|
Nachlese 2023
***
Mir fällt auf, daß in dieser doch eigentlich sehr guten Zeit- die Depressionen um mich herum drastisch zugenommen haben; einmal war Corona, was jetzt, im April 23 auf dem Rückzug ist, dann die wirtschaftliche Lage durch Fehlspekulationen und Übererwartung der Wirtschaft- besonders die der Spekulanten- nicht mehr zu halten ist. Wohlfahrt für die ganze Welt kann unser Land nicht schaffen, nicht unter der Egide von Politikern, die fremdes Eigentum gerne verschenken, ihr eigenes aber kräftig mehren! Es stagniert und hat -erst mal- das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Anlage-Geier wollen aber immer mehr und mehr, also Steigerungen um jeden Preis, während das Publikum (salopp als "Menschen" betitelt) ohne Guthabenzins, ja sogar mit Negativzinsen leben muß und gehalten ist, alles an flüssigen Sicherheiten zu verpulvern. Man lebt wieder von der Hand in den Mund, schlimmer noch- in die Schulden hinein. Zig und zig kleine Raten lassen kaum noch Luft zum Leben- und das bei voller Leistung der Währungsträger (das Volk, die Masse, die für den Geldwert überhaupt schreibt oder dafür steht.) Man arbeitet und arbeitet, kämpft sich auf der Karriereleiter nach oben und hat trotzem mehr Monat als Geld auf dem Schirm.. wehe es sind Kinder und Haus zu bezahlen und weite Pendelfahrten! So sitzen sie in ihren Luxusbuden und dicken Autos und machen ein Gesicht, als hätten sie einen Besuch bei der Schwiegermutter vor sich! Abhilfe gibt es: Ohne Nachrichten leben, immer wieder die alten Lieder der Jugendzeit hören, reseten, runter kommen, auf dem Balkon oder Terrasse sitzen und lesen- einen Tag im Schlafanzug verbringen und viel Früchte-Tee trinken und einfach mal nichts tun.
***
Nun berechnet der Heizungswarter aus dem Nachbardorf glatt Anfahrtkosten für die Inspektion - obendrauf nochmal die MWSt.
Ich Trottel gebe den beiden Monteuren noch "Trinkgeld", das muß ich mir abgewöhnen bei diesen Preisen.. "Etliche Betriebe rechnen inzwischen im Sechs-Minuten-Takt ab, z.B. 10 Euro pro angefangene sechs Minuten" Man darf sich auf keinen Fall mit den Handwerkern unterhalten während deren Arbeit- sonst wird es teuer. Heute verdienen alle gut, die Metaller noch sehr viel mehr als gut, akademische Berufe erst recht- die Gastronomie ist eher eine Astronomie und kalkuliert mit Prozentzahlen, die erschrecken: Ein Bällchen Eis, so höre ich, soll schon 2 Euro kosten.. (die Eisbuden- und Dönerbudenbetreiber kaufen alle im Diskounter) Die Preise sind saftig: Coca Cola und Säfte div. Art kosten 0,2ltr 3,40 Euro. (also 2200%, vor 10 Jahren hatte ich 1100% errechnet - die Kalkulation hat sich verdoppelt!) Diskounter: 75 Cents für die Literflasche.. das wären 15 Cents für ein 0,2ltr Glas! Anders herum gerechnet würde diese 1ltr Flasche im Ausschank 51 Euro kosten! Also 50,25 Euro Bruttogewinn aus einer einzigen Flasche Cola - ich halte das für Nepp und bin gerne bereit, im Rucksack die Getränke mit auf den Ausflug zu nehmen. 68x so viel zu nehmen, wie der Einkaufspreis ist, verschlägt mir -als gelernten Einzelhandels-Kaufmann die Sprache, so die reelle Kalkulation bei max. 50% liegt- somit wäre 22,5 Cents der VK für dieses 0,2ltr Getränk. "Auch 2023 gilt in der Gastronomie der ermäßigte Mehrwertsteuersatz. Speisen werden auch im Jahr 2023 im Restaurant nicht mit höherer Mehrwertsteuer belastet. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. Oktober 2022 der weiteren Anwendung des ermäßigten Steuersatzes von 7 Prozent für Speisen zugestimmt, lediglich für Getränke wird der volle MWSt - Satz von 19% angerechnet"
Ich möchte anmerken, daß beim Kauf der Literflasche die volle Steuer bereits entrichtet wurde, der Gastwirt also die Hälfte über die Steuer zurück bekommen wird.
*** Wer dann noch "Trinkgeld" gibt, muß wohl schon betrunken sein! *** Dieses Trinkgeld wird in vielen Häusern gemeinschaftlich gesammelt und .. vom Chef verteilt, also bekommt auch er davon ab. *** Wer dieses Gemauschel und Geraffe nicht haben will, sollte lieber selber kochen oder ein Grill-Event zuhause halten oder unterwegs im Einkaufsmarkt ein Brötchen mit Käse oder Fleischwurst kaufen und dieses aus der Hand essen. Das spart viel Geld und.. auch Trinkgeld und macht keinen fülligen Bauch. (Wir als Wanderer wollen keine langen Wartezeiten in einer Futterbude verbringen..)
***
Überhaupt wird mir die Analyse der Zeit zu mühsam und zu zeitintensiv- was sich im Ablauf der Zeiten ändert, geändert hat oder verändert wurde (vieles ist bekanntlich oder letztlich schiere Willkür), ist so manigfaltig und umfassend, daß nur noch einfältige Menschen sorglos in den Tag schauen. Die meisten Lebensumstände, das schreibe ich im 72. Lebensjahr- sind weniger natürlich als "verhüllt natürlich", meistens manipulativ übergestülpt. Ob das durch Gesetze und Steuern oder durch Krankheiten oder gar Seuchen oder Kriege geschieht, das wird alles auf unser Leben Einfluß nehmen.. so sollte gedacht werden, so war das angedacht und heute weniger von der Natur, als von Machtmenschen bestimmt. Man duckt sich, wie bei einem Gewitter und sucht irgendwo einen Unterstand, es wird nicht mehr unterschieden zwischen willkürlichen Dingen und natürlichen Dingen, die unser Leben -zumindest von außen- bestimmen. Die braune Einheitssoße "Glauben" verhüllt die Lebensumstände und gibt Trost vor, wenn.. ja wenn man bereit ist, dafür zu zahlen, wie für ein Zeitungs-Abo. So entsteht "Gottesfurcht" und "Obrigkeitsgehorsam", weltliche und "geistliche" Bestimmer geben sich die Klinke in die Hand.
Lebt jemand konsequent nach dem "break even point", um es mal griffig zu formulieren, kommt dabei die Gleichung "Minimalismus" oder "Maximalismus" heraus, zwei gegensätzliche Lebensmodelle. (Die, ich sage es ungern, beide tödlich enden und das letzte Hemd, es sei geklagt, hat bekanntlich keine Taschen) Als praktisches Rechenbeispiel könnte man heute die Idee "reduce to the max" vorlegen, das Zurückführen der eigenen Ansprüche auf das Nötigste, zumindest in diese Richtung gehend -angedacht. An-Gedacht- also geht es ohne Denken, ohne ein zielgerichtetes Lebensschema nicht. Wer den beruflichen "Aufstieg" halbwegs geschafft hat, kann so schnell nicht wieder umswitchen auf Bescheidenheit und die Ansprüche reduzieren. Nicht nur wegen der Verwandten, Angehörigen oder Nachbarn etc., das geht auch kaum im eigenen Kopf durchzusetzen und dauerhaft zu installieren, wo "gibt mir mehr davon, etwas mehr als vorher- das vertrag' ich schon" fest eingebrannt geschrieben steht. Diese Prägephase des Gehirns ist wie bei einem jungen Hund zu sehen- wenn das nicht gleich zu Anfang geschieht, wird es steinig von Angewohnheiten weg zu kommen. Niemand wird von Euch, geneigte Leserschaften- die Askese des Franz von Assissi abverlangen wollen, ich schon mal gar nicht, weil meine Rückfälle deutlich genug gewesen sind.. aber: Die Richtung, die das Vehiculum Vitae einschlagen soll, die kann man sehr wohl beeinflussen: Laßt' doch den Nachbarn spinnen wie er will, kauft keinen teuren Quatsch mehr und fangt an, einfacher zu wirtschaften: Lieber ein preiswertes (wird sowieso fallen und verkratzen) Fahrrad kaufen, als ein teures Auto abzubezahlen und jeden Tag Ärger mit dem Parkplatz und Rempler haben zu müssen.. niemand muß mit Überstunden "gut Wetter" machen, um noch weiter nach "oben" zu rutschen- in der Mitte ganz einfach genug sein lassen, das bringt eindeutig mehr Lebensqualität. Luxus will bezahlt werden und das geht nur durch weitere und längere Versklavung - ein Paradoxon! Seltene Erden, Gold ist selten und erst recht Diamanten - am seltensten aber ist die persönliche Zufriedenheit, die positive Lebenseinstellung, die zum "Glück" führt - wer den Mundwinkel nach unten trägt, dem geht man am besten aus dem Weg!
***
Im 72. Lebensjahr macht man sich so seine Gedanken, da kostete 2019 das Glas Stangenspargel noch 99 Cents, im Jahr 2023 schon 2,29 Euro. Nun ist es so, daß staatliche und privatwirtschaftliche Statistiken von Statisten gemacht sind - allesamt extrem manipuliert und geschönt und verbogen- selbst diese "statistische Preiserhöhung" oder "Inflationsrate", die mal eben selten gekaufte Großgeräte und Klamotten oder Fernseher- die günstiger geworden sind- in einem höheren Proporz zu den Lebensmitteln rechnet. Versehentlich freilich und auch nur dann, wenn man das nachweisen kann oder will. Rechne ich fix zusammen, was der Unterhalt unseres 165qm Hauses auf dem Land kostet (schuldenfrei), nur mal eben die jährlichen Unterhaltskosten (ohne Reparaturen)- für Energie (unterdurchschnittlich)- Gemeinde, Wasser, Abfallwirtschaft und Gebäudeversicherungen (nur Brand und Haftpflicht), komme ich auf 10.000 Euro im Jahr. Das will geschultert sein! Seltsame Gedankenverquickungen poppen auf: Mutter hat Ende der 1950iger Jahre zum Vorlo-Limo-Lieferer gemeint: Ich habe doch nicht im Lotto gewonnen! (Sie mußte in der Relation zu heute mit sehr viel weniger Geld auskommen) Diese erste Limonaden-Sorte, die man bei uns auf dem Land kaufen konnte, war für uns drei Kinder der größte Genuß nach Speiseeis! 10.000 Euro heute- meine Güte, kein Wunder, daß sich immer mehr Leute ins Arge-Sozial-Netz zurück fallen lassen und die Flügel streichen müssen! Es ist nicht einmal die Energierechnung, sondern alles was daran hängt- die Steuer, Anschaffung von Geräten, Handwerker, Materialien, nochmal Steuern, absichtlicher Verschleiß, normale Abnutzung und nicht absehbare Vorschriften, die immer weiter verteuern, genau wie die Verwaltungskosten, die auch ein Faß ohne Boden sind.. trübe Gedanken bei österlichem Nebelwetter? Ach wo, man muß nach vorne schauen, denn die Jungen im Haus sollen ein optimistisches Vorbild haben, wenn sie gesund durchs Leben kommen wollen.. "72 ist doch kein Alter", meint der Nachbar, der 10 Jahre mehr auf dem Buckel hat und schief geht, wie ein Segelschiff im Sturm..
Schnell wird diese philosophische Betrachtung zum rentnerischen Grübeln und das wollen wir doch nicht- oder?!
Mir reicht das und so ziehe ich mich in den Garten zurück, mein Part im Internet ist - in der Hoffnung ein wenig mehr Mut gemacht zu haben - getan.
***
..da war ich 69 Jahre jung
Weiter gehts
***
|
| |
***
|
Blog - Gedanken im 73. Lebensjahr...
Tipp: Es gibt da so einen tollen Freizeitspaß, den ich Euch, geneigte Lesende,
gerne empfehlen möchte- aber bitte erst nach dem Frühstück,
sonst packt man die nervliche Belastung nicht..
Das frühere Kinderzimmer wurde zum "Teezimmer" umgewidmet
und das beinhaltet meinen PC Platz,
zwei Regale und 3 Korbsessel, zwei kleine Tischchen.
Irgendwann sind Korbmöbel man fertig, zeigen beginnende Auflösungserscheinungen
und so suche ich im Web nach Ersatz.
(Möbelhäuser hassen wir inzwischen richtig!)
Meine Frau sitzt also hinter mir und sieht die Aktivitäten und Scheußlichkeiten der neuen Sitzgelegenheiten-
"Wir werden nicht jünger, wie soll man denn - ohne Lehnen - aus dem schicken Sessel kommen?"
fragt sie.
Stimmt- vielleicht kann man eine Krücke dazu stellen
oder sich erst auf den Boden rollen und dann versuchen hoch zu kommen?
Die Vielfalt hat und schlicht erschlagen und die Farben und Formen-
nach einer Stunde haben wir es aufgegeben
und waren mit den "alten" Möbeln wieder ganz zufrieden:
Evtl. reicht ja auch ein neues Polster?
Das gesparte Geld ist nun noch da und nicht verjubelt worden- das ist auch ein gutes Gefühl.
| |
Zwischenruf im 73. Lebensjahr -Notizen-
Zehn Kilo wog die Münzsammlung, die ich mit kleinen Papierstückchen mit Preisangaben für jedes einzelne Stück versehen und dann in andere Hände gegeben habe. Meistens Umlaufmünzen, aber auch mit besseren Stücken dabei, aus fast allen europ. Ländern -vor dem Euro- gesehen. Mitnehmen kann ich nichts, Geld habe ich keines daraus erhalten, eher Dankbarkeit. Nicht die schweren Silbermünzen -die von 3,5-31,1gr Silber enthalten, waren die wertvollsten Stücke, sondern eher Sammlerexemplare - die selten sind - z.B. 2Pf Kupfer Pfennige aus unserem Land - die deutlich höher bewertet werden. Rollenweise habe ich diese damals gesammelt - irgendwann fand sich die eine oder andere Seltenheit. Aber auch aus dem Ausland sind Umlaufmünzen, die gut oder sehr gut erhalten sind, zu 1-200 Euro im Katalog. Ob man das Geld tatsächlich daraus einmal wird erzielen können, ist nicht mehr meine Sache.
Irgendwie zählen in meinem Alter andere Dinge, über die es sich zu freuen lohnt- eine Sorge weniger!
| |
Im 74. Lebensjahr nachgetragen:
Wir haben so viele neue Leute ins Land gelassen, daß nicht mal mehr nur die Wartezeiten beim Arzt
interessant werden, sondern überhaupt noch aufgenommen zu werden..
das kann man überall feststellen.
Die Infrastruktur kommt nicht mehr nach! Nun muß der Sohn 250 Euro zahlen,
daß er in 14 Tagen einen Termin beim Augenarzt bekommt.
Was ist, wenn das jemand nicht zahlen kann? Es war gerade noch ein einziger Termin frei..
Aus llen Ecken der Welt stromen die Scharen herbei, weil hier die Behandlungen von den allgemeinen Kassen übernommen werden:
Toll, ein anderer zahlt!
3 Jahre "Ampel" haben das Land in den Keller gedrückt: Rot Grün + Ukrainehilfen + Entwicklungshilfen + EU + zu teure Politik.
Die Pfanne ist voll Hackfleisch, nach dem Anbraten ist kaum noch was da-
nee, nicht Disounter, sondern B randenburg.
|