Kartuschen - Thema: Claus Lichtfelde 2,
Eine Fortsetzungsgeschichte, rein fiktiv.
Claus hatte sein Hobby und seinen Beruf sehr erfolgreich vereint und freute sich wie ein Kind auf die nächste Lieferung.
Wieder kam ein Schnäppchentransport an- diesmal aus Skandinavien,
Eine russische Tschaika-Staatskarosse von 1978 Langausführung und ein Volvo Amazon, sowie ein GAZ13,
die drei Newcomer, die inzwischen ihre Liebhaber bei uns finden.
Nicht billig!
Der Kunde
Hertfried Ledermann war ein zurückhaltender Mann, der niemals seine Stimme erhob und von allen Respekt gezollt bekam.
(Er war einer der Tschaika-Interessenten und hatte in seiner Garage wohl an die 10 Wagen stehen)
Er sprach mit Claus Lichtfelde vertraulich:
"Dein Sohn, lieber Claus, ist nun schon 5 Jahre aktiv in unserer Partei und wird nach seinem Abitur
von uns - wie schon zuvor besprochen -
im Parteikader unterrichtet und dabei auch auf eine Sprachausbildung und Rhetorikschulung geschickt.
Er soll sich entsprechend ausdrücken und benehmen können,
um in höchsten Kreisen wohltuend aufzufallen.
Wir haben diesen Studiengang in Abstimmung mit unserer politische Fachakademie in Bergach-Zell vorgesehen."
Der junge Mann möge doch mal kurz zu uns kommen, damit wir ganz sicher sind, daß er diese Tortour durchsteht
und vor allen Dingen in der Lage ist, entsprechende Loyalität in jeder Lage zu halten."
Klassische Musik lief ruhig im Backround und harmonierte irgendwie mit dem Plätschern des Springbrunnens vor der großen Glasschiebetür.
Claus Junior kam quasi auf Knopfdruck, in gepflegter Kleidung und ordentlicher Frisur.
Claus war zwar nicht unbedingt ein Streber und auch kein sonderlich guter Schüler -
ohne zig Nachhilfen wird er sein Abi wohl kaum schaffen können, das war ihm klar.
Den beiden Geschäftspartnern schwebte Großes vor und das hielten sie geheim.
Claus Junior wurde also nur soweit gefirmt, wie er zu parieren hatte, damit er seinen Aufstieg schafft.
Das ging nur mit hohem Einsatz und ohne irgendwelche Zicken und Ausfälle.
Claus Senior war dann auch der Sache raus und sollte mit dem Werdegang seinen Sohnes nichts zu tun haben.
Die Rahmenbedingungen waren gesetzt, Herr Ledermann hat nicht einmal handeln wollen,
die Wartungsrechnung für den feinen Jaguar kam einmal im Jahr, ganz dezent in neutralem Umschlag.
"Man muß Freizeit und Beruf strikt trennen!"
Zur Verabschiedung erschien Henriette im Kimono, sie war gerade auf dem Weg von der Sauna in den Pool.
Man kennt sich und vertraut einander.
"Sagen sie Christine einen schönen Gruß - wir sehen uns in der Boutique!"
Und schon entschwand sie ins Freie, wo der lange Swimmingpool
zu sehen war,- das Dach war zurück gefahren, sie zog den Kimono aus, ließ ihn auf die Kacheln fallen und sprang
vom Brett ins kühle Naß.
Eine Weile sahen die Männer der kraulenden Henriette zu, als sie sich herzlich verabschiedeten.
Die Arbeit lockt, bei Claus "rief" sie nicht - sie war schließlich sein Hobby.
Er zog sich schnell um, nahm ein Tablett mit Kaffeestückchen mit in die Werkstatt, stellte den Kaffeeautomaten an und
fragte den Meister, welcher der Wagen nun an der Reihe sei.
Dieser jammerte wieder und meinte:
Wir brauchen unbedingt noch einen guten Mechaniker, sonst hängen wir noch weiter zurück.
Haben sie denn jemanden in der Hinterhand?
Klar, Manfred, mein Cousin ist zu empfehlen, er hat gerade ein paar Jahre in den USA hinter sich, die er als "Auszeit" nach der Ausbildung genommen hat.
Ich habe ihm die Reise bezahlt, damit er dort in den Autowerkstätten Erfahrungen sammeln kann und die Augen und Ohren offen hat, um ein paar Schnäppchen zu finden -
was er ja auch gemacht hat.
So kann ich dir gut ein Dutzend Youngtimer der Edelklasse anbieten, die in einem sehr viel besseren Zustand sind, wie diese Schrottlauben auf Kuba.
Ja gut, machen wir das, ordern die Fahrzeuge unbesehen und holen den jungen Mann in unsere Werkstatt.
Der Deal stand.
Sie waren noch nicht ganz fertig mit dem Gespräch, da kam auch schon ein Zulieferer mit Teilen angefahren, die aus Marokko und Südafrika kamen.
Gute Oldtimer-Teile findet man rund um die Welt verstreut, ob Radkappen für einen 57er Buick oder die Kühlerfigur eines Peugeot 402 aus dem Jahr 1936, ein Lenkrad aus einem Ford T Modell.. die Einstiegsleiste einer Simca Ariane, der Kühlergrill mit Weltkugel von Ford..
Inzwischen, so Claus, sammeln die Leute die merkwürdigsten Karren.
Mir soll es recht sein.
Irgendwie hat ja auch jedes Auto seinen Reiz, es ist schließlich irgendwann "rollendes Kulturgut", gell?
Und Geld stinkt nicht, so der Meister..
Fortsetzung auf Seite Claus Lichtfelde 3
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