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Und wieder kann ich einen Roman empfehlen: "Eine Sünde zuviel" von Jens Bekker, leider ohne Jahresangabe. Hier liest man sich gut und schnell ein und landet in einem Abgrund der Seele, nicht nur in Begierde, sondern auch Geldgier und Falschheit.
Noch immer erfreuen wir uns an der 2. Staffel der Serie "Waldheimat" nach Peter Rosegger; die Zeiten damals waren so viel anders als heute. Den Rest dieser Zeit haben wir hier noch mitbekommen und so ist sich recht gut hinein zu versetzen. Die Jungen werden diese Zeit wohl nicht verstehen.
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Wir beide sind nun schon im 50. Ehejahr und bemerken die heftigsten Veränderungen seither in diesem Jahr 2024. Der Verlust von Heimat, wie das ein schlauer Kopf forumulierte, ist "systemisch" gewollt. Wir sind Altmaterial und eigentlich überflüssig, zudem alte Leute in der Vergangenheit eher daheim sind, als in der Gegenwart. Rossecker ist uns eben näher als Multikulti !
Wir lernen in diesem Jahr 2024 die Leute um uns herum zu ignorien, wie diese es bei uns zu tun pflegen; neue Menschen, neue Sitten! (Nur die Altbekannten grüßen einander noch, die "Auslaufmodelle" des alten Oberlahnkreises..)
Schon lange zuvor konnte man auf den Wanderungen keinen mehr nach dem Weg fragen, denn man traf in den Dörfern und Flecken nur Fremde und wenn da mal jemand kam, der aussah wie wir, kam dieser oder diese aus Polen oder ähnlichen Ecken hinter dem alten "Eisernen Vorhang". Eine Verständigung war eher nicht möglich..
.wie auch immer, es ist das Jahr der heftigsten Veränderungen.
Immer wieder trainiere ich meine Frau auf das Bankingsystem mit seinen seltsamen Tücken, die sogar hardwaremäßig sind. Das ist für sie nicht einfach zu verstehen, obwohl sie prima mit Tablet und Smartphone zurecht kommt. (im Gegensatz zu mir) Die jungen Leute schafften das eher? Nicht unbedingt, denn unser Sohn beginnt sich bereits ebenfalls davor zu gruseln. (Was auch das Umfeld im Dorf anbelangt, dort war er sogar vor-reitend, obwohl er mit seiner Frau länger in einer Stadt in der Nähe der Metropole am Main lebte - die Anzahl der sehr toxischen Begegnungen beim Hundespaziergang war dort wohl bei weitem nicht so hoch und so gefährlich wie hier auf dem 780EW Dorf.. wo immer schneller immer mehr Gerümpel hin zieht)
Es bleibt nur mehr der Rückzug auf das eigene Grundstück, wenn rundherum alles verkauft wird.
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Fakt ist, daß schon immer die Globalisierung oder der Wettbewerb ein zweischneidiges Schwert waren. "Früher konnte man die Haustür noch offen stehen lassen", sagen die Alten - aber schon damals ist fahrendes Volk umeinand' gewesen und wir haben schon erlebt, daß durch die offene Kellertür zwei Leute durchs Haus geschlichen sind und an der Terrasse wieder heraus kamen, wo wir saßen. Das ist historisch belegt und gefürchtet. Heute liest man nichts mehr vom Geld, das diese Gruppen vom Staat bekommen, damit sie still sind- aber dicke Fahrzeuge dieser Klientel sieht man allerorten. Wir werden per "Heizungsgesetz" gezwungen, das "fahrende Volk" fährt weiter. Zuweilen kurven ein paar uralte Transporter -Diesel- herum, die organisiert Schrott sammeln. (Plötzlich ist die Umwelt egal)
Das einzig Beständige ist die Veränderung. Heute will jeder den schönsten Garten, das beste Auto und die schnellste Anbindung haben, höher, schneller, weiter, stärker, schöner, gebildeter, reicher.. mit sportlichem Körper und gut aussehend.
Die eierlegende Wollmilchsau ist eben genau so wenig wahr geworden, wie biologische Ernährung, die auch noch gesund ist. Christlicher Friede ist -nach über 2000 Jahren- noch immer nirgendwo zu sehen, weder im Kleinen noch im Großen.
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