Kartuschen - Thema: Claus Lichtfelde 24,
Eine Fortsetzungsgeschichte, rein fiktiv.
Die Partei machte ein neues Faß auf in den Parlamenten:
"10 Jahre Bürgerkrieg in Syrien und kein Ende abzusehen"
Man hat darauf hingewiesen, daß es kein Bürgerkrieg sein kann, sondern eine Mischung aus Unterdrückung und Religion.
Das haben alle abgestritten, mal aus Bündnis,- mal aus religiösen,- mal aus angeblich humanitären Gründen.
Dabei ist die undurchsichtige Sachlage eine Einmischung bis zur Entsorgung von alten Waffen, wenn Einsätze aus gebietstechnischen Gründen geflogen werden.
Ohne Roß und Reiter zu nennen, forderte die Partei den sofortigen Schnitt in dieser Sache und legte die Forderung neu auf, daß Deutschland neutral bleiben muß- schon aus historischen Gründen.
Bald wurde eine "Entwanzungseinheit" angeheuert, die bei vielen Abgeordneten und Pressesprechern fündig wurde - in der Parteizentrale und in Privaträumen.
Die Partei hat diesen Skandal öffentlich gemacht und staatlichen Schutz angefordert.
Daß dabei zwei sehr bekannte Geheimdienste erkannt worden waren, wurde aus politischen Gründen unter den Teppich gekehrt.
Die Datenströme der zentralen europäischen Knotenpunkte wurden weiterhin ganz "legal" abgelauscht-
angeblich um internationalem Terrorismus auf die Spur zu kommen.
Alles, was nicht linientreu ablief, wurde als Terror eingestuft, weil "Terrorstaaten" zu bekämpfen
zur Wirtschaftpolitik der USA gehört.. ein trauriges Bild.
Dieser Politik-Kram ging Anna immer mehr gegen den Strich, diese Journalisten, diese Quälgeister und Spötter,
immer aus Kosten anderer Leute leben und denen die Quote die einzige Religion ist.
Na ja, dachte sie in dieser Mußestunde am Kachelofen des neuen Hauses, irgendwie hängen wir mit in der Quote,
weil unsere Partei buchstäblich davon "partizipiert".
In ihren Gedanken versunken wurde sie vom Läuten der Türglocke aufgeschreckt.
Als wie in die Pantoffeln schlüpfte und zur Haustür schlurfte-
standen zwei Kinder da,
die ihr ein Päckchen von der Apotheke in die Hand drückten und auf eine Belohnung warteten.
Anna hatte immer ein Glas Bonbons griffbereit, hielt es als Selbstbedienung hin - die Kinder griffen mit beiden Patschhändchen zu.
"Danke Tante" und weg waren sie.
Das Päckchen war an beide Eheleute adressiert und so legte Anna dieses einfach an die Treppe,
die nach oben zu den Schlafräumen führt.
Dann ging sie wieder zur Bank, die am Kachelofen stand, rückte sich die vielen Kissen zurecht und schlug ihren Roman auf..
Ein paar Stunden nur und Claus steht wieder vor der Tür -
heute wollte sie eine schöne Linsensuppe mit Rindswürstchen kochen,
eines seiner Leibgerichte.
Obwohl sie sich noch immer nicht ganz gesund fühlte und gefühlt jeden 3. Tag als krank zuhause bleiben müßte,
sah sie diese Dinge im Haus als selbstverständlich an.
Sie entkorkte einen Dornfelder vom Weingut- nicht die billige Sorte aus dem Supermarkt- damit er gut "atmen" und sein Aroma entfalten könne..
Die fand die Tageszeitung und sah die Überschrift:
"Melde-Plattform für Betroffene
"Hessen schaut hin - über 300 rassistische Vorfälle gemeldet"
Ach, dachte sie, das ist doch mal eine gute Idee- ob man da auch Vorfälle wider oder gegen uns Einheimische melden kann - wie anspucken, treten, beklauen, trickbetrügen etc.?
So ging sie lieber wieder an die Suppe und nahm sich vor, die Zeitung lieber abzubestellen.
Claus machte einen kranken Eindruck, sein Magen rebellierte immer häufiger.
Politik ist ein ungesundes Geschäft, meinte er trocken.
Das Telefon klingelt und eine kaum bekannte Stimme war zu hören-
es war ihre Tante Lore, die gerade unterwegs war und mal kurz vorbei schauen wollte.
"Gerne Tante Lore, wir sind gerade zuhause, du bist immer willkommen!"
Das war die einzige Verwandte, mit der sie auskam- Anna mochte die anderen nicht, die sie "Spinner" nannte.
Es verging noch keine Stunde, da stand Lore und ihr Mann Hans
vor der Tür.
Ein Körbchen mit Spezialitäten aus der Heide, wo sie daheim sind, wurde überreicht.
Es ergab sich ein nettes Gespräch, auch wenn sie sich schon lange nicht mehr gesehen haben -
Mutter hatte immer einen Keil zwischen die Familienbande getrieben, sie mochte ihre Schwester nicht,
die war ihr zu "leutseelig" und "einfach gestrickt".
Die Lacher waren leicht zu finden, bei diesem Thema war das auch kein Wunder.
Lore und Hans hatten keine Kinder und so war eben der Beruf an erster Stelle geblieben.
Lore war als Unternehmensberaterin recht erfolgreich selbständig und Hans hatte in ihrem alten Haus in der Kernstadt einen Strickwarenladen, den er von seinen Eltern übernommen hat. Der Laden war sehr gut bekannt und man hätte davon auch leidlich leben können.
Lore und Hans freuten sich für die Beiden, die mit ihrem Job sehr gut verdienten - aber sie sagten auch gleich:
Passt nur auf, legt etwas zur Seite, der Erfolg in dieser Branche ist nur kurz!
Die Beiden nickten und meinten:
"Diese Ahnung haben wir auch schon, diese Belastung führt zu gesundheitlichen Problemen"
Ein angenehmer Nachmittag verlief unspektakulär, was bei Verwandtenbesuchen nicht immer der Fall ist.
Sie wurden in die Heide eingeladen und sollten dort ein wenig ausspannen, wie Hans sich ausdrückte:
Hier ist zwar der Hund begraben, aber die Stadt selbst läßt eilige Leute runter kommen,
das hören wir im Laden immer wieder, wenn Touristen sich ihre Wolle aussuchen oder zu Lore ins Büro kommen.
Lore handelt auch mit Immobilien, das ist gerade heute wieder ein einträgliches Geschäft.
Es gibt noch so viele Entfaltungsmöglichkeiten, wenn man nur will- mein Bruder zum Beispiel hat ein Markthandel und verkauft nur gebrannte Mandeln und Honigkuchen und solche Sachen, das macht ihm viel Spaß.
Bad Zwischenahn ist ein guter Wohnort mit eigenem feinen See, dem "Zwischenahner Meer" !
Der freundliche Besuch entschwand und die Beiden sahen sich im Internet in dieser Gegend einmal um;
die große Suchmaschine mit ihrem wunderbaren Service Maps half wiedereinmal bei der Recherche.
Man kann sich -buchstäblich- ein Bild der Lage machen.
So verging eine Stunde des Einlesens und sie waren dabei - unmerklich -irgendwie auf einem kurzen virtuellen Urlaubstrip gewesen.
Entspannt ging der Abend in die Nacht über und Beiden grauste vor dem Montagmorgen.
Inzwischen lief in der Werkstatt schon wieder eine Steuerfahnung, die aber nichts gegen Claus Senior finden konnte.
Irgendwer lappt uns ständig an, meinte er zu seiner Frau -
wer ein Geschäft betreibt, hat nicht nur Freunde.
Wie war das gleich mit diesem seltsamen Polizisten?
Henriette meinte:
Ich habe im Club gehört, dass dieser Typ zig Freundinnen haben soll - zeitgleich!
Er lebt sehr über seine Verhältnisse und zettelt gerne Klagen an.
Bald brachte der Lackierer einen Wagen vorbei und meinte trocken:
Ich soll diese Rostlaube lackieren - Rost und Spachtelmasse -
das geht nicht:
Schauen sie doch mal, was die Instandsetzung dieses Alfa Spider an Arbeit erfordert - es wäre schade um diesen Wagen.
(Es war das Modell mit dem runden Heck, nicht mit dem "abgehackten".)
Die Bühne wurde frei geräumt und der Spider untersucht.
Das Baujahr ist 1969, da geht noch was.
Eine relativ geringe Summe wurde genannt- aber ein Aber hinzu gefügt:
Ein Vollrestauration würde sich lohnen, am besten sie schicken den Kunden mal zu uns.
Und so kam es auch- in einer Stunde war er da und hörte sich das Statement der Fachleute an:
Wenn sie einen so schönen Wagen erhalten wollen, ist es mit einer Lackierung nicht getan, wenn der Untergrund morsch ist.
Es nützt nichts, neue Bleche einzuziehen, wenn die mechanischen Teile ebenfalls schon halb im Eimer sind.
Hier sollte man Nägel mit Köpfen machen oder den Wagen in der Oldtimerszene verkaufen.
Der Kunde hatte eindeutig nicht genug Geld für ein solches Vorhaben und bat Claus den Wagen im Club anzubieten.
In der Liste - steht 5.000 Euro, die gebe ich ihnen jetzt und sofort, dann restauriere ich den Wagen auf eigene Kappe und versuche den zu verkaufen.
Abgemacht! Henriette kam mit dem Geld, der Kaufvertrag wurde an Ort und Stelle gemacht.
Die Verfügbarkeit der Teile war kein Problem und auch die Reparatur nicht.
in der Alfaromeo Werkstatt 100km weiter stand noch ein general überholter passender Motor mit Getriebe.
Innerhalb einer Woche war der Wagen fit und fertig abgenommen
und im Onlineportal des Autoclubs.
Einen Tag später war der Wagen für 30.000 Euro verkauft.
"Das lobe ich mir, so Claus- das war aber ein schnelles Geschäft, gut daß nur eine Teillackierung nötig und die Polsterung gut erhalten war!"
Bei den Jungen daheim gab es wieder Ärger und wieder half der Nachbar den Beiden:
Die Stalkingversuche nahmen inzwischen wieder weitere Ausmaße an, es wurde Waren geliefert, die niemand bestellt hatte und pausenlos klingelte das Telefon.
Vertreter kamen, die niemand bestellt hatte und mußten mühsam vom Nachbarn abgewimmelt werden.
"Ich redete mir den Mund fusselig, weil die armen Leute genarrt worden sind, das dauerte, bis die das begriffen haben!"
Die Polizei meinte: "Sie haben wohl persönliche Feinde!"
Die Beiden erzählten von ihrem Job und dann war alles klar:
"Das kommt inzwischen immer häufiger vor, wir haben schon etliche Täter schnappen können und immer waren es angeheuerte Leute, die ihre Auftragsgeber nicht verrieten!"
Kann man da nichts machen?
"Doch, die Kripo wird aber erst aktiv, wenn jemand zu Schaden gekommen ist- bei materiellen Sachen tut sie nichts."
Diese "einfachen Delikte" werden immer wieder in den Schubladen verschwinden, wenn der Täter nicht zu greifen ist.
Inzwischen haben sich ganze Banden auf solche "Aufträge" spezialisiert.
Fortsetzung auf Seite Claus Lichtfelde 25
Die Story kann auch einen ganz anderen Ausgang haben.
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