himmel kumm..
Bewohner, die keine Vollbürger waren, mußten für jede Tochter Schulgebühren zahlen -
aber diese einzutreiben, muß es doch einiger
Überredungskünste bedurft haben.
Zwei Schwestern gestalteten eine Schule für Mädchen, von welcher die Chronik berichtet.
Dem Ordo militiae Jesu Christi (Miliz Jesu Christi) angehörend, waren sie immer am betteln..
1746 waren deren Einkommen wieder einmal großen Schwankungen unterworfen,
dann fiel auch noch die Ernte sehr schlecht aus.
Die Zehntfrucht ist wohl ganz ausgefallen, dazu gab es Einquartierungen von Soldaten -
es kamen arme Bewohner an deren Klostertür, die auch
noch etwas haben wollten.
Die Schwestern nähten und haben andere Einkünfte und ein paar Gönner gehabt,
um das alles schultern zu können.
Geeignete Helfer waren auch schlecht zu finden - die gute alte Zeit !
Höflinge haben ihre Berichte an den Fürsten -immer schon- gerne so angefertigt,
wie sie gern gelesen wurden.
So verhielt es sich auch mit den häufig auftretenden "Stigmata" und anderer seltsamer Dinge -
eine zweite Meinung einzuholen war
den meisten damals zu gefährlich vor dem
"leicht schwankenden und blödsinnigem Volke"..
Die Hadamarer Dominikanerinnen und die Franziskaner waren die letzten "Nachzügler der Säkularisation",
weil man fürchtete, die
Pensionslasten wären draußen teuerer, als in den Klöstern.
"daß auf dem Aufsatz des Altares zwischen die Säulen die zwei heiligen Apostel Peter und Paul so groß,
wie die Proportion es leiden will,
auf beiden Seiten die Türen des Coeritos mit Zierrat und Sprengwerk,
zwei stehende Engel mit dem Rauchfaß in der Hand, auf dem Tabernakel das
stehende Jesuskind
mit der Weltkugel in der Hand, über dem Altarblatt zwei fliegende Engel,
die eine königliche Krone mit Lilienzweigen halten.
Auf dem zweiten Absatz zwei sitzende Engel mit Palmenzweigen in den Händen zeigen mit dem Finger auf Maria
und die heiligen Jungfrauen Katharina und Caecilia
so groß wie möglich.
Der oberste Aufsatz zeigt Gott Vater in Wolken mit knieenden Engeln.."
Uff- was für ein Unfug ich habe immer das Gefühl, daß nach solchen -belegten- Texten die Brillengläser verschmieren..
Der Hirschberg oder Hirtzenberg wurde später auch Herzenberg genannt,
weil in der Kapelle tatsächlich die Herzen von einigen Herrschaften bestattet
worden sind..
"Religiöse Unterweisung" nahm man als Basis für schulische Übungen im Lesen und Schreiben,
vom Fürsten 1582 verordnet.
Sonntags in Reih und Glied in die Kirche, wo die "Standespersonen" die Kinder
öffentlich und laut die Lehren des Heidelberger Katechismus abfragten..
"damit alt und jung um so besser die heilige Schrift und auf dem Weg der Seligkeit geführt werden mögen".
In den Familien sollten Eltern und Kinder abends und morgens und am Tisch Psalmen und Gebete sprechen lernen,
zum guten Beispiel für die Nachbarn..
(Aber auch Spielstunden seien nicht zu vergessen)
Als dann 1941 der "totale Krieg" befohlen war, mußten halbe Kinder ausrücken,
kleinere Feldarbeit machen, mithelfen Gräben auszuheben - es
gingen auch Militärpfarrer mit um die lieben Engelein zu predigen.
Genug davon.
Das Limburger Talbecken war fruchtbar, mit guten Lehm-Schwemm-Böden, eine wahre Kornkammer,
in welcher sogar Wein wuchs, bevor diese Flächen zu
Obstgärten umgewandelt worden waren.
Bis Ende des 18.Jhds wurde dort Tabak angebaut- was wohl für die ganze Gegend ausreichte.
Wie die Häuser, so hatten damals auch die Äcker keine Katasterzahlen, sondern Namensbezeichnungen.
"Elb" ist germanisch und meint "helles, weißes Wasser".
"Herzel" steht für Elstern.
"Lei" ist ein altes deutsches Wort für Felsen, Abhang.
"Simetze oder Simele" gleich Binsen.
Die Franziskaner haben bis wohl 1816 den letzten Weinberg in der Gegend von Hadamar betrieben.
Klimatische Veränderungen werden wohl
die Ursache gewesen sein, das aufzugeben.
Der Leser und die Leserin wird wohl schon gemerkt haben, daß sich zuweilen ein paar Dinge wiederholen.
Das läßt sich bei der Vielzahl der Chroniken
und Erzählungen nicht vermeiden - ich bitte um Nachsicht - und hoffe, daß dieses Auf und Ab in den Zeiten nicht so langweilig ist, wie eine tabellarische Erzählung.
"In god we trust" wollte ein lokaler US-Sheriff in den Teppich seines Amtszimmers gewebt haben -
leider vertat sich der Hersteller und lieferte:
"In dog we trust".. der Ordnungshüter versteigerte das gute Stück und erzielte gutes Geld dafür:
10.000 Dollar, abzüglich die 500 Dollar für den Warenwert, der Rest ging ans örtliche Hundeheim..
Weil seit der zweiten Hälfte des 19.Jhds Öle billig eingeführt wurden und ein veränderter Gebrauch kam,
starben unsere Ölmühlen.
Es wurde Raps, Rüben, Mohn, Senf, Sonnenblumen, Walnuss, Bucheckern damals zu Ölen gemahlen.
Raps wurde nach und nach -neben Butter und Schmalz- zum wichtigsten Fettspender,
so wichtig für die Ernährung wie Roggen.
Nun wurde nicht mehr die Öllampe gefüttern, sondern Margarine gemacht.
Walkmühlen taten eine Zerfilzung von Wolle mit gegenläufigen Walzen,
unterstützt mit Seifenwasser und fetten Ton, auch Walkerde genannt,
wurde der Stoff immer fester und haltbarer.
Die Lohmühle mahlte Fichten - und Eichenrinde zur Lohe gepresst - der Saft wurde zum Leder gärben gebraucht.
Im 17.Jhd holten Bauern die unterirdische Holzkohle im Wald - terziäre Braunkohle war lange Heizmaterial,
das die sehr ausgedünnten Wälder
ein wenig entlastete.
So mancher Herd wurde noch bis 1805 damit betrieben - bis in unsere Zeit kann man Briketts kaufen,
die aus Steinkohlestaub und
eben solcher Braunkohle gepresst werden.
1600 wurden folgende Handwerker genannt:
Gerber, Kessler, Leineweber, Maurer, Schmiede, Schneider, Schreiner, Schuhmacher, Weißbinder, Wollweber,
Krämer für Kurzwaren, Tuche, Gewürze etc. , Rotgerber, Bäcker, Bierbrauer, Schlosser, Glaser,
Dreher, Faßbender, Nagelschmiede, Wagner, Leiendecker,
Strohdecker, Häfner,
Strumpfweber, Strumpfstricker, Metzger, Sattler, Müller, Küfer, Buchbinder, Weinzapfer und Wirte.
Später kamen dann Anstreicher, Bauunternehmer, Bonbonkocher, Buchdrucker, Drechsler, Fahrradmechaniker,
Former, Friseure,
Gärtner, Heizer, Köche, Korbmacher Lebküchler, Monteure,
Putzmacher, Sattler und Tapezierer, Schleifer, Schlosser, Schneider, Schornsteinfeger,
Steinhauer,
Stukkateure, Verputzer, Uhrmacher und Ziegler dazu.
Die Vielzahl der Berufe hat sich ganz enorm vergrößert, ein paar Berufe sind ausgestorben.
Ein wichtiges Kapitel waren die Märkte und Marktrechte.
Wochen- Obst- und Gemüse,- Wurst,- Landwirtschaftsmärkte in zig Ausprägungen,
die bis zum heutigen Tag frohe Urständ feiern.
Immer gut besucht -
egal was die Sachen kosten !
(Rationale Gründe werden wohl eher keine Rolle dabei spielen,
zumal man alle Sachen im Supermarkt oder Internet viel billiger beziehen kann..)
Wichtig ist an den Märkten, daß die Stadtmütter und Stadtväter heftige Einnahmen dadurch erzielen können;
die Leute wollen unterhalten, wollen
bespaßt werden..
Früher war der Markt noch wichtig oder existenziell, weil es kaum Läden gab,
in welchen die Kunden etwas hätten erstehen konnten.
Aber auch der Handel ins Ausland (benachbarte Kleinstaaten des Reiches zählten dazu) wurde dort abgewickelt.
Es gab auch keine Banken oder Sparkassen - der Geldhandel
spielte sich ebenso auf dem Markt ab.
Es wurde getanzt, gelacht, sich vergnügt - daraus entstanden, wie nebenbei,
auch die Kirmes, die Kirchweih mit ihren
Vergnügungen und Leckereien.
Die niederdeutsche Kaufmannsgesellschaft Deutsche Hanse hatte Ableger bis nach Süddeutschland hinein.
Es gab für jede Sparte "Hänse", -
z.B. die Weinhanse.
Hänsemeister nahmen Interessenten in das Hänsebuch auf.
Zeugen und das künftige Hanse-Mitglied zahlten bei der Einschreibung.
Der Fürst kassierte immer - so oder so - aus Handel und Wandel.
Damals noch ganz ohne Gegenleistungen, nicht mit den heutigen Steuern vergleichbar, mit denen sehr viele öffentliche Obliegenheiten bezahlt werden; vom Unterhalt der Straßen bis Schulen, gefährliche Kriegslasten, Entwicklungshilfen, Flüchtlinge, Repräsentationskram etc.
Die Hälfte der Abgabe kam der Stadt, die andere Hälfte dem Grafen zugute, dem alles Gut, Vieh und Menschen "gehörte".
Die Hänselmeister paßten gut auf, dass niemand zu Unrecht "gehänselt" wurde.
Börries Freiherr von Münchhausen
wurde in der Chronik
mit seinem Gedicht "Die Glocke von Hadamar" abgedruckt.
Von dem ich -nach der Recherche bei Wiki- absehen möchte,
weil der Dichter zu arg durch
seine Gesinnung oder Zugeständnis zur NSZ eit kontaminiert ist.
(Das Gedicht selbst war ziemlich gut)
Deshalb ist man gut beraten, sich erst einmal im Web schlau zu machen ..
Der Skandalbischof von Limburg, der für riesige Verschwendung oder Prunksucht bekannt war,
soll nun eine Stelle im Vatikan bekommen
- na denn werden
wohl (hoffentlich) noch mehr Mitglieder schwinden und nur noch wenige bleiben,
die man dann getrost als "gläubige Schafe" ansehen kann.
***
Die Chronik Altenkirchens bei Braunfels (es gibt einige andere Orte mit gleichem Namen) wird der nächste Wälzer werden, der durchforstet gehört..
Am 31.Mrz1933 hatten die Schüler unterrichtsfrei,
um den - wörtlich - unglaublich tiefen Eindruck der Eröffnungsfeier
des Deutschen Reichstags im Radio
erleben zu können, wie die Chronik schreibt.
Ein neues Medium übt freilich eine hohe Faszination aus, das wußten Politiker schon immer.
Damals wurde damit auch gelenkt - was sonst, wo
das heute ebenso - aber eher durch Auslassung und Selektion der "Berichterstattung" der Fall ist.
(Wenn auch nicht mehr so plump wie früher)
Lt. einem Artikel der Tageszeitung wurde anläßlich eines gemeinsamen Abendmarsches
des -fast- ganzen Ortes eine Fahne der S PD verbrannt
und das Wessellied gesungen,
das die Allierten später verboten haben, das wohl noch heute verboten ist, lt. Wiki. (Der Text der amerikanischen Hymne ist allerdings noch viel doller)
Glockengeläut, Lautsprecher und Fähnchen in den Gassen und Schulklassen,
die Parteigruppe bildete sofort Aufmärsche und richtige Festzüge.
Abends wurde die Rede des neuen Fürsten gehört, von dem noch keiner ahnte,
welchen Despoten man sich eingefangen hatte.
Lehrer waren wohl
alle Parteigenossen und sprachen plötzlich über Sonnwendfeiern
und anderen "Quellen der Kraft für das deutsche Volk".
Bis Mittags hatten
alle bereits ihre Wahlstimme abgegeben, bis auf ein paar Bettlägrige und "ein paar Lumpen,
die ungültige Stimmen brachten, bekannten sich alle zum Führer"
Aha, sie haben sich dazu "bekannt" - das gleiche Vokabular, das auch die Kirchen verwenden ?
Damals mußte die Bevölkerung dem Grafen "huldigen".
So wurde auch gleich das Erntedankfest publikumswirksam für die
Partei umgesetzt.. was in der späteren DDR auch nicht anders war.
Demagogen sind auch heute noch so geschickt, daß sie alles als "alternativlos" verkaufen,
auch wenn unsere Bundeswehr nun fast zur Fremdenlegion mutiert,
in der ganzen Welt seltsame "Befriedungen" macht oder darin involviert wurde - was noch nie etwas gebracht hat, außer Tote und Materialverluste - die Zustände in den betreffenden Ländern haben sich nach dem Abzug NICHT verbessert, das ging in Jugoslawien nur durch die Mitgliedschaften in der EU.
Gut, unsere Gegend bestand nicht nur aus dieser NS Zeit, die nur 12 Jahre währte -
hier im Land findet man Grenzsteine, die zwischen 2- und 3000 Jahre alt sind!
Die Autoren der Bücher sind schon lange tot, wenn aber nachfolgende Rechte tangiert worden sein sollten,
bitte ich um Abklärung per E-Mail, damit die entsprechende
Zeile aus meinen Seiten heraus genommen werden kann.
Ansonsten gelten die Angaben in meinem Impressum.
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