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Wer mit tiefgekühlter -oder aus dem Tütchen- Trockenhefe arbeitet,
sollte evtl. bis zur doppelten Menge Hefe nehmen, als gewöhnlich in den Rezepten steht,
damit das Brot stark genug aufgeht:
1kg fertiges gebackenes Brot brauchte also 2 Schnapsgläser Hefe (40gr)
um perfekt auf zu gehen. Roggenmehl ist z.B. schwerer und erfordert viel Hefekraft.
Also lieber etwas zuviel als zuwenig nehmen.
Vorher wollte ich noch auf den Umstand hinweisen, daß die Gärzeiten
oder Geh-Zeiten zuweilen variieren können:
Von 10-40 Minuten in der 35Grad warmen Backröhre.
Warum das so ist, weiß ich nicht- vermutlich ist der Luftdruck daran beteiligt,
daß eine so hohe Schwankungsbreite ist.
(Wenn die Mehlqualität ausgeschlossen werden kann)
Man muß eben ab 10 Minuten beobachten, bis sich die Teiglinge im Volumen verdoppelt haben.
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Die Backröhren sind unterschiedlich, d.h. 200 Grad sind ok, bei manchen Röhren 210 Grad.
30 Minuten bei der einen und 33 Minuten bei der anderen Backröhre.
Versuch macht kluch!
Mit Eigelb bestrichen
Mit Mehl bestäubt..
Mit Brotmehl gebacken schmeckt gut, ist aber eigentlich nur optisch ein Brötchen.
Beispiel eines perfekten Innenlebens.
Etwas zu lange gebackene Rosinenbrötchen
Körnerbrötchen
Beispiel eines feinporigen Innenlebens. (etwas zu trockener Teig)
Roggenbrötchen
Am 30.6.24 habe ich erstmals "geölte Brötchen" gebacken, also außen dünn mit Öl nachgekugelt. (etwas zu kurze Backzeit)
Ein paar Monate später hatte ich den Bogen raus!
30Minuten Backzeit, die Brötchen waren sehr angenehm, aber etwas blass, hier werde ich noch nachlegen.
Zudem brauchen Ölbrötchen 10min. länger um gut aufzugehen.
Wobei das Grundrezept immer gleich ist - aber die Teiglinge gerne unterschiedlich groß sein können, ohne Einbuße im Backergebnis!
Heute backe ich mit Backpapier auf dem Blech bei 200Grad (C) im Umluftofen für 30-35 Minuten. Die Gärdauer ist 30-40Min. im UNGEÖFFNETEN Ofen, bevor gebacken wird- bei 35 Grad.
25gr Trockenhefe ist gut, die läßt sich prima einfrieren und im 500gr Pack bevorraten. Ich fülle die Hefe um in eine Plastikdose mit gut schließendem Deckel und schöpfe daraus eben ein Schnapsglas voll Hefe.
Na ja, die Backröhren sind sowieso immer ein wenig anders! Man muß etwas experimentieren. Mal mit Dinkelmehl, mal mit 550iger oder 405er Weizenmehl, mal mit Roggenanteilen, mal Vollkorn - mal als Mix- mal als Körnerbrötchen- wie die Geschmäcker eben so sind. Die Ölbrötchen werden außen schöner glatt. Nun wird -empirisch- versucht, zusätzlich in der Halbzeit mit Wasser einzusprühen und / oder die Temperatur zu erhöhen, bzw. die Backzeit ein wenig zu verlängern. (Selbstgemacht ist eben immer flexibel - man kann mit der Temperatur spielen, mit der Backzeit etc.)
Man geht am besten "empirisch" vor, Schritt für Schritt, niemals 2 Dinge zugleich verändern!
Es wollte sich schon beim 2. Backen nicht verifizieren, die Teiglinge mit Öl einzureiben: Also lieber nach dem Abzupfen der Teiglinge diese kugeln und auf das Backpapier legen. Gut mit Wasser besprühen, dann 30 Minuten in der Röhre gehen lassen, diese NICHT mehr öffnen und 30 Min. auf 200Grad backen. Typ 405 Weizenmehl reicht vollkommen. (Never touch a running System)
Bei diesem Projekt "Sonntagsbrötchen" darf man sich nicht verunsichern lassen und sollte beim Grundrezept bleiben, auch wenn mal der Teig nicht ganz so gut gelingt. Mal liegt das am Luftdruck, an der Umgebungstemperatur oder wenn der Vorteig zu lange gegangen war oder am Mehl, das auch jedesmal anders ist.. das einfache 405er ist noch am beständigsten in der Qualität.
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Manchmal wird das Mehl schnell fest, bildet einen schwer knetbaren Klumpen. Das ist ein Qualitätsproblem und kann auch mit Wasser-Zugabe nur ganz schlecht gebessert werden. Der Teig wird dann immer einen Makel haben. Deshalb bitte nur vorsichtig Mehl zugeben und dabei kneten. (Die Hände einmehlen - der fertige Teig darf gerade mal so eben nicht mehr an den Händen kleben bleiben. Je feuchter der Teig, um so grobporiger das Innenleben und je fester der Teig, um so feinporiger wird das Brötchen. Die richtige Feuchte ist immer eine Gratwanderung.) Der fehlerhafte, zu feste Teig geht nicht so gut auf, schmeckt aber nicht schlechter. Meine Frau macht unser Brot , sie berichtet von ähnlichen Problemen)
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