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Exkursion "Geschichtliches" (10. Teil)
"Willkommen zurück" im Sammelsurium der Texte aus alten Tagen,
die Wissenswertes, Kurioses und manchmal auch frohe Dinge, desgleichen viele
Randbemerkungen beinhalten.
Die Abschnitte sind so bunt durcheinander, wie mir die Bücher vor die Augen kamen,
die ich allesamt eher verschlungen als gelesen habe;
manche Erzählung ähnelt der anderen aus einer ganz anderen Ecke des Landes,
was mir die Aussage der Chronisten eher bestätigt, als daß mir dies zum Überdruss
geworden wäre -
Geschichte muß nicht langweilig sein!
Lese-Splitter:
Der Pfalzgraf hatte das "Wildfangrecht", uneheliche und heimatlose Leute einfangen zu dürfen.
Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
Die "Goldne Bulle" war von 1356 bis 1806 in Kraft - als eine frühe Verfassung.
"Kanonisches Recht" - eine Sammlung Kirchengesetze, die eine ziemliche Komplexität hat.
Quasi ein Sonder-Recht im staatl. Rechtsraum ! (wie heute auch noch, was ich für ein Unding halte!)
Im Jahre 1556 - der Ottheinrich sei der Prototyp eines gebildeten deutschen Renaissance-Fürsten,
mit kostspieligen Sammelleidenschaften, der
damals das Fürstentum Pfalz-Neuburg an den Staatsbankrott führte.
Im 12. Jhd kam die sogenannte "Buchreligion", die "scholastische Methode" der Inhaltsvermittlung der Bibel auf.
1070 tauchten die verschwundenen Digesten des römischen Rechts wieder auf, ein Recht,
das eigentlich nie ganz verschwunden war.
Die Scholastiker überliefern, daß die Septuaginta,
(bedeutet 70 Bücher)
wir erinnern uns an die griechische Original - Version der Bibel-
schon um das Jahr 440 als "schwer verständlich"
bezeichnet wurde.
***
Die Gemahlin des Kurfüsten Friedrich III, Maria, schrieb 1564 an ihre Tochter Elisabeth:
"Aber ich klag euch herzlich und treulich, das es so ser stierbt zu Heydelberck,
das wir wieder müssen fliehen.
Mir sein izt iiij wochen an einem stuck
umb gezogen, das wir und Heydelbercks enteusert haben,
und haben gemaint, es sol in den iiij wochen wider gut werden.
So wil es layder, got erbarms, nit sein.
Mir zihen izt die kunftig wochen gen Germerscham;
da werden wir ein weyle beleyben, bis Manheim ein wenig geflickt wirrt,
das mir da wonen konden. Die zwen blez haben wir, da es noch gut ist.
Wans da auch bös würt, so helf uns der allemechtig Gott,
mir steen in seiner Hant,
mir konden nit entpfliehen."
(Germerscham = Germersheim, mundartlich richtig)
***
Das Wort "gemeiner Mann", das ja die Grundlage meiner Exkursion "Geschichtliches" war und ist,
betraf lt. Thomas Erastus den "gemeinen und armen Mann,
den Handwercksmann."
Zur Ehrenrettung sei gesagt, daß sich dieser Arzt auch um minderbemittelte Patienten gekümmert haben soll.
Aber er klagt auch über den Gebrauch von "chemiatricher Heilmittel"
und die im Paracelsismus virulenten und orthodoxen Theologen
häresieverdächtigen
Verflechtungen zwischen Magie und Religion -
bewarf er mit Worten wie "grunzendem Schwein Paracelsius, Säufer,
Teufelsbündler und Atheisten, der alle Heiden
und höllischen Häretiker an Gottlosigkeit übertreffen würde..
***
Palimpestforschung begann im 19.Jhd. - zusammen mit der Paläografie,
der Schriftforschung, versuchte man Schriften unter der Schrift
zu erforschen.
Früher war es üblich, daß mit Bimsstein die Pergamente von der Beschriftung "gelöscht" wurden,
um diese wieder neu beschreiben
zu können.
Ganze Depots wurde so angelegt, um neue Bücher zusammen zu stellen.
Bei manchen alten Schriften hat man breite Ränder gehalten,
die für Notizen oder kl. Schriftproben, Abmalungen von Grafiken etc. dienten.
Allerdings wurden von diesen Stellen auch Teile herausgeschnitten,
um neue Blätter zusammen zu setzen.
Alegorische Überhöhungen waren allgemein üblich:
"..die Miniatur zeigt die sitzende Gottesmutter und das Jesuskind, vor der ein betender Adeliger
niederkniet, begleitet von einem stehenden Schutzheiligen. In der Mitte das Kurpfälzische Wappen"
Im 11. und 12. Jhd. sind "italienische Riesenbibeln" bekannt.
In reiner Handarbeit und schon für den Export hergestellt-
für Repräsentationszwecke
und als fürstliches Geschenk.
"die hellenische Kunst blieb auch in der Miniatur des psallierenden Davids,
eine bukolische Szene- der Musiker sitzt neben der allegorischen Melodia,
der hingelagerte nackte Berggott ist der Berg Sinai,
im Hintergrund lauscht das Echo dem musikalischen Vortrag der Psalmen.."
Ihhh - "psallierende" Engel - nun hör' aber auf !
Heute würde man Kitsch dazu sagen, pervers fast schon..
***
"Denn christl. Religion ist nicht wie andere heidnische Religionen,
die von der menschlichen Vernunft selbst gedichtet sind - sie bedarf keiner Bücher
und Lehr,
sondern Gott hat seinen heimlichen Willen von Christo und Vergebung der Sünd
durch sein Recht geoffenbart und diese Offenbarung in ein Buch
gefasset,
das soll man lesen, hören und lernen.
Darum sind studia in christlicher Religion viel höher von nöten, dann bei allen anderen Völkern."
(Melanchthon 1545)
Aha, "wie andere heidnische Religionen" kann man auch so deuten, daß auch das Christentum eine heidnische Religion ist.
"Der gesamte Katechismus sollte 6x im Jahr an jeweils 9 Sonn- und Feiertagen
im Gottesdienst verlesen werden.
Außerdem hatte man ihn so eingeteilt,
daß er während eines Jahres in den Nachmittagspredigten
am Sonntag einmal vollständig ausgelegt werden konnte."
***
Hippe = Sense.
Früher waren die Heilberufe nicht unbedingt von Studierten ausgeführt, wie folgende Worte beweisen:
(Lohnitzer Kreuterbuch aus dem Jahr 1582)
"Es nimpt sich an der Artzeney
Jetzt jederman mit grossem gschrey/
Leyen/Priester vnd Dorffpfärrer/
Juden/Zanbrecher vnd Scherer.
Naaßweise Weiber/jung vnd alt/
Verdorbne Krämer gleicher gestalt/
Vnd ob wol ist am tag bekandt/
Ihr groß Betrug vnd Vnverstandt/
Vnd was sie treiben allerhandt/
Doch leidet mans vmbher im Landt."
Die laienärztl. Hilfsmittel bekam man wohl in der Apotheke,
die jeder eröffnen konnte, wenn er die Gunst des Herren hatte.
Gut genug für den "gemeinen Mann"
***
Aus dem handschriftl. Tagebuch Johann Casimirs 1581:
"Im Christmon (Dezember) darinn laß dir schlahen
/ Die houptader / und leg dich nahen.
Zu diner frouwen an ir brust /
Das weert vor frost / und bringed lust.
Din spyß sey ouch gewürtzet satt / vom Pfeffer / Imber und Muscat"
Heute:
Der Pfarrer Dr. sowieso rät, zum Aschermittwoch auf Alkohol oder Zigaretten
oder Fernsehen zu verzichten, die Ratgebersendung im Radio fragt dazu:
Worauf würden sie verzichten?
Nun, mich juckt etwas zu schreiben oder anzurufen-
dieses Jahr möchte ich darauf verzichten zu sagen-
auf die Religion,
da verzichten wir gerne drauf !
Nun ist es nicht so, als wenn ich die Bibel nicht ganz genau durchgelesen
und mit Konkordanzen auf den letzten Blättern
versehen hätte,
zig und zig vergleichende Schriften dazu, auch was andere Religionen anbelangt,
durchgeackert hätte - so leicht habe ich mir die
schlußendlich ablehnende Haltung zu diesem Thema nicht gemacht !
Nachtrag: Seit 2018 verzichten wir auf alle Radio- und Fernsehprogramme -nebst Nachrichten- und sind gut damit gefahren. (Das macht ruhig: Ein TV Film am Abend, Schallplatten in einer Art Musikstunde.)
Nachttrag 2021: Die F dp verkündet lautstark, daß sie sich für Erfindungen, statt Verbote einsetzen will. Bald darauf tönt diese Partei, daß sie doch überlegt, ggf. auch mit der S PD oder den Li nken oder Grün en zu koalieren. 4 Jahre lang hat man nichts von den Parteileuten gehört, aber wenn die Wahlplakate gedruckt werden, sieht man die markigen Sprüche an jeder Straße. Darauf können wir gerne verzichten. In diesem Jahr habe ich die Bibel -abgegriffen nach jahrzehntelangem Einsatz und arg beschrieben- in die Büchertauschkiste des kleinen Supermarktes gelegt, woher etliche Bücher kamen, die wir entliehen haben. (Die heilige Schrift war übrigens schnell weg)
***
Im Jahre 1612 heiratete der erst 16j. Kurfürst Friedrich V von der Pfalz
Prinzessin Elisabeth Tochter des englischen Königs Jakob I.
Dazu reiste er mit 191 Begleitern per Schiff den Rhein hinab,
bis er mit den 24 Barken auf der Themse gegen London ankam.
In den Folgetagen erkrankte der Prinz of Wales am hitzigen Fieber und starb 18j.
Die Vorbereitungen zur Hochzeit gingen aber schnell weiter.
Der engl. König verlieh dem jungen Brautgemahl noch schnell ein paar Orden,
damit die Uniform schmucker aussah..
Hochzeitsbankette und Weihnachtsfeierlichkeiten gingen ineinander über - weißer,
silberbestickter Atlas, in Kupfer getriebener Brautzug
, der in der Kapelle verewigt wurde.
Eine lateinische Rede in Cambrigde gehörte wohl dazu.
Zu Ostern zogen die Schiffe wieder nach Hause, den Rhein hinauf:
Der Jubel der Bevölkerung habe kein Ende gefunden.
Die Ladenburg als Residenzstadt nahm 300 Soldaten mit ihrem Feldlager auf,
2000 Festgäste - der ganze Hochadel - Ritterspiele, Feuerwerke,
Festzug und Triumphbogen - allein 1540 Pferde waren zu versorgen..
1585 untersuchte der kurfürstliche Rat Freher die Bedeutung der Volksmeinung für die Rechtsfindung..
..in seinem Traktat die fama publica - vulgarem populi vocem et opinionem.
(Die Meinung des Volkes hat auch hinterher keine Rolle gespielt, wenn man ehrlich ist, bis zum heutigen Tage -s.o-!)
In einer Kampfschrift für die Reformation des Glaubens fand sich folgendes:
Mit dem Eheverbot des Papstes für die Priester wäre der "hurey die thür geöffnet worden"
Die Wormser Judenordnung 1594-1614 schrieb das Tragen eines schwarzen Mantels
mit gelbem Ring vor, der die Juden deutlich kennzeichnete.
"Ungeziem musizieren" durften sie auch nicht.
Die Anfänge der Juden in Worms reichen bis ins 11.Jhd zurück,
um 1600 hatten sie nach Prag, Wien und Frankfurt die Stadt Worms
zu ihrer viertgrößten
Kolonie erklärt.
(Aha, Separatismus war die Ursache und Grund für die Verfolgungen, der Glaube selbst wird es eher nicht gewesen sein, zumal die Bibel das alte und neue Testament und der Koran den gleichen Urgrund hat. Man muß sich das wohl so vorstellen, daß in einer Familie jemand am Tisch sitzt, der stur vegan leben will und anderen dabei den Appetit verdirbt. So ist das, wenn in einem Gebiet, wo eine Religion vorherrscht, die andere Religion verächtlich macht oder wenn in einer Stadt eine Gruppe Menschen partout anders bleiben will- von sich aus und ohne ausgegrenzt zu werden. Deshalb in ich dafür, um beim Beispiel Religion zu bleiben, daß sich Glaubensgemeinschaften auf keinen Fall öffentlich machen, sondern reine Privatsache sein sollte. Vereine läuten bekanntlich auch keine Glocken und sie haben auch keine Feiertage! )
Sie waren gleich drei Schutzgewalten unterstellt - dem König,
dem Bischof und dem städtischen Rat- so konnte man drei mal Steuern
erheben !
Ostermorgen 1615 wurden sie in einer zuvor geplanten Aktion aus der Stadt getrieben,
ihre Häuser wurden geplündert, die Synagoge niedergerissen,
die jüd. Gräber geschändet!
Ein Jahr später kamen sie unter dem Schutz des Kurfürsten wieder zurück.
Was jetzt noch friedlich ist und undenkbar scheint, kann jederzeit wieder passieren- was diesmal vermutlich die Muslime treffen könnte. Es murmelt und murrt schon in vielen Ecken, gerade in den christlichen. (Deshalb setze ich meine Kommentare in Punkto "weg mit den Religionen aus dem Staat und Öffentlichkeit" Religion sollte zur reinen Privatsache werden, dann wird auch niemand "verhetzt"!
Lese ich mir die Schriften der Religionen durch, ist das hässliche Wort "Volksverhetzung" wider die jeweils Andergläubigen und "Ungläubigen" latent im Kopf.
***
Auf das "Bergbauregal" stützte sich das landesherrliche Bergrecht,
das eher keiner Stütze bedurft hatte- man ordnete an,
wie heute längst auch wieder und "regal" kommt von Rex, Regis, dem König.
So gehörte alles und das ganz automatisch dem Fürsten ,
der gnädig Abbaurechte verlieh- gegen entsprechende Abgaben:
Selbst war er zu faul, dumm oder zu fein die Bodenschätze selbst abzubauen,
deshalb war er froh, auf diese Weise doch noch absahnen zu können..
Das Buchwerk Georg Agricola (1494 in Glauchau Sachsen geboren)
war bis Mitte des 18.Jhds das Standardwerk für den Bergbau und die Metallverarbeitung.
(Lektürenhinweis)
***
Der 30j. Krieg machte die Anfänge der geregelten Waldwirtschaft zunichte-
die erst im 18.Jhd. wieder aufgenommen werden konnte.
Der Pfälzer Kurfürsten sollen fast jeden Tag zur Jagd gegangen sein,
ihrer Lieblingsbeschäftigung gefrönt haben.
Sie schmückten sich gerne mit "Trophäen" und rühmten sich, möglichst viele Tiere abgeballert zu haben.
Johann Casimir soll die Bezeichnung "Jäger aus Kurpfalz" bekommen haben,
so arg hat er es damit getrieben.
Der Kurfürst hat Dedekind Grobianus - Buch als geeignet angesehen, für die Unterrichtung seines Sohnes.
Ritter vom Thurn sorgte mit einem Buchwerk für die Belehrung der adeligen Mädchen,
sie sollen fleißig beten und fasten,
sich ihrem künftigen Ehemann keuch bewahren,
anderen verzeihen können, Verständnis für den Nächsten haben,
sie sollen sich vor den
Folgen der Eifersucht hüten, nicht den Jähzorn des Mannes hervorrufen,
nicht den Hunden mehr Zuneigung schenken als den Armen,
in der Kirche nicht schwatzen, ihren Mann nicht betrügen,
den Einflüssen von Unwürdigen nicht nachgeben,
auch wenn ihr Mann sie schlecht
behandelt hat...
Im Buch über die höfischen Eßgewohnheiten, einem Kochbuch aus dem 16.Jhd steht:
Eines der 2000 Rezepte ist Olla potrida, wo 90 Zutaten für gebraucht wurden.
In dem Buch stehen Vorschriften der Zubereitung des gemeinen Ochsen,
einem dem gemeinen Mann erlangbaren Tier..
***
Ein Angriff auf die Phalanx der Lateiner ist das in deutscher Sprache geschriebene Fachbuch:
Ryffs Cenfectbuch - eine apothekarische Fachschrift für
die laien-medizinische Praxis.
(Für den "Hausvater" als Standardwerk, nicht als Ersatz für medizinischen Rat gedacht)
Im Jahr 1567 erschienen durch
diesen geschmähten Vielschreiber, wie es heißt.
Dort ist erstmalig die Rede von "Latwergen" in diesem 8 bändigen Werk,
das
mit Pflanzenpulver, das mit Honig oder Zucker zu einer Art Paste
als Überzug über schlimm schmeckende Arzenei propagierte..
***
1589 erschien in deutscher Fassung die Schlangenmonographie des Polyhistors Konrad Gessner,
in welcher u.a. von Meerschlangen die
Rede ist, die dreihundert Fuß lang wären
und unter deren Bogen ein Schiff hindurch fahren konnte.
Größere Schiffe würden abgewürgt und
untergehen lassen, so daß das Tier die Seeleute fressen konnte.
***
Die Apotheken waren oft weit weg und schwer erreichbar -
so lag es Hieronymus Brunschwig im Jahr 1500 nahe, Destillate für den Hausgebrauch
zu erfinden, die auch sehr erfolgreich gewesen waren und beim
"gemeinen, armen Mann" begeistert angenommen wurden.
Die ausdestillierten Drogen oder Heilkräuter waren keine fertigen Heil- sondern eher Hilfsmittel.
Diese Mittel wurden von Alchemisten ausgedacht und ausprobiert-
das waren keinesfalls immer studierte Leute, sondern oft Laienpharmazeuten.
1638 kam eine Schrift heraus, die erstmalig eine Form der "medizinischen Polizei" anfragte,
um Scharlatanen den Boden zu entziehen.
Leonard Thurmeißer zum Thurn war Arzt-Alchemist und recht umstritten in der Fachwelt.
Der Autodidakt und gelernte Goldschmied
hatte sich in medizinisch-pharmazeutischen, alchemischen,
metallurgischen und astrologischen Gebieten reiche Kenntnisse erworben.
Er tat zeitweise im Berg- und Hüttenwesen seine Dienste
und stieg zum Leibarzt des Kurfürsten auf.
Er arbeitete kaufmännisch - industriell
mit vielen Unternehmungen, vom Betrieb chemischer Laboratorien,
Arzneimittel, Druckereien, Bankgeschäften, Salpetersiedereien bis zum Talismannverkauf..
10. Jar ein Kind / 20. Jar ein Jüngling, / 30 Jar ein Mann, / 40 Jar wohlgetan,
/ 50 Jar stillstan, 60 Jar Abgan, / 70 Jar dein Seel bewar,
/ 80 Jar
der Welt Narr, / 90 Jar der Kinder Spot,
/ 100 Jar nun gnad dir Got.
(Deß Menschen Circkel und Lauff)
***
Das Reißbüchlein soll geistliches Geleit mit auf den Weg geben:
(Pfarrer Sachs 1569 Hofprediger in Gräfentonna)
..der größte Feind ist der Teufel, der durch die Welt zieht um Unglück zu stiften.
..wie Rübezahl im Böhmischen Gebirge die Wanderer vom rechten Weg abbringt.
..aber auch durch Gottlose, die betrügen und stehlen gilt es zu erkennen.
..man darf nicht anderen Menschen auf Treu und Glauben begegnen.
..man muß sich auf das innere Rüstzeug verlassen- das Gebet.
Trotzdem sollte der Wanderer eingedenk sein, daß der Mensch sterblich ist,
er muß durch Buße auf den Tod gefasst sein und sich
Gottes Willen ergeben.
Außer leiblicher Speis soll auch die geistliche Seelenspeise dabei sein- das Evangelium.
***
Beschreibungen von Pilgerfahrten erzählen von dem "heiligen Land",
wo in der Wüste am Sinai, wo der Berg Horeb bestiegen wird,
im Katharinenkloster genächtigt wurde und der Weiterritt nach Kairo
wo am riesigen Sultanspalast Menschen verkauft worden sind, wie unvernünftige Tiere!
Die meisten Pilger werden wohl zu Fuß unterwegs gewesen sein.
Selbst die Evangelisten und Jünger waren so unterwegs,
meistens hunderte von Meilen in ihrem
Leben !
***
Zurück zu den Ausführungen der Bibliotheka Palatina, wo von den Handkopien der Bibel
und der Evangelien die Rede ist.
Ein Hauptschreiber und Schreiber B, einem Lehrling und dem verantwortlichen Schreiber,
der abschließende Korrekturen anbringt.
Die Zeichnungen sind vom Hauptschreiber und dem Lehrling,
sowie von sieben Malern und drei Meistern und vier Assistenten..
Das Scriptorium war ein wichtiger Ort in jedem Kloster, nach den Regeln des heiligen Benedikt geführt
(bete und arbeite, ora et labora) -
nach dem 12.Jhd, als das Schrifttum stark zunahm, waren auch Weltgeistliche,
Notare, Berufsschreiber aus dem Kleriker und Laienstand, Lehrer,
Schüler und Studenten an den Kopien beteiligt, um die stärkere Nachfrage zu bedienen.
In Wachstafeln wurde die Negative geritzt, alles sollte
so originalgetreu wie möglich sein.
In Rahmen eingespannte Haut mit div. Bearbeitungsschritten
(glätten durch Tuffstein, haltbarmachen mit Kreide, Kalkwasser etc.)
gab das wertvolle Pergament ab.
Es wurde mit kl. Einstichen "liniert".
Mit Stahlfedern wurde ausgekratzt, mit Gänsefedern geschrieben.
Die Tinte wurde in kleinen Rinder-Hörnern gelagert.
Holzdeckel und Bänder für die Bücher wurden gefertigt:
"De his quae ad scriptorem pertinent:
Omni conveniunt scriptori quatuor:
anser, Taurus, ovis, spina, si notet illud homo.
Anser dat pennam, cornu fit des bove, pellem fert ovis, incaustum promere spina solet."
Silvam et Saxum Festimentum det.
Die Buchbinderlade und das dazu entsprechende Buchbinderhandwerk nahm hier seinen Lauf.
Es sind sogar genaue Anleitungen zur Herstellung von Tinte überliefert:
Im April Holz von Dornen schneiden, bevor die Vegetation einsetzt,
Bündel davon machen, 3-4 Wochen im Schatten trocknen lassen,
dann mit dem Holzhammer klopfen, bis die Rinde geschält werden kann.
Diese in ein Faß Wasser geben, 8 Tage stehen lassen, bis das Wasser den Rindensaft heraus gezogen hat.
Dann das Wasser in einen ganz sauberen Topf
geben und kochen.
Immer etwas Rinde nachgeben und das Wasser durch einkochen reduzieren bis es dick und dunkel wird.
Nun ein Drittel Wein zugeben und
in neue Töpfe geben und so lange kochen,
bis es an der Oberfläche eine Haut zieht.
Dann die Töpfe vom Feuer nehmen und in die Sonne stellen,
bis sich die dunkle Tinte
von dem roten Satz trennt.
In Säcken und Blasen hat man den Sud in der Sonne getrocknet
um dann jeweils etwas davon entnehmen zu können:
Mit Wein gemischt,
über dem Kohlenfeuer frisch erhitzt, mit etwas Atramentum dabei.
(Schwärze)
Falls die Tinte "aus Nachlässigkeit" nicht so recht schwarz geworden ist,
nimm ein Eisen
von etwa Fingerstärke, das im Feuer glühend gemacht wird
und in die Tinte geworfen gehört..
***
Die Darstellung von Menschengestalten mit Tierköpfen
geht auf eine sehr alte christliche Tradition zurück, wie es heißt.
***
Manchmal habe ich den Eindruck, als ginge es um Radio Eriwan -
im Prinzip ist alles christlich, was einst heidnisch oder besser vorchristlich war..
***
Vergoldete Prachteinbände mit wertvollen Schnitzereien und Malereien bildeten ganze Bibliotheken.
Vor der Kunst der Buchdrucker waren also die Vervielfältiger-Werkstätten,
die ziemlich viel zu tun hatten,
damit möglichst vielen Gelehrten und
Schulen das Wissen zur Verfügung stehen konnte.
Wie groß die Sorgfalt gewesen sein muß, kann ich bei meinen Zeilen sehr gut erleben - wie schnell geschehen Fehler !
Wie bei allen Dingen - es kommt immer noch mal was nach-
meine Buch - Lektüren sind ja nicht abgeschlossen, sondern ich lese fleißig weiter!
***
"Und der HERR redete mit Mose in dem Gefilde der Moabiter an dem Jordan gegenüber Jericho und sprach:
Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen:
Wenn ihr über den Jordan gegangen seid in das Land Kanaan,
so sollt ihr alle Einwohner vertreiben vor eurem Angesicht
und alle ihre Säulen
und alle ihre gegossenen Bilder zerstören und alle ihre Höhen vertilgen,
daß
ihr also das Land einnehmet und darin wohnet;
denn euch habe ich das Land gegeben, daß ihr's einnehmet.
Und sollt das Land austeilen durchs Los unter eure Geschlechter. "
Diese obigen Zeilen veranlassen mich anzuregen, diese Religion entweder zu modernisieren
oder zu verbieten: Undemokratischer und unmenschlicher geht es ja wohl nicht,
wenn "der Gott" alle Einheimischen aus ihren Häusern zu vertreiben befiehlt - dieser obige Spruch ist das mehr als nur "Volksverhetzung" !
(Man kann und man darf es sich nicht so bequem machen und sagen:
"das ist eine alte Überlieferung und ist bestimmt nicht so böse gemeint gewesen.."
Oh doch, Religion war schon immer sehr unfriedlich und konnte schon immer handgemein sein.
Die Anstifter oder Aufrührer mit obigen Texten gehören eingesperrt, damit der Wahn ein Ende hat.
Somit ein Ende der Verfolgung dieser Leute, die sich als ein eigenes (Gottes) Volk ansehen - wenn die Schriften auf den Index kommen..
***
Ein paar Splitter der alten Zeit entdecke ich immer noch:
Im Jahr 1452 hat Papst Nikolaus V den König Portugals Heinrich ausdrücklich dazu "ermächtigt",
die "Länder der Ungläubigen zu erobern, die Einwohner
zu vertreiben oder zu versklaven".
(Da haben wir gleich das nächste Negativ-Beispiel, wenn "der Stellvertreter Gottes auf Erden",
der Papst- zu solchen Untaten antrieb- was soll man bitte von dieser Religion halten?
Ich weiß, das war früher - aber: Man hat sich bin heute nicht von diesen Dingen distanziert
oder gar für die Greueltaten der Vergangenheit entschuldigt - was ist da mit Präparationsleistungen?)
***
Die alten Hochkulturen der Römer und Griechen beruhten auf der Arbeit von Sklaven
- Aristoteles:
Sklaven gibt es von Natur aus, zu recht gehören sie
anderen, um gedankenlos Befehle auszuführen..
(Dieses demütige Denken wollte man schon immer den einfachen Leuten vorschreiben -
dann kam die Arbeiterbewegung und die Emanzipation der Frau auf..
..auf alle Fälle sollte man diesen gefährlichen Unfug aus den Schulen verbannen.)
***
So stand 1732 im 64 bändigen Universallexikon aller Wissenschaften und Künste (aus Halle) :
"Man hat die Africaner schon von Alters her vor unverschämte
und untreue Menschen gehalten,
anbei sind sie grausam, meyneidig, tückisch, leichtsinnig, geitzig und Gotteslästerer"
"dazu als Kriegsleute ohne Herz und Geschicklichkeit,
daß es also diesen Portugiesen eine große Menge derselben
unters Joch zu bringen mit wenigem
Volke möglich gewesen ist."
Und wie sie gewütet haben, die Portugiesen - Millionen und Abermillionen in anderen Ländern sind umgebracht worden
um die Beute aus dem indoozeanischen Raum zu
sichern.
(Das aber kann jeder im Geschichtsunterricht hören, sofern das der Lehrer will, meistens pennt er, der Herr Lehrer.)
***
Wer sich für Datenspeicherungen, Bücher und den Sinn und Unsinn
von Wissenerhalt und Überlieferung interessiert,
für den habe ich hier
eine interessante Ausarbeitung gefunden:
"Wie die Menscheit ihr Kapital an Können und Wissen vergeudet",
in Kapitel des Buches "Am Puls des Planeten" von
Wolf Schneider,
ISBN 3-455-1120-3 aus dem Jahr 1999 .
In ebendiesem Buch ist dieses Kapitel, das ich hier empfehle, von der Seite 165-186 zu finden.
Das Wissen der Menschheit für immer aufbewahrt?
Das schon erwähnte und empfohlene Buch "Am Puls des Planeten"
hat auf den Seiten 225-253 noch ein besonderes Schmankerl -"Globalisierung",
das eines
von anderen, sehr interessanten und in einer Blog-Form
abgehandelten Themenstruktur ausgeführt ist.
***
Das Plattdeutsch war früher kleinräumig und fest an einen Ort gebunden,
ein, zwei Orte weiter sprach man deutlich anders.
Heute scheint diese enge Form
des Dialektes zu sterben, zugunsten einer erweiterten Regionalität:
Heute kommt der Mensch weiter in die Umgebung, zuweilen täglich, wenn es sich um Pendler
handelt.
So ist eben das Platt unseres Dorfes inzwischen eher ein fränkischer Dialekt Frankfurts geworden
- mit mehr oder weniger Einsprenkelungen der alten
Mundart.
***
Nun ist mir auch klar, wie die Leute früher die Tonnengewölbe-Keller gemacht haben:
Der Hohlraum wurde zuletzt freigeräumt, bis nach der Aushärtung
des Mörtels
blieb der Bogen und die Mauern links und rechts erst einmal ruhend auf der Erde.
Man nahm Bruchsteine aus der Umgebung, grub zwei Gräben und rundete
die Erde darin ab, daß eine Negativ-Form entstand.
Dann wurde diese Rundung übermauert, dann darunter frei geräumt
und ein hübsches Tonnen-Gewölbe
war fertig..
***
Ich schrecke vor nichts zurück, um mich in die Geschehnisse alter Tage hinein zu versetzen:
Nun sind auch schon Romane dabei, die allerdings auf wahren
Berichten basieren:
Nora Berger (Pseudonym) schrieb 2009 ISBN 978 3 8289 9549 9 den Roman "Bratkartoffeln und Rote Beete",
der auf Tonbandaufnahmen
der Eltern jener Autorin beruht und vom brutalen Kriegswinter 1944/45 erzählt.
Ein wahre Geschichte, wie sie packender nicht sein kann..
Deshalb hier meine ausdrückliche Empfehlung, um zu mehr Verständnis für Flüchtlinge zu kommen.
(Was damals sehr viel anders war, als die der neuen
Flüchtlinge, die sich dort in Europa niederlassen,
wo es das meiste Geld gibt, wo man am besten leben kann, wie die Wanderheuschrecken oder Sozialtouristen -
damals waren es richtige Deutsche und auch keine "Russlanddeutsche",
die nicht viel von unserer Sprache verstanden.)
Auf 442 Seiten erfährt man, wie sich junge Leute
durch die Kriegstage retteten und sich -wider Erwarten- doch noch fanden.
***
Aus den Briefen einer Fürstin erfährt die Nachwelt schon einiges über die Sitten
und Gebräuche bei Hofe, aber auch über das spezielle Familienleben
dieser Schicht.
Der Kanzlei- und der persönliche Stil einen Brief zu verfassen unterschied sich wohl,
wobei einer Frau nur der zweite zugestanden worden ist.
(Jeweils Privatbriefe betreffend)
Um 1760 kostete die Beförderung eines Briefes von Frankfurt nach Berlin 6 Groschen,
so viel, wie ein Tageslohn eines
Zimmermanns war..
(ca zehn Tage war der Brief unterwegs)
Freiherr von Knigge:
"Ich tadle nicht, daß ein Frauenzimmer ihre Schreibart und ihre mündliche
Unterredung
durch einiges Studium und durch keusch gewählte Lektüre zu verfeinern suche,
daß sie sich bemühe, nicht ganz ohne wissenschaftliche
Kenntnisse zu sein;
aber sie soll kein Handwerk aus der Literatur machen;
sie soll nicht umherschweifen in allen Teilen der Gelehrsamkeit."
(Tut mir leid, aber das war ein Mistvogel- auch wenn die Zeiten damals "andere" waren.
Zitate oder "Empfehlungen" des Herrn Knigge waren mir schon immer zuwider -
nun weiß ich auch warum..)
Der Adel achtete immer auf "standesgemäße" Heiraten,
selbst niederer Adel war nicht gut genug, ganz gleich ob Liebe im Spiel war oder nicht.
Kant, Hegel, Fichte und Schleiermacher hatten alle ihre eigenen Ideen zu diesem Thema,
was denn nun geeigneter sei für eine ehel. Verbindung,- Liebe oder
Sicherheit
oder Zuneigung oder schieres Arragement der beiden Elternteile,
meist aus dem Zweck der Gütersicherung heraus.
Man erwartete von der Frau
die Sorge um das Wohlergehen des Gatten,
was heute von bestimmten Gruppen als abwegig oder falsch angesehen wird.
(Vom Gatten erwartete man im Gegenzug
Sicherheit und Fürsorge)
Schon 1791 hat sich Emilie von Berlepsch in ihrem Eheratgeber
gegen die Aufopferungspflicht der Frauen gewandt,
gegen die
Männerbezogenheit der Gesellschaft,
das "tauge nur noch für den Orient".
Der Graf von Weilburg:
"Da Leute untergeordneten Standes schlecht auf einen Zögling
von der Art meines Sohnes einwirken, so wird der
Gouverneur Sorge tragen,
ihn davon fern zu halten, und soll er daher stets bei seinem Erzieher
oder in der Umgebung seiner Eltern sein.."
Vielleicht lachte die Bevölkerung damals über den weibischen Vogel?
Noch am Anfang des 19.Jhds waren Briefe das, was später die Zeitungen waren -
man informierte sich auf diese Weise, was im weiteren Umfeld bei
Verwandten
und Bekannten geschah, aber auch darüber, was woanders in den Gazetten stand.
Wer über wen, Klatsch und Tratsch, Kriegsgeschehnisse und
Bündnisse,
Ergebnisse von Verhandlungen und so weiter.
Das konnten sich freilich nur die Betuchten leisten.
Damals war es üblich, daß sich die feine Schicht gegenseitig kleine Geschenke schickte oder mitbrachte.
Stoff, Schreibutensilien, Tabatieren, Schnittmuster, Kleidung,
Hüte, Schmuck,
Medaillons, Musikstücke, Portraits, Dosen, kleine Hündchen ;)
- so wird es überliefert aus dem Briefen der Herzogin.
Man hat sehr darauf geachtet, daß die Exklusivität des Adels
nie in Frage gestellt wurde durch Vermischung oder gar Verbürgerlichung.
Das hat man z.B. durch die Hofgesellschaften belegen können,-
die Dienerschaften und Bevölkerungsschichten außerhalb des Schlosses
"wurden kaum
wahrgenommen",
wie erzählt wurde und wenn die Fürstin davon schilderte,
dann mit einem "Blick von oben herab und mit herablassendem Tonfall".
So wurde ein Geschehnis überliefert, wo Bauern in einen Ballon stachen,
vor dem sie sich fürchteten.
"--die Bauern haben sich
schrecklich gefurcht, ..
endlich hat sich der aller beherzte dazu gewagt und mit der Hacke hinein gestossen"
***
Man kann für das 19.Jhd sagen, daß die liebende Ehefrau und Mutter
als Ideal im Bürger des Biedermeiers, im gehobenen Bürgertum aber eine Aristokratisierung
des Verhältnisses entstand, wo Gouvernanten die Kinder erzogen,
distanziert von den Eltern.
Davon hat sich die Weilburger Fürstin gründlich unterschieden..
***
Descartes, Voltaire, Rousseau und Montesquieu traten schon früh für eine Beseitigung
des Absolutismus ein und für eine Gewaltenteilung,
allerdings noch mit
konstitutioneller Monarchie.
Wen das interessiert, kann sich dort noch länger einlesen.
In den ca 350 absolutistisch regierten Fürstentümern Deutschlands
konnte man den umstürzlerischen Tendenzen
erst einmal schnell und leicht Einhalt gebieten.
Napoleon bezichtigte die Jakobiner des Anschlags gegen ihn,
der die modernen Gedanken durchsetzen wollte - und,
wie wir heute wissen, auch durchgesetzt hat.
Wer weiß schon, daß Beethoven seine 5. Symphonie
dem Napoleon gewidmet hatte?
1807 schrieb Napoleon aus Fontainebleau:
"..Was aber das deutsche Volk am sehnlichsten wünscht, ist, daß diejenigen,
die nicht von Adel sind, durch ihre Fähigkeiten gleiche Rechte
auf ihre Auszeichnungen und Anstellung haben,
daß jede Art Leibeigenschaft und
vermittelnde Obrigkeit zwischen dem Souverän
und der untersten Volksklasse aufgehoben werden.."
In dieser Zeit wurden sogar einige Kirchen -meist kleinere- niedergelegt, dh. abgerissen,
einige größere wurden zu gemeinnützigen Zentren umfunktioniert,
der Insignien beraubt.
Die "Mediatisierung" , dh. die Abfindung der alten Obrigkeit
brachte diesen großzügige Privatbesitze, mit lokalen Steuer,- Polizei- und Gerichtsrechten.
Die Beseitigung der Reichsritterschaften fing mit dem Paragraph 25 der Reichsbundakte über die Bühne.
Das hat aber wenig mit meinem Thema
"wie lebten die gemeinen Leute der alten Zeit" zu tun,
weshalb mir eine Vertiefung dazu unnötig schien.
***
Es kam, wie es kommen mußte:
Ich finde immer noch Bücher über die Historie oder historische Bücher,
wo einige Passagen interessant für diese
Seite sein können -
deshalb also noch Nachträge:
Während des Spaziergangs fiel mir eine interessante Parallele der alten zur neueren Zeit auf:
Wenn Zwangsarbeiter in den deutschen Fabriken
(andere
Länder haben das ähnlich gehandhabt, das muß ich betonen, damit kein Ungleichgewicht entsteht)
schuften mußten, die Gefangene (Soldaten) waren und die man in der Nachkriegszeit
entschädigt hat oder noch immer
dabei ist, dieses zu tun:
Die Leibeigenen und Frondienstler der ganz alten Tage sind für ihre Lehns- Gebietsherren,
Fürsten oder Fürstbischöfe ebenso
zwangsweise verdungen worden und ..
haben bis heute (freilich deren Nachkommen) keine Entschädigungsleistungen bekommen !
Die Adelshäuser und die
Kirchen sind noch heute greifbar
und könnten sehr wohl diese Wiedergutmachung zahlen..
(Das vererbte Hab und Gut der Vorfahren haben sie schließlich auch einstecken können,
warum also nicht auch für die ererbten "Altlasten" aufkommen?)
Gleiches muß gleich behandelt werden !
Begründung: Die Menschenrechte sind nicht zeitlich oder von der Herkunft gebunden und gelten für alle.
Die damals vorhandenen Gesetze sind allesamt ohne Mitwirkung des Volkes gemacht,
Gebiete gegen allen Gemeinbesitz und germanischen Grundrechtslagen
gewaltsam besetzt und innerhalb der Feudalen verteilt worden..
einfach so, als wäre
die ganze Welt ihnen, den Starken oder Reichen oder Mächtigen,
die mit den gedungenen Soldateska alle Gewalt in der Hand hatten.
Wie der Schinderhannes, nur eben mit noch mehr willfähigen Vasallen!
Die Gesetze haben sie einfach mal so nach Gusto schreiben lassen.
Deshalb darf man Adelstitel nicht mehr länger dulden
und sollte diese Leute endlich
für die Untaten ihrer Ahnen zur Verantwortung und auch zur Kasse bitten!
Es ist vom Adel ALLES gestohlen worden, was über ein normales Haus und Grundstück hinaus geht.
(Dort wo es am meisten weh tut - am Geldbeutel)
***
Sprüche:
Kurt Tucholsky:
"Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten,
weil sie dies und jenes -noch- nicht besaßen,
was wir heute besitzen.
Dabei setzen sie stillschweigend voraus, daß die neue Epoche alles das habe,
was man früher gehabt hat plus dem neuen.
Das ist ein Denkfehler.
Es ist nicht nur vieles hinzugekommen, es ist auch vieles verloren gegangen,
im Guten und Bösen.
Die von damals hatten vieles noch nicht, aber wir haben vieles nicht mehr."
***
Eine Hausinschrift möchte ich den hier Lesenden nicht vorenthalten:
"Wenn dieses Haus so lange steht, bis Hass und Neid der Welt vergeht,
so steht es nicht nur kurze Zeit, so steht es bis in Ewigkeit!"
"wer sich nicht selbst zum besten haben kann, der ist gewiß nicht von den besten.."
"Ich sage dir, ein Kerl, der spekuliert, ist wie ein Tier auf dürrer Heide,
von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt und ringsumher liegt schöne, grüne Weide"
(Goethe, Faust)
***
Eine besondere Buchempfehlung wäre diese:
"Bevor die Römer kamen"
Ein älteres Werk, das man im Antiquariat suchen muß.
Erschienen im Econ Verlag Düsseldorf, von Rudolf Pörtner geschrieben, aus dem Jahr 1961-1963
(noch ohne ISBN-Nummer)
Hier wird auf lesenswerte Weise veranschaulicht, wie Ausgrabungen entstanden sind,
mit vielen Schlußfolgerungen und Fund-Erklärungen.
Die Einzelheiten -auch nur andeutungsweise- aufzulisten, würde den Rahmen dieser Seite sprengen.
Deshalb empfehle ich interessierten Lesern und
davon darf ich hier ausgehen, die Anschaffung dieses Buches.
Anfänglich etwas steif verfasst, weitet sich der Inhalt zu einer lockeren
und
trotzdem aufschlußreichen Erzählung mit vielen Einlassungen.
Fast 500 Seiten stark.
"20.000 Jahre vor der ersten Zivilisation im Zweistromland gab es in Mitteleuropa
hochstehende Höhlenzeichnungen und Kultur-Rituale.."
Dieses Buch ist wohl deshalb so gut, weil diese Wissenschaft 1961 noch nicht so fest etabliert war,
noch vor nicht allzulanger Zeit nahm man an,
daß die Tongefäße "Naturtöpfe" seien,
die Gott geschaffen habe..
deshalb habe ich mir im Antiquariat dieses Buch in Sammlerqualität gekauft.
(Amazon, 3 Euro plus Fracht von 3 Euro)
Immerhin schon über 50 Jahre alt und sehr gut für Fragen der Enkelchen geeignet,
wenn diese in der
Schule ein wenig weiter gekommen sind.
Dieser Autor schrieb noch einen Wälzer-
Mit dem Fahrstuhl in die Römerzeit.
Eine Sonderausgabe davon habe ich mir gleich gesichert und freue mich
schon darauf..
Die erstaunliche Fülle an Recherchen und die Menge an Erkenntnissen,
die man aus diesem Buch "Bevor die Römer kamen" erlesen kann,
ist schon als sehr erwähnenswert zu nennen, auch wenn man (wie ich)
schon sehr viele derartige Werke gelesen hat..
(Selbstverständlich sind in meinem Zimmerlein die Möglichkeiten begrenzt, so daß diese Bücher
allesamt -nach dem Lesen- in Büchereien oder zur Tochter gegangen sind, die eine entsprechend
große Bücherwand besitzt.
(Wenn ich ein Buch gelesen habe, bleibt das in der Erinnerung, es wird also nicht nochmal gelesen)
***
"Jeder Mensch hat einen bestimmten Kreis,
in welchem er auf
unnachahmliche Weise wirken kann"
Johann Wolfgang von Goethe.
***
Ein wenig habe ich noch aus dem Buch "das Herzogtum Nassau" von 1857 nachzutragen:
Das "ungebotene Ding" wurde später "Grafending" genannt, ein Zeichen,
daß die Einwohner schrittweise entmündigt worden waren:
Wo nur Grafen dingen, hat der Einwohner nichts mehr zu melden.
Dann folgten die Zentgerichte, Eigen- oder Hubengerichte, abgesichert durch den König und den Kaiser.
Jenes Geschmeiß, vom dem die Schulunterrichte voll sind.
***
Dieses große Binnenmeer, das bei Bingen (Rhein) einen Verschluß hatte
(100 Fuß hoch, wir erinnern uns, s.o. ließ die Lahn bei Stauffenberg (Gießen)
in dieses "Meer" fließen, bei Aschaffenburg mündete der Main in diesen See,
der das Mainzer -Becken bildete.
***
Das Weilbacher Schwefel-Heilwasser wurde zur Genese der mit Kupfer oder Blei,
Essigen oder Branntwein gefälschten Weine empfohlen;
Wein, Essig und Branntwein färben sich, mit zwei Theilen Schwefelwasser vermischt,
trübe, wenn sie mit Blei oder Kupfer gefälscht wurden und
bilden einen schwarzen oder grünen Niederschlag.
Mit Blei verfälschter rother Wein und Essig aber verlieren ihre schöne Röthe und werden
schmutzigbraun..
selbst Champagner wurde damals (bereits) mit Cognac verfälscht - aufgepeppt.
(Heute nennt man dieses Auffüllen Dosage, was ich für ein Anzeichen eines Fakeproduktes halte,
bei welchem der Geschmack des ehrlichen Weines vor der Versektung verhunzt wird.)
***
Der Mainzer Bisthumsverweser Balduin von Trier ließ die Stadt Frankfurt abschneiden
durch seine Truppen und durch Festungsanlagen - damit sein
Handel und Wandel stärker würde-
das Gegenteil war der Fall.
Es zeigt aber immer mal mehr, wie gierig der Klerus war.
***
Efeu = Eppich oder Eppo, als Verkleinerung für Eberhard. (altes Wort dafür)
***
"Während Todesstrafen in der altdeutschen Rechtspflege zu den Seltenheiten gehörten,
wurden sie mit der Einführung des römischen Rechts so häufig,
daß der Herr von Eppstein 1494 von Frankfurt sogar den Scharfrichter verlangte,
um einem Bauern den Kopf abzuschlagen, weil derselbe in einem herrschaftlichen
Bach Krebse gefangen hatte."
(Der Mann kam frei, weil der Frankfurter Rath einen Rechtsbeistand bestellte)
Obiges Beispiel zeigt, daß das römische Recht mehr drastische Nachteile hatte,
als das uralte deutsche Recht zuvor; das 10 Tafelgesetz hat uns zurück geworfen.
***
Ein Eselsfest wird in der (Bad) Sodener Chronik erwähnt:
Mit einer "Musikbande", Wettrennen, Eselsrittern, Bajazzen, Panierträger,
dem Eselsmajor nebst Treibern, "Personal zum Sacklaufen", Mastklettern,
Brei-Essen, mit Siegerpreisen, die für alle sichtbar ausgestellt wurden.
Tänze, Purzelbäume, mit Kurgästen und bunten Wagen.
Sind die heutigen Sportarten anders?
***
"1726 hatte es einen verlaufener lüderlicher Mensch, Namens Wirrwatz, dahin gebracht,
daß er durch ein Dekret von Mainz zum Adjunkten des protestanischen
Pfarrers von Sulzbach ernannt wurde.
Die Gemeinde welche ihn verabscheute, ließ sich von dem Consistorium zu Frankfurt
ein Zeugnis seiner Untüchtigkeit
ausstellen, supplicirte bei Mainz gegen seine Anstellung
und verweigerte seine Annahme. Aber sie fand kein Gehör.
Es rückte vielmehr eine Compagnie
Mainzer Soldaten, den Adjunkten an der Spitze, nachdem die Männer Sulzbachs entflohen waren,
vor die Kirche, ließen die Thüren durch Schlosser
sprengen und setzten unter Trommeln und Pfeifen den neuen Geistlichen ein.
Unterdessen hatte sich die Kirche mit Frauen und Mädchen gefüllt und diese riefen:
"Wir wollen den Wirrwatz nicht!" Der Diener Gottes aber begann sein Amt mit einem Ausdrucke,
welchen Goethe nur seinem
Goetz von Berlichingen in den Mund zu legen wagen durfte.
Nicht lange jedoch konnte sich ein solcher Mann halten.
Er mußte die Flucht ergreifen, sogar ihn die
Macht der Bajonette nicht mehr schützte."
***
Das Hexengericht.
Du alter Thurm, wie fühle mein Aug ich hier entzückt,
Seit dich mit Laub und Kühle der Freiherr hat geschmückt!
Die Felder, Höhn und Matten zeigst du in heitrem Schein,
Und nur ein trüber Schatten umschwebt noch dein Gestein.
Der Wahn der Herrenrichter verschlang der Opfer viel;
O daß auch hier den Dichter erschreckt sein grausam Spiel!
Da hockt die Engelgleiche, die blind hinab er stieß,
Saß da, wie eine Leiche, im tiefsten Thurmverließ.
Ihr Wangenpaar, gleich Rosen, der purpurreiche Mund,
Der Augen süßes Kosen, ihr Busen, zart und rund:
Das waren Zauberschlingen, das war ein Hexenspiel,
Darin verloren gingen verliebter Herzen viel.
Soll länger ihr Verderben sie treiben noch ? O nein,
Sie muß als Hexe sterben, sie soll gerichtet sein!
Im Thurm sieht man sie schmachten, an Ketten schwer gebannt;
Die Folterräder krachten, bis sie die Schuld bekannt.
Ruft sie für sich als Zeugen den ganzen Himmel an;
Der Wahn läßt sich nicht beugen, sein Spruch ist abgethan.
Viel Volkes läuft zusammen, gerichtet sie zu sehn;
Es lautet ihr Verdammen, den Feuertod zu gehn.
Schon brennt sie, da verhüllet sich schwarz des Himmels Zelt;
Es blitzt, der Donner brüllet, als ende heut die Welt.
Kam von dem Wolkenlenker das Wetter hergeführt? -
Umsonst ! Es bebt kein Henker, es wird kein Herz gerührt.
So starb sie hin unschuldig, und bald mit heitrem Schein
Sah wieder stillgeduldig der Himmel selbst darein.
Doch zieht seit jener Stunde, als Mahnung, ernst und her,
Ob jenes Hügels Runde nun kein Gewitter mehr.
(Aus der Chronik Herzogthum Nassau 1857)
***
Keine geschichtlichen Betrachtungen ohne auf die Zukunft zu schielen..
Wie werden sie wohl gelebt haben, die Ahnen in ihren dunklen Wäldern,
bevor die "Christianisierung" kam und bevor die "edlen Herren" das Land an sich
rissen?
Ruhig, ohne Druck von außen, mit dem Vorsteher, der aus ihrer Mitte,
aus dem Ältestenrat oder Thing gewählt wurde.
So ein Ort hätte "Asenborn" oder "Obershausen" oder "Niedershausen" genannt sein können,
je nachdem, wo dieses Nest lag, auch Hochdorf oder Grunzhecke.
Wir sind in einem solchen Dorf - Städte waren den deutschen Urvölkern verhasst - schon oft gewesen,
wenn auch in der Neuzeit,- auf unseren vielen
ausgiebigen Wanderungen in Taunus und Westerwald,
in der Rhön und am Rhein.
Noch heute spürt man die tiefe kühle Ruhe der alten Fachwerk- oder Lehmbauten
mit ihren kleinen Unterständen, Waschküchen oder Viehhorte,
die heute
eher Audis und Benze beherbergen, auch Rasenmäher und Kinder-Trampoline.
Die Umrankungen mancher Wand sind -wie früher- aus Efeu oder Wein bis in die Giebel,
die Höfe sind mit großen Zauntoren -mehr oder weniger gangbar-
abgeschlossen.
In einigen Anwesen scheint das Geld ausgegangen, nur noch ein alter Mensch inwendig zu sein,
der keine Instandsetzung mehr betreiben oder bezahlen kann.
Ruhig liegt der Ort da, ab und an läutet die Kirchenglocke, bellt ein Hund - mäht jemand den Rasen.
Fast Grabesstille in allen Straßen. Die Geschäfte sind längst ausgestorben, die Scheiben zugeklebt.
Die Wirtshäuser sind meistenteils verwaist, selten wird noch mal eins betrieben und wenn,
dann ist es erst abends geöffnet; inzwischen
betrifft das auch die vielen fremden Betreiber
alter einheimischer Gaststuben, die in den 1970iger Jahren sich dieses Gewerbes annahmen.
So manche Umfriedungsmauer macht "dicke Backen", so mancher Zaun hat schon bessere Tage gesehen.
Sehr viele Häuser haben eine Scheune dabei, die durch einen flacheren Anbau,
der Hofküche oder Stall mit dem Wohnhaus verbunden ist.
Farbe blättert, Putz fiel ab, Gras wächst aus dem Dach der alten Scheune,
die schon Jahrzehnte nicht mehr benutzt worden ist.
Alte Gerätschaften stehen im Hof unter, blanke Tuffsteinwände bilden die Wand des Nachbarhofes,
woran diese Unterstände angeschlagen sind.
Manchmal sieht man noch Reste der "Mistkaute", eine Ummauerung der Vertiefung im Hof,
wo der Mist und die Jauche aus dem Stall ihre vorübergehende
Aufbewahrung hatte,
der Dünger für die Felder in der alten Zeit.
Gras wächst aus dem mit "Katzenkopf-Pflaster" ausgelegtem Hof, eine Katze rollt sich in der Sonne
- ein ausgeuferter Johannisbeer-Strauch, ein kleines
ungepflegtes Blumenbeet,
das aber tapfer weiter seine Blüten zeigt.
Eine klapprige Bank im Hof, ein kleiner Tisch davor, eine kleine abgestoßene Emaille-Schüssel mit Milch für die Katze,
ein Well-Plastik-Vordach mit Stützkonstruktion aus
Eisen-Wasserleitungsrohren, daran hängt ein Regenschirm.
Direkt gegenüber ist ein altes Anwesen von einer wohl jungen Familie gekauft worden,
ein seltenerer Glücksfall im Dorf, den man an den
moderneren Zäunen,
an den Solaranlagen und an den neuen Fenstern, aber auch am Spielzeug auf dem Rasen erkennt,
der früher mal Hof war.
Aus der Scheune ist das Wohnhaus ausgebaut worden, das alte Bauernhaus
wird wohl abgerissen werden oder zum "Büro" umgebaut,
wenn die Bank
wieder Gelder zur Verfügung stellt.
Die Aufschrift auf dem größeren Wagen in der Einfahrt läßt an einen Firmenwagen denken-
hier verdient
wohl noch einer gutes Geld, fernab,
irgendwo in einem Industriegebiet oder in der Stadt.
Man sieht tagsüber kaum jemanden auf der Straße,
abends ist dagegen viel Verkehr -
jeder fährt, keiner läuft.
Am Wochenende wird eingekauft oder man fährt mit dem alten Traktor zum Holzmachen,
dh. ein neues Hobby im Dorf - Oldtimer, die wohl das Motorrad als Zweitfahrzeug
abgelöst haben,
sind auch oft zu sehen. Geldanlage oder Freizeitartikel?
Die "Speckgürtel" vieler Orte sind weitaus prägender geworden, als die zwei, drei alten Straßen,
die den eigentlichen Ortskern stellen:
Prunkbauten, von denen in Orten, die nahe an wichtigen Ausfallstraßen liegen,
deutlich zahlreicher sind als in Dörfern fernab der schnellen Anbindung an den Arbeitgeber.
Als Wanderer meiden wir solche Gebiete, weil sie wahrhaft keine Freude machen.
Ein alter Ortskern, der eine Besichtigung wert ist, ist recht selten
geworden.
Wir denken so manches Mal an die alte Zeit, an die geschichtlichen Überlieferungen,
auch an Sagen und Legenden, die in den nebelverhangenen Wäldern
deutlich näher sind,
als in der Stube, wo der PC steht.
Man versteht die Geistergeschichten, die von Hexen und von Erlkönigen künden -
da taucht
auch schon ein Schild auf: "Druidenstein" oder "Diana-Quelle".
Unser Gebiet im Herzen Hessens ist von langen schmalen Wiesentälern durchzogen,
um die weite Wälder sind.
Schroffe Abhänge und Schluchten oder
Flüsschen versperren den Weg, zwingen in langen geschlungenen Wegen
rund um die Hügelketten, die leicht 4-800mtr Höhe erreichen.
Man ist fast endlos unterwegs, trifft keine Menschenseele über Stunden,
obwohl das Ziel von der Höhe aus zum greifen nah schien..
So spürt man sie noch, die gute alte Zeit, in der es nicht um Kriege,
Religionsterror, Bombenanschläge, Asylsuchende, Harzer, Corona und Ukraine-Krieg und wer weiß was
alles - ging.
Damals waren andere Probleme drängend:
Hunger, Krankheiten, Seuchen, Kindersterblichkeit und pressende Obrigkeiten.
Wir wandern weiter und erklimmen die Höhe, der Weg führt an dem "Must have" der Neuzeit vorbei:
Am Tennis-, Golf,- oder Sportplatz, erkenntlich
an den vielen Parkplätzen und hohen Zäunen.
Das Wanderer - Symbol taucht wieder auf, führt an den heute so häufig zu sehenden "Hofreiten" vorbei,
die wie Pilze aus dem Boden kamen - in den Wald hinein..
..endlich wieder im Wald!
Über unseren Köpfen sind viele Kondens-Streifen von Flugzeugen zu sehen,
die zum Moloch oder Finanzmetropole Frankfurt wollen oder von dort kommen.
Hier oben auf den Höhen sind wir weit weg von allem, interessanter Weise auch vom Fluglärm -
wären da nicht noch die Privatflieger,
die sich in der Luft tummeln,
sowie das Wochenende oder ein Feiertag ist.
Deshalb gehen wir immer in der Woche, da ist die Ruhe echt und nicht durch Freizeitraser kontaminiert..
Frische Gräser, leuchtende Farben, Vogelstimmen, plätschernde Bäche - bis zur nächsten Straße,
wo -wieder verstärkt am Wochenende- Motorrad-Raser das ganze Tal bis auf die Höhe hinauf mit Krach erschallen lassen.
Ohne Katalysator, ohne auf irgend ein Tempolimit zu achten - "ich brauche Spaß, ich geb Gas!"
Ohne Katalysator auch die Flugzeuge im Himmel.
(Was Lobby doch ausmachen kann..)
Das alles kannten die Alten nicht, die damals die Dörfer bauten, ihr Tagesablauf war noch ganz anders.
In den 1950iger Jahren bin ich aufgewachsen, habe gerade noch den Rest dieser Zeit erlebt:
Kein Auto, kaum ein Motorrad- und wenn, dann ein 125-195ccm Motorchen.
Morgens hörte man nur das Klirren von Ketten und Geschirr aus den Ställen, wenn gemolken wurde -
die Geräusche von den gierig fressenden Schweinen, ein Hahn kräht.
Das Licht in der Schreinerei geht an, dort sind die Türen und Fenster offen,
"Absauganlagen" kannte man noch nicht,
genau so wenig wie Kunststoffe bei Möbeln.
Inwendig roch man Firnis, Leim und Holzspäne- eine interessante Mischung für uns Buben,
die immer wieder raus geschickt werden mußten.
Der Spengler dengelte das Blech zusammen, die Schmiede war erst später in Betrieb,
wenn die Bauern mit den zu reparierenden Flugscharen und
Geschirren kamen.
Der Schuster war ein Spätaufsteher, dafür arbeitete er bis in die Dunkelheit,
wie der Schneider in seinem Häuschen.
Kleine und Kleinstaufträge waren die Regel, kaum jemand ließ einen Schrank
oder gar ein ganzes Schlafzimmer oder einen Anzug machen..
Alles wurde "geändert", der alte Schwarze wurde mal mit Hosenumschlägen,
mal ohne gestaltet, mal repariert oder das Revers modernisiert.
So ein Anzug mußte Jahrzehnte halten, so ein Kleidungsstück wurde sehr geschont
und war noch richtig teuer, echte Handarbeit.
Die "Schaffe-Geher" sind schon zum Zug gegangen, den Kilometer vom Dorf bis zum Bahnhof,
wie alle der 6 Arbeitstage die Woche.
Dabei unterhielt man sich, traf sich an der Straßenecke, damit immer die gleiche Gruppe zustande kam.
Der Bahnhof war noch mit Personal besetzt, es gab eine Toilette und ein paar Automaten,
für den Bahnsteig mußten Besucher, die Fahrgäste
abholen wollten, eine Bahnsteigkarte kaufen.
Ein Kontrolleur knipste die Karte im Zug, wo die Fenster noch mit Lederriemen abgesenkt wurden
und
man die Rauchschwaden der Lokomotive riechen konnte.
Hier im Lahntal gibt es einige Tunnels, wo der schrille Pfiff des Zuges schallt.
Die Lokomotive fährt mit durchdrehenden Rädern und bösem Gezische und Gestampfe an,
bis die Räder greifen und die Fahrt beginnt.
"Abort nur während der Fahrt benutzen"!
Die Schaffegeher gehen dann vom Bahnhof der Kleinstadt zu den Geschäften und Betrieben,
in die Verwaltungen und Werken, die hier angesiedelt sind.
Wieder treffen sie in Grüppchen zusammen, die vielen kleinen Bediensteten aus einigen Dörfern,
die an der Bahnstrecke liegen.
So manchesmal geht "die Konkurrenz" zusammen den täglichen Weg -hin und auch wieder retour.
Im Dorf sind die Kinder am Frühstücktisch, Mutter macht die Pausenbrote
und packt sie sorgfältig in Butterbrotpapier und dann in die Alu-Box,
die
in den Schulranzen gehört.
Ganz aus Leder, meistens nicht neu, wurde das Ding zur nahen Dorfschule geschleppt.
Der alte Küchenherd war längst angemacht, mit einer alten Zeitung und Holz-"Schliwwern",
einem dicken Holzstück obendrauf.
So wurde das Wasser im "Schiff",
einer rechteckigen Vertiefung mit Deckel an dem Herd-Rand warm, -
manigfaltig tauglich, mal zur Rasur, mal zum Waschen oder Spülen.
Mutter setzte die "dick Supp" auf, damit Mittags die Kinder mit ordentlich Kohldampf zulangen konnten.
Ein einfacher Laster kam gefahren und holte die Milch von der "Milchpritsch" ab,
die in großen Kannen darauf stand.
Jeder Bauer brachte seine Milch zur "Milchpritsch" - dann holte der Lastwagen diese ab- und fuhr damit
nach Schupbach zur Kerkerbach - Molkerei.
Im Gegenzug wurde Butter und Kakau oder Quark geliefert.
Kakau und Milch konnte man in kleinen Pfandflaschen für wenig Geld in der Schule kaufen,
was viele Schüler gerne machten.
Es wurde regelmäßig Mittags gegessen, um 11 Uhr läuteten die Glocken,
das war das Zeichen für die Bauern, langsam mit der Arbeit aufzuhören und
nach Hause zu gehen, wo das Essen pünktlich um 12 Uhr auf dem Tisch stand.
Danach hielten die Bauern Mittagsruhe, die "Schaffegeher" hatten diesen Luxus nicht,
die Mutter auch nicht- nach dem Spülen kamen die Hausaufgaben-Fragen
von den Kindern..
Die Großmutter ging regelmäßig ins Dorf, wo das Konsum und der Metzger und der Bäcker war,
auf dem Rückweg holte sie vom Bauern die noch
kuhwarme Milch direkt ab
und hielt überall ein Schwätzchen..
Der Großvater war im Krieg "gefallen" oder "vermißt", in einem Krieg,
den niemand gewollt hat und trotzdem mit "Hurra" begrüßt wurde,
weil die
Propaganda -damals wie heute- geschickt griff.
(Reklame ist alles, ein "must have" kann man erzeugen)
So war nur der Urgroßvater und die Urgroßmutter für uns Kinder da,
Mutter arbeitete in Haus und Garten, ja ein richtiger Garten,
wo allerlei
Gemüse die Versorgung unterstützte-
Vater kam erst lange nach der Dämmerung nach Hause,
da neu gebaute Haus wollte bezahlt werden.
Die Urgroßmutter kochte Saft und Obst ein, desgleichen Gurken.
Der Urgroßvater schaffte eine Zusatzversorgung mit Ziegenmilch und Hasen oder Hühnern und Eiern,
was in fast jedem Haus gemacht wurde -
auch ohne ein Bauer zu sein.
Seine Arbeit konnte er schon früh nicht mehr ausüben, er war selbständiger Maurermeister
und lebte in dieser Zeit eher von Kleinaufträgen, weil sein Schwiegersohn für den Krieg "gezogen" wurde - er sollte das Geschäft übernehmen.
Inzwischen sind die Bauern wieder auf dem Feld, die Bäuerinnen waren im Stall und misteten diesen aus,
der Schreiner läd sein Werkstück bereits auf den Handwagen
und karrt zu den Kunden.
Gülle läuft aus den Höfen in die Rinne der gepflasterten Hauptstraße,
hier und da liegt ein Kuhpfladen auf der Gass' -
weil die Tiere zur Weide
getrieben wurden.
Da fliegt ein Dutzend Gänse um die Ecke zur Fütterung mit Kleie und gekochten Kartoffeln -
ein paar Hühner haben sich wieder auf die
Straße verirrt und picken hier und da..
Wir Kinder sind mit den Hausaufgaben fertig- so oder so- und spielen im nahen Wald
oder im Bach oder im Garten, manche treffen sich
zum "Fang den Hut",
andere hüpfen mit dem Seil oder Gummi-Twist bis zur Ermüdung.
Wir Buben haben uns Pfeil und Bogen gebastelt und
ueben Zielschießen
oder experimentieren mit Papierfliegern oder dem Brennglas etc.
Die ersten "Schaffe-Geher" kommen heim, manche haben etwas aus der Stadt mitgebracht,
was die Angehörigen oder Nachbarn in Auftrag gegeben haben.
Die Bauern waren noch lange draußen auf dem Feld, Vater reparierte die Maschine,
weil das seine Arbeit war.
(Job sagte man erst sehr viel
später dazu)
Die Mechanisierung war schon im Gang, nun kam die Motorisierung der Landwirtschaft in Fahrt,
was eine echte Pionierleistung für die
vielen kleinen Bauern -
und erst recht für die Hersteller - war.
Die Geräte fielen öfter mal aus, durch Fehlbedienung
oder durch noch nicht so ganz
ausgereifte Fertigungsqualitäten bedingt.
Die Böden sind schwer, lehmhaltig und recht hart -
da bricht schon mal ein Eisen ab oder wird eine Halterung müde.
Ich habe sie noch gesehen, die beiden alten "Klappers", die ganz schwarz gekleidet
auf dem Bock ihres großen Leiterwagens mit Heu hockten, sanft die Peitsche
schwingend,
gezogen von zwei ruhigen "Fahrkühen", die unsere Dorfstraße hinab rappelten.
Der Dorfbrunnen plätscherte und stillte den Durst der heimkehrenden Tiere,
die dann wieder in die Ställe gingen.
Elektrisches Licht wurde noch sehr sparsam eingesetzt.
Abends fallen alle totmüde ins Bett..
Es war ganz einfach eine andere Zeit, man hatte noch Zeit und die nahm man sich auch -
kaum jemand, der sich "gestört" fühlte, kaum ein Gewerk,
wo sich der Kunde als "Verbraucher" fühlte.
Die Reste dieser Zeit sind in den Orten noch zu sehen,
man spürt beim Durchwandern deren einstige Bedeutung.
Manchmal sehe ich noch ein
Blechschild mit Reklame von damals,
eine längst erloschene Firma wirbt für ihr Speiseöl oder Waschmittel oder Baukalk -
mancher Hersteller hat jedoch überlebt und
ist noch heute ein bekanntes Symbol für Würze.
Als nach und nach die ersten Autos kamen, waren sie noch richtig bestaunt
und bildeten immer und immer wieder Diskussionsgruppen von Männern,
die
fachmännisch in den Motorraum schauten und ihre Einwände vorbrachten..
Heute sind die Autos sehr viel schneller und stärker und .. lauter geworden,
damals galt ein ruhiger, bequemer Wagen als erstrebenswert, heute ist es die
Beschleunigung, die begeistert.
"Sportlich" nannte man das, wenn ein Auto "tiefergelegt" war..
die Zeit des Hühnerschrecks kam mit Geknatter auf
zwei Rädern in die Dörfer.
Bei zufälligen Begegnungen am Gartenzaun bei den Wanderungen durch das Land,
wo auch mal nach dem rechten Weg gefragt wird, kommt so manche Sache
aus der "guten alten Zeit" wieder kurz in Erinnerung, wo alle schmunzeln.
Das "Hessekätchen" (Käthe) in ihrer Schwälmer Tracht und dem großen Weidekorb
am Arm ist mir noch in Erinnerung,- sie fuhr mit dem Zug und lief
in die Dörfer um ihren Hand- und Kochkäse zu verkaufen.
Der Orts-Bäcker trug seine Backwaren zu bestimmten Tagen zu seinen Kunden,
wo sie an der Haustür aussuchen konnten:
Apfeltaschen, Pudding-Teilchen oder Plunderweck, Streuselstückchen
oder ein längliches Mischbrot oder ein rundes dunkles Bauernbrot?
Über den Backwaren lag ein weißes Tuch, daran kann ich mich noch erinnern.
Die Haustüren standen meistens offen- die Frauen arbeiteten im Beet oder im Hof am Zuber..
Waschmaschinen hatten nur die ganz Reichen, im großen Topf auf dem Herd
wurde die Wäsche eingelaugt und gekocht, später ausgewaschen, gerubbelt, gespült und dann
getrocknet -
eine ziemliche Plackerei, besonders bei kleinen Kindern -
die Fließ- oder Wegwerfwindeln waren ja noch nicht erfunden und so mußten die Stoffwindeln
sorgsam ausgekocht und gewaschen werden.
Ab und zu sehe ich noch einen großen beheizbaren Waschkessel in einem Hof stehen, meistens mit Blumen bepflanzt.
In Dillenburg ist ein Wirtschafts-Museum, wo man diese Dinge schön gezeigt bekommt- allemal sehenswert!
Am 13.9.2021 lese ich auf der Seite des Dillenburger Museumsvereines "Zutritt nur mit 3G"- da kam mir das Denken, bis der Groschen fiel: 3x geimpfte dürfen hinein.. (Wir sind noch immer nicht gegen Corona geimpft und leben noch.. auch noch im Sept. 2022, wo dieses Virus nun Omikron genannt wird, im Dez. 23 leben wir immer noch - ungeimpft und ungetestet)
Dieses Küchenmuseum heißt "Villa Grün"
Im Hessenpark in Neu Anspach im Taunus ist ein voll eingerichtetes Museumsdorf zu sehen, - allemal sehenswert!
(Einen halben Tag sollte man schon dafür einplanen)
***
Aus Eschborn ist überliefert, daß Arsen eine vergötterte Priesterschaft
der odinschen Naturreligion gewesen sein sollen.
Die Esche (Eschbaum) war damals hoch verehrt aus dem nordischen Nagdrasil, dem Baum der Vergangenheit,
der Gegenwart und der Zukunft.
Die Wallkirche wurde an diesen Ort gebaut, wohl wissend, daß heilige Orte besetzt werden mußten,
um das Jesuskind unter die Leute zu bringen;
den Gläubigen war wohl egal, wen oder was sie anbeteten.
Thiuda = Volk (Thing oder Ding-Versammlung, zu Ring und Ding gehen..)
Der Altkönig im Taunus soll eigentlich Altring geheißen haben, nach den keltischen Befestigungsanlagen,
Richt-Stätte und Kultplatz.
***
Wovon lebte man damals - hier am Beispiel von Oberursel im Vordertaunus,
auf einem Vorhügel des Taunus, eher schon bald in der Frankfurter Talsenke gelegen:
Mahl- Schleif- Loh- und Schneidemühlen am Urselbach, Handwerk, Kupferhämmern,
eine Strumpffabrikation und Stockfabrikation, Regen- und Sonnenschirmen
(Waldenser und Pikarder)
- bekannt waren auch die Kesselhersteller
und Haarschneider,
Obstbau und Landwirtschaft dieses Städtchens, einem der ältesten Deutschlands.
Kastanien gibt es noch heute dort im Vordertaunus und Mirabellen etc.
Das uralte dreistöckige Gasthaus mit dem lebensgroßen Holz-Bären am Eingang wurde im Buch von 1857 schon erwähnt,
so weit ich weiß, steht es heute noch.
Früher mußte jeder daran vorbei, der von der Saalburg nach Frankfurt fuhr vorbei an der Bärenkreuzung -heute fährt man Autobahn.
Die heilige Ursula in ihrer "Flenelz" (weinerliches Gesicht) aber auch Ur-Sel
oder Ur-Sala nach den Karolingern, wäre die Herrührung des Ortsnamens,
aber auch Ur-Swell (Quell) wäre möglich.
"Wer durch Stierstadt geht und wird nicht geschmissen,
Durch Bommersheim und nicht von den Hunden gebissen,
Und durch Weiskirchen und wird nicht verspott,
Der hat wahrlich große Gnade bei Gott!
***
1816 wird berichtet, daß unter Herzog Wilhelm I die Beamten, Pfarrer und Schultheißen
des damaligen Amtes Atzbach, 102 Personen an der Zahl,
1752 Gulden und 2 Kreuzer bei ihrem Festmahl vertilgt hätten.. (Das große Fressen?)
Nota bene - Ich bin bei Wiki Fördermitglied und darf dorthin verlinken.
***
Die Reifenberger sind eines der ältesten (Adels) Geschlechter Deutschlands,
die Eselsohren im Wappen führten, weil einer ihrer Ritter den Kampf auf einem
solchen Tier fortsetzte,
weil sein Pferd gefallen war.
Andere Geschlechter, die der "Normalos" - sind freilich sehr viel älter.
Oberst Friedrich von Reifenberg, gestorben 1595, wird als der denkwürdigste seines Geschlechtes erwähnt.
Dieser hat im Laufe seiner Karriere dem Kaiser, den Engländern, den Hessen und den Franzosen gedient.
Er nahm seine Stammburg drei Mal im Sturm.
1545 ging er in Diensten Sachsens nach England, dann diente er im Schmalkaldischen Bund,
er wurde bei der Schlacht bei Mühlberg geächtet,
bei einer Kopfprämie von 4000 Gulden..
1548 flüchtete er in die Schweiz, wo ihn der Kaiser Frankreichs berief.
Mit dem Landgraf von Hessen und dem Kurfürst Moritz von Sachsen
nahm er den Ehrenberger Engpaß in Tyrol, -
dort entkam der Kaiser knapp der
Gefangenschaft, weil der Friedrich von Reifenberg in der Truppe
-wegen rückständigem Sold- einen Aufstand anzettelte.
Trotz des Passauer-Friedens belagerte er mit dem Landgrafen Albrecht von Brandenburg
die Stadt Frankfurt, ging dann wieder in französische Dienste,
und focht ruhmvoll gegen Spanien, wo der Frieden von Cambresis kam,
er sich mit dem Kaiser aussöhnte und wieder in den Westerwald zog,
wo er im Alter von
80 Jahren verstarb.
(Als Greis, wie man damals sagte - heute wäre das ein Senior oder "älterer Herr" gewesen-
was mich wundert an dieser Geschichte ist die Tatsache, daß der Ort Reifenberg im Hochtaunus liegt
und nicht im Westerwald)
In den Chroniken wird von Meeresschnecken im Rhein berichtet,
die wohl noch aus den Binger-Zeiten stammen, hinter dem sich dieses Binnenmeer befunden haben
soll - dort, wo das Binger Loch ist, der Engpaß aus Felsen, welcher damals wie mit einem Pfropf verschlossen war und den Rhein aufstaute. (Später löste sich dieser Pfropf durch ein Beben, wie ich lese - und das ganze Binnenmeer strömte aus - den jetzigen Rhein im Mittel- und Unterlauf bildend in die Nordsee.)
***
Die Rheingauer Freiheit war verbrieft, niemand war irgendeines Herren Leibeigener -
bis 1525 Erzbischof Albert kam und diese wieder weg nahm.
Der Bauernkrieg auf dem Wacholder, der mit heiliger Waffengewalt die Leute unfrei machte..
..eine sehr "christliche" Sache, das darf man sagen !
***
Im Main- und Nidda-Gau waren schon 770 Weinberge bekannt, bevor der Weinbau an den Rhein kam..
Der Glanz von Weinfesten und Straußenwirtschaften ist heute fast erloschen (schrieb man 1857 !),
weil immer mehr Winzer Taglöhner geworden waren.
(nach ein paar Mißernten oder Weinkrankheiten, die es genug gab - z.B.)
So gingen die Weinberge in den Besitz immer größerer und immer reicherer Leute ein.
Der "rationelle Weinproduzent", so steht es geschrieben,
habe immer weniger Verständnis für die traditionellen Feierlichkeiten hat..
Heute ist nur noch am Wochenende Ausschank,
auch wenn sich ein paar größere Winzer darauf besonnen haben,
die privaten Konsumenten anzulocken.
Edelstahltanks, "Eigenreserve-Zugabe" statt ehrlicher Wein, viel Technik, noch mehr Chemie..
***
Man schrieb, daß die wohlhabenden Gegenden reichere Kirchen und somit auch besser Glocken gehabt hätten,
die entsprechend feierlich
"Bonum Vinum" und "Vinum malum" tönten,
während die einfachen Kirchenglocken eher "Bämbelwein" riefen..
vom Turm ein "Bämbelwein und Bämbelwein"
erscholl..
(..diese Lautmalerei halte ich für sehr treffend)
***
Weizel: "Man würde sich sehr täuschen, wenn die Bewohner dieses Paradieses
für so glücklich hielt, als es die Gegend zu verbürgen scheint.
Es ist hier, wie allenthalben.
Die Sterblichen haben sich ungleich in den Genuß und in die Arbeit getheilt.
Alle diese Menschen, die das ganze unabsehbare Land wenigstens zweimal im Jahr
umwühlten und noch überdies sechs verschiedene Arbeiten in jedem
Weinberg verrichten,
haben den geringsten Anteil an dem Boden, den sie mit ihrem Schweiße düngen.
Im Allgemeinen bekommt daher, wie man zu sagen pflegt,
der den Wein, nicht zu trinken, welcher ihn pflanzt,
und mehrere Fehljahre hinter einander haben auch an liegenden Gütern vermögende Familien
schon in den Zustand der Dürftigkeit versetzt, wenn nicht gar an den Bettelstab gebracht.
Ein Glück nur, daß die Lebensfreudigkeit des Rheingauers,
vermöge seines leichteren Sinnes,
jene Zähigkeit besitzt, die sich eben so treffend in der Fabel vom Bettler
und dem Tode ausspricht, als eine
Anekdote vom Melancholischen.."
Geblieben sind die ewig gleichen Wünsche der Leute:
Das ewige oder bessere Leben im jenseits, mehr Geld und ein langes, gesundes Leben..
ob früher oder heute- daran hat sich nichts geändert,
damit arbeitet der Glauben und davon leben Versicherungen.
Man sucht das "Paradies" und vergißt das Leben, man schaut auf Reichtum
und freut sich nicht daran, was man hat.
Man hofft auf das Glück und
erfreut sich nicht der Gunst, die man genießt.
Man will noch länger leben, weiß aber bereits nach der "Midlife-Crisis"
kaum etwas mit sich anzufangen,
was als sinnvoll bezeichnet werden könnte..
***
Archäologen sind sich immer sicher, wenn es um Holz-Pfosten-Reste geht:
Damals wurden diese angeglüht, dh. angekohlt- damit die Fäulnis kein leichtes Spiel hatte.
Claudius Civilis soll einzelne Gefangene seinem kleinen Sohn als Zielscheibe
für seine Pfeile und Wurfspieße zur Verfügung gestellt haben..
Christliche Gräber wurden über heidnischen Gräbern gemacht,
über einem Grab wurde ein Hügel aufgeworfen,
an dem feierliche Totenmahle gehalten worden sein sollen.
Reste von ankauten Tierknochen wurden gefunden- lt. den dort gefundenen Münzen im Jahr 383 herum.
***
Dabei fällt mir ein, daß Gott seinen Sohn wohl nicht schützen konnte
oder wollte, er ihn der Kreuzigung ließ - der gütige Gott des Mosaischen Bundes,
dem schon mal ab an "Söhne geopfert" wurden.
Tabus darf es bei einer umfassenden Geschichtsbeleuchtung nicht geben !
Die Römer am Rhein fanden allerlei Religion und Götterkulte vor,
die jeder daheim frei ausüben durfte - solange man öffentlich Juppiter huldigte
und
opferte, sich nach außen hin also "römisch" gab.
Deshalb war die christl. Religion auch so in Ungnade, weil sie die einzige
mit dem "Alleinvertretungsanspruch der Wahrheit und des einzigen -unsichtbaren- Gottes" war
und noch immer
zu glauben scheint.
Das Christentum, so wird überliefert, duldet keine anderen Religionen neben sich.
(Intolerant damals, übertolerant heute? Koexistenzen waren und sind verpönt. Seltsam nur, weshalb sich diese Christen heute für den Schutz und Zuzug der Muslime stark machen)
***
Die Römer hielten auch viel von Traumdeutung und zahlten viel Geld dafür,
es soll Feldherren gegeben haben, die ihre Strategie danach bauten.
Einen schönen Satz wollte ich Dir, geneigter Leser, nicht vorenthalten:
"Natur, Herkunft und Beruf dieser Glaubensmittler machen es verständlich,
daß die zunehmende Religiösität zunächst in der breiten Masse
ein gesteigertes Bedürfnis nach Zauber und Magie erzeugte -
und es machte sich von selbst, daß diese Schattenseiten der intensiveren Gläubigkeit
rasch auch in Kreise aufstiegen, die an sich durch ihre Bildung hätten gefeit sein sollen.."
Meine Güte, wie hochnäsig..
Geschichte ist vergangen, nicht mehr zu ändern.
Die Zukunft ist im Dunkeln, schon weil wir in der Gegenwart kaum etwas zu beeinflussen vermögen;
trotz freier Wahlen und daß wir in der Mehrzahl sind, haben die Trick-Reichen das Sagen!
So bleibt nur das eigene Beispiel,
das in der Geschichte der Menschheit stets fast ohne Wirkung blieb -
dieses "fast" muß dennoch sein -
einer der Gründe für diese Seite,
die evtl. noch weitere Pfründe erschlossen haben könnte:
Ein Buchantiquariat hat mir zugesichert,
noch viele Ortschroniken in den Regalen zu haben.
Ich solle Zeit mitbringen, so wurde mir am Telefon gesagt..
Immer wieder tauchen Geschichtssplitter oder Kurioitäten auf,
immer wieder lese ich von "Heidenpfennigen", von denen selbst aus dem Mittelalter
berichtet wird.
Die Orte am Rhein sind voll davon.
In Boppard (wohl aus neuerer Zeit) steht in einer Unterkunft zu lesen:
" ROM. SGOET. TER. VOS. IN. D. SI.
VERS. CHV. UNDE. N. VEC. BIS.
UEB. ERDI. OH. REN. VERSU. N.
KEN. IN. DR. ECC. NURA. MORUN.
D. BACCUS. D. AS. LUS. T. IGE.
PAR. KREUZ. FIDEL. WIEVORTA.
U. SEN. D. I. AR. "
(Roms Götter, wo sind sie? Verschwunden, weg,
bis über die Ohren versunken im Dreck.
Nur Amor und Bacchus, das lustige Paar,
ist kreuzfidel
wie vor tausend Jahr)
Der Sinn ist die Entstellung typischer römischer Abkürzungen und Punke, die man weglassen soll..
***
"Diözesen" sollen römische Verwaltungsbezirke gewesen sein, vergeleichbar der Gaue im Germanischen,
bevor die röm. kath. Kirche diesen Begriff aufnahm.
Ich lese von Grabsteinen und Altären, die damals in Stadtbefestigungen
und Befestigungsanlagen verbaut wurden - als billiges Steinmaterial.
***
Schon römische Siedler sollen wie die Flüchtlinge nach dem WKII
"hausten in einem Raum, in dem gekocht, gewohnt, geschlafen und gearbeitet wurde",
wie es heißt.
"Die Sonne spendete Wärme, die Erde verweigerte Nahrung und Trank nicht
und wenn des Tages Arbeit den schlimmsten Hunger bezwungen
hatte,
krochen die Menschen in ihre steinernen, lichtlosen Wohnhöhlen ein."
1807 fand man eine versunkene Töpferwaren-Fabrikation,
die wohl "hundert Fuhren Scherben" übrig gelassen hatte ..
und die ehemalige Fabrik-Kasse mit
fünf Zentnern Kupfermünzen,
die damals geschwind und pragmatisch eingeschmolzen worden sein sollen.. von den Findern!
Paracelsus (1493-1541) soll gesagt haben:
"Ob der Inhalt deines Glaubens nun falsch oder richtig ist, die Wirkung ist die gleiche.
Glaubte ich irrigerweise an eine Statue des heiligen Petrus, wie ich an den Apostel selbst geglaubt hätte,
so würde dies - Glaube oder Aberglaube - in beiden Fällen die gleichen Früchte tragen.
Der Glaube selbst ist es, der die echten Wunder wirkt.
Und zwar wird er in jedem Fall dieselben Wunder wirken, mag es nun der wahre Glaube oder ein Irrglaube sein."
***
Ein paar Dinge sind noch nachzutragen, die historisch zu uns geschwappt sind -
aus dem griechischen und ägyptischen Raum: "unsere" Priester und
Fürsten
und Gelehrten waren davon durchdrungen, so gehören diese Dinge auch hier her:
"Odran sollte zum Schweigen gebracht werden, als er ein Geheimnis entdeckt hatte -
der heilige Columba schloß dessen Mund für alle Zeiten,
indem er Erde auf dessen Mund werfen ließ,
als Odran sich lebendig begraben ließ um den Himmel zu befragen.
So konnte er nichts mehr ausplaudern"
Die Verspottung der Kirche, statt Amen "I-aaah" zu sagen und die Stories mit den Eseln -
mal aus Ägypten, mal jener, der Christus trug, als
Narrentum zu sehen.
Der Esel der die Narretei trägt, das Christentum, ist belegt.
So ist auch das Zeichen der Augenbinde in ähnlicher Weise symbolisch überliefert für Christen,
die Symbolik der Fische kommt aus der Astrologie,
wo Fische für Füße stehen.
Das Wasser (Nil) war prägend im Isiskult, bald unter der Jungfrau Maria ebenso.
Man sagt, daß aus dem ägyptischen und dem jüdischen Kult das Christentum entstanden sei.
Kali entstand wohl aus einem Kult-Tanz mit mehreren Menschen,
die im Gleichtakt beteten und mit musikalischer Begleitung,
bis der Betrachter viele
Arme und Beine und Hände sah- das erklärt einiges.
Eva und die Schlange- dieses Tier stand für die spinale Wirbelsäule,
die großen Nervenbahnen, die im "Apfel", die spinale Frucht enden.
Malus ist lateinisch und bedeutet gleichzeitig "Böses oder schlecht" und "Frucht" - als Längendehnung des "u" -
geschwind war Eva und der Apfel gefunden.
In den griechischen Sagen wird man dem Irrsinn leibhaftig-
Gott Zeus wird von einer Ziege genährt, aus "Dank" bricht er ihr ein Horn ab,
füllt es mit einem Pulver, das seinem Besitzer jeden Wunsch erfüllt.
Griechen sind immer gut für so was..
Auch sei das, was aus den Zitzen und Brüsten kam, nie Milch gewesen,
sondern eine quecksilberähnliche Flüssigkeit der Erkenntnis -
so wie
das Wort "Fliegenpilz" nicht von den Insekten, sondern von der Eigenschaft entliehen ist..
es entsprach "dem weißen Licht der Sterne und
der Jungfrau".
Der Paracelsus wird als "irregeleitetester Narr aller Narren" bezeichnet.
Kiffer, überall Junkies.
***
Oktober 1307 wurden vom franz. König die Tempelritter konzertiert zerschlagen -
aus deren Resten erwuchsen die Rosenkreuzer, die nun überall
daheim sind,
mit vielen anderen schrägen Vereinigungen dieser Art -
Kukluxclan -,
geistiges Unkraut in Geheimbünden kanalisiert.
Die Darstellungen von senkrecht gewundenen Schlangen sollen die Bisexualität vieler Götter ausdrücken.
Umstritten sind Lions und Rotarier ebenso, wie ich lese.
***
Liebe sei nichts anderes als die Erkenntnis der Wahrheit in der Seele einer anderen Person,
wer das als Lustobjekt begreife, wäre das eine Verwechslung
von Liebe und Besitz,
was schädlich sein könne..
(so die esoterische Überlieferung) es hänge von den beteiligten Seelen ab,
ob es zum größten
Glück oder größten Kummer würde..)
***
Die Zahl Drei taucht überall auf, in Symbolen und Erzählungen,
Wunden und in der Geisthaftigkeit- weil sie von einem frühen Schisma der Zahl 1
eines
"einfältigen, amtsenthobenen Priesters" in die "richtige" Richtung führen sollte.
Sieben Grade der Rosenkreuzer, Homöopathie, Freimaurer, Goethe, Schiller und Wieland
werden quasi zusammen genannt.
Thot, Seth, Ägypten, Dämonen, Hundekopf, Unterwelt, affenköpfige Götter,
der Narr, der Esel, Drogen, Gifte, blauer Eisenhut, ein offener Sarkophag
(ohne Deckel), der als "Fleischesser" bekannt war, mit einer stark ätzenden Wirkung,
die Fleisch innerhalb von 40 Tagen verzehrte - weckt
Assoziationen,
wie die Symbolik des "Schweins des dritten Tages",
das eher eines des zweieinhalben Tages war, das geopfert wurde..
Auch der griech. Philosoph Platon war ein Eingeweihter der Ägyptischen Schule!
Es steht geschrieben, daß wir nach wie vor nach Einweihung rufen, instinktiv wüßten,
daß unser Leib nicht die wahre Heimat sei -
wir würden danach trachten, dieses Gefängnis zu verlassen,
das für unser "wässriges Plasma" ist. Irrwege? Vermutlich.
***
Der Name "Florenz" kommt von Blüte - geistige Erleuchtung bezeichnet man ebenso.
Die Lehren der Wiederauferstehung Christi werden in Zusammenhang mit den 7 Stufen gebracht-
er hätte also gerade die 2. erreicht..
Theosophen = Theologen und Philosophen, eine doppelt schlimme Sorte.
***
Im Vatikan sollen 35km lange Gänge sein, mit unzähligen Büchern,
von denen - so ist zu lesen - die wenigsten mit der esoterischen Tradition
des Christentums zu tun haben.
Seltsame ägyptisch-griechischen Überlieferungen über die "Jungfrau der Welt"
sind sehr viel älter als das Christentum ..
..selbst das inbrünstig gebetete Schlußwort "Amen" soll von dem Ägyptischen Gott Ammon sein.
Ich lese, daß Engel "die dichte Materialität der Erde und der Menschen"
nicht erfassen können:
Bei den Menschen sei die Liebe kaum entwickelt,
bei den Engeln in Reinheit.
Daß "Engel hier und dort und überall sind", gehört zu der Vision des "heiligen Grals".
600 Millionen Menschen glauben - ganz selbstverständlich - an die Reinkarnation! (Wiedergeburt)
In Mesopotamien ermittelten die Priester auf einer esoterischen Grundlage
den Wert von Gold und Silber, indem sie die 360 Grad des Sonnenkreises
heran zogen.
13 ein halb Einheiten Silber waren eine Einheit Gold.
Diese Einstufung lief also nicht nach der Seltenheit der Metalle..
Freimaurer-Symbole, Winkel, Tempelritter, ägyptische Priesterschaft,
Gott Ptah, der den Menschen aus Erde schuf..
..es ist also alles schon mal da gewesen, lange vor der neuen Zeitrechnung.
***
Wir sehen: Man kann keine Seite "Geschichtliches" oder eine über das Leben
der "kleinen Leute" machen, ohne auf diese seltsamen Dinge zu treffen - es haben sich schon zu allen Zeiten "wichtige" Leute erheben und erhaben geben wollen.
Das erinnert mich daran erinnert:
„Am gerechtesten ist der Verstand verteilt auf der Welt, denn jeder ist zufrieden mit dem, was er hat, und außerdem überzeugt, daß er mehr hat als die anderen.“
Robert Lembke
Gefunden auf:
https://gut ezitate.com/zitat/261666
***
Die Raute als magisches Symbol findet sich in vielen Kirchen - ein direkter Hinweis auf Freimaurer?
Oder die (2021 ehemalige) Kanzlerin Deutschlands als Hüter(in) der Rautensymbolik?
***
Die Abbildung des Narren, gerne Flöte spielend, ist oft mit offenem Gewand vorn und hinten im Schritt.
! Ein Banner aus dem 15.Jhd. aus Dijon
nennt eine Bruderschaft Mere Folle -
die Köpfe der Gelb und Rot gekleideten Clowns umarmen einander so,
daß einer dem anderen einen Kuss auf den
Allerwertesten geben würde.
Angeblich genießen beide einen Furz des jeweils anderen. "Furznarren". !
Ich lese von der "grünen Sprache". Argot
Man dämonisierte Götter eroberter Regionen gerne - so kam Mephisto, der Teufel,
der Satan und Belzebub zustande..
Die Mondgöttin Isis erschien als Dualität mit ihrer Schwester Nephthys,
die "weinenden Schwestern" mit Wiederauferstehungsritual.
Isis ist für eine Geburt ohne sexuelle Vereinigung bekannt geworden.
Das Symbol des mittig offenen spitzen Bogens sieht man allerorten in den Kathedralen,
manchmal mit der Maria, machmal mit Jesus darin.
Manchmal mit der Spitze auf den Händen Mariens, die jene auf den Schoß legt.
Symbolik der Jungfräulichkeit, bei geöffnetem Muttermund, - so die
Fachleute der Parapsychologie.
Petrus der Fels, Ecksteine in Kirchenbauten,
die mit seltsamen Teufelsabbildungen versehen sind, bringen Archäologen und Kleriker in Erklärungsnöte.
Dabei ist die Symbolik wohl eine "Sprache der Vögel".
Gabriel der Erzengel entspricht dem hellen Mond, häbräisch Lilith,
die Mutter des Lilin oder .. Dämonenbrut !
Deshalb trägt er immer Lilien bei sich.
(Ob wohl daher das Geschlecht der Bourbonen -und manche andere Häuser auch- Lilien im Wappen hat?
Diese Lilith hat Luther verschwiegen und mit Dämon übersetzt-
es soll die erste Frau Adams gewesen sein, bevor Eva an die Reihe kam.
Wer weiß, vielleicht bezieht sich die Doppelschlange in der Mythologie auch auf diese beiden Frauen?
Was ist sonst noch frei erfunden oder abgekupfert von anderen Religionen in der heiligen Schrift?
Die Römischen Saturnalien gestatteten Sklaven in die Rolle ihrer Herren zu treten,
um jenen so den Spiegel vorzuhalten..
.. der Vorläufer des Schalks?
In England nur am 1. April gemacht, aus Frankreich kommend eingeführt..
beim "Fest der Narren" trugen Priester Masken in Form eines Fischkopfes,
andere waren mit dem Schweif eines Esels oder einem schuppigen Fischschwanz geschmückt.
Als Priester fungierende Männer rissen die Sohlen von
ihren Schuhen
und verbrannten sie in Fässern, was die Kirchen mit einem "unheiligen Gestank" gefüllt haben muß..
Die seltsame Übereinstimmung der "schwarzen Madonna" oder "schwarzen Jungfrau"
mit der Isis ist recht deutlich.. eine große Idee - Matri deum,
magna idea - i-dea (Göttin)
Wer hat den größten esoterischen Tempel erbaut?
(erbauen lassen, selbst wird der Bestimmer das Ding wohl kaum gebaut haben)
Dort ist das freimaurerische Ornament zu erwarten,
die Frau an der Seite König Salomons ist die Königin von Saba, eine sehr dunkle oder dunkelhäutige Dame.
Die Astrologie versucht mit Konstellationen zu erklären,
warum die Geschichte so oder so schicksalhaft verlief..
hier gehört schon
eine gehörige Portion Narrentum dazu, von dem Hermes schon sagt, daß er geliebt würde..
schon im 7.Jhd klagte die Kirche über Ausschreitungen
beim Fest der Narren und deren Eselsverehrung..
er, der Narr, reist auf dem Pfad des pathein, wo der Uneingeweihte nur selten erkennt,
welche auswegloses
Labyrith das gewöhnliche Lernen sei,
es könne eine wachsene Seele nie befriedigen ;)
Das Wort "Magier" sei auf den Sanskrit- Begriff "ma" zurückzuführen -
das halte ich für an den Haaren oder Sprachwurzeln herangezogen..
bei der Lektüre esoterischer Bücher muß man den Spreu vom Weizen zu trennen lernen.
Der Kabbalist ist die Person esoterischer Lehre der Juden, die Kabballa.
"Die Absicht, eine Tasse Tee zuzubereiten, erscheint möglicherweise nicht als
magischer Akt,
da dabei jedoch unbewußt die elementaren Geister herauf beschworen werden,
handelt es sich tatsächlich um Magie.
Niemand kann ohne die
Hilfe der Salamander Wasser erwärmen.
Das Wasser selbst ist der Lebensraum der Undinen.
Die Tasse, die anderen Utensilien und die Teeblätter gehören
dem Reich der Gnomen an,
während der Dampf unter der Herrschaft der Sylphen steht.
Sobald der Schleier reißt, enthüllt sich die wahre Bedeutung selbst
banal scheinender Handlungen.."
Nun ist es raus, die kifften!
In biblischen Ländern war es verboten, Pferde als Lasttiere zu benutzen,
deshalb ritten die meisten Leute auf Eseln.
Man stritt sich wohl lange um eine richtige Übersetzung der Zeilen
eines esoterischen Textes der Vision des
Johannes von Parma.
Gelehrte taten sich sehr schwer damit und kamen zu Ergebnissen, die ich für falsch halte.
Die schlauen Leute reklamierten das "seltsame, ungelenke Latein"
dieses "8. Generalministers der Freimaurer".
Dilexi secreta loca
Qui in arbore erant
Hostic factus est luminosus
Lapis cibus ante animalis
Et recedens de suprema rami
Arbor radicibus evulsa in terra
Quod ita domus ipsa fumabat.
Ich würde das so übersetzen:
Ich vergesse die verschwiegenen Stellen im Baum,
es blitzt feindlich, tierisch und unerbittlich schlagen die Zähne,
er fällt vom höchsten Zweig bis in die Wurzel und kracht zur Erde,
damit es im Haus raucht..
***
Da unser Land lange von den Römern besetzt war, wird es wohl manche interessieren:
Die 7 Nachtwachen nannte man crepusculum, vespera oder vespertinum, conticinium,
intempestum, gallicinium, matucinum, und diluculum.
***
Das Gilgamesch-Epos geht wohl ins 4. Jahrtausend v.Chr. zurück,
zum König Gilgamesch, dem 5. Herrscher nach der Flut.
Das häbräische Wort haggiblim wird in der Bibel als Steinbehauer übersetzt,
Giblim der Name im Freimaurer Katechismus -
es soll die Bedeutung des Winkels als Symbolik haben, Giblin könnte von der Stadt Gabel kommen,
die Gabaliter lieferten die Steine für den
Tempel Salomons.
"Ihr sollt euch keine Altäre aus behauenen Steinen machen!"
(2.Mose 20.25)
Hier sehe ich einen Bezug zu obigen haggiblim.
***
In der Germanen-Geschichte liest man immer wieder vom roten Ocker und Henna.
Dieses ist aber auch als Jenseits-Farbe, die des Blutes oder das
Symbol des Lebens.
Immer wieder ist zu lesen, dass Verstorbene "daran gehindert werden,
aus dem Grab als Geist zu entkommen", entweder durch Fesseln oder Enthauptungen
oder
mit dem Anzünden ihres Hauses, in das sie hätten "zurückkehren" können.
Wer sich weiter dafür interessiert, kann das Buch "Kontakt mit dem Jenseits"
von Armando Pavese erstehen, das 1997 aufgelegt wurde.
***
Neue Lektüren sind eingetroffen:
Nostradamus vom Bassermannverlag,
Das Geheimnis des Todes vom Bechermünzverlag, Spiritismus, Geheimnisse des Unbekannten,
Nah-Todeserlebnisse und
Jenseitsvisionen
von Carol Zaleski und Kontakt mit dem Jenseits.
Man ist der Meinung, daß durch die Erfindung von Ritualen und mystischen Handlungen
die Ängste vor dem Dunkeln und vor dem Tod leichter
bewältigt werden konnten.
Mal wurde den Toten zu Ehren ein Fest gegeben, das im Ablauf der Ernte war,
dann wurden diese "spirituellen Gäste" wieder verjagt mit Gerassel
und
Gebimmel und mit einem feurigen Scheiterhaufen.
***
Die alten Ägypter dachten, daß man Götter täuschen und manipulieren könne,
in anderen Religionen war von einem absoluten oder absolutistisch
herrschenden Gott die Rede.
Die Mohamedaner feiern wahre Freßorgien im Ramadan, dem heiligen Fastenmonat -
nach Einbruch der Dämmerung..
..bei den Juden ist das ähnlich.
***
In den Pyramiden sind eine Art Abschussrampen verbaut, sie dienten dazu,
die königlichen Seelen der Pharaonen beim Sternenbild des Sirius (Isis)
kam,
damit sie sich als Osiris mit diesem vereinigten sollten.
Bei einfachen Sterblichen war das wohl nicht nötig.
Diese Rampen sind auch in Südamerika recht rätselhaft und wurden von Däniken ganz anders gedeutet.
Immer wieder ist von tanzender und musizierender Weise der transzendenden Mächten
zu nähern und so mit Ritualen einen gewissen Nebel der Mystik
die Mitbewohner an sich zu binden - die Rede.
***
Die Erfindung der Kirche - der Teufel, war gut tausend Jahre am Werk,
der eigentlich als Symbolfigur gegen heidnische Götter gerichtet war,
die
damit diffamiert werden sollten.
Der "heilige Augustinus" mußte sich anhören:
Gott hätte das niemals zugelassen, daß es solche bösen Dinge gäbe..
aber vom 15.-18.Jhd. wurden dennoch im Namen des Teufels und des Gottes
300.000 "Hexen" auf den Scheiterhaufen verbrannt und zuvor grausam gequält.
Man darf auf keinen Fall vergessen, daß es die "heilige" Kirche(n) war(en), welche Progrome verübten!
Andere haben die Meinung vertreten, daß es unnütz sei,
sich den Befallenen zu widmen und besser gleich mit dem Teufel eine Einigung zu suchen..
Die Synode von Milet hat im Jahr 1692 verfügt,
nach dem Tod des Bischofs dessen Palast zu verschonen
und nicht wie bislang üblich
durch die Bevölkerung ausplündern und ausschlachten zu lassen,
wovon selbst die Fensterrahmen nicht verschont worden sein sollen,
Stühle und
Einrichtungsgegenstände wurden geklaut, das Archiv angezündet.
(Das soll selbst bei Päpsten so gemacht worden sein)
Das deckt sich mit der alten
Ansicht, daß so die Toten nicht mehr zurückkehren
und Unheil anrichten könnten..
***
1647 entstanden in England die Zitterer, die Quäker,
1747 war ein Ehepaar mit dem Propheten Cavaliers in Frankreich dabei die Sekte der Shakers zu gründen,
die in ekstatischen, zitternden Visionen die
Leute zu überzeugen.
1774 siedelte diese Gruppe in die USA aus, mit ihren dunklen Visionen,
Stimmen aus dem Jenseits und religiösen Verzückungen,
Wunderheilungen.
Der Wunder- und Teufelsglaube half bei der Austreibung bei Zahnschmerzen und Heimsuchungen..
dazu gab es bestimmte Atemtechniken, die einen Sauerstoffmangel
im Blut
und so zu Halluzinationen führte, die als "sehen" gedeutet wurden.
So erschien schon mal der leibhaftige Jesus Christus vor dem Anlitz.
Noch 1979 war die katholische Kirche der Ansicht, daß es für Sünder die Strafe gäbe,
daß diesem der Anblick Gottes vorenthalten würde..
..wie widersinnig das ist, wird bei der Lektüre des alten Testamentes klar, wo "man Gott nicht schauen" kann.
Ein österr. Arzt war überzeugt davon, ein magnetisches Fluidum zu haben,
dabei hat er wohl die Hypnose erfunden..
obwohl er eher an
die Unterhaltung mit Verstorbenen und nicht mit dem Unterbewußtsein
mit dem Probanten dachte.
Ein Rivale gründete diesen Gedanken, wo die
Anhänger, die wohl auch mit den Quäkern zusammen waren,
mit Anfällen, Zittern, Lachkrämpfen und ähnlichen Symptomen,
die eine "Befreiung"
ausdrücken sollten.
Tausende machten dabei mit, die Bewegung soll bis zu einer Million "Adepten" gezählt haben.
***
Der Klabautermann, der schwarze Mann bis zum Candyman,
vom Teufel zum Erzengel und Nikolausi -
die Phantasie hat schon immer die tollsten
Sprünge gemacht,
wenn die Leute zu viel Zeit hatten oder dumm genug waren, einem Priester,
Prediger, Pfarrer, Rabbi, Muhezzin oder Schamanen oder Zigeunern und Handlesern zu glauben.
Ich lese, daß die Reinkarnation "automatisch und ohne persönliche Rücksichten"
erfolgen und dabei auch kein Gebet oder Reue nützen würde..
die christliche Auferstehungslehre sei etwas anderes, trotzdem spricht Nikodemus von Jesu:
Amen, amen, ich sage dir:
Wenn nicht jemand von neuem
geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen..
das hört sich sehr nach Haarspalterei oder Identitätskrise an.
Außerdem hätte man "keinen befriedigenden Beweis gefunden,
daß die Verstorbenen mit uns kommunizieren können"
***
Homosexualität war in gehobenen Kreisen eine relativ verbreitete Gewohnheit,
sie wähnten sich so im "Einklang mit einer idealen psychologischen und
spirituellen Dimension des Menschen"
Einfachen Leuten, hat man diesen "Intellektualismus" nicht anerkannt und als böse Entartung angelastet,
"New Age" sozusagen ;)
Manche meinen, der Spiritismus sei die Zerzetzung des Christentums -
wobei alle Religionen spiritistisch arbeiten:
Das Ziel ist es klar und eindeutig, auf einem Luftgespinst ein Einkommen zu begründen,
das sich gewaschen hat.
Beschwörungssitzungen, so schreibt einer, seien eher für sinnentleerte Nichtstuer,
die nichts mit ihren Abenden anzufangen wüßten.
(Genau so gut könnte man das auch mit dem Gottesdienst am Sonntag ..
beide sind gleichwohl Beschäftigungstherapie.)
Astral-Leiber, Geistesebenen, transversaler Synkretismus, Spiritismus, Telepathie,
Psychopathologie, Psychiologie, Magie und Religion haben
verflixt enge Grenzen zueinander,
reine Haarspaltereien und - wie oben - interessante Möglichkeiten ein hohes Einkommen zu generieren!
(In Südamerika ist der Spiritismus, der alle Details der Bibel ganz anders erklärt-
eher als das echte Christentum angesehen, von Angehörigen aller Schichten,
selbstredend auch bei "Weißen", nicht nur bei "Farbigen", wie es oft unterstellt wird.
Diese Bezeichnungen sind - so meine ich - ideologisch blöd, weil niemand "farbig" ist, sondern nur eine andere Haut hat und "weiß" sind bestenfalls Schneehühner und keine Menschen!
Immer und immer wieder lese ich, daß man den "Analphabeten" oder
Ungebildeten deutlich gegen den "Intellektuellen" herabzusetzen sucht.)
"Eine Frau hat an Gott geglaubt, die Religion aber nie praktiziert,
sie war gleichgültig gegenüber Gott, der deshalb nie in ihr Leben trat"
Seit wann ist die Zwiesprache mit dem Göttlichen nur in der Kirche
oder in Gebetshäusern möglich, nur weil der Prediger das sagt?
("Ihr sollt euch keine Bildnisse machen und Altäre aus behauenen Steinen !"
Altes Testament.
Vermutlich ist diese Sache mit den "Gotteshäusern" wie die "Anerkenntnis der AGBs und des Datenschutzes"..)
Das ist also eine typische Falscheinschätzung hochgebildeter Leute,
die auch nur ihr kleines, enges Denkschema haben - wer sagt, daß das eine Ding das andere
Ding ausschließen muß?
Somit wäre klar, wer hier das "Schubladendenken" erfunden hat.
Über den Tellerrand schaut ein Akademiker am schwersten!
***
roboterge setze.com/2013/06/todeszahlen-deutschland/
In 193 Jahren sind wir Deutsche ausgestorben?
Das glaube ich nicht, vielmehr werden "Deutsche" wie Creolen ausschauen
und vollkommen anders denken; die Produktivität und auch die Lebensqualität wird sich drastisch verschlechtern.
Die Anglizismen werden obsiegen über die Sprache des Landes, so wie "Laschet der einzige Politiker der Welt sei, der im Triell Vierter wird" Dieser Satz (13.9.2021) war mir unverständlich .. ich mußte 71 Jahre alt werden, um von einem "Triell" erstmalig zu lesen.
***
Das Jenseits, so wird behauptet, habe keine "pysikalische Ebene".
Wissenschaft und "praktizierende Gläubigkeit" geht meines Erachtens nicht zusammen.
Der latente Trend mit Fremdworten um sich zu werfen, macht auf jeden Fall
keine wahreren Erkenntnisse als das beim Glauben und seinen
selbstentwickelten "göttlichen Eingebungen und Vorgaben" ist.
Für mich ist keine Trennung zwischen Seele (für die Körperlichkeit)
und dem Geist (von Gott eingetan) vorhanden, sondern es kann vielmehr so sein,
daß sich zwischen den elektrischen und chemischen Reaktionen im Hirn etwas entwickelt,
was das "Ich" werden wird, nachdem ein göttlicher Funke diese
Konstruktion gestartet hat..
..eine virtuelle Netzstruktur, die keine Dinglichkeit hat.
Wer sagt, daß nicht evtl. eine noch unbekannte Dimension existent ist,
die sich den physikalischen Regeln nicht zu beugen scheint?
Andere sprechen von einer "silbernen Schnur",die den Geist an den "Astralleib"
und an den Körper bindet, die man leichter loslassen kann,
wenn
man an ein Leben nach dem Tod glaubt..
***
Die Einschlafhilfe Religion ist bald zu einer eher hierarchische Ebene geworden, mit vielen "Vorgesetzten".
Interessant ist die hohe Zahl spiritistischer Gruppen in Italien, einem Land mit hoher Kirchengläubigkeit.
"..würde man den Glauben nicht mehr haben, würde an seiner Stelle nur Angst herrschen"
- klar, daß ein Liturge oder Demagoge so antwortet.
Der Erzbischof Kardinal Martini meint, es sei unmöglich mit den Toten zu kommunizieren.
"Cannalers" nennen sich die neuen Spiritisten, Seher und Lebensberater,
die im "New Age" eine Art Dach gefunden haben, einen Sammelbegriff,
der
ehemals "Medien" genannt wurde.
Der Spiritismus darf als Fortsetzung der Reformation gesehen werden, zu einer Zeit,
als das Telefon erfunden wurde und die Emanzipation ihren zarten
Anfang nahm -
mit zuweilen sexuellen Befreiungshandlungen, wie ich lese.
(Emanzipation der Frau, nicht die der kleinen Leute allgemein)
Die "freie Liebe" wurde schon 1872 propagiert, z.B. von der Spiritistin Vicoria Woodhall,
Tennessee - lange vor den seltsamen Hippies.
Der Forscher Sidgwick widmete sich der PSI Forschung, er meine einmal:
"manchmal sage ich mir, ich glaube an Gott, und andere Male kann ich
nicht mehr sagen als -
ich hoffe, dieser Glaube ist richtig, und ich will und muß so handeln, als ob es so wäre."
Er hat ein ganzes Leben danach gesucht, ob die christliche Lehre wahr ist
oder nicht und er hoffte dabei, daß sie wahr wäre.
Hier sehen wir Religion und Forschung und Spiritismus zusammenwachsen
als das was die Gruppe der Führer in Wahrheit will:
Macht über die Massen.
***
Sir Arthur Doyle wurde von einem Reporter gefragt,
ob denn die Geister im Jenseits ihren Hobbies nachgehen würden..
Vermutlich sei es so, meinte der Schriftsteller,
der Reporter bohre weiter: Ob sie evtl. Golf spielen?
"Ich habe sie nie davon sprechen hören" war die Antwort.
Die Schlagzeile am nächsten Tag war dennoch:
"Doyle sagt, im Himmel wird Golf gespielt!"
Das zeigt mir immer wieder, wie wenig man den Zeitungen und Presse Glauben schenken darf-
eine patzige Überschrift und am Ende des Artikels hat der Berg eine Maus geboren..
Eine tödliche Zahl ?
Multikulti, das Drehbuch stammt übrigens von einem Lehrer.
***
Jenseitsreisen und Visionen sind wohl eher das Produkt des eigenen Gewissens,
das mit oder durch moralischen Lehren erzogen wurde.
So mancher notorische Märchenerzähler hat seine schlechten Träume als Visionen verkauft,
als Eingebung oder Wundersehung.
"Mohamemed sei auf magischem Flug auf der Himmelsleiter von drei Engeln besucht worden,
die seine inneren Organe gereinigt hätten..
er sei danach am himmlischen Tor von seinen Vorläufern - Adam,
Johannes der Täufer und Jesus, Joseph, Hennoch, Aaron, Moses und Abraham -
willkommen geheißen worden.
Dann stieg er zum göttlichen Thron auf, wo Gott Mohammed als Freund begrüßt hat.
Er gewährt, worum ihn Mohammed bat, die Zahl der Pflichtgebete zu verringern,
um ihn dann als ersten Weltpropheten zu den Menschen zurück zu schicken"
Was guggst du?!
***
Das alte Testament hat das Gilgameschepos vereinnahmt, später wurde ihm Mose und das Jesukind eingewebt,
dann kamen die Mohammedaner s.o. dazu.
Die jüdische Glaubensauslegung ist demnach näher am Ursprung des Gedankens,
ging aber arg den eigenen Ausschmückungen nach.
Das, was man als Nahtod-Erfahrung oder himmlisches Gericht oder spirituelle Welten betrachten mag,
ist wohl nichts anderes als die Abrechnung
des eigenen Gewissens mit uns selbst,
was eben auf diese moralische Erziehung gründet.
Wer aus diesem End-Prozess gerissen wird, kann
so manches erzählen - eben aus seinem Ich.
"Ihr seit der Tempel Gottes"
"Ihr sollt euch keine Bildnisse machen und Altäre aus behauenen Steinen !"
Altes Testament.
***
Ein engl. Mönch des 8.Jhds war in der Nacht schon tot, als er sich Morgens vom Sterbebett erhoben haben soll..
Drythelm erzählte seiner Frau von der jenseitigen Welt.
Er sei von einem Mann von leuchtendem Angesicht und heller Kleidung in ein riesiges Tal geführt worden,
Auf einer Seite lohendes Feuer, auf der anderen Seite Schnee und wütender Hagel.
Unzählige mißgebildete Seelen seien dazwischen hin und her geworfen worden.
(ähnl. gibt es auch in der Brückenversion)
Das sei, so der seltsame Mann, nur eine vorübergehende Stätte für die,
welche auf dem Sterbebett bereuten,
die durch Messen, Gebete, Almosen und Fasten noch erlöst werden könnten..
Dann geht es weiter zu einem übelriechenden Verließ,
wo mit Zangen und Hohngelächter die Seelen immer wieder hinab gestoßen würden..
Plötzlich sei er jenseits der Mauer gewesen, auf einer blühenden Wiese,
süßesten Gesängen, berauschenden Düften, die ihn umhüllten.
Dort erblickte er ein Licht, das so hell war, wie er es noch nie sah.
Er wurde zurück geschickt, trotz dem er gerne hätte bleiben wollen.
Er mußte zurück ins Leben und das Versprechen abgeben, ein gottgefälliges Leben zu führen.
***
Der Kreuzritter Owen erzählt von einer Höhle, die erst klein,
dann unergründlich weit gewesen sein soll.
Dort hat er zwölf weiß gekleidete Kahlköpfe getroffen, die wie Mönche aussahen.
Sie warnten und rieten, den Namen Jesu als Schutzgebet aufzusagen.
Dann hätte sich ein Gebrüll erhoben, das grauenvoll alles bösen Getiers der Welt darstellte.
Durch das Aufsagen des Namens Jesu soll er seinen Verstand behalten haben.
Dann folgten die vier Stätten der Bestrafung, mit allen erdenklichen Folterinstrumenten.
In letzter Minute wird er von züngelden Flammen emphor gehoben, weil er wieder den Namen rief.
Glitschige Brücken und schreiende Dämonen, zwei Bischöfe
führten ihn dorthin, die keine Nacht, keine Finsternis, keine Hitze, keine Kälte hat.
Das Licht des Eingangs zum Paradies habe alle drei erleuchtet
und er habe ein süßes Gefühl der Freude in seinem Körper und in seinem Herzen
gehabt,
die Zeit verging in einem Augenblick - er mußte das Kreuz tragen und Pilger werden,
dem Kreuzritterum abschwören und fortan ein reines
Leben führen.
Er wurde zum Zisterziensermönch Gilberg von Louth.
Andere werden von Dämonen geschüttelt, sterben und werden wieder erweckt, um obigem Zweck zu dienen..
Andere haben dabei ihren Körper von außen gesehen, der Spirit
(Geist, der Lebensfaden des Körpers) wurde von der Seele getrennt.
Die Seele sei so klein wie ein winziger Vogel gewesen, der gerade aus dem Ei geschlüpft ist.
Dann wäre ein Körper aus Luft und Licht gekommen, ohne geschlechtliche Merkmale,
nackt und kindhaft, ohne soziale Identität, gezeichnet von der
Farbe seiner Laster und habe die Seele aufgenommen.
Als gute Taten sah man -u.a.- die Ehrlichkeit im Bezug auf die Abgabe des Zehnten -
nicht ungünstig für die Mönche ;)
Der Führer durch diese Welten habe den rigoros Gottes Gesetze einfordernden Dämonen
die Werte der Seele, die Gnade und Buße entgegen gehalten.
Der Schutz der Führer habe die gleiche Notwendigkeit, egal ob man im Jenseits als Sterbender,
Träumender oder in Trance betreten würde !
Die islamische Tradition habe eine Redundanz nach der anderen,
der Moment des Todes bedeute Probe als auch Vollzug der Strafe,
im Grab eine strenge Befragung, wobei das Ergebnis der Prüfung am Tag
des jüngsten Gerichts bereits feststeht..
Von Feuer wird in diesem Zusammenhang nur als Strafe gesprochen.
Man sagt, daß diejenigen, die vom Tode zurück kamen, nie wieder gelacht oder gespottet hätten..
..manche seien mit einseitigen Schmerzen, Kopfweh über Monate oder Gedächnisverlust zurückgekehrt.
(Für mich klingt das nach einem Schlaganfall)
Im Mittelalter hätte das Sterben soziales Erlebnis bedeutet, eine Gelegenheit zum Zusammensein der Familie,
mit Geistlichen, Verwandten, mit unsichtbaren Gästen, Gebete und Liturgie.
Dabei wurde der Nachlaß geklärt, es wurde vorgelesen.
Unglaube sei eine Deformation des Willens oder eine Krankheit, so argumentierten die frommen Demagogen.
(Umgedreht wird ein Schuh daraus: Wer glauben muß, hat die Deformation seines Charakters erlitten)
Der hl. Anselm meinte dazu, daß ein Narr der sei, der sagt, daß in seinem Herzen keinen Gott gäbe.
Recht hat er, aber es ist der Gott im Himmel, sondern Mutter Natur!
Wer reinen Herzens sei, dem seien Vision und Beweise für solche Dinge nicht nötig, meint Gregor der Große.
Da gibt es noch die "Schmetterlingstheorie", die das Leben der Menschen
mit denen der Schmetterlinge vergleicht, die sich
bekanntlich verpuppen,
zur Raupe werden und schließlich als Schmetterling davon flattern..
Psychologen erzählen vom Depersonalisationssyndrom, wenn Sterbende erzählen,
daß sie sich außerhalb des Körpers befunden hätten.
Es sei ein Schutz der Seele vor dem Sterbeprozess, eine Loslösung vom Geist des Körpers,
der Schmerzen empfindet, wenn sich die Organe
nach und nach verabschieden.
Noch ist der Beweis der Seele nicht erbracht - vermutlich kann man das auch auf Tiere übertragen?
Heute beschreibt man den Tod eher wissenschaftlich, als ginge es um ein Elektrogerät..
(Was mit Sicherheit nicht richtig sein dürfte)
Die Betroffenen würden Frieden, Wärme, verändertes Zeitgefühl und Schmerzlosigkeit empfinden,
so der Befund aus vielen Berichten, die
zuweilen von Leuten stammen,
die bis zu ihrem direkten Tod noch pausenlos alles erzählen konnten..
fernab typisch amerikanischen Übertreibungen
ist wohl übereinstimmend zu sagen,
dass die Sterbende leichter gehen, wenn sie selbst loslassen konnten.
Die körpereigenen Botenstoffe werden in der Todesstunde ihr ganzes Gift verlieren und deshalb halluzinieren lassen,
den ganzen Speicher irgendwie abspulen.
Manche sprechen vom hellen Licht, andere von einer Art geistiger Nabelschnur, die den Körper zurück läßt.
Die Berichte von Jenseitsreisen "heiliger" Leute sind nicht zuletzt aus didaktischem Grund gemacht worden -
das bringt der Glaubwürdigkeit
ganz erheblichen Punktabzug, wie ich meine.
Die Nahtod-Berichte sind sich ähnlich und der Art, daß eine Panik,
wie beim Ertrinken oder Herzinfarkt wäre, dann der Tunnel des Lichts,
Wärme, Geborgenheit, ein "eigenartiges Gefühl alles zu wissen was es gibt".
***
Der seltsame Kardinal von Köln läßt die Glocken läuten, 23.000x in allen Kirchen seiner Gemeinde-
für die 23.000 toten Flüchtlingen im Mittelmeer in den letzten 15 Jahren.
Keine Glocken, wenn eben diese Gruppen (Muslime) sich in ungeheueren Mengen selbst abschlachten,
in ihren eigenen Ländern und nun wollen sie alle
zu uns kommen, um genau so weiter zu machen?
Zumindest verkleiden sie sich wie zuhause.
Nochmal: Die werden sich nie ändern oder gar anpassen oder sonstwie
zivilisieren lassen,
da bin ich mir sicher - aus deren Lebensweise ist der Fluchtgrund eigentlich bereits entstanden:
Es ist der Glaube plus Mentalität, die kein Wirtschaftswachstum und Wohlstand der Massen schafft.
Ich weiß freilich auch kein Patentrezept in dieser Sache und kann
nur konstatieren, mehr nicht.
Oder sollte doch das Vorbild des Christentums, der Kirche,
was ja früher ebenso grausam gegen die Bevölkerung vorging, angeführt werden?
Wie oft hätte der seltsame Kardinal bimmeln lassen müssen, um der Opfer jener Hexenprozesse und sexuelle Übergriffe zu gedenken, was die Kirche angerichtet hatte?
***
Man sagt, es geschehe eine "Blitzdia-Show" beim Sterben, wo nicht der Reihe nach,
sondern alles zusammen gezeigt und verstanden wird.
Eine Art gut / böse Gegenüberstellung, wo jeder sein eigener strenger Richter sein wird.
Nun gut, dieses "gut-böse" ist eine gesellschaftliche Anerziehung, keinesfalls ein Naturereignis.
Nach der talmudischen / midraschischen Lehre sollen Ungeborene die Torah im Mutterleib erfahren,
nach der Geburt würde ein Engel über den Mund
fahren und dieses Wissen in das Unterbewußtsein schicken ;)
und das allumfassende Wissen (der Talmud??) wäre erst einmal versiegelt.
***
Unsere Mediziner haben eigene Vorstellungen, wann das Leben offiziell erloschen ist
und wann Organe entnommen werden können -
bei einem normalen Tod ist das nicht denkbar, weil sich die Organe nach und nach verabschieden, dh. absterben.
Ich denke, daß der Zeitpunkt des Todes individuell unterschiedlich ist -
mal wird die Seele sich von Geist (Körper) später, mal früher lösen;
bei einem Schlaganfall ist das eine seltsame Sache, -
bis zum "finalen Schlag" wird sie wohl kaum warten, sondern schon vorher weg sein, das was wir "Seele" nennen. Ich mag das Wort "Bewußtsein" oder "das Ich" eher leiden.
(Wir hatten einen schweren Pflegefall im Haus und haben Mutters Sterben begleitet.)
Man hinterfragt Nahtod-Erfahrungen von Leuten, die unter dem Einfluß von Medikamenten standen,
von denen es mehr als genug gibt, bis zu
Rauschgiften.
(die, wie der Name schon sagt, einen Rausch oder seltsame Träume machen)
Aber auch Sauerstoffentzug (Hypoxie) kann hallozigen wirken!
Die Aktivierung des limbischen Systems durch Endorphine etc. kann Erfahrungen bringen,
die sich mit den Nahtod-Erfahrungen durchaus vergleichen lassen.
Opiate als Pathogenese von Visionen?
Die klassische Vorstellung von Traumbildern und der Nähe des Schlafes zum Tod, wäre nochmal zu überlegen.
Dann ist wieder die Rede vom "Kurzschluß im Gehirn" -
was wohl elektrisch -Isolatorendefekt?- und nicht aus Gründen einer verstopften Blutzufuhr käme-
man weiß im Grunde nichts, so viel auch geschnippelt und geschnitten wird.
Freud meinte dazu, daß der eigene Tod unvorstellbar wäre,
den eigentlich niemand glauben kann, weil jeder von seiner Unsterblichkeit überzeugt sei..
Der Geist könne den Tod seines Körpers nicht akzeptieren, deshalb sehe sich dieser separat,
er phantasiert Unsterblichkeit und flüchtet sich in
"ozeanische Tröstungen".
(Wozu auch Religionen passen - die seit den Schamanen zum Menschen gehören,
somit auch zur "Geschichtlichen Exkursion" meiner Seite)
Ich denke, daß diese Tröstungen als eine Form des "sich-tot-stellens"
bei manchen Tiergattungen annähern könnte, um die Realität des
Zerfalls schlichterdings zu ignorieren.
Soweit die wissenschaftlichen Einlassungen, von denen wir wissen,
daß sie erst einmal nichts akzeptieren, was war und ist,
was geglaubt wird oder
angenommen oder geahnt oder überliefert wird -
nur der reproduzierbare Beweis hat Gültigkeit, der Zweifel wird aber immer noch erhalten bleiben,
trotz Wissenschaften, die sich -nachweislich- oft genug und auch schnell genug widersprechende Resultate bringen..
***
Wie war das gleich mit Vivaldi, der wegen "erwiesener Unfähigkeit" vom Konservatorium flog?
Oder Einstein, dem man nichts zutraute und dem man -bis heute-
seine Theorien nicht widerlegen konnte?
***
Zurück zu den Nahtod-Erfahrungswelten:
Sollte im Geist (nicht im Hirn) Visionen einprogrammiert sein,
die uns das Sterben leichter machen sollen und wenn ja,-
warum, wenn es doch nichts danach
gibt, warum sollte die Natur etwas gemacht haben,
was ohne Sinn und Funktion wäre?
Ergo muß es ein "Leben" nach dem Tode geben.
(meine pers. Schlußfolgerung;
allerdings ohne jeden dogmatischen Religionsbezug, den man wohl getrost vergessen kann..)
Wenn nun der Geist - wie schon durch Rückkehrer oft genug bewiesen -
auch ohne Hirn und außerhalb des Körpers funktioniert, sind dann
die Wunschvorstellung
jedweder Art als "persönliches Paradies" gedacht, dh. somit auch das von Kirchen,
Religionen mit ihren Heilsversprechungen oder
ist die Spiritualität das,
was die Religion -nach dem Tod- ersetzt?
Ein endloser, ganz persönlicher Traum,
dessen halber wir so viel Wissen (Phantasie trainieren!)
wie möglich
in uns aufnehmen sollten, bevor der Tod kommt
und wir aus der Wissens-Sammelei heraus gerissen werden?
Inwiefern sich dieses Wunschprogramm visualisiert oder gar instrumentualisiert
als konkreter Kontakt mit verstorbenen Angehörigen oder dem geliebten
Haustier
(wie ich schon gelesen habe),
ist freilich unserem Glauben oder unserer persönlichen Phantasie überlassen.
(Hier bin ich geschwind in den
"ewigen Jagdgründen" bei dem Peter gelandet ;) )
Sollte das Hirn nur Sender / Empfänger sein,
der dem Geist eine zeitlang dienen muß?
Das Wort Euthanasie setzt sich aus dem griechischen Wort "eu" und
welches gleichbedeutend ist mit - gut, richtig, leicht, schön-
und dem ebenfalls griechischen Wort "thanatos", welches für Tod steht, zusammen.
Den Vorgang des Tötens nennt man auch "Einschläferung".
Einschläferung sogenannter "Euphemismus" (Beschönigung),
keine Narkose, sondern ein Einschläfern im Sinn von Tötung.
***
Nach dem Buch von Stephen Skinner "Nostradamus" (Bassermann 1995/98)
ist das Christentum eine jüdische Sekte mit griechischer Einfärbung..
255 v.Chr. wurde die Septuaginta verfaßt, in Alexandrien in griech. Sprache;
die "Gnostiker" mit ihren 10 Himmeln sind da nur ein folgerichtiger Wahn,
den die Analen erfaßten. (Bibel-Urschrift)
Der
Koran wurde 632 n.Chr. geschrieben.
Im Buch "Nostradamus", das oben erwähnt ist, kann man einen interessanten Artikel über Ezechiel lesen.
Mormonen sollen in einem unterirdischen Tunnel Daten von 80 Millionen Gestorbenen aufbewahren-
die bis zur genetischen Nachvollziehbarkeit
reichen sollen.
(Ungefragt, die Angehörigen wissen wohl nichts davon)
Man nimmt an, daß sie damit irgendwelche Gemeinsamkeiten oder Abstammungen
auslesen wollen.
Adventisten meinen, daß der Samstag der eigentliche Ruhetag des Herrn sei,
deshalb wäre Gott den Christen auch böse, weil sie den 7. Tag nicht heiligen.
Heilande, Marsgeister, Beschwörer, Jesus-Nachfolger, Gottes-Stellvertreter,
Propheten und Messias - Nachfolger, Hippies, Drogen, Sex und Glauben
gehen arg eng zusammen, wie Leute, die aus den Beatles -
Songs "persönliche Botschaften" herauslesen wollen..
Zyklen, Planeten, Naturkatastrophen und Astrologie, Meteorologie und Horoskope gehen Hand in Hand,
bis zum "Beweis der div. Verschiebungen des Magnetpoles
der Erde,
die in den Gesteinsschichten festgebacken sind.."
Lyme Borreliose bekäme man heute so oft, weil die Wohngebiete dicht an mit Zecken verseuchte
Wälder gerückt waeren - vom Vogelflug, Füchsen und frei
laufenden Katzen
haben diese "Forscher" wohl noch nie etwas gehört?
(Randbemerkungen)
*** Dez.2023: Die KI ist heute so weit, daß Stimmen von toten Sängern (Beatles) zu einem neuen Song gebacken werden können ***
Nochmal die Empfehlung im Buchantiquariat das Buch "Bevor die Römer kamen"
(Pörtner) aus dem Jahr 1962 zu kaufen,
dann kann ich mir nähere Erläuterungen in dieser
Sache sparen..
Mir fällt auf, daß immer weniger Leute sich die Funktionen von Technik erklären können -
egal ob das im multimedialen Bereich oder im Auto oder
Wettervorhersage
bis zur Stromerzeugung oder Energiewende ist.
So folgt wohl auf die fehlende Durchblickung dieser einzelnen Positionen immer häufiger
der Glaube an die Funktionalität;
der Technik-Glaube macht ein Art System-Analphabetismus,
wo der "Verbraucher" nur noch "abnicken" kann.
Es wird kaum noch einer beweisen können, daß die Behauptung des Kundendienstes falsch ist
oder daß jener Handwerker uns über den Tisch ziehen will, wenn
die Rechung zu hoch wird,
da nur noch ganze Baugruppen getauscht werden.
Dieser Technik-Glaube geht rund um alle Lebensbereiche, vom Gesundheitsdienst-
über den Nahrungsmittel- bis zum multimedialen Bereich.
Forschung und Wissenschaft wird immer komplexer und undurchschaubarer -
"Lebensmitteltechniker" und Genforscher - nicht zuletzt die Juriskratie und
Politik bilden in sich richtige Festungen der Undurchdringlichkeit für den einfachen Menschen -
aber auch für jeden, der diese oder jene Fachrichtung
nicht gerade studiert hat.
Das Wissen der Menschheit wächst sprunghaft an -
was freilich gut ist, wenn es zum Guten eingesetzt wird!
An die Stelle von einem rudimentären Wissen um alle Dinge des täglichen Lebens
tritt immer schneller ein allgemeiner "es wird schon richtig sein" -
Glaube.
Man glaubt, es wird schon stimmen, was auf den Beipackzetteln steht.
Das gleiche Prinzip wie damals, als nur wenige Leute lesen und schreiben konnten,
wo der Pfarrer aus der Schrift vorgelesen hat..
Niemand wird mehr als seine persönliche Sparte und ggf. noch ein oder zwei Randzonen
davon genau bestimmen können - immer mehr Menschen werden
nur noch wenige Geräte oder Systeme
oder Software oder was auch immer - auch nur grob erklären können:
Was das für eine Aufgabe sein kann, auf neugierige Fragen der Enkel eingehen zu wollen,
kann ich aus eigener Erfahrung sagen!
Beispiel:
Wozu ist dieses Wasserbecken oder Brunnen im Dorf neu gemacht worden?
Nun, das macht der Kulturverein, er will alte Dinge erhalten und pflegen.
Aha, und wozu?
Nun, weniger daß sich die Touristen und die Kinder daran freuen - sondern aus historischen Gründen.
Was sind historische Gründe?
Die Sache war losgetreten, erst die Erklärung um das Wort "Historie",
dann um die Dorfvergangenheit, dann um den Viehtrieb, weiter zu den
Katzenkopfsteinen
rund um den Brunnen - dann zum Basalt, zu der Bearbeitung der Steine,
zum Vulkanismus, zum Erdmantel...
Desgleichen passiert, wenn ein Gerät an die Steckdose kommt und erklärt wird,
warum Strom gefährlich ist- woher kommt der Strom,
wie entsteht er und wie wird er dort ankommen, wo wir ihn vorfinden -
warum sieht man den Strom nicht?
"Mein Opa ist ein fanatischer Erklärer", so hat mich unser Enkelchen "rezensiert"..
Nein, man muß sich die Zeit nehmen und immer so weit erklären,
wie die Fragen gestellt werden - egal in welchem Bereich auch immer.
Unbequem, gewiß, aber nötig.
***
Man nimmt an, daß die Paradies - Legenden in den Religionen aus der Zeit
der großen Tierwanderung vor der Eiszeit her - stammen,
wo buchstäblich
gebratene Täubchen in den Mund geflogen sind.
Allemal eine so interessante Theorie, daß ich sie hier nicht vorenthalten wollte..
(Aus dem Buch "bevor die
Römer kamen")
Dabei kommt mir der Gedanke an Aluminium, das bekanntlich eine geringe Molekulardichte aufweist,
deshalb viel leichter als Eisen ist, das eine höhere Dichte hat - und erst recht
Silber und Gold..
Für Wasser sind diese Metalle undurchdringlich,
vielleicht
verhält es sich mit dem Diesseits und Jenseits ähnlich?!
"Forsche nicht nach dem, was dir verborgen - es ist sowieso schon zu viel, was du sehen kannst"
(Bibel)
***
Schon zur Altsteinzeit hat man Bildnisse von Tieren und Feinden durchbohrt,
um jenen damit den Garaus zu machen oder zu schädigen.
Eiszeitliche Höhlenmalereien hat man nur in Europa gefunden, sonst wohl nirgendwo.
Deshalb denke ich mal, daß zumindest der Homo Sapiens diluvialis,
der neue Mensch seine Wiege hier hatte.
"Viele Generationen hindurch hatten sie, solange noch die göttliche Abkunft
in ihnen wirksam war, den Gesetzen gehorcht und die Götter,
deren
Nachkommen sie waren, geehrt.
Ihre Gesinnung war aufrichtig und wahrhaft großherzig;
gegenüber allen Wechselfällen des Schicksals sowie im Verkehr miteinander zeigten sie Sanftmut
und Weisheit; Tugend galt ihnen mehr als jedes andere Gut,
sie sorgten sich nicht um ihr Wohlergehen und machten sich nichts aus Gold und anderem Besitz,
den sie eher als eine Bürde betrachteten; sie neigten weder zu Ausschweifungen,
noch raubte ihnen ihr Reichtum die Besinnung..
Als jedoch dieses göttliche Erbteil in ihnen zu schwinden begann,
indem es zu stark verwässert wurde und die menschliche Natur die Oberhand gewann,
da wurden sie unfähig, ihr Glück zu ertragen, sie entarteten,
und jeder, der noch Augen hatte zu sehen, erkannte, wie schmählich sie sich verändert
hatten, seitdem sie ihre schönste und kostbarste Gabe verloren hatten;
wer aber selbst kein Auge für das wahre Glück mehr hatte, dem erschienen sie
immer noch edel und glücklich, als sie bereits von Habsucht und Machtgier erfüllt waren.
Als jedoch Zeus, der oberste aller Götter, der Gerechtigkeit walten läßt
und der solches sehr wohl zu sehen vermag, erkannte,
daß ein einst
ehrenvolles Geschlecht völlig herabgekommen war,
beschloß er sie zu ihrer Läuterung zu strafen.. "
( Platon, Wikipedia )
Hier geht es weiter mit ein paar Empfehlungen:
Ein feines Büchlein: "Entdeckungen im Limburger Land",
vom Nassauische Presse Verlag 2010 ISBN 978-3-7973-1181--8 erzählt von
Sehenswürdigkeiten der Heimat,
von Arbeit und Alltag im alten Hessen-Nassau. Exkurs-Tipps zum Erwandern.
"Abenteuer des Geistes", ein Werk mehrerer Autoren von 1961
hat auf Seite 74-86 von Loren Eiseley den Beitrag
"Der moderne Mensch aus dem Blickwinkel
eines Entwicklungstheoretikers" -
der allerbeste Schluß-Stein zur Geschichte, den ich mir vorstellen kann.
Überhaupt ist dieses Buch, das noch im
Antiquariat zu haben ist, äußerst lesenswert.
Auf Seite 96 bis 106 dieses Buches ist ein Artikel mit dem Titel:
"Fluch der Konformität".
Hier wird versucht zu erklären, warum Demokratie nicht
nur politisch,
sondern als Ausdruck einer Teilhabe gebraucht werden kann.
(Ob nun das amerikanische Beispiel greift, wage ich zu bezweifeln)
Der freie Fall von Kultur hat keine Begrenzung, weil die Kontrolle der Politik fehlt,
die unsere Wirtschaft lenken und leiten sollte.
Es fehlt bereits
die Philosophie dazu.
(Ergo kann dieser freie Fall bis in die Steinzeit zurück führen, weil keine moralischen Grenzen sind)
Diese sollte eine der ganzen Bevölkerung akzeptierbare Art haben,
nicht nur einer Schicht.
Amerika ist bestimmt weniger Lehrmeister
als Beneideter oder gar gehasstes Volk
(am meisten aus der arab. Ecke)
zumal der Wohlstand durch dauernde Kriege und (Wirtschafts) Spionage, Verschwendungssucht,
heimliche Besatzung -Imperialismus zeigt sich auch in der Beherrschung moderner Medien- und selbst heftige Umweltbelastungen ignorierte etc. erreicht worden ist.
China plagiiert offensichtlich Amerika heimlich, zum Teil durch Innehalten von Schlüsselposten im Welthandel. (2023 kurz vor der Ablösung der Weltherschafft der USA)
Heiligt der Zweck wirklich jedes Mittel?
Ich denke nicht -
Zivilisation ist etwas anderes.
Erwischt uns das Schicksal der alten Griechen?
Panthenon gegen Baseball-Platz?
Das hochgelobte alte Griechenland
hat die Hälfte seiner Bevölkerung, Frauen und Sklaven,
nicht an seiner so tollen Demokratie teilhaben lassen.
Eine Vorbildfunktion ist somit bestimmt
nicht gegeben,
zumal Jahrtausende vorher die germanischen Stämme längst eine "Emanzipation" hatten,
ohne diese Mitsprache gesondert zu loben.
(In der Mitte Europas, nicht in Griechenland)
Echte Demokratie haben die Griechen somit eher nicht erfunden - lediglich das Wort,
nicht den gedanklichen Begriff von Gleichberechtigung.
Zu den Baseball-Besuchern:
Ob diese in der Lage sind, genügend politische Bildung oder Durchblick oder Wissen zu besitzen,
um überhaupt zu einer sinnvollen
Abstimmung fähig zu sein, wage ich zu bezweifeln.
Bildung muß nicht gleichbedeutend mit Aufklärung oder Lebenstüchtigkeit sein !
Das trifft auf unsere Massenveranstaltungsbesucher in gleicher Art zu.
Was ist nun das "griechische Beispiel an Kultur" ?
Bankrott und wieder zum nächsten
Bankrott sich selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen..
es ist denen dabei auch vollkommen egal, wer die Zeche zahlen muß!
In dem Buch ist die Rede von "primitiven Germanenstämmen" - und es wird das Angelsächsische gelobt.
Aber: Woher stammen die Engländer, woher
die Amerikaner ;) - - es sind unsere Vettern!
***
Zum Universum:
Ich denke, daß den bisherigen Theorien noch eine weitere zugefügt werden könnte:
Wer sagt, daß dieses ein Anfang und ein Ende hat?
(Eine Bewegung sehr wohl)
Es kommen immer nochmal Lesesplitter, die zum Thema passen und die ich "Dir",
geneigter Leser, liebe Leserin, nicht vorenthalten möchte.. die Zeit habe ich
dazu..
***
Zum Universum: Ich denke, daß die Struktur des Atoms ein Ebenbild der Funktion des Weltalls sein könnte.
Seite 141 "Drogen,die das menschl. Bewußtsein verändern"
Ein wenig stiefmütterlich wird die Droge Glauben behandelt, die -oh ihr Pharisäer und Philister-
über die Menschheit ausgekippt habt, aus ganz bestimmtem Grund. Abhängigkeit und Rausch
bis zur Hörigkeit ist bei der Religion immer gegeben, eine raffinierte
Verdummung,
die mit körpereigenen Opiaten funktioniert.
In diesem Beitrag :
"Viele Menschen verabscheuen ihr eigenes schwitzendes Ich"
(Ich nicht)
Seite 180-190 behandelt "Kunst und Leben", beklagt die monotone technisierte Arbeit,
hebt dagegen die Kunst hervor, aber auch die Arbeit vergangener Zeiten,
die haptisch und ganzheitlich wertvoll war.
Politik sei inzwischen als eine Kunst angesehen, als eine Wissenschaft,
die den Menschen Rahmenbedingungen vorgibt. Härter ausgelegt kann man sagen,
die Politiker haben nach allen Regeln der Kunst manipulieren gelernt. (Das fing schon mit der Rhetorik an)
Und wenn Politiker "den Menschen" etwas vorgeben, sind sie bereits am Gott-Status angelangt..
2023- wir hier im Hause lehnen inzwischen den Nachrichten-Konsum ab.
Im Bestreben ein klein wenig Mut zur Lektüre geben zu können,
mit einem Augenzwinkern zum Positivismus,
kommt unverdrossen ein Buch nach dem anderen
in meine Hände, um durchforstet zu werden..
Die Seite 202 des Buches "Abenteuer des Geistes" befasst
sich ein wenig mit Alexis von Tocqueville
mit dem
"Teamwork, Demokratie, Sozialisten und Schicksal".
Jener schlußfolgerte, daß die 1830iger Jahre so wenig "hervorragende Männer" hervorgebracht hätten,
weil eine "zunehmende Diktatur der Mehrheit"
dafür verantwortlich sei..
"Amerika wurde weder von den Indianern, noch von den Wikingern,
die im zehnten Jahrhundert kamen,
sondern von Christoph Columbus für die Menschheit
entdeckt!" (Seite 216)
Der Maler Henry Feseli sah bei Michelangelo die Größe, das Kind, das Weib,
die Gemeinheit, die Mißbildung ohne Unterschied der Größe ausgedrückt.
Liebe unter den Menschen (Paare mal ausgenommen) ist immer mit dem Makel
der Unehrenhaftigkeit befleckt- ein Schelm, der das verneint.
Seite 233 "Die verlorene Dimension in der Religion"
Hier sieht man den Verlust des "von oben herab", zu Gunsten der horizontalen, dem selbst Erreichten.
Statt religiöser Belehrung ist mehr und mehr die eigene Suche nach dem Ich und dem Sinn getreten.
Peter von Zahn, der berühmte Reporter hat den Artikel "Der abenteuerliche Geist der neuen Welt"
geschrieben und darin:
"es waren nicht die Indianer,
die den vergangenen vier Jahrhunderten ihren Stempel aufgeprägt hätten,
auch nicht Tier und Pflanze der neuen Welt.."
"die Frau verlor ihre traditionelle Haltung als Arbeitstier und unterwürfige Gefährtin des Mannes.."
Er meinte, daß Europa "eingeklemmt sei" in der Tradition
und "was in der alten Welt unmöglich schien .. das Land der Reinen,
ein Reich Gottes auf Erden..
sie waren froh, der Kaiserlichen Soldateska entkommen zu sein..
sie begannen die Mauern Zions neu zu errichten"
"die Engländer geben die stärksten Einflüsse, dort hat der Intellektuelle die längsten Erfolge darin,
seine Worte so zu setzen, seine Gedanken so
zu ordnen, dass sie richtig und leicht verstanden werden.."
Es war ein lesenswertes Buch, nicht langweilig.
Immer und immer wieder wird meine These stimmig, je mehr solche Bemerkungen auftauchen:
"die Mauern Zions
neu aufbauen".. Religion sollte frei wählbar bleiben,
aber nicht subventioniert sein, keine Priester aus staatl. Mitteln bezahlt werden, im Gegenteil,
Religion und ihre Einnahmen aus den Gläubigen sollten wie jedes Unternehmen besteuert werden !
Es ist an der Zeit diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen und jedem Politiker,
der weiterhin für die hervorragende Subventionierung von Religion - im Allgemeinen -
mit der Durchleuchtung der Hintergründe seiner Intention zu begegnen; heimlicher Lobbyismus ist Erschleichung von Macht und Einfluß oder Vorteilsnahme!
Wenn hier eine Voreingenommenheit vorliegt, gehört dieser Politiker zurück in die Reservebank:
Er bremst den Fortschritt und die sinnvolle Weiterentwicklung im Humanismus und in der echten Mitbestimmung aller Menschen im Land.
***
Aus dem Jahr 1967 ist das folgende Werk, "Lob der Provinz", ein Darmstädter Lesebuch.
Auf Seite 122-124 "Altes Märchen" und auf Seite 125-127
"Ein Mann aus Deutschland besucht Onkel Sam" - die letzte Story ist Ende der 1960iger Jahre geschrieben,
das darf man nicht vergessen.
Inzwischen ist unser kleiner Fleck auf der Landkarte "wiedervereint" und
trotzdem das 2. oder 3. stärkste Wirtschaftsland!
(2023 schaut das so aus: 1. USA, 2. China, 3. Japan, 4. Deutschland -die Einwohnerzahlen dazu: USA 332 Millionen, China 1,14 Milliarden, Japan 127 Millionen, Deutschland 83 Millionen..)
Das
Buch macht mir schon ein wenig Freude auf Heimatdichter,
die mir ehedem bestenfalls ein Kopfschütteln abgerungen hätten...
Weiter in unserem Buch- wo auf Seite 148-161 "Neubeginn aus dem Nichts" lesenswert war,
auf Seite 180 - 183 "auf einer irischen Insel", Seite 221 - 225
Unzufrieden durch den erweiterten "Lebensspielraum"?
Und auf Seite 262 - 265 "Bohemen", die Vorläufer "alternativer Lebensformen"?
Weiter geht es im Buch "Lob der Provinz":
Seite 300-303 Wie seltsam, "Deutsche draußen",
wie meine Remigration oder virtuelle Wirklichkeit auf dieser Seite.
Seite 327-331 "Gefahr des Missionierens".
Hier sehe ich eine Übereinstimmung mit der heutigen Bemühung um "Entwicklungshilfe",
die oft gegen den
Willen der Empfänger geht.
Seite 350-357 "Abiturientengespräch 1946" - eine lesenswerte Geschichte.
Seite 364-368 "Das Hinterland im Vormarsch", Seite 369-372 "Die Stadt".
Seite 385-385 "Traktat des Beifalls".
Nun ist es durch, das Darmstädter Lesebuch.
Irgendwie kam mir dabei der Gedanke, daß man endlich die Kriegstreiber
jedwelcher Art gegeneinander in der Arena antreten lassen sollte.
Das würde viel Leid ersparen.
***
Erfreulich:
Ein Stapel alter Historienbücher und Chroniken ist mir "in die Hände gefallen" -
dieses Thema ist mir bedeutend lieber, als mich mit den heutigen
Zuständen zu befassen.
Die Streiflichter aus meinen historischen Büchern sind immer wieder einen Eintrag in diese Seite wert:
"Die Maler ergötzten sich an den heu-erntenden Bauern"
"Spinnstuben- hier entstanden Strümpfe für die im Felde weilenden Truppen.."
Ja ja, die haben "geweilt" - so ein Blödsinn.
***
Bilder in den alten Ortschroniken zeigen kräftige Burschen der Turnvereine,
dunkel gekleidete Frauen beim gemeinsamen Stricken, Straßen mit Schotterbelag,
bei denen nur ein Rinnstein die Fluten lenkt - und das im Ort selbst.
Selbst auf Ansichtskarten sieht man Häuser, von denen flächig der Putz fällt,
Stützbalken mit morschen Stellen, Palisaden - Zäune mit fehlenden Rippen,
ausgelatschte Treppenstufen, Arbeitsklamotten in lausigem Zustand, schmutzige
Kinder, - nee,
die "gute alte Zeit" war mit Sicherheit für die meisten Leute nicht rosig.
Man kannte es halt nicht anders, es war die Normalität.
Heute ist alles piekfein, auf den Dörfern übertreffen sich die Häuser in ihrem Schmuck, auch die Gärten scheinen miteinander zu wetteifern. Auf den Straßen setzt sich das fort.
Die kleinen "Tante Emma Läden" waren damals die Regel, bis Ende der 1960iger Jahre ein abgeschlossenes Thema,
vereinzelt bis in die 1970iger Jahre hier und da existent.
Bei der letzten Wanderung haben wir eine Werkstatt gesehen, die noch in Betrieb war:
"Motoreninstandsetzung Israel".
Das sind heute Raritäten, die unter Denkmalschutz
gestellt gehören.
So manches alte
Blechschild
erinnert
und läd zum Nachdenken ein.
Direkt gegenüber
das mehrstöckige herrschaftliche Palais,
wo man den Reichtum nur so lachen sieht. (Auch heute noch)
Ein Heftchen aus Beilstein erzählt vom Kuhgeld, Schneidhammel, Wiesenzins,
Mastgeld für Schweine, Gult- und Zinshühner, Jägerhafer,
Mühlenschweine, Gultbutter, Dienstgelt - Abgeltung für Hand- und Spann- und Frondienste,
die nicht mehr leibhaftig, sondern nur als geldl. Abgabe
erhoben wurden.
Die Unvernunft der Fürsten presste so arg, dass erst 1820 wieder so viel Land bestellt wurde, wie 1618 !
1593 hat ein Meister, der zeitweise den Henker stellte, zwei Ehebrecher enthauptet
als er 1616 vier Diebe gleichzeitig hängte, bekam er 25 Gulden:
"Martin soll mit dem Rad zerstoßen und zerbrochen werden,
die Seele Gott dem Allmächtigen, das Fleisch den Vögeln des Himmels befohlen sein"
Lustiger ist da schon die Erzählung vom Lehrer, der den oft wegen Krankheit ausfallenden Pfarrer vertreten hat:
Er griff bei der Nachricht der neuerlichen
Erkrankung geschwind die meist auf dem Küchentisch
liegende Bibel und eilte zur Kirche, wo die Gemeinde schon wartete..
Er spielte die Orgel, hechtete zur Kanzel und ... oh Schreck,
er hat in der Eile das Kochbuch seiner Frau gegriffen !
Er war nicht verlegen, zumal
die Bergpredigt gerade das Thema seiner Klasse war
und so konnte er eine lebendige Auslegung bieten!
Die Leute waren begeistert: "Su gout hot de Perner net gepredicht"
Nun ist nicht überliefert, ob seine Frau nach der Bibel ebenso gut gekocht hat, wie er predigte ;)
***
Es wird noch einiges auf diese Seite kommen, Geduld - die alten Bücher müssen erst noch durchgelesen werden ;)
Im Jahr 1349 "entledigte" sich Wetzlar von den Juden,
die für die Pest verantwortlich gemacht worden waren - durch Verbrennung !
Es bekämpften sich lutherische und reformierte evangelische Christen.
Nach vielen Jahrhunderten ging 1803 die Geschichte dieser Stadt als freie und unmittelbare Reichsstadt zu Ende.
Nach dem WKI kamen viele Ukrainer nach Wetzlar, die im ehemaligen Straflager
in Büblingshausen in Baracken angesiedelt waren.
(Diese Ecke ist ganz reizvoll und gut für einen Spaziergang geeignet - so wird mir klarer, weshalb seit einigen Jahren so viele Besucher aus der Ukraine auf meine Homepage klicken..)
Nach und nach - es kam der WKII dazwischen - entstand eine ausgedehnte Einfamilienhaus-Siedlung.
Nach dem verlorenen Krieg kamen 20.000 "Deutsche" aus Ungarn und aus dem Sudetenland
und aus dem weiteren südosteurop. Raum nach Wetzlar.
Ende der 1960iger wurden von den Industrieunternehmen 3000 "Gastarbeiter" angelockt,
meistens Türken, die dann irgendwann ihre Familien nachholen durften.
Die Altstadt war gerade nach dem Krieg und den verheerenden Zerstörungen aufgebaut,
die ursprünglichen Bewohner zogen jedoch lieber an den Stadtrand.
So fanden die Gastarbeiter dort ihr neues Zuhause, das schon 20 Jahre nach dem Wiederaufbau
restaurierungsbedürftig wurde.
Wetzlar hatte Ende 1970 nur noch 57% Protestanten, früher 92% und 29% Katholiken -
früher 5% und zusätzlich noch 14% "sonstige Religionen" zu verzeichnen.
Schon 1979 war der Ausländeranteil auf 10,2 %, meistens türkischer Herkunft, angewachsen.
Heute -2019- vermutlich zwischen einem Drittel und der Hälfte der Bewohner, 2023 mehr als die Hälfte !
Diese Zahlen fand ich ganz interessant, weil gerade an dem Beispiel Wetzlars
die Nachkriegssituation plastisch wird.
Bekannte Familien haben schon zu allen Zeiten ihre Angehörigen auf weltliche,
aber auch auf klerikale Posten und Pöstchen gehoben.
Man nennt das wohl Vetternwirtschaft.
Zu den verteilten Resourcen gehörten Mühlen- Schmiede- und Hammerwerksrechte,
die dem jeweiligen Landesherrn
oblagen.
Schultheiß oder Notar konnte nur werden, wer auch genügend Geld hatte-
schon aus "Haftungsgründen"- also noch ein Pfrund für
die guten Familien.
Durch Heirat und Erbschaften kam der nächste Schachzug, der allerorten üblich war.
Oft genug wurden phantasiereiche Bezeichnungen
für gut dotierte Positionen erfunden:
"Amtsmännin" (1766) oder "Kammerrat" oder "geheimer Rat", "Holzpfalzgraf", "Resident" etc.
sogar Leute, die von Amts wegen als "schwachsinnig"
unter Vormundschaft gestellt wurden, haben diese Ämter besetzt.
Solche Leute sollen besonders hübsche Nachkommen gehabt haben, wie man lesen kann.
Die Kinder kamen schnell und starben schnell.
Brentano soll 5 Kinder gehabt haben und als 38j. Witwer eine 17j. Maximiliane Laroche
(gegen ihren Willen, aber mit Einwilligung
ihrer Eltern)
geehelicht haben - bis diese - ebenfalls 38j. gestorben ist,
hatte sie 12 Kinder - manche reden davon, daß in seinem Haus 20 Kinder
gelebt haben sollen.
Diese "geistige Elite" hat viele Dichter bei sich zu Hause begrüßt,
die sich alle in deren Geld und Ruhm sonnten - und die wohl
auch verköstigt wurden -
Goethe gehörte auch dazu.
So mancher gequirlte Mist und Tagträumereien haben auf Papier überlebt.
(Gotwin oder das Bild der steinernen Mutter)
Clemens Brentano hatte den leibhaftigen Kurfürsten zum Paten - wie praktisch,
so standen alle Türen offen und das Leben war frei von den kleinen
Sklavereien,
denen sich die normale Bevölkerung jeden Tag aussetzen mußte.
Geld regiert die Welt - damals wie heute!
***
Eine besondere Lektüre als Empfehlung:
"Das war die gute alte Zeit in Wetzlar",
- Verlag Wetzlardruck,
Ursula Dette, ISBN 3-926617-08-X Erscheinungsjahr 1990 .
Dieses Büchlein müßte zur Genüge im Antiquariat zu finden sein.
Sehr interessant wird vom Leben der einzelnen Gewerke und das Leben in deren Familien zu erfahren sein,
ein Muß für alle Freunde der örtlichen
Geschichte, aber auch sehr erfüllend für allgemein Interessierte.
(Bei neueren Büchern empfehle ich diese selbst zu erstehen, dann gibt es bei den Zitaten daraus
auch keine Urheberrechtsprobleme)
***
"Hessen gefälscht" Orte eigener Wahrheit in Hessen von 2002 ISBN 3-89445-308-7
ist ein sehr saftiges Stück Buch, das ich jedem nur empfehlen kann.
Wehe, wenn ich auf die unternehmerischen Versuche der Gewerkschaften sehe..
einer von vielen Beiträgen, deren Inhalt ich nicht verraten will !
In diesem Werk lese ich von der Gründung des Hessentages 1960, (lt. Buch)
der die Integration der Flüchtlinge bewerkstelligen sollte.
Wiki Hessentag
(hier ging es um die Einbindung DEUTSCHER Flüchtlinge, heute haben wir ganz andere Probleme: Bleibene Sozialfälle und Kriegsflüchtlinge anderer Völker)
Die Tochter der heiligen Elisabeth von Marburg, die Sophie von Brabant
soll 1248 Hessen für ihr damals 3j. Söhnchen gegründet haben -
alles Lug und
Schein, wie im Buch zu lesen ist.
(Das damalige Hessen hatte viel engere Grenzen als das nach dem WKII)
Heute seien wir Hessen "so weltoffen, daß mehr von uns in aller Welt leben als in Deutschland"
(Was durch Fluchten vor Krieg und Seuchen kam -aber: wer weggezogen ist, ist auch kein Hesse mehr- gell?!)
Von den USA bis Brasilien sind sie verstreut worden.
***
Heute, 50 Jahre nach der Gründung dieses Integrationstages ist es wieder so weit,
daß Menschen zusammengebracht werden sollen oder müssen.
Nach meiner persönlichen Erfahrung bleiben tiefe Kluften,
mir ist bislang noch kein tiefergehender Kontakt zu "Neubürgern" gelungen.
Den meisten Leuten,
die ich oder wir kennen, geht es ganz genau so:
Vieles paßt ganz einfach nicht zusammen und Kulturen halten sich immer separat,
wenn die neue
gemeinsame Heimat nicht verbindlicher angenommen werden muß,
können auch deren Mitglieder nicht im Heute ankommen, weil sie in ihrem Gestern verharren wollen.
Religion ist ein Teil der Kultur, der immer separat bleiben wird, um keinen Geländeverlust zu erleiden.
Wenn ich doch nur mal 100 Jahre später
durch ein "Zeitloch" blicken könnte !
Ich vermute, daß sich so viel verändert haben wird, daß man nichts mehr von dem erkennt, was mal war.
Die schlimmsten Science Fictions Phantasien wären denkbar, vermutlich aber keine geeinte Welt,
vermutlich nicht mal geeinte Kontinente, wohl aber
Neutronenschläge,
die weite Teile der Welt ins Chaos stürzen -
Amerika bereitet sich offziell auf "Sonneneruptionen" vor, die jede Elektronik
sogleich zunichte machen -
oder übt man schon für die neue Bombe, die der Überbevölkerung mancher Regionen
ein grausiges aber schnelles Ende
bereiten könnte,
was auch der Ökologie des Planeten die Rettung wäre?
(Statt den Anfang zu machen und ein paar Schritte zurück zu drehen,
auf
die irre Fliegerei zu verzichten, Verhütung zu betreiben etc.)
So eine Bombe abzuwerfen ist wie bei einem Ballerspiel auf der Gamekonsole -
nur ein Knöpfchen drücken und schon sind Millionen Menschen.. weg.
Das war deutlich an Hiroshima und Nakasaki zu erfahren.
Wie denaturiert oder entartet müssen diese Piloten und deren Befehlshaber gewesen sein?
Selbstverständlich wußten diese Leute schon, welche Wirkung die Bomben haben werden!
Oder hat die Bibel recht?
(Forsche nicht nach dem, was dir verborgen, es ist sowieso schon zu viel, was du wissen darfst!)
mobileslandschaft smuseum.de/spuren/steeden.htm
Die prähistorischen Kalksteinhöhlenfunde aus Steeden / Lahn sind nur noch im Museum zu sehen.
geller- grimm.de/museum/samm040.html
Aus wirtschaftl. Gründen wurden mit dem Massenkalk auch gleich die Höhlen weg-gebeutet.
altsteinzeit- hessen.de/?page_id=56
Hermann Josef Roth hat ein Büchlein dazu heraus gebracht:
"Siegerland, Westerwald, Lahn und Taunus, Geologie, Mineralogie und Paläontologie -
mit
Exkursen. Ein Wegweiser für den Liebhaber"
von 1983, ISBN 3-440-05216-8 das gut geschrieben und erklärt, wie unser Untergrund beschaffen ist.
Dieses Buch habe ich gerade nochmal gekauft: 5,01 Euro incl. Fracht bei A mazon.
Noch spezieller ist ein Heftchen des Weilburger Disterweg-Verlages von 1921
"Wie unsere Weilburger Heimat entstand" von Prof. Dr. Freybe,
seines Zeichens Studienrat an der Landwirtschaftsschule zu Weilburg.
Dieses Heft erklärt in ausführlichster und eingängigster Art und Weise
die geologischen Besonderheiten unserer Heimat.
(Hier bleiben keine Fragen offen)
***
Heiliger Geist, Kreuz-Bimbam und Vierfaltigkeit!
Das Buch "Hessen gefälscht" von Martin Maria Schwarz und Ulrich Sonnenschein
behandelt
"Orte eigener Wahrheit in Hessen" vom Jonas Verlag 2002 ISBN 3-89445-308-7
Dieses Buch sei dem dringend empfohlen, der Zweifel hat(te) an der Geschichte.
Nur soviel will ich verraten - es sind haarsträubende Fälschungen
seitens der Klosterbrüder
ob ihrer "Erbschaften" und Vermögen, aber auch vom "guten" Landgraf Friedrich II,
von 17000 verkauften Hessen-Soldaten an
die Engländer,
die gegen die aufsässigen Nordler (vermutlich Schotten) kämpfen sollten.
/Ausgerechnet gegen die Nordländer/Schotten, die uns mehr als nur etwas ähneln..
Von einem Uriasbrief ist die Rede, davon, daß tote Soldaten mehr Geld abwarfen als
lebende oder verletzte.
Viele sollen nicht in die Heimat zurück gekommen sein.
Der gütige Fürst hat sich von 21 Millionen Thalern fürstliche Dinge
bauen lassen,
Prachtstraßen und das heute so gefeierte "Friedericianum", wo man die "Documenta" feiert..
mehr will ich nicht verraten, nur soviel:
Das Buch lohnt die Anschaffung allemal, das nun schon älter ist
und bestimmt in genügenden Exemplaren günstig auf dem Markt zu haben sein dürfte!
Der interessierte Leser und die nachsichtige Leserin werden schon bemerkt haben,
daß ich mich mehr auf Buchempfehlungen verlegt habe:
Die Materie
hat Ausmaße angenommen, die mir vorher kaum bewußt waren..
Weg mit diesen Gedanken - hin zum nächsten historischen Buch:
"Eine handvoll Welt, der Oberlahnkreis" von 1967..
(ohne ISBN Nummer, das hat der
Kreisausschuß herausgegeben)
Das Büchlein ist schon recht empfehlenswert, aber eher für Geschichts-Freaks..
Im Jahr 1002 bekommt Worms (Bistum) vom Kaiser Heinrich II die Stadt Weilburg
-"mit jeglichem Zubehör, Knechten und Mägden, Plätzen, Gebäuden,
bebautem und unbebautem Land,
Weiden, Koppelweiden, Wäldern, Jagden, Mastungen, Wassern, Mühlen, begangen und unbegangen,
Ausgängen und
Wiedergängen, Gesuchtem und zu Suchendem, auch dem königlichen Banne"
"Die geistlichen Herren aus Kurtrier verstehen es immer besser,
ihre Rechte notfalls auch mit Waffengewalt durchzusetzen"
Die Hochzeit des Grafen Johann Ludwig Adolf mit der Gräfin Christina Luise
von Ostfriesland verschlang 50.000 Gulden - im Jahr 1726.
Zum Vergleich, als 1719 der gesamte Besitz der Raubritter Klüppel zu Elkerhausen verkauft wurde:
Erlös der Burg mit allen Gebäuden, 320 Morgen Gärten und Äcker, 330 Morgen Wald,
Wiesen, Weiher, Jagd- und Fischereirechte, die Zehnte
und Gülten der zugehörigen Orte,
12 Kühe, 4 Rinder, 2 Stiere, 4 Kälber, 100 Hämmel, 110 Schafe, 21 Schweine - 26.000 Gulden!
***
Man liest immer wieder, wie arg diese Fürsten geprasst haben.. die Altvorderen wurden über tausend Jahre lang von Unmenschen - von Teufeln - regiert und unterjocht. Das mußte mal gesagt werden, weil das in den Schulen nicht vermittelt wird ! (Kleriker und Adel)
1792 zerbrach das morsche "Römische Reich deutscher Nation",
es wurde von den Franzosen alles ausgesaugt und ausgeblutet, aber es reichte nie
um deren Gier zu befriedigen,
damit sie vom Angriff abließen.
Jedes Dorf hatte 500 Laib Brot zu liefern, so daß bald kein Korn oder Brot mehr
aufzutreiben war.
"Das Elend war mit keiner Feder zu beschreiben, dann kam auch noch die Viehseuche,
die Gegend war durch und durch verarmt"
Die ursprüngliche mündliche germanische Stammesverfassung war auf einfachste Weise demokratisch,
auch ohne Schriftwerke und Paragraphen -
nur Hörige durften nicht wählen.
Das war bei den
alten Griechen, den Erfindern der Demokatie, keinesfalls als Mitbestimmung der Bevölkerung gedacht!
Die fränkische Grafschafts- oder Gauverfassung setzte einen Gau- oder Zentgrafen ein,
der das schwache Königstum zu unterstützen hatte.
Der König stützte sich nicht auf sein Heer, sondern auf eben diese Struktur seiner Verwalter,
die eine Willkürherrschaft gegen das Volk
aufbauten, es pressten und unter harten Fron stellten.
Zu melden hatten die kleinen Leute ab da nichts mehr.. im 16. Jhd. war der freie Bauer Geschichte,
die Gaugrafen plünderten in den Nachbarbezirken, zettelten ständige Fehden an,
um ihren Lebensstil zu finanzieren.
Die Fron war hart, die Ernten oft
sehr schlecht, so blieb den "Schuldnern" nichts anderes übrig,
als ihr Land -oft auch sich mitsamt der Familie- zu verpfänden.
Bis zu 3/4 der Arbeitskraft wurden als Abgabe entrichtet..
auf das restl. Viertel mußte halbjährliche Kopfsteuer, Butteil (Gutteil)
und Besthaupt und Nachsteuer (je 10%) entrichtet werden.
So einfallsreich wie
die heutigen Fiskalen waren die Adligen schon immer.
(Die Luxusvillen der damaligen
Despoten bewundern
wir heute auf Ausflügen und Wanderungen, bei Besichtigungen.)
Erst im 18.Jhd. setzen Wirtschaftsförderungen ein, die Sense in
der heutigen Form
wurde erst 1780 im Westerwaldraum eingeführt, wie die stärkere Brechung des Bodens.
(Bearbeitungsmethode)
Zuvor ging man wohl mit der Sichel zuwerk.
Kleeanbau und Stallhaltung
der Kühe, was dreimal effektiver war als die Weidewirtschaft.
Aus Frankreich eingeführte Strumpfwirker sollten die heimische Wirtschaft aufpeppen,
zusammen mit der Schafzucht,
welche die im 30j. Krieg abgestorbene Pferdezucht ersetzen sollte.
Im 17. und 18. Jhd merkte man schon, daß selbständige
Bauern höhere Erträge hatten als welche in Leibeigenschaft.
Wie tief die Entmündigung die Menschen prägte, spürt man noch heute, wenn man
von denen da oben spricht.
***
Die Fesselung an die Scholle wurde 1810 aufgegeben.
Nun wurde auch der große Grundbesitz des Adels besteuert.
Die Ablösung des Zehnten kam erst ab 1840.
Immerhin wurden noch 166 verschiedene Abgaben im Amt Weilburg eingetrieben..
1873 lösten die hohen Präparationsleistungen Frankreichs
an Deutschland eine Schlammlawine oder Krise aus,
die viele Wirtschaftszweige ruinierte,
sie zuvor schon schwächelten.
Die Chronik schreibt:
Es fällt schwer sich vorzustellen, daß gewichtige Massengüter auf Pferdefuhrwerken
zur Lahn oder bis zum Rhein befördert wurden.
Diese waren der Bahn noch lange erbitterte Konkurrenten,
bis 1910 wurden noch Erze zum Weilburger Bahnhof gefahren.
Mitte des 19.Jhds. zogen ganze Kolonnen aus dem Westerwald an Maurern und Tünchern
ins "Niederland", in die Groß-Städte an Rhein und Ruhr.
Auf diese Weise konnten sich die Arbeiter einen schmalen Streifen Land zuhause leisten,
um die Familie besser ernähren zu können.
***
Wovon haben die Leute damals gelebt?
(64 Gemeinden mit zusammen 29.000 Einwohnern)
864 Tagelöhner hat unser Kreis Oberlahn im Jahr 1832 verzeichnet, 3049 Gutsbesitzer,
234 Leineweber, 233 Wirte, 113 Branntweinbrenner,
204 Kleinhändler, 168 Schneider,
38 Nagelschmiede, 53 Bäcker, 6 Bader, 40 Bierbrauer, 1 Bildhauer, 5 Buchbinder, 2 Büchsenmacher,
5 Buchbinder, 8 Dreher, 7 Färber, 26 Fuhrleute, 14 Glaser, 93 Grobschmiede, 4 Hüttenwerker,
3 Hämmerwerker, 1 Hanfreib-Müller,
8 Kalkbrenner / Ziegelmacher, 51 Küfer, 5 Lohgerber,
24 Makler, 85 Maurer, 2 Messerschmiede, 59 Metzger, 54 Müller, 5 Mühlärzte, 25 Musikanten,
9 Nadelmacher, 20 Ölmueller, 4 Papiermüller, 1 Säckler, 7 Sattler, 6 Schieferdecker,
3 Schiffer, 12 Schlosser, 1 Schneidmüller, 67 Schreiner,
151 Schuhmacher,
4 Seiler, 1 Stärkemacher, 3 Siebmacher, 13 Steinhauser, 26 Strohdecker, 8 Tuchmacher,
1 Uhrmacher, 79 Wagner, 1 Walkmüller,
1 Weingutbetreiber, 20 Zimmerleute..
Damals waren genau so viele Orte zuvor "wüstgegangen", wie oben noch verzeichnet waren.
Die guten alten Rittersleut verübten ständig Angriffe auf das
jeweilige Nachbargebiet
und plünderten auch mal geschwind das eine oder andere Gehöft oder kleinen Ort..
vielleicht wäre es besser gewesen,
diese Typen statt der Wölfe zu bekämpfen, dieses feudale Raubgesindel ?!
275 Weinberge verzeichnete Weilburg im Jahr 1620 !
Heute sind wieder 1-2 neu entstanden, dieses Hobby findet immer mehr Liebhaber.
1880 ist durch die Kunst/Mineraldünger der Feldertrag um 170% gestiegen..
Im Jahr 1800 betrug die Milchleistung einer Kuh im Jahr 650ltr,
1950 schon 2200ltr und 1966 bereits 3400ltr. 8500 ltr in der heutigen Zeit..(2022)
Im Jahr 1800 war der jährl. Doppelzenterertrag an Getreide pro Hektar 8,5dz,
um 1950 waren es 24dz, 1966 - 36dz, heute 70dz !
Im Jahr 1800 brachte der Hektar Land 92dz Kartoffeln, um 1950 waren es 274dz,
1966 ca 300dz, heute 470dz !
(Heute schreibt man dt für Dezitonne, also 1/10 Tonne = 100kg oder ein Doppelzentner. // Getreide-Ertrag )
Die Waldwirtschaft war immer in der Hand der Bauern, davor in Almende allen Bewohnern gehörig,
erst spät entwickelte sich die geplante Forstwirtschaft mit
der Lehre vom Waldbau.
Früher hatten viele Bauern in unserer Gegend ein Zubrot durch Eisen -
sie suchten Eisensteine an der Oberfläche und schmolzen dieses in einfachen
Rennöfen.
Das Resultat wurde vom Schmied weiter verarbeitet.
Es waren also bis dahin keine tiefen Erzgruben nötig..
Im Jahr 1872 wurden 1 241 687 Tonnen Eisenerz an der Lahn aus tiefen Gruben gefördert!
Das Kalkwerk Steeden förderte gut 400.000 Tonnen Weißkalksteine, die für die Chemie,
zur Herstellungen von Farben, als Zusatz für
Gummi, Soda etc. gebraucht wird.
Ebenso zur Wasserreinigung, Bodenstabilisierung, zur Zellulose- und Papierherstellung,
für die Verhüttung, Kosmetik,
Klebstoffe..
"Die hessischen Frilinge" ist ein Heft von 1968, von Dr Jakob Henseling, seiner Frau gewidmet..
..die Bücherei hat immer noch mal Überraschungen parat,-
seit 12 Jahren ist auf Computer-Register umgestellt worden, nur noch ab und zu findet man
Bücher,
die noch nicht dahingehend eingelistet wurden und nachgetragen werden müssen.
Bei der letzten Bücherabholung habe ich gleich drei solche Exemplare entdeckt -
inzwischen
bin ich wohl dafür bekannt, solche Exemplare magisch anzuziehen!
(dh. volle 12 Jahren hat die keiner lesen wollen)
Es geht um einen altsächsischen Volksstand, sozusagen der Mittelstand zwischen dem Adel
(Edelfreie, Edelling) und den Zins- und Fronabhängigen, die kaiserl. Recht von
775-809 n. Chr. Erwähnung fanden. Die Latzen waren Freigelassene, der Stand darunter.
In den alten Urkunden waren neben den nobiles eine hohe Zahl an liberi und ingenui,
bäuerlicher oder ritterlicher Herkunft, nach der alten ständischen
Dreiteilung.
Die drei Grade der Freiheit, die schöffenbar - Freien oder Grafschaftsfreie,
die Edelfreien und die freien Ritter, die noch eigenen
Besitz erhalten haben.
Die Pfleghaften (Stuhlfreie) waren die altfreien Bauern mit nur noch geringem eigenen Grundbesitz.
Die Landsassen, ehedem Latzen
genannt, hatten keinen Grundbesitz und keine öffentliche Rechte.
Beispiel aus einer Urkunde: Degenhard qui dicitur vrilinc anno 1225.
Im alten Chattenland im Norden Hessens nannte man die Freien "Vrie".
Erst Karl der Große sorgte für deren schleichendes Ende- indem er (Sachsenkriege)
Freie aus dem Elberaum ins Frankenreich umsiedelte.
Dort waren die Freien bevorzugte Helfer der Äbte - was freilich geschwind eine Unfreiheit oder
Abhängigkeit brachte.
Oder sie kamen auf Königsland, mußten dem nun fremden König Pacht zahlen (Königsfreie)
- später blieb nur mehr der Namenszusatz "Freie".
Noch heute künden Ortsnamen "Frielingen, Frielingshausen, Frielingshofen, Frillendorf, Frielingsdorf etc."
von der einstigen Herkunft.
Daneben "Fronhausen" oder "Königsbusch" von Abhängigen, die das Land teuer pachten mußten
und darüber hinaus noch fronpflichtig waren.
Nach der Niederlage des Königs wurden die Königsfreien ebenfalls Abhängige,
da ja der König seinen Besitz verlor.
Edler Mann - Vrien Herren, Vriling, Knecht.
Frielinge durften Waffen tragen.
***
Das nächste Buch ist eine Lebensgeschichte, beginnend im 1. Weltkrieg.
"Eine geliehene Familie" von Hans Georg Feth. 1997 ISBN 3-7655-3692-X packend
geschrieben und wohl eine sehr gute Empfehlung, wenn man die damaligen Lebensumstände gut verstehen möchte.
In diesem Buch wird erstmalig beschrieben -und ich habe viel gelesen und gesehen,
wie damals geräuchert wurde:
Der Kamin war ummauert und mit einer
Klappe versehen.
Dort wurden die zu räuchernden Stücke eingehängt.
Durch die Umlenkung des Kamins - in dieser Zeit durfte nur Buchenholz verbrannt werden -
wurde das Fleisch oder die Wurst quasi automatisch zur Räucherware,
ohne daß durch direkt darunter entzündetes Sägemehl ein Risiko wäre.
(Nadelholz hat zu viel Harze, die hätten den Geschmack gründlich verdorben)
Kurz, es lohnt sich allemal dieses kl. freundliche Buch zu kaufen.
***
Aus dem Jahre 1943 stammt der Bildband "Das Deutsche Volksgesicht" von Erna Lendvai - Dircksen.
78 Aufnahme zeigen Charakterbilder, Häuser, Orte und
Landschaft.
Die Leute an der Lahn schauen so auf jeden Fall nicht aus,
vermutlich waren die Chatten gar nicht so weit im Süden zu finden- sondern
eher bis Kassel / Edersee ?
Gen-Analysen wären in dieser Sache schon recht interessant, das muß ich sagen.
Mir fiel auf, daß anhand eines Blicks in ein Gehöft
so einiges bei weitem nicht so gut war, wie man ein solches Anwesen heute restauriert:
So sind einige Stellen der Gefache herausgefallen oder abgeplatzt,
eine kleine Tür unter dem Treppenaufgang hängt schief,
die Stufen beidseitig des Aufgangs zur Haustür sind ausgelatscht,
was deutlich bei der zweiflügligen Haustür wird- wo die Mäuse drunter herlaufen können,
ohne die Ohren anlegen zu müssen.
Man ging wohl immer durch den rechten Türflügel.
Oberhalb der dunklen Tür ist ein weißer Ornamentbogen als Oberlicht in
deutlichem Kontrast.
Das Dach ist schon zigmal ausgebessert worden, eine Regenrinne konnte
ich weder beim Wohnhaus noch an der Scheune sehen.
(Vermutlich
gab es nur in den Städten oder Gutshöfen Regenrinnen mit Fallrohren)
Hühner auf dem krummen Pflaster des Hofes, aus dem Gras wächst und wo ein großer alter morscher Wagen
vor sich hin rottet - genau in einer Senke auf dem Hof,
die wohl auch Mistgrube ist.
Blumen an einem Fenster, dafür fällt die Farbe am Rahmen ab, dem Fenster daneben fehlt diese ganz -
darüber ist bei einem
Fenster das Glas und der Trennsteg anders geraten.
Das Mauerwerk des Treppenaufgangs ist nur teilweise gemauert, teilweise nur aufgesetzt, was man sieht-
es setzt sich allenthalben was.
Das Geländer ist krumm, eine kleine Kellertür am Fuße der Treppe ist bestimmt nie gut zu öffnen gewesen,
oben hat sie
im Liegebalken, der zwischen Fachwerkständern und Sockel ist,
einen sehr provisorischen Sturz in dem schon immer krummen Balken.
Der halb aus
der Erde gemauerte Kellersockel hat auch schon Risse - die aber ausgeschmiert wurden.
Ein "Volksgesicht" kann man heute nicht mehr erkennen, die Menschen sind inzwischen schon so durchmischt -
früher sind die Leute nicht so weit weg
gekommen,
so mancher heiratete innerorts oder aus dem Nachbardorf ein.
Heute kommen die Vermischungen von weit her, längst schon aus fernen Ländern,
nicht nur aus Deutschland oder aus unserem Hessenland.
Für solche Studien oder besser Beobachtungen kann man heute jede größere Versammlung
- z.B. Einschulung von Erstklässlern irgendwo in einer x-beliebigen Schule - nehmen.
2023: Man hat zuweilen den Eindruck, daß in jeder Schulklasse die Fremden überwiegen.
***
Während der letzten Eiszeit ist unsere mittelhessische Gegend zwar eisfrei geblieben,
hatte aber 8 Monate im Jahr Schnee und Kälte, der Boden war nur
spärlich aufgetaut- ähnlich wie in Sibieren heute - welches allerdings deutlich wärmer geworden ist in den letzten 20 Jahren.
Rosskümmel - Laser trilobum - liebt Kalkböden - damals als Küchengewürz gebraucht.
Kalmus, eine röhrichtähnliche Wasserpflanze könnte ebenso als Gewürz gebraucht worden sein.
In unseren Breiten treibt diese keine Früchte aus,
sondern verbreitet sich durch abbrechende Rhizome,
woraus auch das Gewürz gewonnen wurde -heute nicht mehr empfohlen..
Acorus calamus.
Zuerst breitete sich nach der Eiszeit
(die Samen halten sehr lange in Sümpfen)
niedrige Weiden und Birken, dann Hasel, später Eichen, Ahorn, Ulme,
Linde ausgebreitet haben,
die auch unseren Taunus bedeckten - bis im Jahr 1800 erstmals Fichten gepflanzt wurden,
die sich um 1900 anfingen zu verbreiten.
1964 sind die letzten Eichenlohe im Wetzlarer Raum geschält worden. (Lederproduktion)
Heute weiß man: "Wand" kommt vom Flechtwerk, der Begriff "winden" und "flechten" - bis zur Wand.
Damals waren Wände aus Weidengeflecht, das mit
Lehm ausgeschmiert wurde..
Seltsam klingende Solitär - Baum - Namen, die gerne an markanten Stellen
zwischen den Straßen zu finden sind, haben ihre Bezeichnungen
aus alten Tagen:
Die Siegfriedseiche soll nach einem Oberförster benannt sein, der sich um den Erhalt und Pflege
div. Eichenarten kümmerte,
- "Totemann-Eiche", hier soll sich ein Schäfer am Baum erhängt haben,
die "Frühstückseiche" - hier sollen die Fuhrleute gerastet haben.
Der dichte Buchenwald, der echte Bewuchs, wirkt auf Wanderer anders als lichter Buchenbestand,
wo das 30mtr hohe Blätterdach nur noch 1/60stel des Lichtes durchlässt..
Buschige Zitterpappeln mit ihren silbrigen Kätzchen wurden gerne dort gepflanzt,
wo der Wald gegen Windbruch geschützt werden sollte.
Eßkastanien und der Tulpenbaum (!) - je 30mtr hoch -
sollen schon vor der Eiszeit in unserer Gegend heimisch gewesen sein.
Der Wacholder ist ein Busch, als einziger dieser Art kein Baum.
Seine Früchte (zum Würzen deftiger heimischer Wildarten) sind eher den Zapfen verwandt,
als dem Beerenobst.
Seltene Bestände gingen 1951 bei Bodenrod (Wetzlarer Raum) verloren, es wurde viel gerodet,
damit die Flüchtlingsbauern ihr Feld zugeteilt bekommen konnten.
Leider war die Aktion sinnlos, weil ohne Hirn gearbeitet wurde:
Die Bodenkrume war so dünn, daß an Ertrag nicht zu denken war.
(Wacholder wächst nur auf armen Böden)
Danach wurden
wenigstens 2500qm unter Naturschutz gestellt, daß der seltene Wacholder erhalten blieb.
Sanikel (Sanicula europaea) und Haselwurz (Asarum europ.) und Salmonssiegel
(Polygonatum multiforum) sind mittelalterliche Heilpflanzen.
Sanikel bei Erkältungen, leicht giftig
Salomonssiegel als Brechmittel,
das recht ähnliche Maiglöckchen ist hochgiftig.
Deshalb ist bei alten Heilmitteln immer äußerste Vorsicht angesagt,
am besten Kräutermischungen aus der Apotheke kaufen !
Kreuzdorn war ein bekanntes Abführmittel alter Tage. (Die Beeren davon)
Überhaupt waren manche Pflanzen mit "Bindung an den Menschen" an alten Gemäuern bis heute zu entdecken,-
z.B. Immergrün, Moschuskraut, Osterluzei, Herzgespann, der Deutsche Ziest, Kugeldistel oder Goldlack,
teils als Heil- teils als Zierpflanze angepflanzt, der "Igelsame"
(lappula echinata) konnte als Kulturrest in Hühnergehegen gefunden werden -
als Beimischung im Futter.
Von dort breiten sich
die Pflanzen aus..
***
Die nächste alte Lektüre ist "Die Stimme des Menschen" von 1961,
mit dem Inhalt: Briefe und Aufzeichnungen aus der ganzen Welt 1939-1945.
Ich werde sehen, was darin für meine Seite relevant ist und ob das als Lektüre anempfohlen werden kann.
Ich bin erschüttert, wie sehr sich die Zeiten ähneln,
wie sehr die damaligen und heutigen Machthaber sich sklavisch an die Industrie schmiegen -
immer nach der Suche nach mehr "Profit" - egal wie, egal ob dabei Menschen sterben oder nicht.
Nochmal: Politik gehört dringend unter die Kontrolle der Bevölkerung
und nicht durch Persilschein mit Vollmacht versehen.
Politik sollte ausschließlich der Bevölkerung dienen und nicht einzelnen Gewinnlern
oder als Bereicherungsmaschinerie ausarten und schon mal gar nicht wider das Volk gerichtet sein
(Gesetze sollten regeln und dienen und nicht bevormunden)
Die Religion(en) gehören
besteuert und nicht noch bezahlt vom Staat, sie sind ein Quell ewigen Ärgers,
Zanks und Kriege. Besonders die Seiten 222 bis 226 von Eric Knight, USA,
in Menston 1897 geboren, im Januar 1943 "gefallen" - haben mich beeindruckt.
Der Bezug zu unserer heutigen Zeit ist sehr deutlich !
Schnell werde ich
dieses Buch nicht lesen oder durchgeforstet haben, dafür ist es zu arg und deutlich.
In diesem Buch findet man auch Überlebendenberichte aus Hiroshima,-
erschütternd und nur dem zu empfehlen, der starke Nerven hat.
Fakt ist, das war eindeutig ein Holocaust!
Irrtümer der Geschichte kommen immer durch die Machtmenschen, nie durch die Bevölkerung,
die man damals so wenig wie heute fragte.
Das wird mir immer deutlicher, je mehr historische Bücher gelesen worden sind -
da sehe ich eine drastische Übereinstimmung mit heutigen
Massenhysterien,
ob in Mekka ob bei der Massenflucht nach Europa - wirklich schlimm daran ist,
daß diese Dinge manipuliert oder gewollt oder angestachelt worden sind.
Das gemeinste Ding ist heute die Gleichschaltung der Presse, was man früher Propaganda nannte
und das latent verbreitete Schmieren von Entscheidungsträgern,
das man heute "Zuarbeit" bis "Lobbyismus" nennt.
Diesen Satz nehme ich als Überleitung zu den Bemerkungen zur Zeit.
Anmerkung:
Die Autoren der Bücher sind schon lange tot, wenn aber nachfolgende Rechte tangiert worden sein sollten,
bitte ich um Abklärung per E-Mail, damit die entsprechende
Zeile aus meinen Seiten heraus genommen werden kann.
Ansonsten gelten die Angaben in meinem Impressum.
Manche Bücher kann man im Antiquariat oder beim beliebten Versand A...on für wenig Geld bekommen.
Der alte Hirte.
Ein Hirt mit lichten Schafen
zieht still ins Abendrot hinein
und spielt ein Lied.
Da schlafen die Wälder ein.
Und wie sie leiser rauschend
im weiten Rund zur Ruh sich wehn,
bleibt müd ein Wanderer lauschend
am Wege stehn.
Die Wolken glühn versunken
am dämmerblauen Gipfelsaum,
Ihm wird, er wäre trunken
und Alles Traum.
Er sieht ins Dunkelklare
wie tief in Sagenzeit hinein,
als müßt's die wunderbare
Urheimat sein.
Es zieht geheime Kreise
das Lied aus Mondesferne her.
Er folgt der alten Weise
und kehrt nicht mehr.
Hans von Hammerstein, Österreich, geb. 1881 gest. 1947, an den Folgen der Kriegshaft
(Geschichtliche Nachlese und Buchempfehlungen)
Die Ball - Runde.
Vergleichbar mit einem Ping-Pong-Ball waren die kleinen Gehöfte,
vergleichbar mit einem Tennis-Ball waren die kleinen Dörfer
der alten Ureinwohner.
Dann kam der Fürst mit eiserner Gewalt und formte einen Fußball daraus,
sein Gebiet wuchs aus eigener Willkür.
Nun kam der gute Hirte, der Christ,
der missionierte und den Fußball neidete,
mit aller List und Tücke den roten Winter- Fußball bastelte..
..der Ränke spielend eingesetzt wurde und heute noch wird.
Später folgte der Medizinball des Kaisers, der alles andere dominierte.
Dieser Medizinball überrollte irgendwann so hochmütig alles andere -
er verstrickte die Kleinen in Kriege, die keiner mehr verstand.
Der nächste Ball war der Hüpfball des Diktators,
nochmal größer und sprunggewaltiger -
bis er an die Mauer knallte.
Dann kamen die Rubgy - Bälle der Besatzer,
denen ein neuer großer Plastik-Ball der Nachkriegsrepublik folgte.
Der zweite Plaste - Ball der DDR kam,
bis die beiden Kunststoffbälle eine seltsame Einheit waren -
eingestopft mit anderen Plastikbällen in ein großes Netz, das Europa heißt.
Inzwischen hat sich dieses Ding zu einem riesigen Heißluftballon aufgeblasen,
dessen Gebläse keinen Ausschalter hat....
Ein paar Geschichts-Aufarbeitungen werden wohl noch kommen,
die Stadtbücherei hat immer nochmal was für mich ..
warten wir's ab, evtl. tut sich noch was auf.
"Vom Ursprung und Ziel der Geschichte" (Karl Jaspers 1966 Piper Verlag Muenchen)
ist das nächste Werk, das ich durcharbeite.
Es liest sich nicht so gut, hat viel pseudoakademische Wolken, aber auch interessante Dinge- z.B.
lese ich von einer japanischen Sekte, die seit
dem 13. Jahrhundert existiert.
Diese hat bereits die gleichen Vorgaben wie die Lutheraner oder Evangelen in ihrem Programm.
(Keine magischen Formeln, keine rettenden Taten, keine helfenden Gebete
-nur Dankesgebete- kein Zölibat zu "Amida".)
(Seite 31)
Von "Achsenzeit" ist im Buch die Rede, einer Zeitspanne,
in der alle großen Religionen und Denker und Entwicklungen entstanden wären. 800-200 v.Chr.
Das Buch geht davon aus, daß sich der Mensch in den letzten 100 Generationen
(7000 Jahre) nicht signifikant verändert hat,
man also im Grunde
des Wesens noch immer der gleiche Typ mit gleichen geistigen Anlagen wäre.
Meines Erachtens kam seit der Reformation und der Entdeckung Amerikas ein Schub geistiger Entwicklung,
der im 18. Jhd. Geistesgrößen und Entdeckungen
brachte, die es bislang nicht gab.
Dann folgte die Technik mit der Elektrizität und Dampfmaschinen, die Industrialisierung und...
der 1. Weltkrieg.
Unweit davor zerbrach der Adel, der zuvor das Machtmonopol hatte, zusammen mit dem Katholizismus innewaltete,
der durch die Reformation bereits geschwächt war..
Der Zusammenbruch folgte schnell, ein holpriges Neuerwachen mit der Technik und Industrialisierung,
wieder mit dem Wahn, alles beherrschen zu können,
kam der totalitäre Herrschaftsstaat mit einem noch grausameren,
fast mit Automaten geführten Krieg hoher techn. Entwicklung, die zum Nachteil der
Menschen ablief -
mit fatalen Folgen der fast totalen Vernichtung weiter Gebiete.
Die Technik verführte zu einem Allmachtswahn, der schon religiösen
Charakter hat - mit der Erfindung der "KI" wird der Gottkomplex kommen..
Es folgte - wie wir alle wissen - der Wiederaufbau und die Neuorientierung als Demokratie
oder zumindest als "konstitutionelle Demokratie",
wo der Wähler quasi einen Persilschein
den gewählten Vertretern / Partei abgab, was heute noch gilt, 70 Jahre nach der Kapitulation.
(Nur 6 Wochen vor der Wahl werden die Machtmenschen wach und freundlich - vorher nicht und nachher auch nicht!)
Wie wir heute
die immer schneller fortschreitende Technisierung bewältigen,
die auch noch weltweit Einzug hielt - liegt an uns, an den vielen Millionen kleinen Leuten,
die den Politikern und deren "Förderern" den Spiegel vorhalten müssen, sie auf die Anklagebank bringen, wenn nötig:
Verdingung und Erpessung hat viele Namen.)
Nur durch eine sehr viel tiefer greifendere Demokratisierung - und die damit
verbundene politische Bildung der Massen -
sind weitere Kriege und Religionsterror
- der durch den jeweiligen Anspruch
die alleinige Wahrheit zu besitzen kommt - zu verhindern.
Im Gedanken an obige Lektüre wird die Frage aufkommen:
Ist Arbeit wertbar oder sollte sie gleich gewichtet werden?
Geistige Arbeit im weitesten Sinne
darf nicht über manueller oder "niedriger" Arbeit gestellt sein,
wenn sie nicht elitär übersteigert sich an einem Entry festklammern will oder soll
oder darf.
Ob Maschinenbediener, Handlanger, Geistlicher oder Selbständiger, Erfinder oder Wissenschaftler,
Banker oder Flugkapitän - ohne die Kanalarbeiter
oder Putzfrauen oder Kundendienstler, Landwirte -
oder was auch immer an Beispielen fähig ist - dürfen nicht zur graduellen Wertung führen,
eigentlich auch
nicht pecuniär, will man die Gesellschaft als menschlich oder zukunftsweisend besehen.
Das ist nicht unbedingt kommunistisch, als vielmehr lebenssinnlich
zu verstehen, eine nach den Menschenrechten betrachtet einzig haltbare Ideologie der Ganzheitlichkeit in freier Mitbestimmung.
Selbstgemachte Feudal-Treppen von Geistschaffenden sind menschenrechtlich schiere Verachtung
des
Nächsten. Nein, nicht die Arbeit durch Muskeleinsatz oder "monotone Verrichtung"
ist das Problem, sondern die Instrumentalisierung durch eben diese
Feudalisten geschaffene Herabstufung
schöpferischen Handwerks zur Maschinenarbeit - beides, ob Handwerk oder Fabrikarbeit
dient allen, die Ethik der
Wertschätzung ist die Crux.
Forschung forscht um des unendlichen Fortschreitens halber,
nicht unbedingt um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen - sie hat
ihr Wissen auf Schulen erlangt,
die von den "Gemeinen", den kleinen Leuten - mit ihrer Hände Arbeit - bezahlt worden ist.
Selbständige fischen aus diesen
Forschungserkenntnissen ihre Ansätze, aus denen Ideen
und Vermarktungsstrategien und Arbeit erwachsen.
Aus ebendiesen Produkten und ihrer gelungenen
Markteinbindung kann Technik manigfaltigster Art -
wozu auch neue Geräte zur verbesserten Forschung kommen -
aber auch Lebenserleichterungen und
sichere, resourcenschonende Ernährung der Massen entstehen.
Das unternehmerische Wagnis muß freilich gesondert honoriert werden, das forscherische Tun evtl. auch -
das organisatorische (gleich welcher Ebene) eher nicht.
Grundsätzlich ist jeder Mensch gleich viel wert und sag mir keiner,
daß die Erfindung
der Atomenergie den Menschen weiter gebracht hat, außer dem Abgrund näher..
So ist es mit vielen chemischen Produkten und mit der Raumfahrt bis zur Satellitentechnik..
Wichtig ist, daß der Mensch einen Sinn im Leben findet, Freude und Zukunft hat -
alles andere ist zweitrangig, auch die Forschung und sei sie noch so
fundamental an der Entwicklung tätig.
Im Gegensatz zum religiösen oder - wie im Buch gemeint - griechischem Denken,
muß immer weiter nach neuen
Lösungen gesucht werden, dieser Argumentation schließe ich mich gerne an.
Akademisch geschriebene Bücher treiben mir zuweilen die Nackenhaare hoch!
***
Im Fernsehen kam eine Sendung über Biodiversifikatoren, Leute also,
die sich dem Erhalt unserer alten Nutztierrassen verschrieben haben.
Aus dem Hobby heraus zur Profession.
Wie der Name "Nutztier" sagt, sollen die Tiere nicht in einer Art Zoo gehalten werden,
sondern geschlachtet und
genutzt werden, so wie es das Zuchtziel war.
Allerdings leben die Tiere bis zu diesem Zeitpunkt natürlich in ihrem Trieb, Fressen und Tagesablauf -
was man von der heutigen "Fleischerzeugung" nicht sagen kann.
Das Bentheimer Schwein und das Hinterländer Rind soll so wieder an Bestand gewinnen,
nachdem es weltweit fast ausgestorben war.
(Ich kann mich an früher erinnern, wo diese Tiere auch bei uns auf dem Dorf gehalten wurden -
ganz sicher
schmeckte das Fleisch damals vielfältiger und nicht so schlapp
- die Kühe gaben sehr viel weniger Milch,- hatten aber besseres Fleisch und sie
waren weniger oft krank,
im Sommer draußen auf der Weide, wo Kühe eben hin gehören..
TBC kam erst durch die enge Stallhaltung auf.)
Diese Biodiversifikatoren gehen ohne schlechtes Gewissen
an die Wurst,
weil sie zur Arterhaltung beitragen und zum gewachsenen ländlichen Bild der Region.
Geschlachtet wird allerdings beim Metzger in der
Nähe, der auch die Wurst liefert,
nicht mehr auf dem Hof, wie früher.
Nochmal zu "dasigem" Buch (Vom Ursprung und Ziel der Geschichte),
wo auf Seite 133 von "den Massen" referiert wird, die auf "tiefstem Bewußtseinsniveau lebt"..
"halbes Wissen führt zum Unglauben, ganzes Wissen zum Glauben" ;)
"Zukunft kann nicht erforscht werden", lautet die Frage der Seite 180,
"es kann kein
philosophisches Geschichtsbewußtsein geben ohne Zukunftsbewußtsein".
Eine sperrige, aber lesenswerte Lektüre, bei der man nur langsam vorwärts kommt.
Auf Seite 205 wird von einer politischen Elite geschwärmt, die als eine Aristokratie
ständig aus der Gesamtbevölkerung ergänzt würde -
während die Herrschaft der Masse als "Ochlokratie" bezeichnet wird.
Worte aus dem Ur der demokratischen Idee sind heute schwerlich zu gebrauchen,
weil sich seit den alten Griechen eine ganze Menge entwickelt hat.
Die "Herrschaft der Massen" entsteht durch die Mehrheiten nach der Wahl..
nun könnte man denken, daß man einerseits jede völkische Mehrheit als
abzulehnen (Pöpel)
sieht oder andererseits bereits eine "Koalition", die gebildet wird,
um eben diese völkische Mehrheit -zumindest eine derer,
die zur Wahl gingen- zu erhalten?!
Gab es jemals eine echte Volksherrschaft?
Hier sehe ich einen typischen akademischen Konflikt.
Die durch ochlokratische Tendenzen entstehende "Tyrannis"
wäre in beiden Fällen gegeben.
Der Sinn der Demokratie, so das Buch, schütze eben davor.
Nun dreht der Autor am Rad:
"..
aber zuvor, da die
Bevölkerung nicht weiß, was sie wählt.
Zufallsklüngel an der Macht, versagende Parteien, die statt Organe des Volkes zu sein,
zu selbstgenügsamen
Organisationen mit routinierten Parlamentarieren eher geistig Subalterne emphorbringen"
Gut, das Buch ist schon 1966 heraus gebracht worden - als Fundgrube zur historischen,
ja archäologischen Aufhellung von Demokratie durchaus tauglich.
Vermutlich sogar zur Enttarnung der Denke dieser Leute, die uns lenken.
Aber: Man kann als Einzelner sowieso nichts ändern - und eine Gruppe wird
sich kaum noch finden lassen,
die auch nur ähnliche Interessen hätte ;)
In diesem Sinne sollte man ruhig Blut wahren und abwarten, wie sich dies oder
das ergibt -
die da oben werden schon mehr als genug Ideen in der Schublade haben,
daß sie auf meine oder unsere Vorschläge garantiert nicht angewiesen
wären..
(wobei auch dieser Schreiberling gemeint ist, der sich seltsam genug ausdrückt)
Auf Seite 268/269 wird vom "Nihilismus" gesprochen, einer jede Religion oder Gott
ablehnender Haltung.
Zeitgleich geht der Autor davon aus,
daß jedem Menschsein eine Anerkenntnis des Göttlichen wäre -
dh. nicht jeder, der keiner Religion angehört, kann als "ungläubig" eingestuft werden,
solange er sich denkend zeigt.
Seite 284 oben nennt "das eigene Nichtwissen preiszugeben im Gehorsam gegen ein auferlegtes Wissen"
- das war einmal
ein Fundamentalirrtum, lieber Autor..
(Siehe "
Hörnertrugschluß")
Seite 311 unten erklärt, daß in der Geschichte immer wieder
"höchststehende Völker oder Kulturen von Barbaren zerstört wurden"
(Blüht uns das gerade
wieder?)
Es gibt eine empirische Erlangung von Geschichte und eine philosophische, so der Autor.
Erst wenn Empirie und Philosophie sich gegenseitig
stärken, bliebe genug Raum für die Freiheit..
ich sehe das ähnlich, es hat aber weniger mit der Freiheit,
als vielmehr mit der plastischen Gestaltung
von Geschichtsverständnis zu tun.
Soweit dieses Buch.
Das nächste Werk beschreibt 850 Jahre Merenberg, eine Chronik, zusammengestellt 1979.
Dort ist zu lesen, daß erst mit Mitte des 18.Jhds. eine geregelte Forstwirtschaft bestand-
davor konnte jeder Eigner nach Gusto abholzen und aufforsten,
wie es beliebt.
"Waldfrevel" wurde sofort angezeigt vom -meist nicht ausgebildeten,
aber vom Fürst eingesetzten- Förster:
Wer Gras am Waldrand oder
an den Wegen holte oder lose Äste sammelte, wurde hart bestraft.
Wenn Kinder dies taten, bekamen deren Eltern die Strafe, als hätten sie die Verfehlung
selbst getan.
Die Kinder wurden vom Schulmeister nochmal gesondert bestaft.
Viele der alten Gemarkungsnamen lassen noch heute deren ehem. Nutzung oder Besitzer erahnen.
Die Frondienstler waren oft niederen Adels um die Burg Merenberg.
Auch hier wütete der 30j. Krieg mit gleicher Härte, wie überall im Land.
Als es wieder besser ging, kam die Erbteilung und zersplitterte die Felder
und Gärten und Flurstücke bis zu 100qm (4 Ruten) Größe,
bis Reformen
diesen Zustand verbesserten, wo keiner von leben konnte.
1893 war eine so große Dürre, daß die Erlaubnis erteilt wurde,
im Wald junge Triebe zur Viehfütterung zu holen.
Schon damals haben sich Leute an Aktien verzockt:
Reiche Schäfer nahmen von den Bewohnern recht hohe Gebühren für die Hute
und Aufzucht und
Fütterung der dort eingestellten Schafe.
Die russischen Wertpapiere wurde in deren Revolution wertlos und somit war alles futsch -
-WERTPAPIERE - die Ursache für Spekulationen und Krisen, damals wie heute-
die Weiden waren weg, die
Schafe und auch das Geld.
Die Ziegen waren zwar nicht beliebt, so die Chronik, sie gaben aber Milch und..
Zicklein, die das Fleisch gaben.
Diese Tiere hielten
den Bewuchs der Gemarkung frei - so heißt ein Gebiet noch heute "Ziegenberg".
1879/80 war so ein strenger Winter, daß die zuvor so mühsam vermehrten Obstbäume erfroren: 89237 Stück!
Die uralte Wehrkirche kann man heute noch immer bewundern, die im Friedhof des Ortes Merenberg steht,
nördlich Richtung Westerwald, ca 500mtr von der
Burg entfernt.
Dort soll ein wüstgefallener Ort Appenkirchen gewesen sein, weshalb die St. Jakobs-Kirche
heute noch "Appenkirche" genannt wird.
(Heute noch ohne Stromanschluß, ein urtümlicher Ort,
der früher eine bekannte Wallfahrtskirche gewesen sein soll.
Der Glockenreiter soll
im 16. Jhd. durch Blitzschlag abgebrannt sein- die Brandspuren im Gebälk
seien heute noch zu sehen, heißt es.
Im Ort ist noch eine Kirche, die aus den behauenen Basaltsteinen der Burg erbaut worden ist.
"Wüstgefallen" kommt durch Seuchen, Überfälle, Mord und Totschlag,
aber auch durch Kriege und ..
in Absicht durch den nahen Adel, der Bedienstete
um sich herum brauchte..
.. die Typen wären sonst verhungert.
Die Nachrichtenübermittlung im heimischen Raum wurde durch schnelle Läufer
aufrecht gehalten - bis ins 19.Jhd. hinein !
Erst dann kamen die regelmäßigen Postverbindungen, später durch die Postkutsche.
1877 soll Merenberg auf diese Weise daran angebunden gewesen sein,
an die geregelte Postzustellung.
Erst zu Anfang des 17.Jhds. ist in Merenberg eine erste Schule gegründet worden.
Die Kinder der Randgemeinden mußten dorthin zu Fuß gehen - heute unvorstellbar.
So wie dem Lehrer ging es auch den Pfarrern, die ohne eigene kleine Landwirtschaft kaum hätten leben können -
sie waren gleichzeitig Organist,
Dirigent, Gesangslehrer, Glöckner, Küster
und bekamen für diese Dienste jeweils ein paar Münzen, auch für Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen etc.
Zu Ostern gab jedes Kind ein bemaltes Ei in den Korb für den Lehrer,
sonst mußten regelmäßig Holzscheite mit zur Schule gebracht werden..
***
Das nächste Buch lautet: "Weilmünsterer Land in alter und neuer Zeit", von 1987.
Auf Seite 61 sieht man ein vorher - nachher Bild der Bachverrohrung in Weilmünster.
So mancher bauliche Frevel fand zwischen 1960-1970 statt.
Auf Seite 77 ist die Rede von einem "Zainhammer",
wo zwischen 1408-1615 im Metallstab-Hammerwerk Stäbe zur Münzherstellung gemacht wurden.
Ende des 19.Jhds waren noch einige lange Drahtseilbahnen zum Transport von Erzen im Einsatz,
die zu den Verladestationen der Bahn liefen, später
kamen "Rumpelbähnchen" dazu..
Auf Seite 108 liest man davon, daß sich die Postkutscher
über die zu grob bestückten Straßen beschwerten, die oft nur festgefahrener Boden waren -
so gab es schon mal den einen oder anderen Achsenbruch.
"Vorspänner" in den Orten halfen den Kutschern, die Fuhre aus den üblichen Matsch-Stellen
zu ziehen.
Manche Straßen seien bei nasser Witterung nicht befahrbar gewesen.. bei uns regnet es recht oft.
Seite 118 zeigt den "Freiwilligen Arbeitsdienst" in der Zeit hoher Arbeitslosigkeit -
irgendwie ist das heute ähnlich, auch wenn es etwas anders bezeichnet wird - oder?
Damals hat man mit dieser Einrichtung Arbeit künstlich geschaffen, wenn diese auch schlechter bezahlt war,
als reguläre Tätigkeit - sie half den
Leuten über die Zeit und ließ viele Rodungen
und Kultivierungen in der Landschaft entstehen, auch der Wegebau kam voran.
Der Laubmann von Langenbach, ein alter Brauch (auf Seite 137-141) ist aus "heidnischer" Zeit.
Frisches Maiengrün zeigt den Frühling an, das der älteste Junge des letzten Schuljahrgangs angelegt bekam -
in der Morgenfrühe zog die letzte Schulklasse in den Wald, um das Grün zu schneiden.
Mittag kamen sie mit einem Tannenbäumchen und einem Birkenbäumchen zurück - mit bunten Papierblumen geschmückt.
Der schwerfällig tappende "Laubmann" ging mit den Schulkindern durch den Ort,
wo an einigen Punkten Lieder gesungen wurden:
"Der Winter ist vergangen, nun will der Lenz uns grüßen, grüß Gott, du schöner Maien..
Dabei sammelten die ältesten Mädchen Speck und Eier von den Bewohnern.
(Der mit Laub geschmückte Junge wurde am frühen Nachmittag in den Ort gefahren,
weil er den beschwerlichen Weg durch das Dorf noch machen mußte)
Später wurden Autos angehalten, sie durften sich mit etwas Geld "freikaufen"..
Nach dem Umzug wurden Speck und Eier gebraten und für die Kinder begann das große "Eieressen",
- diesen Brauch möchte man zu Pfingsten gerne
beibehalten.
Ich habe bei den heutigen Menschen so meine Zweifel, ob das gelingen wird.
Seite 151 beschäftigt sich mit dem Backes, den alten Gebräuchen um das Brot -
das habe ich schon öfter auf diesen Seiten beschrieben.
Die Folgeseiten zeigen viele schöne Bilder von der Ernte alter Tage, Beschreibungen und auch Mühlen,
Vereinsleben und - was mir auffiel:
Die Klassenfotos nach dem Krieg zeigen frohe Gesichter oder Lächeln,
wo in den Jahrzehnten davon düstere Mienen das Bild bestimmen.
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