Kartuschen - Thema: Claus Lichtfelde 28,
Eine Fortsetzungsgeschichte, rein fiktiv.
Der Rolf wurde mehr und mehr zum erwachsenen Hund und war dort nicht mehr weg zu denken.
Gehorsam auf Fingerzeig, wie das die Art der Schäferhunde ist, wenn man sich richtig mit dieser Sorte befasst,
die dazu neigen hart zu verteidigen und trotzdem Familienhunde zu sein.
Eines Tages gab es ein Geschrei im Garten und jemand flüchtete über den Zaun - Rolf hatte zugebissen,
als ein Eindringling sich Zutritt verschaffte.
In der Dämmerung, als Rolf gerade draußen sein Geschäft machen wollte.
Das
Einbruchswerkzeug lag noch am Zaun.
Das war freilich ein Fall ganz nach dem Herzen des Nachbarn, der sich dieser Sache sofort annahm.
Bald waren noch zwei ältere Polizisten vor Ort und unterhielten sich mit dem Nachbarn:
Du weißt ja Paul, daß der Ruhestand - wie schon der Name sagt -
der Ruhe dienen sollte und nicht dem Dienst.
Ach was, meinte dieser - Beamter bin ich trotzdem und da darf man nicht wegsehen!
Das ist auch wieder wahr- wo ist der Hund?
Er steht hinter dir!
Ach herrje was für ein Brocken..
Rolf legte sich hin und schwänzelte, als wolle er sagen:
Hab' ich das nicht gut gemacht?
Ihr wißt ja, daß ein "gefährlicher Hund" draußen einen Maulkorb auferlegt bekommen kann?"
Ja, aber er war auf dem eigenen Grundstück aktiv und wo kein Kläger, da ist kein Richter,
der Notwehrparagraph zählt zwar nicht mehr.. aber
die Wehr im Affekt ist noch geblieben.
Es hat sich niemand beschwert und den Hundebiß gemeldet.
Das wäre ja noch mal schöner, meinte der Nachbar - Zeiten sind das!
Die Spuren wurden gesichert und Abdrücke genommen -
und am Haus ist nichts passiert?
Nein, dank Rolf nicht!
Aha, danke für den Anruf und melden sie sich, wenn nochmal was vorkommt.
Der Nachbar schüttelt nur noch den Kopf - bewaffnen soll man sich auch nicht, der Hund darf nicht mehr beißen!
Bald kam heraus, daß in dieser Nacht an mehreren Stellen eingebrochen worden war -
Rolf hat wohl den letzten Bruch der Nacht vereitelt.
Inzwischen, so der Nachbar, ziehen ganze Banden aus dem Osten Europas durch das Land und machen gute Beute.
Das lohnt sich, weil auch der Sprit geklaut, das heißt von parkenden Fahrzeugen abgezapft wird.
(Wie Katalysatoren inzwischen abgeflext und verhökert werden)
Die Leute sind aber auch dämlich, denn kaum jemand denkt daran, daß ein Auto kein Tresor ist
und lassen ihre Laptops und Smartphones und sogar das Portemonaie mit allen Papieren darin im Wagen liegen.
Ich habe schon gesehen, so fuhr er fort, wie Frauen vor der Bäckerei halb auf dem Gehsteig
mit laufendem Motor den Wagen abgeworfen haben um schnell mal ein paar Backwaren zu kaufen!
Anna meinte: Wenn man im Web oder in der Zeitung liest, ist jeden Tag von Diebstählen, Raub zu lesen.
Es werden selbst Gräber und Schrottplätze nach Edelmetallen abgesucht,
an öffentlichen Gebäuden Kupferregenrinnen und an Baustellen Kabel gestohlen, selbst wenn diese stromführend gewesen sind.
Neulich ist ein Umspannwerk ausgefallen, weil hundert Meter wertvolles Starkstromkabel gestohlen wurde.
Von den Ladeflächen der Baustellenfahrzeuge werden Rüttelplatten und andere Werkzeuge entwendet -
das muß man sich mal vorstellen.
Auftragsdiebe klauen aus hochwertigen Fahrzeugen Lenkräder oder ganze Amaturenbretter oder Räder ab,
das geht heftig zur Kasse!
Bei manchen Wagen soll das sogar ein paarmal vorgekommen sein
- kaum ist das gestohlene Teil durch die Fachwerkstatt ersetzt, wird es wieder gestohlen.
Die Diebe müssen Insider sein!
Der Nachbar meinte: Mutmaßungen dürfen wir nicht anstellen, wir halten uns an Fakten.
Na ja, dieser Typ hat auf jeden Fall die Hose voll und wird so schnell nicht wieder kommen.
Rolf war daran gewöhnt, unterwegs und von anderen Leuten nichts anzunehmen - mit Ausnahme des Nachbarn.
So war der Hund außer Gefahr durch vergiftete Happen beseitigt zu werden,
wie das im Städtchen schon recht oft vorgekommen sein soll.
So ganz waren unsere Beiden der Politik noch nicht entwachsen und schrieben dem Heimatsender:
"Als Themenanregung zur Zeit:
Weitsicht Vorsicht Rücksicht Nachsicht
"Hohe Erwartungshaltung auf mehr Menschlichkeit und frische Trends statt Geier und verkrustete Bevormundung in der Coronazeit."
Die Themenlosigkeit der Politik in dieser Pandemie und der daraus resultierenden Presseaktivität läßt nur einen Schluß zu:
Die da oben haben fertig und suchen schnell noch ein "zweites Standbein", daß das Häuschen im Speckgürtel abbezahlt werden kann, bevor die Abwahl kommt.
So wird aus einem "grünen" Verkehrsminister ein Flughafen-Lobbyist.
Zum Glück kam die Pandemie, sonst müssten wir diese Saison auf der Terrasse wieder husten - obwohl wir 50km Luftlinie entfernt zum Flughafen wohnen.
Presse hat als 4. Gewalt die Pflicht,
bedrohliche und bedenkliche Gewogenheiten offen zu legen und zu kritisieren.
Das ist heute vollkommen verschüttet worden..."
Es war klar, darauf kommt von der Redaktion des Senders keine Antwort,
genau wie sie nicht lesen wollten, daß eine Anfrage zum Thema "Rassistische Tendenzen melden",
ob man als Einheimischer Übergriffe Fremder auch dorthin melden kann, soll oder darf..
oder ob dieser staatliche Aufruf eine neu entstandene Denunziationskultur a la DDR sein könnte.
Die Zeit hat mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gebracht.
In gewissen Abständen kamen noch immer Drohanrufe, die aber nicht mehr abgenommen wurden - wenn keine Nummer im Display angezeigt wird,
hat man einfach abgehoben und sogleich aufgelegt.
Claus Senior hat in seiner Werkstatt gerade eine Flaute, die man gerne nutzt, um Lagerbestände frisch aufzubauen.
Da kann es schon mal sein, daß ein Austin A110 von 1965 in british-green auf die Bühne kommt
oder ein A30 aus den 1950iger Jahren, ein typischer Kleinwagen in schwarz.
Oder ein Morris Kleinbus J-Type
Der Webseitenprogrammierer hat ein virtuelles Schaufenster in die Website eingebaut,
wo die frischen Glanzstücke vorgestellt wurden.
Wie immer mit Preisvorschlägen und ein Ablaufdatum und Benachrichtigung des Höchstbieters.
Auf diese Weise kamen die seltsamsten Wagen zum Zuge, wurden präsent und fanden neue Liebhaber.
Wer sagt, daß nur ein ganz seltener Luxuswagen wertvoll ist und nicht auch mal ein Massenfahrzeug, das man schon viele Jahre nicht mehr auf den Straßen sieht?
Dieser Trend hat sich deutlich verstärkt, meine Claus zu seinem Werkstattmeister.
Diese alten Wagen hatten noch Charme, den man heute so sehr vermisst.
Er schob gerade einen MG TC aus dem Jahr 1948 aus dem Container ans Licht der Sonne.
Das war noch ein echter Sportwagen, schwärmte er - wirklich hochkarätig und ungekünstelt.
Hier spürt man die Straße, den Fahrtwind und die Kraft des Motors als Urgewalt.
Herrlich, dabei kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern auf das Gefühl sportlich unterwegs zu sein.
Heute zählen nur Beschleunigungsdaten und Prestigewert.
Wir sind eigentlich dabei zu verarmen und merken das nicht mal - nur die Bankster, die werden immer froher.
Fortsetzung auf Seite Claus Lichtfelde 29
| |
| |
| |