Kartuschen - Thema: Claus Lichtfelde 22,
Eine Fortsetzungsgeschichte, rein fiktiv.
Beide freuten sich an der geschmackvollen Ausstattung des Hauses und luden ihre Eltern ein, sie zu besuchen.
Beide Elternteile waren sehr zufrieden, zumal eine Mutti bemerkte, daß es Anna oft schlecht war..
.. der Besuch verlief harmonisch, was nicht immer der Fall ist, wer diese Situation kennt, weiß Bescheid.
Claus Senior und Gemahlin kamen im "Golf" angereist, nicht etwa mit einem teuren Oldtimer,
was allgemein positiv bewertet wurde.
Annas Mutter machte eine kleine Anmerkung zum Kinderzimmer - aber nur leise und ihrem Manne gegenüber:
Ach wie hübsch und noch nicht eingerichtet, nur tapeziert.
Vielleicht können wir hier ein wenig aktiv werden?
Dieser brummte ungehalten und schalt seine übereifrige Frau.
Das Grundstück fand allgemeine Zustimmung und Claus Senior
forderte seinen Sohn auf, ein Paket aus dem Auto wuchten zu helfen.
Ein feiner Gartengrill - zum Smooken und Grillen gleichermaßen.
Das Gerät wurde feierlich aufgebaut und dann mit einer Wetterhaube geschützt.
Claus Junior wurde schon wieder angerufen und sollte dringend an einer kurzen Videokonferenz teilhaben.
So verabschiedete Anna beide Elternteile ganz alleine.
Nach 2 Stunden war die "kurze" Konferenz vorbei und der Parteisprecher war gefirmt.
Anna sah sich das Video nochmal an, dann war auch schon der Abend da und der Sekt konnte geöffnet werden.
Beide diskutierten nicht mehr über die Konferenz oder deren Inhalte, sondern schliefen auf der Couch ein,
direkt nachdem das tolle Intro des alten James Bond Films ausklang..
Am Sonntagmorgen hingen ein paar Brötchen an der Haustürklinke, der freundliche Nachbar hat gleich ein paar mehr mitgebracht..
Der Sonntag verlief harmonisch und.. im Schlafanzug.
Wie schnell geht doch so ein Wochenende vorbei, da muß man jede Stunde genießen.
Auf der Terrasse frühstücken ist eben unbezahlbar, die Bienen summen herum, die Vögel singen..
.. laue Luft und der erste Rasenmäher!
Am Montag ging das Gehacke mit neuen Partei-Ideen los, die im Plenarsaal vorgetragen wurden:
"Wir sind auf dem Weg zu den Vereinigten Staaten von Europa.
Unsere Partei setzt große Stücke auf diese Idee und zeigt in ihrem Programm auf, wie man möglichst reibungslos in diese neue Zukunft gehen kann.
1.
Wir brauchen keine Länder- und keine Bundesgesetze, wenn diese sowieso (bei Klagen)durch die EU-Gesetze gebrochen werden können.
2. Wir brauchen keine "Staatsregierung" in jedem Bundesland, kein Bundestag und keinen Bundesrat, ja nicht mal mehr eine Landes- oder Bundeshauptstadt und auch keine Kreisparlamente.
3. Durch die Auflösung der Parlamente kann sehr viel Geld eingespart werden.
4. Durch die Auflösung der Ministerien ebenso.
5. Wenn immer 2 Bundesländer zu einem Departement zusammen geschlossen werden könnten und von diesen 8 Departements
jeweils 2 Personen nach Brüssel abgeordnet werden würden,
wäre die EU vernünftiger regierbar.
6. Lobbyisten gehören grundsätzlich verboten, weil sie sehr viel mehr Einfluß haben, als alle Wähler zusammen.
(Sie arbeiten "beratend" direkt an der Quelle der Gesetzgebung mit, zuweilen in bevormundender Art und Weise)
Dieser einfache 6 Punkte Plan ist es, der uns vorschwebt.
Wir bitten um rege Diskussion!"
Man kann sich leicht vorstellen, wie heftig oder tumultartig die Ausbrüche der konkurrierenden Parteienvertreter waren!
Aber: Die Saat war gelegt und das Gerangel um die Sprechzeiten war so arg, dass ständig Ordnungsrufe getan werden mußten.
Einen Abgeordneten der Linken haben die Saaldiener abgeholt und vorübergehend Hausverbot erteilt, weil er mit Steinen geworfen hat.
Insgesamt erhielten 8 Abgeordnete in dieser Sitzung für 14 Tage Hausverbot und Diätenabzug, was bisher noch nie vorgekommen ist.
Anna rief am Abend ihren Claus in dem Dienst-Appartment an und sagte:
Ich bin kollabiert und mußte aus dem Parlament in ein Krankenhaus gebracht werden, es war eine Fehlgeburt.
Sonst bin ich wieder ganz gut dabei, ein paar Tage zur Schonung werde ich Zuhause verbringen.
Das war ein Schock!
Das mußte erst einmal verdaut werden, selbst das Lob der Partei hat daran nicht viel lindern können.
Unterdessen bei Claus Senior:
Die Steuerfahnder sind gerade wieder weg, als sich
jemand hinter den Containern herum drückte.
Die Kameras haben einen vermummten Mann aufgenommen, der am hellichten Tage mit einem Montiereisen auf dem Grundstück
zugange war - sein Kollege wartete unweit im Auto mit polnischem Kennzeichen.
Die herbei gerufene Polizei meinte:
Der hat bestimmt eine Reifenpanne gehabt und wollte nach einem Wagenheber suchen.
Aha, auf unserem Grundstück?
Claus meinte zu seinem Meister, der das Gespräch mitbekam:
Der Gute wird sicherlich Wiesenchampignons gesucht haben, die Zeit ist ja richtig !
Der Beamte schaute böse und meinte:
"Wir verbitten uns derartige Späße"
Henriette meldete sich zu Wort und sagte:
"Hören sie guter Mann, wenn ich das ihrer Frau, der Erika erzähle, geht das herum im Ort, das können sie glauben!
Sie sollten eigentlich helfen und nicht vereimern!"
Der Polizist winkte ab, ging zu seinem Kollegen im Streifenwagen und hat nicht mal Abdrücke oähnl. festgehalten.
Später kam heraus, daß heute gerne so verfahren wird, wenn nichts gestohlen worden ist.
Mit Ausländern will man keinen Ärger haben, zumal eine große und breitgefächerte Gruppe der Einwohner das übel nehmen würde.
Das käme einem politischen Selbstmord gleich!
Der alte Hudson war schneller wieder in Ordnung als gedacht-
per Express kamen etliche Teile aus Norwegen, ein paar aus Indien.
Man soll nicht glauben, wo diese Wagen überall in der Welt gehandelt worden sind, begeisterte sich der Meister.
Der alte Rennwagen röhrte das erste Mal nach vielen Jahren wieder auf und alle freuten sich.
Eigentlich war der Zustand aller tragenden Teile noch bestens, bis auf ein paar Bleche und.. Hölzer, die man eben zu dieser Zeit verbaut hatte.
Das war eben der Stand der Technik, genau wie diese in Wagenfarbe lackierten Dächer der Wagen,
die noch aus bespanntem Holz waren, weil so große Teile nicht in der Blechstanze behandelt werden konnten.
Aber bei diesem Super Six Racing Car gab es kein Dach.
Auf Wunsch des Kunden wurde die Bremsanlage auf den neuesten Stand gebracht- unauffällig, damit man damit noch an Ausfahrten teilnehmen konnte.
Sicherheit geht vor!
Nach dem Lackierer und nach dem Posterer hat man den Wagen auf den Hänger geschoben und gut eingepackt.
Claus und Henriette haben den Wagen persönlich abgeliefert -
das ist eine Ehrensache, bei diesem Reparaturpreis muß das drin sein!
Der Wagen hat seinen Besitzer glücklich gemacht und mit leuchtenden Augen ist er immer um den Flitzer herum getänzelt.
Haben sie eine abgelegene Piste in der Nähe?
Ja.
Sollen wir eine kleine Probefahrt machen?
Aber hallo!
Claus schob den Wagen vom Hänger, nachdem er behutsam die Plane und die Spanngurte entfernt,
erklärte haarklein die Funktionsweise des Wagens, der bisher nur herum gestanden hatte-
als sogenannter "Scheunenfund" - und nannte explizit die erneuerten Bremsen:
"Nun brauchen sie bei einer Oldtimer-Rally keine Angst mehr haben, wenn jemand vor ihnen bremst und das Fahrzeug neueren Datums ist!"
Er meinte weiter: "Gut, das ist nicht original- die alten Teile habe ich alle in einer Kiste dabei und auch eine Anleitung für einen evtl. Umbau verfasst - als Video. Zusätzlich machen wir von jeder Bauphase eines Restaurationsstückes eine Dokumentation. Das ist nicht billig, wird ihnen aber viel Kummer ersparen, wenn mal was kaputt ist und ersetzt werden muß. Von den alten Wagen gibt es keine Prospekte mehr und schon mal überhaupt keine Konstruktionspläne, nicht mal einen Schaltplan!
Das Getriebe ist auch - wie der komplette Motor - überarbeitet, gehohnt, mit Übermaßkolben bester Qualität und mit neuen Dichtungen und guten Lagern versehen worden.
So, nun nehmen sie mal schön Platz im Cockpit und gehen in den Leerlauf. Denken sie daran, daß mit Zwischengas geschaltet werden muß.
Der Kunde beteuerte, daß er dieses Spiel kennt, sein erster Wagen war noch teilsychronisiert.
Er trat die Kupplung durch und zog den Choke, schaltete die Zündung ein und drückte den Startknopf.
Mit einem infernalischen Lärm erwachte der Rennwagen zum Leben.
Noch ein wenig warm laufen lassen, dann sehr behutsam fahren!
Langsam ließ der Kunde die Kupplung kommen und der uralte Wagen schoss mit pfeifenden Rädern davon.
Nach wenigen Minuten kam er zurück - wie Donnerhall!
Der Motorsound ging jedem Autonarren ins Mark.
Nun wurde der Renner zurück auf den Hänger geschafft und zur Halle gebracht.
Claus und Henriette mußten unbedingt über das Wochenende zu Gast bleiben, sie bekamen feine Leckereien serviert
und schliefen im Gästezimmer.
Beim Einschlafen meinte Henriette:
Die Gastgeber sind zauberhaft, nette Leute.
Sie haben es sich sehr gemütlich gemacht, hier am Berghang -
die Metzgerei muß doch einiges abwerfen!
Tja, so mancher Metzgermeister hat einen Ferrari in der Garage, ein Benz reicht denen nicht mehr..
..früher wurden im Radio die "Auftriebspreise" für Schlachtvieh bekannt gegeben,
da war zu erfahren, daß nur - um ein Beispiel zu nennen -
1,53 Euro für das Kilo Lebendgewicht bezahlt wurde.. und im Laden durchschnittlich 10 Euro den Kunden abgeknöpft..
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