Kartuschen - Thema: Claus Lichtfelde 15,
Eine Fortsetzungsgeschichte, rein fiktiv.
Die alte kleine freiheitliche Partei kam wieder auf die Beine, mit neuem Gesicht
und nicht mehr als Wurmfortsatz einer großen Partei mit unklaren Einflüssen.
Die Wählerschaft erinnerte sich an alte Versprechen und verglich die neuen Ideale und suchte nun ein neues Zuhause.
Abspaltungen verloren stark an Mitgliedern.
Die Kommunal- und Kreistagswahlen sprachen ein deutliches Wort, auch wenn sich keine Mehrheit zeigte-
wurde klar, daß hier etwas Neues aus Altem erwachsen ist.
Die ersten Abgeordneten in den Landtagen begannen damit, daß sie die absolute Mehrheit in den Beschlüssen
infrage stellte und eine einfache Mehrheit einführen wollte.
Das fand bei vielen Abgeordneten anderer Parteien Zustimmung, wie auch die Forderung,
daß freie und geheime Abstimmungen in den Parlamenten fortan Einzug halten sollen..
.. um die Basis für diesen Gedanken zu setzen.
Weg vom "Fraktionszwang" war die Devise.
Die Saat für eine neue und bodenständige Vernunft war gelegt.
Claus und Anna und alle die anderen 98 Teilnehmer der Akademie waren nun Sprecher der Partei und traten entsprechend oft auf.
(In der Akademie wurden weiter Hundertschaften geschult - aber für andere Zwecke)
Die Abgeordneten waren von dieser Riege der Sprecher vollkommen getrennt,
was Agitation und Habitus anbelangte.
Die hundert Sprecher bekamen ihre Aufträge von der Zentrale direkt, sie konnten aber auch jederzeit frei referieren.
Bald rissen sich die Gazetten und Sender um diese Auftritte und wollten - wie üblich -
diskreditieren oder nur aus dem Lot bringen,
was aber durch die unglaublich gute und tiefe Schulung daneben ging.
Die zum Teil unverschämten Vorwürfe und Behauptungen der Moderatoren und Showmaster gingen oft unter die Gürtellinie,-
denn die Quote war wichtig, nicht der Inhalt einer Sendung.
Das hat die Partei dann noch in die neuen Publikationen hinein geschoben.
Das hat die Sprecher nicht angefochten, sie sahen diese Auftritte bestenfalls als Trainingscamp.
Die Wählerinnen und Wähler jedoch sind nur zu oft Opfer von dieser Art Diffamierungs- und Manipulationsversuchen geworden,
mit wachsender Tendenz in der Art der Yellowpress, die immer irgendwie parteiisch ist.
Wichtig war den Sprechern der neuen Partei nur, daß die Zuschauer das Wahlprogramm verstehen und darüber nachdenken.
Die "Message" kam an und das hat so manchen Demagogen gewaltig gefuchst!
Die Partei wuchs und blühte, jede wichtige Veranstaltung war bemüht, sich diese Leute wohlwollend zu erhalten.
Die Zahl der Mitglieder wurde nie bekannt gegeben, aber die Zahl muß erstaunlich hoch gewesen sein,
sonst wären die Auguren nicht so in Aufruhr geraten.
Diese neue Mitte wollte späterhin das Arbeitsamt und die Finanzämter und Einwanderungsstellen etc.
allesamt abschaffen und in eine neue Form innerhalb der Kommunalverwaltung setzen.
"Es findet sich immer Arbeit, auch wenn man mal weniger verdient oder nur stundenweise jobben kann"..
Der Harzer in der 4. Generation wird das spüren, wie auch die Sozialtouristen und Terrorverbreiter aller Art.
Die Religionsfreiheit, so stellte sich das die Partei vor,
sollte rein privat gegründet werden, ohne staatliche Mittel und ohne Hilfen.
Die Investoren aus dem Ausland würden eine neue Besteuerung erfahren, Finanzfluchten aller Art garantiert erwischt,
genau wie der "Computerhandel" und die Börse, die künftig,
so die neue Programmatik, der Besteuerung von Spielbanken und Lotto unterliegen.
Verpflichtende Staaten-Bündnisse aller und jedweder Art sollen aufgegeben werden,
zugunsten einer gleichberechtigten Partnerschaft,
die selbstverständlich ohne bislang geduldete Spionage auskommen werden sollte.
Überhaupt soll die Spionage, ob im privaten, dienstlichen oder staatlichen Bereich sehr streng und unnachgiebig bestraft werden.
(Geister Resourcendiebstahl wurde zum Schlagwort)
Es gab ja noch so viel zu tun - aber getreulich den Lehren der Akademie ging der Zug wie eine Zahnradbahn,-
langsam, aber sicher aufwärts.
Der Bürger solle im Mittelpunkt stehen und nicht die Politik als Selbstzweck,
nicht die Geldwirtschaft und auch nicht der Adel und die Großindustrie,
nicht die seltsame "farbige Andersartigkeit" oder "queer" als must have..
"Einigkeit und Recht und Freiheit" stand auf den DM - Münzen..
..und genau daran will sich die Partei messen lassen !
Endlich war Wochenende und diesmal ohne Besuch bei oder von den Eltern.
Beide machten einen Einkaufsbummel und holten noch dies oder das an Geschirr oder Gerät,
ergänzte die Grundausstattung an Handtüchern und Bettwäsche, Bettvorleger, Schmutzfangteppiche,
Stabmixer und Kakteentöpfchen und eine Blumenampel,
sie kauften dies und das und waren ruck zuck einen Batzen Geld los.
Dann wurde der ganze Kram an Ort und Stelle verbracht und einen Kaffee bereitet.
Geschwind noch die Lasagne in die Röhre schieben und den Tisch decken.
Nach dem Essen haben sie sich auf die Couch gelegt und geschlafen bis zum TV- Abendprogramm.
Die Arbeitswoche war sehr schwer, wie bei vielen Leistungsträgern- exakt jene Klientel,
die von ihrer Partei angesprochen werden soll.
Die Beiden wußten freilich ganz genau, wo ihrer Klientel der Schuh drückt.
Im Traum hat Anna einen TV Werbespot erdacht, den sie unbedingt noch geschwind
per Tablet der Zentrale mitteilen wollte:
"Der amerikanische Traum, daß man jederzeit und ohne Formalitäten jemanden anheuern kann,
um den Rasen zu mähen oder Dachziegel auszutauschen oder
auf die Kinder aufzupassen, den Haushalt zu machen etc.
ohne als Auftraggeber zuvor beim Amt oder Krankenkasse vorstellig zu werden und Anträge ausfüllen zu müssen,
sollte uns gut sein - wir müssen verkrustete Strukturen aufbrechen und die Nebenjobber
als verständige und vernünftige Partner betrachen,
die sich selbst versichern und Vorsorge treffen.
Einfach nur die Rechnung bezahlen und fertig.
Davon könnten auch die öffentlichen Auftragsgeber, Kommunen und Verwaltungen profitieren.
(Je mehr Leute in Einkommen gebracht werden, um so weniger Sozialhilfe muß gezahlt werden)
Da wir die Quelle und nur die Quelle besteuern, ist es vollkommen gleichgültig, was und welche Quelle das ist.
Durch die Loslösung von der Golddeckung der Währung zur
Papier- oder Ideellwährung kann auch der Übergang
zur virtuellen Zahlungsmethode geschafft werden.
Die Technik macht uns das jederzeit möglich, wie wir anhand einiger gut funktionierender Beispiele sehen können.
(Geldkarten, Online-Überweisungen, Einzugsverfahren etc.)
Wenn schon alle Gehälter und sogar Sozialleistungen des Staates bargeldlos ausgezahlt werden,
ist obiger Schritt nur noch logisch."
Der Vorschlag wurde im Portal gepostet und fand sehr schnell viele Anhänger.
Beiden jungen Leuten war längst klar, daß dies die Zukunft ist.
Redundante Speichersysteme sichern heute so gut ab, daß die Gefahr von Datenverlusten nicht mehr gegeben ist.
Spekulanten aller Art sollte die Spielsteuer auferlegt werden, hoch genug, um diese Leute zur Vernunft zu bringen.
Fortsetzung auf Seite Claus Lichtfelde 16
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