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Nebelland Teil 11
Sie wurden schon gemeldet, als noch eine halbe Stunde zu gehen war. Die Halbwüchsigen mit ihren geheimen Pfeilen ließen sie passieren und meldeten die Ankunft. Die Esel wurden entladen und in den Stall gebracht, bekamen reichhaltiges Futter und Wasser, wurden wie edle Rennpferde gestriegelt und gestreichelt. Auch in diesem Dorf liebten die Mädchen diese Aufgabe.
Alles strömte zusammen und sie warteten auf Kurt, der gerade bei den Alten in der Sammel-Hütte war und einen kleinen Vortrag hielt.
Ben -der Schmied- beäugte die Blechkonserven und wunderte sich, schüttelte eine davon und betrachtet das Bild, das gerade noch an der Dose haftete. Der Kleber löst sich irgendwann mal auf. Es war eine orange-gelbe halbe Frucht abgebildet. Kurt befahl die Dose zu öffnen und mithilfe des starken Jagdmessers mit seinen Rillen gelang das auch halbweg passabel, weil der pfiffie Ben ein Schlitz nach dem anderen an der oberen Seite einhieb.Dann hebelte er den Deckel auf und sah die Pfirsische darin im süßen Saft liegen. Er holte eine der Fruchthälften mit dem Messer heraus und hielt diese Hella der Heilerin hin- sie kostete zögerlich und erklärte den Fund für eßbar oder genießbar. Nun war die Sache klar- es handelt sich um eine unbekannte Methode der Haltbarmachung von Lebensmitteln! Als später jemand eine Dose mit gewölbtem Deckel öffnete, quoll stinkendes Gas hervor. Aha, auch diese Methode hat ihre Tücken, dieser Vorrat muß schon Generationen in diesem Haus gelegen haben.
Zih der Späher und Bol der Scout hielten eine lange Rede und machten etliche Pausen, wo sie aßen und tranken. Bis tief in die Nacht ging dieses Palaver, die Kinder und Hunde schliefen längst, die meisten der Alten auch.. anderntags verstaute man die Konserven, deren Deckel noch intakt waren, die schlechten Dosen wurden entleert und das Blech zur Verwendung zur Schmiede gebracht. Der Trockenfisch hat die Gemüter gespalten- manche liebten diesen in der Suppe, andere verabscheuten ihn.
Bol und Zih nahmen sich vor, mit vier Männern den Weg wieder gangbar zu machen, damit der Handel zum Meer hin erhalten blieb. Nun waren schließlich auch Verwandte dort!
Von den anderen Dörfern kamen Abgesandte, die sich den Vortrag anhören wollten und auch etwas von der Beute verkosten. Das wurde gerne gewährt. Der Rat war buchstäblich mit dem Haus auf dem Pass überfordert, mit diesen Schilderungen konnte keiner etwas anfangen und mit den kaputten Städten auch nicht. Zumal selbst das Wort "Stadt" unbekannt war. Deshalb nannten es die Scouts auch "Meer der kaputten Riesenhäuser". Ein Bewohner mit einer besonderen Begabung des Nachbardorfes wurde am nächsten Tag zu den Scouts geschickt-
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