Kartuschen - Thema: Schneechaos
Die Medien verkünden: "Kilometerlange Staus auf allen Taunus-Straßen" - klar,
es ist ja auch Januar, im Winter schneit es nun mal.
Nur ist es so, daß im Laufe der Jahrzehnte immer und immer mehr Individualverkehr auf den Straßen ist, weil immer
mehr Menschen immer weiter pendeln müssen, um ihre Arbeit zu erreichen: Die Konzentration in die Stadt ist noch immer in Gang,
die Nahverkehrsmittel sind noch immer nicht kostenfrei. (Sie müßten vom Land in die Städte kostenfrei sein, sonst ist kein
Anreiz diese zu benutzen: Man ist viel länger damit unterwegs, weil sie an jeder Milchkanne halten müssen) Nahverkehrsmittel mit
Parkplätzen für Pendler sind rar. Diese Parkplätze sind total überfüllt und zudem werden die dort abgestellten Autos gerne zur willkommen Beute unserer
lieben Diebinnen und Diebe aus ganz Europa, die sich dort bedienen, wie auf einem Schrottplatz - sogar mit Accu-Flex, damit die Katalysatoren auch noch mitgenommen werden können..
Ich sehe noch kein grundlegendes Umdenken in dieser Frage: Sowie die Straßen rutschig werden oder größere Baustellen sind,
entsteht ein Stau, überall und ständig - manchmal geht der Stau in Stau ineinander über, die 8 Uhr - Schicht erlebt den Schwanz der 7 Uhr Schicht..
Warum ist das so?
Nun, weil jeder Rentner seine Brötchen und Bilderzeitung mit dem Auto holt und weil jedes Kind mit dem Auto durch die Gegend
gekarrt werden muß. (Früher hatten Kinder Beine, mit denen sie zum Bus, Kindergarten oder Schule laufen konnten, Rentner hatten kein Geld für ein Auto)
Ziel- und Quellverkehre, Transfers zum Flughafen und Speditionsfahrzeuge, Post und "Just in Time" - LKWs für die Industrieproduktion,
die früher in Lagerhäusern nahe des Werkes waren, sind heute "auf die Straße ausgegliedert". Viele Leute machen zwei Jobs am Tag,
wo ständig hin und her gefahren wird- dann werden die Kids schon wieder von der Schule abgeholt, die "Rentner und Rentnerinnen" fahren
Lebensmittel einkaufen.. ohne Hirn und Einkaufszettel - man fährt halt nochmal, wenn was vergessen wurde - an unserem Haus (Dorf) fahren jeden Tag die gleichen Leute mehrmals vorbei - der Verkehr rollt immer doller und dichter - wehe, wenn dann die Straßen nicht in einem einwandfreien Zustand
sind oder eine Ampel ausfällt..
Die Quote verlangt nach "Schlagzeilen", so ist das Sommertheater und das Schneechaos immer ein beliebter Flautenschieber.
Meckern kann jeder, aber gute Vorschläge, die sucht man vergebens!
Ich empfehle die tägl. Kurzfahrten zu ächten, den Nahverkehr zu verbessern, Just in Time wieder rückzubauen, Fahrgemeinschaften
zu stärken, kleinere und sparsamere Autos zu bauen.. wenn PendlerInnen alleine in den Karren sitzen oder sitzen müssen, weil die
Dienstzeiten seltsam sind, dann sollte endlich ein Wagen gebaut werden, der für eine Person gut ist - mit winzigem Motörchen, das
mit Bioethanol läuft. Technisch ist das kein Problem:
Weg mit dem Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswahn - beim Pendeln spielt das keine Rolle, wie mir jeder bestätigen wird, der das selbst lange
genug ausprobieren konnte. (Ich war Fernpendler und mußte auch schon mal mit 40km/h durch die Gegend zuckeln, weil die Straßen glatt
waren - es hat nur Minuten ausgemacht, noch keine 1/4Std auf die 70km - Strecke.)
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