|
Am 25.6.2021 kam mir der zündende Gedanke,
daß die Hausweinbereitung auf eine noch solidere Basis gesetzt werden könnte:
Die Experimente mit den Buchenholz-Schnitzeln beim Ansatz zugefügt, sind schief gelaufen, weil die Tannine im Holz wie ein Gärverhinderer gewirkt hatten!
Also drehe ich den Spieß um und nehme wieder Buchenschnitzel- diesmal aber NACH DEM ABZUG des klaren (fertigen) Weines und lagere diesen auf den Holzschnitzeln, bis der Wein den feinen Holz-Hintergrund angenommen hat. (Den der Kenner schätzt)
Somit ist kein weiterer Gärverhinderer des fertigen Weines nötig, also auch kein "dicker Kopf" durch Schwefelung und andere Chemie.
Interessant dabei war, daß die Holzschnitzel Süße wegnehmen, d.h. das 1kg Rezept beibehalten werden sollte.
Statt den Wein in diese 1/2ltr. Bügel-Bier-Flaschen zu füllen, wie bisher-
bleibt er nun auf dieser Holzsohle bis zum Dekantieren.
(Die Menge an Holzschnitzel pro 5ltr Gärballon ist ca 1/2 Tasse oder 4-5 gehäufte EL, das reicht)
Überhaupt hatte mir das Dekantieren gefehlt- wozu haben wir denn die feinen Karaffen und Steingut-Bembel?
Freilich ist ein kleines Sieb nötig, damit keine Holzstückchen in den Dekanter kommen, auch wenn sich die Holzschnitzel im Trub unten in der Flasche absetzen. Ab und anschwebt doch etwas nach oben.
Ein feines "Faß-Aroma"
oder wie man heute sagt "Barrique"
ist die Belohnung für die (kleine) Mühe.
Und auf der Gärstation herrscht nun klare Front - ohne Bierkisten!
Die Holzschnitzel kaufe ich im großen Sack, naturrein. (hält ewig)
Welche Sorte Wein nun hergestellt werden wird ist eigentlich egal, das Prinzip bleibt!
***
Das Bild zeigt den 1. neuen "Barrique", links davon und dahinter die beiden letzten neuen Ansätze, die selbstverständlich ohne Holzschnitzel sind, damit der Ansatz gären kann. Noch weiter nach links stehen die älteren Ansätze der Art ohne Holz. Nach und nach wird dann der 1. Barrique nach links wandern, als erster fertiger Wein der neuen Idee. (Dem dann alle weiteren ganz neuen Ansätze rechts -ohne Holz- folgen, so wird automatisch der Barrique bis an das Ende der Reihe -nach links- wandern und.. getrunken!) Der Raum unter diesem Regal wird dann zum Saft/Zucker-Lager und für Zubehör gebraucht werden. In der Übergangszeit werden die fertig abgezogenen Weine in den 1/2 Bügel-Flaschen getrunken und die Kisten zurück gebracht.
Obiger Wein, mit den Holzschnitzeln - geht nur mit dem 1kg Rezept. (Zucker auf 5ltr Gärballon)
***
Nur ab und an werde ich aus 3ltr Apfelsaft und 500gr Zucker oder aus 2x1ltr weißem Traubensaft auf 800gr Zucker weiße Weine machen.
Ich tendiere zum Rotwein aus (auf die 5ltr Gärflasche) 1ltr rotem Traubensaft, 1/2ltr schwarzem Johannisbeersaft und 1/2ltr Sauerkirschsaft, bei 1kg Zucker: Dieser Wein hat ziemlich genau das Aroma und Blume, wie der Portwein "Messias" aus Porto - aber eben als Wein nicht ganz die 19,5%, sondern vielleicht 12-13%!
Diese Zusammensetzung wird NIEMAND am Geschmack erraten!
Der Geschmack wird bei Valpolicella - Merlot liegen, aber erdiger, samtiger.
Wichtig: Immer klaren Saft verwenden..
Diese Säfte sind jederzeit und überall verfügbar,
sie sind schonend konserviert und viel sauberer oder reiner,
als ich das mit einer eigenen Presse machen könnte.
Zusammen mit meiner Eigenhefe kommt immer ein sicheres und feines Ergebnis heraus.
Die vorherigen Wein-Experimente und Zwischenstufen lasse ich im Web,
damit der Werdegang nicht nebulös bleibt..
so kann jeder Leser versuchen und austesten.
Die Geschmäcker sind eben verschieden!
***
Den Wein für den Glühwein mache ich nur nach dem 1kg Rezept, ohne Holzpellets.
Diese Pellets kommen freilich nur in den bereits abgezogenen Wein, weil es Gärverhinderer sind !
Ganz einfach 2xSaft, 1xZucker, Rest Wasser. (Auf den 5ltr Gärballon)
Ab und an verwende ich einen Kunststoff-Bottich, gut verschließbar mit 25ltr Inhalt. Der letzte Ansatz war also aus 8 Litern Saft (rote Traube, Kirsche, schw. Johannisbeere) und 4kg Zucker. Später - nach der Spontangärung - kamen 8ltr Wasser dazu.
Trockenhefe kann man in größeren Packungen (500gr) im Web kaufen und.. in einer Dose einfrieren. Sie bleibt streufähig!
Es sind alles nur Experimente gewesen und so ist heute (2022) nur noch der Standard-Rotwein bei mir im Keller zu finden. Rotwein, die Freude alter Knaben!
|
| | |